26.08.2011

Wem gehört das Land Israel?

Die Antwort ist sehr einfach. Gott hat das Land Israel Abraham (1. Mose 17:8) und seinen Nachkommen durch Isaak (1. Mose 26:2-5) und Jakob (1. Mose 28:1-4,13-14) gegeben.
Das bedeutet, dass das Land den Nachkommen von Jakob gehört, dessen Name in Israel geändert wurde. Mit anderen Worten gehört das Land den Kindern von Israel, die im Neuen Testament als Juden bezeichnet werden (1. Mose 1:16).
Einige widersprechen dieser Behauptung sofort, indem sie sagen, dass der abrahamitische Bund entweder durch das Kreuz oder den Ungehorsam der Juden annulliert wurde. Aber die Bibel lehrt deutlich, dass der abrahamitische Bund ein ewiger Bund ist, der immer noch Gültigkeit hat (1. Mose 17:7; 1. Chronik 16:17-18; Psalm 105:8-11; Römer 9:4).
Paulus spricht die Auswirkungen der jüdischen Ablehnung von Jesus in Römer 3 speziell an. Er stellt die rhetorische Frage: Wie denn? Wenn auch etliche untreu waren, hebt etwa ihre Untreue die Treue Gottes auf?“ (Römer 3:3). Während fast 2'000 Jahren hat die Gemeinde diese Frage mit einem lauten Ja beantwortet! Aber Paulus hat sie anders beantwortet. Er hat gesagt: „Das sei ferne! Vielmehr erweist sich Gott als wahrhaftig, jeder Mensch aber als Lügner…“ (Römer 3:4).
Zudem sagt Paulus in Römer 11, dass der Ungehorsam der Juden die Versprechen von Gott an sie nicht annulliert hat, denn Gottes Gnadengaben und Berufung können ihn nicht reuen.“ (Römer 11:29). Die Versprechen Gottes werden sich an einem gläubigen Überrest erfüllen (Römer 9:27). Und in Römer 9:4 sagt Paulus deutlich, dass die Versprechen Gottes an die Juden immer noch gültig sind.
Die zwei Bündnisse
Was die meisten Leute nicht wissen ist, dass es zwei alttestamentliche Bündnisse bezüglich des Landes Israel gibt. Der abrahamtische Bund gibt die Eigentumsurkunde für das Land für immer den Juden. Ein späterer Bund, der mosaische Landesbund - oder kanaanitische Bund - aus 5. Mose 28-30 legt die Bedingungen der Bewohnung des Landes fest.
Dieser spätere Bund wird oft als „Palästinensischer Bund“ bezeichnet, aber das ist eine falsche Bezeichnung, da das Land erst nach der zweiten jüdischen Revolte von 132-135 n.Chr. das erste Mal als Palästina bezeichnet wurde. Damals haben die Römer dieses Land so genannt, um die Erinnerung an das jüdische Erbe auszulöschen und die Juden zu kränken, da Palästina das lateinische Wort für Philister ist, den alten Erzfeind von Israel.
Lassen Sie mich die Rolle und Beziehung dieser zwei Bündnisse mit einem Beispiel aus der heutigen Zeit illustrieren. Nehmen wir an, Sie kaufen für Ihr Kind ein Auto und registrieren das Auto auf den Namen Ihres Kindes. Aber Sie erklären Ihrem Kind, dass an den Gebrauch des Autos Bedingungen geknüpft sind, wie zum Beispiel das Einhalten der Geschwindigkeit. Und Sie warnen Ihr Kind, dass eine Busse wegen zu hoher Geschwindigkeit dazu führt, dass es während einer Periode von zwei Wochen nicht mehr Auto fahren darf. Wenn das Kind eine Busse bekommt, und Sie das Auto während zwei Wochen in der Garage einschliessen, dann gehört das Auto immer noch Ihrem Kind, weil der Name des Kindes im Ausweis steht. Aber das Kind darf das Auto vorübergehend nicht mehr benutzen.
In gleicher Weise hat der abrahamitische Bund (um etwa 2‘000 v. Chr.) den Eigentumsanspruch des Landes für immer den Juden gegeben. Der kanaanitische Bund (etwa 1‘250 v.Chr.) hat die Bedingungen für den Gebrauch des Landes festgelegt. Eigentum und Gebrauch sind nicht das Gleiche. Die Juden haben das Recht, das Land zu bevölkern, von Zeit zu Zeit verloren, aber sie haben nie ihren von Gott gegebenen Eigentumsanspruch verloren.
Der kanaanitische Bund
Der Landbund hat versprochen, dass Israel die wichtigste Nation der Welt werden würde, wenn die Juden Gott gehorsam wären (5. Mose 28:1,13). Aber der Bund hat auch gewarnt, dass viele Flüche das Volk befallen würden, wenn sie ungehorsam wären (5. Mose 28:15-37), inklusive der Vertreibung aus dem Land (5. Mose 28:38-57). Der Bund hat zudem gewarnt, dass wenn das vorübergehende Exil das jüdische Volk nicht zum Gehorsam zurückbringen würde, sie weltweite Zerstreuung und Verfolgung erleiden würden (5. Mose 28:58-68). Aber nirgendwo wird ihnen gesagt, dass ihr Ungehorsam zu einem Verlust ihres Eigentumsrechts auf das Land führen würde.
In der Tat endet der Landbund in Kapitel 30 mit einer Prophetie und einem Versprechen, dass ein Tag kommen wird, nachdem die Juden die Flüche des Bundes erfahren haben, an dem der Herr sie wieder in ihr Land einsetzen wird: So wird der Herr, dein Gott, dein Geschick wenden und sich über dich erbarmen und wird dich wieder sammeln aus allen Völkern, wohin dich der Herr, dein Gott, zerstreut hat. Und wenn du auch bis an das Ende des Himmels verstossen wärst, so wird dich doch der Herr, dein Gott, von dort sammeln und dich von dort holen. Und der Herr, dein Gott, wird dich in das Land zurückbringen, das deine Väter besessen haben, und du wirst es in Besitz nehmen, und er wird dir Gutes tun und dich mehren, mehr als deine Väter.“ (5. Mose 30:3-5).
Während fast 1‘900 Jahren waren die Juden unter die Nationen zerstreut und erlitten schlimme Verfolgung, genauso wie es in 5. Mose 28 vorausgesagt wurde. In dieser Zeit war ihr Land öde und verlassen, genauso wie es in 5. Mose 29 vorausgesagt wurde. Aber im vergangenen Jahrhundert hat sie Gott wieder aus allen Enden der Erde gesammelt, sie wieder in ihr Land gebracht und ihr Land von einer Wüste in Milch und Honig verwandelt, genauso wie in 5. Mose 30 vorausgesagt.
Die einzige Prophetie, die im Landbund noch erfüllt werden muss, ist die geistliche Rettung des versammelten Überrests (5. Mose 30:6-8). Das wird bald geschehen, wenn sie Busse tun und Jesus als ihren Messias annehmen.
Der abrahamitische und der kanaanitische Bund machen deutlich, dass das jüdische Volk sowohl das Recht auf das Land Israel hat, als auch das Recht, heute zurück in diesem Land zu sein.
Von David Reagan