Alle Versuche, den Staat
Israel auszulöschen, sind bis heute gescheitert. Alle Hasstiraden gegen den
jüdischen Staat haben ihn nicht ins Wanken gebracht. Alle politischen Intrigen
führten nicht zum gewünschten Ziel. Sogar die Unfähigkeit eigener Politiker hat
Israels Existenz nie ernsthaft in Gefahr gebracht. Im Gegenteil, der jüdische Staat
steht heute besser da als viele andere Nationen. Welche verborgene Kraft steckt
hinter dem «Wunder Israel»?
- Die Existenz Israels spricht
für die Existenz eines lebendigen Gottes.
- Das Dasein Israels spricht
für die Macht und Wahrheit des Wortes Gottes.
- Die Sicherheit Israels
spricht für die Zuverlässigkeit des Bundes des Herrn mit Seinem Volk (vgl. Hes
36,36).
An dieser Stelle sollen acht
neutestamentliche Aussagen aufgeführt werden, die die Zukunft Israels
garantieren. Warum neutestamentliche Bibelstellen? Weil die Stimmen in
christlichen Kreisen lauter werden, Israel habe neutestamentlich betrachtet keine
Zukunft.
1. Der Messias wird dort
willkommen geheissen werden, wo Er einst abgelehnt wurde.
«Jerusalem, Jerusalem, die du die Propheten tötest und steinigst, die
zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder sammeln wollen, wie
eine Henne ihre Küken unter die Flügel sammelt, aber ihr habt
nicht gewollt! Siehe, euer Haus wird euch verwüstet gelassen werden;
denn ich sage euch: Ihr werdet mich von jetzt an nicht mehr sehen, bis ihr
sprechen werdet: ‹Gepriesen sei der, welcher kommt im Namen des Herrn!›»
(Mt 23,37-39).
Jesus zitierte den
messianischen Psalm 118 und sprach diese Worte vor den Toren
Jerusalems. Es liegt auf der Hand, dass der Herr, der in Jerusalem verworfen
wurde, auch dort empfangen wird als der Gesegnete, «welcher kommt im
Namen des Herrn». Das jüdische Volk wird diesen Willkommensgruss nicht
in New York oder in Sankt Petersburg ausrufen, sondern in Jerusalem.
In Vers 26 des Psalms wird
das erwähnt, was Jesus über Jerusalem sagte: «Gepriesen sei der,
welcher kommt im Namen des Herrn! Wir segnen euch vom Haus des
Herrn aus. Der Herr ist Gott, er hat uns Licht gegeben. Bindet das
Festopfer mit Stricken an die Hörner des Altars! Du bist mein
Gott, ich will dich preisen! Mein Gott, ich will dich erheben! Dankt dem
Herrn, denn er ist gütig, ja, seine Gnade währt ewiglich!» (V 26-29).
Jesus erklärte am Ende Seines Lebens also, dass Israel die Psalmaussage
«Gepriesen sei der, welcher kommt im Namen des Herrn!» zukünftig noch
erfüllen würde. Damit unterstreicht Psalm 118 die sichere Zukunft
Israels; so heisst es unter anderem in Vers 17: «Ich werde nicht
sterben, sondern leben und die Taten des Herrn verkünden.»
In der letzten Zeit, wenn
Jesus zurückkommt, wird ein Überrest Israels da sein, der Ihn
empfängt. Diese Juden werden Licht bekommen, das heisst, dass ihnen die
Decke weggenommen wird (vgl. 2.Kor 3,16). Zu jener Zeit werden sie den
Herrn (Messias) als ihren Gott erkennen und anerkennen (vgl. Ps
118,14-21).
2. Jesu Wiederkunft findet
im jüdischen Land statt. «Und dann wird das Zeichen des
Sohnes des Menschen in dem Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen
alle Stämme des Landes, und sie werden den Sohn des Menschen kommen
sehen auf den Wolken des Himmels mit Macht und grosser Herrlichkeit. Und
er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden
seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen
Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende» (Mt 24,30-31).
Wenn der Herr wiederkommt,
werden «wehklagen alle Stämme des Landes», was darauf schliessen
lässt, dass Er nach Israel zurückkommt. Demnach muss ein jüdisches
Volk im jüdischen Land wohnen. Auf das Wehklagen im jüdischen Land
machen zwei weitere Bibelstellen aufmerksam:
a) Sacharja 12,10-12: «Aber
über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich den Geist der
Gnade und des Gebets ausgiessen, und sie werden auf mich sehen, den sie
durchstochen haben, ja, sie werden um ihn klagen, wie man klagt um den
eingeborenen Sohn, und sie werden bitterlich über ihn Leid tragen, wie man bitterlich
Leid trägt über den Erstgeborenen. An jenem Tag wird es eine grosse Klage geben
in Jerusalem, wie die Klage in Hadad-Rimmon war in der Ebene von Megiddo. Und
das Land wird klagen, jedes Geschlecht für sich …»
b) Offenbarung 1,7: «Siehe,
er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, welche ihn
durchstochen haben; und es werden sich seinetwegen an die Brust schlagen alle
Geschlechter der Erde! Ja, Amen.» Die alte Elberfelder- Bibel übersetzt: «Alle
Stämme des Landes».
3. Der Thron der
Herrlichkeit in Jerusalem. «Wenn aber der Sohn des Menschen
in seiner Herrlichkeit kommen wird und alle heiligen Engel mit ihm, dann
wird er auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzen» (Mt 25,31). Mit diesem
«Thron der Herrlichkeit» ist nicht der himmlische Thron
gemeint. Der Thron der Herrlichkeit des jüdischen Messias wird in
Jerusalem stehen, weil der Text sich auf das Kommen Jesu bezieht. Und
Er kommt dorthin, wo Er schon einmal war, nach Israel! Jerusalem ist
nämlich der Schemel Seiner Füsse, vor dem sich die Feinde Gottes
beugen müssen (Ps 110,1; Klgl 2,1; 1.Chr 28,2). Kein Wunder,
richtet sich die Wut Satans auf diese Stadt.
Die Verheissung Gottes an
David erfüllt sich in Seinem Nachkommen, dem Messias, dessen
Thron auf ewig in Jerusalem befestigt wird (1.Chr 17,11-14). Des
Weiteren sieht Daniel das zukünftige Kommen des Messias in den Wolken und schreibt
darüber: «Ich sah in den Nachtgesichten, und siehe, es kam einer mit den
Wolken des Himmels, gleich einem Sohn des Menschen; und er gelangte bis
zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn gebracht. Und ihm wurde
Herrschaft, Ehre und Königtum verliehen, und alle Völker, Stämme
und Sprachen dienten ihm; seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft,
die nicht vergeht, und sein Königtum wird nie zugrunde gehen»
(Dan 7,13-14).
4. Der Herr kommt an den Ort
zurück, wo Er gen Himmel gefahren ist. «Und als sie
unverwandt zum Himmel blickten, während er dahinfuhr, siehe, da
standen zwei Männer in weisser Kleidung bei ihnen, die sprachen: Ihr Männer
von Galiläa, was steht ihr hier und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von
euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird in derselben Weise
wiederkommen, wie ihr ihn habt in den Himmel auffahren sehen! Da
kehrten sie nach Jerusalem zurück von dem Berg, welcher Ölberg heisst,
der nahe bei Jerusalem liegt, einen Sabbatweg entfernt» (Apg
1,10-12).
Wir wissen aufgrund von
Sacharja 14,4-5, dass der Herr auf den Ölberg zurückkommen wird.
Bei Seiner Wiederkunft werden die zwölf Stämme Israel den Sohn des Menschen dort
kommen sehen, wo Er gen Himmel gefahren ist. Da der Herr vom
Ölberg in den Himmel gegangen ist, wird Er zwangsläufig dorthin
zurückkehren, worauf die Engel in der Apostelgeschichte deutlich
anspielen. Der Ölberg aber liegt nahe bei Jerusalem.
– Jesus Christus fuhr vom
Ölberg in den Himmel, genauso wird Er vom Himmel auf den Ölberg zurückkehren.
– Der Herr fuhr sichtbar gen
Himmel, genauso wird Er sichtbar am Himmel wiederkommen.
– Engel waren bei Jesu
Himmelfahrt zugegen, genauso werden Engel Ihn bei Seiner Wiederkunft begleiten.
– Ein gläubiger Überrest
Israels, dargestellt durch die Jünger, war bei der Himmelfahrt gegenwärtig,
genauso wird ein gläubiger Überrest Israels den Herrn bei Seiner Wiederkunft
empfangen.
– Jesus Christus fuhr als
Gott und Mensch gen Himmel, genauso wird Er als Gott und Mensch wiederkommen.
– Wolken nahmen den Herrn
Jesus bei Seiner Himmelfahrt auf, genauso wird Er auch mit den Wolken des
Himmels wiederkommen.
5. Der Herr kommt nach Zion
zurück. «Denn ich will nicht, meine Brüder, dass euch
dieses Geheimnis unbekannt bleibt, damit ihr euch nicht selbst für klug
haltet: Israel ist zum Teil Verstockung widerfahren, bis die Vollzahl
der Heiden eingegangen ist; und so wird ganz Israel gerettet
werden, wie geschrieben steht: ‹Aus Zion wird der Erlöser kommen und
die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden, und das ist mein Bund mit ihnen,
wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde›. Hinsichtlich des Evangeliums sind
sie zwar Feinde um euretwillen, hinsichtlich der Auserwählung aber Geliebte
um der Väter willen. Denn Gottes Gnadengaben und Berufung können ihn
nicht reuen» (Röm 11,25-29).
Der Ort «Zion» lässt sich
geografisch auf kein anderes Gebiet der Welt legen als nur auf
Israel. – Wenn die Vollzahl der Heiden in den Leib der Gemeinde eingegangen
ist, wird sie von der Erde entrückt. Danach wird der Herr nach Zion
zurückkehren, Israel retten, den Neuen Bund mit ihm aufrichten und seine
Sünden wegnehmen. Da dies bis heute noch nicht geschehen ist,
erwarten wir in der lebendigen Hoffnung die baldige Erfüllung
dieser Aussagen.
Wenn der Bund Gottes mit
Abraham gemäss Galater 3,17 nicht ungültig gemacht werden kann,
heisst das gleichzeitig, dass er sich zukünftig noch erfüllen muss.
Da sich der Bund Gottes mit Abraham aber auf das irdische Volk und Land
Israel bezieht (1.Mo 15; 17), wird er sich zwangsläufig auch dort
erfüllen.
Auch das prophetische Buch
der Offenbarung macht darauf aufmerksam, dass der Herr nach Zion
zurückkehrt: «Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg
Zion, und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die trugen den
Namen seines Vaters auf ihren Stirnen geschrieben» (Offb 14,1). Dass mit
dieser Aussage nicht das himmlische, sondern vielmehr das irdische Zion
in Israel gemeint ist, geht aus der Tatsache hervor, dass
Johannes zweimal in diesem Kapitel betont, eine Stimme aus dem Himmel zu
hören (V 2.13). Wenn Johannes eine Stimme aus dem Himmel hört,
bedeutet das, dass er sich nicht im Himmel, sondern auf der Erde
befindet. Demnach sieht er die Wiederkunft Jesu auf dem irdischen
Berg Zion. Später, ab Vers 14, schildert Johannes, dass er den Herrn
auf einer Wolke kommen sieht, um die Erde zu richten, was ebenso
deutlich macht, dass der Herr das irdische Zion meint, wohin Er
zurückkehrt.
«Und es werden Befreier auf
den Berg Zion hinaufziehen, um das Gebirge Esaus zu richten. Und
die Königsherrschaft wird dem Herrn gehören!» (Obd 21).
6. Die zerfallene Hütte
Davids wird wieder aufgebaut. «Simon hat erzählt, wie
Gott zuerst sein Augenmerk darauf richtete, aus den Heiden ein Volk für
seinen Namen anzunehmen. Und damit stimmen die Worte der Propheten
überein, wie geschrieben steht: ‹Nach diesem will ich
zurückkehren und die zerfallene Hütte Davids wieder aufbauen, und ihre
Trümmer will ich wieder bauen und sie wieder aufrichten, damit die
übrig Gebliebenen der Menschen den Herrn suchen, und alle Heiden,
über die mein Name ausgerufen worden ist, spricht der Herr, der
all dies tut›» (Apg 15,14-17).
Das hier von Jakobus am
Anfang erwähnte Volk ist die Gemeinde, die aus den Nationen
entstanden ist (1.Petr 2,9- 10). Nach dem Gemeindezeitalter wird der
Herr zurückkehren, um die zerfallene Hütte Davids wieder aufzubauen, was
sich auf die messianische Herrschaft im Tausendjährigen Reich
bezieht. Jakobus zitiert hier die Prophezeiung aus Amos 9,11-12.
Gott hat mit dem Haus Davids
einen ewigen Bund aufgerichtet, der in dem Messias gipfelt (Ps 89; 1.Chr
17,10-14). Im Jahr 70. n.Chr. wurde das «Haus Davids» infolge der
Ablehnung des Messias zerstört und an dessen Stelle das Haus der
Gemeinde gesetzt (Eph 2,19-22). Doch dies nur solange, bis das Haus der
Gemeinde vollendet ist. «Nach diesem» kommt der Herr zurück, richtet
die zerfallene Hütte Davids wieder auf und setzt Israel im
messianischen Reich zum Segen für alle Völker (Sach 8,20-23).
7. Die zukünftige Bekehrung
Israels. «Doch bis zum heutigen Tag liegt die Decke auf
ihrem Herzen, sooft Mose gelesen wird. Sobald es sich aber zum Herrn
bekehrt, wird die Decke weggenommen» (2.Kor 3,15-16).
Diese Aussage des Apostels
Paulus spielt auf die zukünftige Bekehrung des jüdischen
Überrestes an. Es wird einst ein Israel geben, das sich bekehrt
und infolgedessen geistlich sehend wird. Dies wird bei der
Rückkehr des Herrn zur Aufrichtung des messianischen Reichs
geschehen. An dem Tag wird auch die Decke aller Nationen hinweggetan werden:
«Und er wird auf diesem Berg die Schleierhülle wegnehmen, die alle Völker
verhüllt, und die Decke, womit alle Nationen bedeckt sind. Er wird den
Tod auf ewig verschlingen. Und Gott, der Herr, wird die Tränen abwischen
von allen Angesichtern und die Schmach seines Volkes hinwegnehmen
von der ganzen Erde. Ja, der Herr hat es gesprochen. Und an jenem
Tag wird man sagen: Seht, das ist unser Gott, auf den wir gehofft haben,
dass er uns rette; das ist der Herr, auf den wir hofften; nun lasst uns
frohlocken und fröhlich sein in seiner Rettung!» (Jes 25,7-9).
8. Das Israel Gottes. «Über
alle, die nach dieser Regel wandeln, komme Frieden und Erbarmen, und über das
Israel Gottes!» (Gal 6,16). Obwohl gerade Paulus der Apostel der Nationen ist
und obwohl er selbst ausdrücklich lehrt, dass die Gemeinde aus Juden und Heiden
besteht (Röm 10,12; Eph 2,11-18), erwähnt er hier separat von der Gemeinde ein Israel
Gottes. Dass er mit diesem «Israel Gottes» nicht die Gemeinde meint,
macht die gesonderte Erwähnung «Israel Gottes» deutlich, das er durch das
Bindewort «und» von «über alle» trennt.
– Der Ausdruck «Über alle,
die nach dieser Regel wandeln» bezeichnet die ganze Gemeinde Jesu, bestehend
aus Juden und Heiden.
– Die Formulierung «und über
das Israel Gottes» bezieht sich besonders auf den gläubigen Überrest Israels
(der jüdische Teil innerhalb der Gemeinde). Der ganze Überrest Israels wird
sich zukünftig, nach dem Gemeindezeitalter, ganz bekehren und in Christus zu
einer neuen Schöpfung werden (Gal 6,15).
Diese herausgegriffenen acht
neutestamentlichen Aussagen garantieren, dass Israels Zukunft gesichert ist.
Wir wissen aufgrund des Wortes Gottes, dass dem jüdischen Volk noch allerhand Schweres
bevorsteht, doch untergehen wird es nicht. Auch wenn sich die Feinde noch so darauf
konzentrieren, Israel zu vernichten, werden sie letztlich an Dem scheitern, in
dem alle Verheissungen das Ja und das Amen Gottes sind (2.Kor 1,20).
Von
Norbert Lieth