28.10.2010

Bis zum Ende ausharren

„Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, dass am Ende der Tage Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: Wo ist die Verheissung seiner Wiederkunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so, wie es von Anfang der Schöpfung an gewesen ist!“ (2. Petrus 3:3-4).
Während der meisten Zeit der letzten 2’000 Jahre hatten die Spötter einen Grund. Bezüglich den Bibelprophetien und der Rückkehr von Jesus Christus blieben die Dinge vom Ende der apostolischen Zeit bis etwa zum Beginn des 20. Jahrhundert praktisch unverändert.
Als Jesus Christus von den Jüngern gefragt wurde: „Was wird das Zeichen deiner Wiederkunft und des Endes der Weltzeit sein?”, begann Er mit einer Warnung vor der Verführung: „Habt acht, dass euch niemand verführt! Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin der Christus! Und sie werden viele verführen.“ (Matthäus 24:4-5).
Das war das erste Zeichen, und während 1‘600 Jahren war es das einzige Zeichen, mit dem Prophetie Beobachter arbeiten konnten, eine Abfolge von Päpsten, die behaupteten, die physischen Repräsentanten von Christus auf der Erde zu sein.
Und alle Dinge blieben während all den Jahrhunderten die gleichen, wie sie waren. Bis wir zum 20. Jahrhundert kamen. „Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören; habt acht, erschreckt nicht; denn dies alles muss geschehen; aber es ist noch nicht das Ende.“ (Matthäus 24:6). Bis er von seinem Nachfolger übertroffen wurde, wurde der 1. Weltkrieg „Der Krieg, um alle Kriege zu beenden” genannt.
Jesus Christus hat gesagt: „Dies alles muss geschehen, aber es ist noch nicht das Ende.” Was bedeutet das?
1917 hat die britische Regierung der Balfour-Erklärung zugestimmt, welche auszugsweise besagt: „Die Regierung ihrer Majestät sieht in Palästina mit Wohlwollen die Schaffung einer nationalen Heimat für das jüdische Volk und wird ihr Bestes geben, um die Erreichung dieses Zieles zu ermöglichen, wobei klar ist, dass nichts getan werden darf, was die zivilen und religiösen Rechte der existierenden nicht-jüdischen Gemeinden in Palästina oder die Rechte und den politischen Status der Juden in jedem anderen Land beeinträchtigen könnte.”
Einen Monat später hat Lord Allenby die Stadt Jerusalem von den verteidigenden Türken eingenommen, nach einem intensiven Kampf, bei dem die Streitkräfte von Allenby 18’000 Opfer zu beklagen hatten, während die Türken mehr als 25’000 Mann verloren. Aber es brauchte die Ereignisse eines weiteren Weltkrieges und ihre Folgen, bevor die vorausgesagte Wiederherstellung von Israel als jüdisches Heimatland im Mai 1948 realisiert wurde.
„Aber es ist noch nicht das Ende.“ (Matthäus 24:6).
„Denn ein Heidenvolk wird sich gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere; und es werden hier und dort Hungersnöte, Seuchen und Erdbeben geschehen. Dies alles ist der Anfang der Wehen.“ (Matthäus 24:7-8).
Einen Monat nach der Ausrufung des jüdischen Heimatlandes hat die Sowjetunion eine Blockade für West-Berlin verhängt. Die westlichen Alliierten antworteten mit der Berliner Luftbrücke auf diese Blockade, um Lieferungen direkt über die Blockade nach Westberlin zu bringen. Der erste Überflug hat am 24. Juni 1948 stattgefunden; ein Ereignis, das Historiker als Beginn des Kalten Krieges bezeichnen. Dieser Konflikt hat ein halbes Jahrhundert angedauert, wobei keine der beiden Seiten jemals direkt die andere Seite beschossen hat – das ultimative Kriegsgerücht.
Der Kalte Krieg wurde auf der ganzen Welt durch kleine Konflikte, wie diejenigen in Afrika, den zwei koreanischen Ländern und den (vormals) zwei vietnamesischen Ländern („Königreich gegen Königreich“ = ethnos gegen ethnos) ausgetragen. Der Kalte Krieg endete nach dem ersten Goldkrieg mit dem Kollaps der Sowjetunion. Der erste Golfkrieg war eine Koalition von Königreichen, die schlussendlich zu dem gedeihten, was aus der Sicht der Al-Qaida zu einem Krieg zwischen den Zivilisationen wurde.
„Dann wird man euch der Drangsal preisgeben und euch töten; und ihr werdet gehasst sein von allen Heidenvölkern um meines Namens willen.“ (Matthäus 24:9). Das 21. Jahrhundert hat einen beispiellosen Angriff auf alle christlichen und jüdischen Dinge miterlebt. Die Christen wurden wegen der Nachfolge von Jesus Christus angegriffen, und die Juden weil sie Ihn ablehnten. Gleichzeitig wagt es niemand, den Islam anzugreifen. 
„Und dann werden viele Anstoss nehmen, einander verraten und einander hassen.“ (Matthäus 24:10).
Denken Sie einige Monate zurück, als es grosse Proteste sowohl von christlichen als auch jüdischen Gemeinschaften gegen die beabsichtigte Zeichentrickserie „JC“ von Comedy Central gegeben hat, die sowohl Gott als auch Jesus Christus verhöhnt hatte. Je lauter die Proteste wurden, desto besser gefiel es Comedy Central. Und fast gleichzeitig hat die Zeichentrickserie „South Park“ von Comedy Central einen Cartoon mit Mohammed in der Hauptrolle gebracht. Das Netzwerk hat diesen Film stark zensiert und wegen Morddrohungen sogar ihre Büros geräumt.
„Und es werden viele falsche Propheten auftreten und werden viele verführen. Und weil die Gesetzlosigkeit überhand nimmt, wird die Liebe in vielen erkalten. Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden.“ (Matthäus 24:11-13). Der Angriff auf das Evangelium muss nicht zusätzlich kommentiert werden. Aber es ist wert zu erwähnen, dass das lukrativste Geschäftsmodell im Internet das Pornographiegeschäft ist. Und es scheint auch, als ob jeden zweiten Tag ein Familienmord in den Nachrichten ist.
„Bis zum Ende ausharren“ ist in diesem Kontext ein Bezug darauf, dem Evangelium treu zu bleiben; ein zunehmend schwieriges Vorhaben im 21. Jahrhundert.
„Und dieses Evangelium vom Reich wird in der ganzen Welt verkündigt werden, zum Zeugnis für alle Heidenvölker, und dann wird das Ende kommen.“ (Matthäus 24:14). Sehen Sie die Abfolge? Es ist ein Überblick über die Geschichte, der mit der Balfour Erklärung beginnt und damit endet, dass das Evangelium in der ganzen Welt verkündet wird – vor dem Internetzeitalter eine Unmöglichkeit, und seither praktisch zwangsläufig. Überall wo das Internet ist, ist auch das Evangelium. Und es gibt wenige Orte auf der Welt, die noch nicht mit dem Internet verbunden sind. Aber wenn das Evangelium allen Nationen verkündet wurde, kommt „das Ende“.
Aber gemäss dem Herrn ist „das Ende“ nicht das gleiche Ereignis, wie Sein 2. Kommen. Beachten Sie, was nach dem passiert, was der Herr als „das Ende“ beschreibt. Seine Aufmerksamkeit geht zum Gräuel der Verwüstung, der während der Drangsal stattfindet, und sein Fokus engt sich auf diejenigen ein, die in der Region von Jerusalem wohnen und die Er auffordert, zu fliehen. Beachten sie die Abfolge aufmerksam. Zuerst kommt „das Ende“. Nach „dem Ende“ kommt der Gräuel der Verwüstung durch den Antichristen, und danach wird den Juden gesagt, dass sie aus Jerusalem fliehen sollen.
„Bald aber nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels erschüttert werden. Und dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen, und dann werden sich alle Geschlechter der Erde an die Brust schlagen, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit grosser Kraft und Herrlichkeit. Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Windrichtungen her, von einem Ende des Himmels bis zum anderen.“ (Matthäus 24:29-31).
Diese Sammlung ist NICHT die Entrückung. Dieses Ereignis findet nach der Drangsal statt. Es ist weder geheim noch ohne Vorzeichen – alle Geschlechter der Erde werden klagen, wenn sie Sein Kommen in den Wolken des Himmels mit grosser Macht und Herrlichkeit sehen.
Das kann nicht das gleiche Ereignis sein, das von Paulus in 2. Thessalonicher 4:16-17 beschrieben wird: „Denn der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.“ (1. Thessalonicher 4:16-17).
Bei der Entrückung sendet Jesus Christus nicht Seine Engel aus, um die Gemeinde zu sammeln. Er kommt persönlich für sie. Die Gemeinde wird nicht von den vier Windrichtungen gesammelt, oder von einem Ende des Himmels bis zum anderen. Sie wird zuerst vom Grab herausgeholt und dann von der Oberfläche der Erde in die Luft geholt. Im Ereignis aus Matthäus 24:31 werden Seine Auserwählten vom Himmel gesammelt, wo sie bereits sind. „Von diesen hat aber auch Henoch, der siebte nach Adam, geweissagt, indem er sprach: ‚Siehe, der Herr ist gekommen mit seinen heiligen Zehntausenden.‘“ (Judas 14).
Wo aber sind wir jetzt? Wir sind irgendwo zwischen dem Verkünden des Evangeliums in allen Ländern und der Entrückung der Gemeinde. Das ist ein sehr enger Korridor. Der Herr kommt.
„So tröstet nun einander mit diesen Worten!“ (1. Thessalonicher 4:18). 
Von Jack Kinsella