Warum musste es Weihnachten werden? Und was haben die 3 Ks – Krippe, Kreuz und Krone – damit zu tun? Immer wieder wüten Katastrophen in unserer Welt: Durch den Tsunami im Dezember 2004 starben rund 230 Tausend Menschen, der Untergang der Titanic forderte 1522 Leben und der Zweite Weltkrieg hinterliess 50 Millionen Tote. Die Urkatastrophe war jedoch der Sündenfall im Garten Eden. Er ist die Ursache für alle anderen Katastrophen, die je über die Erde hereingebrochen sind. Die Sünde brachte die Trennung des Menschen von Gott. Ohne Gott aber gerät er in den Strudel der ewigen Verlorenheit. Würde Gott auch nur eine einzige Sünde in den Himmel lassen, dann hielten auch dort Leid und Tod Einzug, und das will Gott nicht.
Es bricht Gott das Herz: Die Menschen, die er geschaffen hat und liebt, haben sich von ihm abgewandt. Sie haben sich damit den Tod eingehandelt. Wir sagen im Sprichwort: «Gegen den Tod ist kein Kraut gewachsen.» Aber vielleicht hat Gott ein Mittel!?
Gottes Abhilfe – Er schickte seinen Sohn. Doch Gott hatte schon im Garten Eden einen Rettungsplan und kündigte ihn – wenn auch noch sehr verschlüsselt - gleich nach dem Sündenfall an: «Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen: Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen» (1.Mo 3,15). In einer nicht enden wollenden Kette prophetischer Aussagen wird immer wieder auf den kommenden Retter hingewiesen, wie z. B.:
– «Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter [= Herrschaftszeichen] aus Israel aufkommen» (4.Mo 24,17).
– «Und du Bethlehem Efrata, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit her gewesen ist» (Mi 5,1).
Die allerletzte Ankündigung des Retters überbrachte ein Engel, als er Josef die Geburt und den Namen des himmlischen Kindes offenbarte: «Maria, deine Frau, … wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden» (Mt 1,20-21).
Im Laufe der Geschichte sind viele Personen über die Weltbühne gegangen, die sich unter den Menschen einen Namen gemacht haben: Kaiser und Könige, Dichter und Philosophen, Gurus und Zauberer, Gute und Böse. Nie aber hat die Welt einen Gott gesehen – bis es Weihnachten wurde. Das Kind in der Krippe ist nicht ein solcher Gott, wie ihn sich die Griechen auf dem Olymp oder die Germanen in Walhall vorgestellt haben. Er ist der Einzige, der sagen konnte: Ich bin der Schöpfer, durch den alles gemacht ist (Joh 1,1.3); «Ich bin die Wahrheit» (Joh 14,6), «Ich bin der gute Hirte» (Joh 10,11), «Ich bin die Tür» [zum Himmel] (Joh 10,7).
Welchen Weg nahm er in die Welt? Kam er mit Pauken und Trompeten oder donnerndem Getöse? Kam er mit den himmlischen Heerscharen? Nein! Gott wählte eine ledige Frau aus Israel – die Maria –, die Gnade bei ihm fand, den Gottessohn zur Welt zu bringen. Damit überraschte er auch die Juden, die über ihren Messias zum Beispiel die folgenden prophetischen Worte im Ohr hatten: «Siehe, dein König kommt zu dir» (Sach 9,9), oder «Er wird alle Königreiche zermalmen» (Dan 2,44). Sie erwarteten darum kein Kind in der Krippe, sondern einen König! Dieser sollte machtvoll auftreten und die Römer aus Israel verjagen, seine Residenz in Jerusalem errichten und die Hohenpriester und Schriftgelehrten zu Ministern ernennen.
Aber so kam Jesus nicht, und darum lehnten die Juden ihn ab. Sie hatten jene Schriftstellen übersehen, die aussagten, dass er zuerst als Kind kommen musste: «Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben» (Jes 9,5). Von diesem Einen hängt es ab, ob wir die Ewigkeit im Himmel oder in der Hölle verbringen. Dieser Messias ist durch 3Ks gekennzeichnet:
– Krippe (dieses erste K symbolisiert das Kommen Jesu in die Welt)
– Kreuz (dieses K symbolisiert unsere Rettung, die Jesus am Kreuz erwirkt hat)
– Krone (dieses K symbolisiert die Krone Jesu bei seiner Wiederkunft als König).
Kein Kreuz ohne Krippe! Keine Krone ohne Kreuz! Ohne Krippe und ohne Kreuz kein Himmel für uns! Darum musste es zuerst Weihnachten werden!
Was ärgert am Kreuz? Kritiker des christlichen Glaubens stellen immer wieder die Frage: Warum dieser brutale Tod am Kreuz? Bei euerm Glauben dreht sich alles um ein Hinrichtungsinstrument. Konnte Gott nicht einen sanfteren Weg beschreiten, um mit uns Menschen ins Reine zu kommen? Warum war der Weg der Versöhnung mit Tod, Schmerzen, Tränen und Trauer gepflastert? Wäre es nicht auch etwas netter, ästhetischer und stilvoller gegangen? Hätte Gott nicht einfach bei unseren menschlichen Unzulänglichkeiten ein Auge zudrücken können?
Alle «Warums» greifen nicht, weil sie die Sünde verharmlosen. Und das scheint mir die Krankheit unserer Zeit zu sein. Nur am Kreuz können wir ablesen, was wir in keinem Buch der Philosophen und Denker finden:
– Das Kreuz zeigt uns, welch tiefe Kluft die Sünde zwischen Gott und Mensch gerissen hat. Der Abgrund ist so unermesslich, dass die Hölle die Folge davon ist (Mt 5,29).
– Das Kreuz gibt uns eine realistische Vorstellung davon, wie weit Gott in seiner Liebe zu uns geht, nämlich so weit, dass er sich mit seinem Sohn Jesus buchstäblich sein Liebstes vom Herzen riss.
– Das Kreuz Jesu ist die tiefste Herablassung Gottes. Der Schöpfer des Universums und allen Lebens lässt sich wie ein Verbrecher hinrichten, ohne sich zu wehren. Welch hoher Preis für die Sünde! Doch dadurch kann Jesus jeden Sünder zu sich einladen: «Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen» (Joh 6,37). Es gilt aber auch: Wer nicht kommt, ist verloren – sogar ewig! – Das Kreuz markiert auch das Ende aller menschlichen Erlösungswege. Darum konnte Jesus so ausschliesslich verkündigen: «Niemand kommt zum Vater denn durch mich!» (Joh 14,6). Alle Religionen sind im Angesicht des Kreuzes nur glitzernde Fata Morganen in der Wüste einer verlorenen Menschheit. Die Weihnachtsbotschaft ist zusammen mit der Kreuzesbotschaft eine einzigartige Rettungsbotschaft: «Denn des Menschen Sohn ist gekommen, selig zu machen, was verloren ist» (Mt 18,11).
Er kommt wieder. Jesus wird ein zweites Mal in diese Welt kommen. Dann aber nicht mehr als Kind in der Krippe, sondern als König, Richter und Weltenherrscher. In Matthäus 24,30 hat er dieses Ereignis deutlich vorausgesagt: «Und alsdann wird erscheinen das Zeichen des Menschensohnes am Himmel. Und alsdann werden heulen alle Geschlechter auf Erden und werden kommen sehen des Menschen Sohn in den Wolken des Himmels mit grosser Kraft und Herrlichkeit.»
Welch ein Grund zur Freude! Der Schöpfer der Welt erscheint! Der Retter der Welt kommt! Warum aber steht in Offenbarung 1,7: «Es werden heulen alle Geschlechter der Erde»? Warum schreien sie: «Ihr Berge und Felsen: Fallt über uns und verbergt uns vor seinem Angesicht!» (Offb 6,16)? Viele haben zu Lebzeiten von der notwendigen Entscheidung für diesen Jesus gehört, aber sie sagten «Nein»! Nun sind sie verloren und können nichts mehr revidieren. Es ist endgültig zu spät. Darum schreien und heulen sie.
Die meisten Menschen gehen Wege, bei denen Jesus nicht vorkommt. Der Erfindungsreichtum dabei ist gross. So sagte zum Beispiel die bekannte amerikanische Schauspielerin Shirley MacLaine, die mit ihrem Hund auf einer Ranch lebt: «Mit meinem Hund Terry habe ich sogar einen eigenen Gott an der Seite – er ist nämlich eine Reinkarnation des ägyptischen Gottes Anubis, der die Gestalt eines Hundes hat. Das mag sich seltsam anhören, aber Terry und ich haben schon mindestens ein gemeinsames Leben im alten Ägypten verbracht. Er ein Tiergott und ich eine Prinzessin. Jetzt hat uns das Leben erneut zueinander gebracht.»
Jesus kommt sichtbar wieder: «Siehe, er kommt mit den Wolken, und es werden ihn sehen alle Augen und alle, die ihn durchbohrt haben, und es werden wehklagen um seinetwillen alle Geschlechter der Erde», schreibt Johannes in Offenbarung 1,7. Als am 20. Juli 1969 Neil A. Armstrong als erster Mensch seinen Fuss auf den Mond setzte, haben 500 Millionen Menschen dieses Ereignis am Fernseher mitverfolgt. Lady Diana von England kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Als am 6. September 1997 in London die bis dahin grösste Beerdigung aller Zeiten stattfand, haben diese Zeremonie 2,5 Milliarden Menschen am Fernseher mitverfolgt – vierzig Prozent der Weltbevölkerung! Deshalb ging sie als erste «Globalbeerdigung» in die Geschichte ein.
Doch für das Kommen Jesu ist keine Kamera nötig. Alle Menschen werden dieses grösste Ereignis der Weltgeschichte «live» erleben. Für jedermann wird Jesus dann sichtbar sein. Das gilt nicht nur für die Weltbevölkerung, die zu der Zeit lebt, sondern für alle Generationen der Menschheitsgeschichte. Auch alle Leser dieses Artikels sind dabei. Dann steht nur noch eine einzige Frage zur Debatte: Zu welcher Gruppe gehöre ich? Zur Schar der Geretteten oder der Verlorenen?
Jesus kommt plötzlich wieder: «Wie der Blitz ausgeht vom Aufgang und leuchtet bis zum Niedergang, so wird auch sein das Kommen des Menschensohnes» (Mt 24,27). In einem einzigen Augenblick wird er auf der gesamten Erde gleichzeitig zu sehen sein. Zu welcher Tageszeit wird das sein? Die Antwort finden wir in Lukas 17,34: «In derselben Nacht werden zwei auf einem Bette liegen; einer wird angenommen, der andere wird verworfen werden.» Also in der Nacht!? Zwei Verse weiter aber steht: «Zwei werden auf dem Felde sein (= Tagessituation!); einer wird angenommen, der andere wird verworfen werden.» Mir ist nicht bekannt, ob der Amerika-Entdecker Columbus diese Texte kannte. Er hätte daraus folgende Schlussfolgerung ziehen können: Wenn die Wiederkunft in einem einzigen Augenblick geschehen wird, und die Bibel dies sowohl als eine Situation des Tages als auch der Nacht beschreibt, dann ist das nur auf einer Kugel möglich. Ich kann also nach Westen segeln und komme trotzdem im Osten an. Bemerkenswert ist, dass der Evangelist Lukas diese Worte zu einer Zeit schrieb, als die Menschen noch keine Ahnung von der Kugelgestalt der Erde hatten.
Diese beiden Verse zeigen noch etwas Wesentliches. Bei der Wiederkunft gibt es eine Zweiteilung der Menschheit: Es wird unterschieden zwischen Angenommenen und Verworfenen. Damit ist das eigentliche Problem der Menschheit angesprochen. Nur eine Frage zählt: Gehöre ich zu den Geretteten oder den Verlorenen?
Schon entschieden? Gott hat alle Menschen als Persönlichkeiten geschaffen, die über einen freien Willen verfügen. Dies hebt uns deutlich von den Tieren ab. Der freie Wille erlaubt beides – uns von Gott zu entfernen oder uns ihm zu nahen. Gott hat in Christus alles getan, um uns den Weg ins Himmelreich zu weisen. Dennoch lehrt die Bibel sehr eindrücklich und warnend, dass den Weg des Heils nicht alle beschreiten. Was könnte Gott da tun? Würde er uns den freien Willen nehmen, dann hätte er uns unserer Persönlichkeit beraubt; wir wären Maschinen, Marionetten oder Roboter, die lediglich ihr vorgegebenes Programm abarbeiteten. Im Diesseits wie auch im Jenseits ist aber der Wille ein wichtiger Bestandteil der Persönlichkeit. Von unserer Wahlentscheidung hängt darum auch unser ewiger Verbleib ab.
Haben wir uns auf diesen kommenden Tag eingestellt? Im Gleichnis von den zehn Jungfrauen mahnt uns der Herr Jesus zur Bereitschaft. Er gibt uns zu bedenken: Alle zehn waren doch «gläubig», sie glaubten fest: die Hochzeit findet statt! Dennoch handelten nicht alle nach ihrer Überzeugung. Und nur fünf erreichten das Ziel. Den Nichtbereiten sagt Jesus: «Ich kenne euch nicht!» (Mt 25,12). Damit haben sie eine ganze Ewigkeit verpasst. Es kam, wie Heinrich Kemner einmal sagte: «Man kann sich auch in die Hölle schlafen!» Von Hermann Bezzel stammt die eindringliche Warnung: «Man kann die Kirchenbänke durchscheuern und doch verloren gehen.» «Gläubige», die nur Fakten bejahen, sie aber nicht aufs persönliche Leben beziehen, setzen das ewige Leben aufs Spiel.
Alle drei oder keins. Alle Jahre wieder zu Weihnachten wird von vielen gerne das Jesuskind in der Krippe gefeiert. Oft bleibt es dabei. Doch die drei Ks sind unzertrennlich. Zu Jesus gehört die Krippe seiner Menschwerdung, das Kreuz seines Leidens mit anschliessendem Auferstehungssieg, aber auch die Krone seines Königtums, das bei seiner Wiederkunft für jedermann offenbar wird. Das war von Anfang an Gottes Rettungsplan gegen die Urkatastrophe dieser Welt. Die letzte Katastrophe, die Menschen ohne Jesus erleben werden, ist die Hölle. Leider wird sie mehr Menschenleben fordern als alle Katastrophen der Geschichte, und dieser Tod währt ewig! Doch zu Weihnachten, aber nicht nur dann, fragt uns Gott ganz persönlich, ob wir das Geschenk «Krippe, Kreuz und Krone» annehmen wollen. Sagen Sie Ja, nehmen Sie die Sündenvergebung durch Jesus Christus an und machen es in einem Gebet fest!
Von Werner Gitt