01.01.2013

Gibt es zwei „plötzliche Verderben“?


Als Jesus in Lukas 17:26-30 die kommenden Ereignisse mit „wie es in den Tagen von Noah zuging“ und mit „wie es in den Tagen von Lot zuging“ vorausgesagt hat,  hat Er die Leser Seines Wortes daran erinnert, dass unmittelbar nachdem Noah in die Arche ging und unmittelbar nachdem Lot aus der Stadt war, das grosse Gericht über die zurückgebliebenen Menschen kam.

In gleicher Art und Weise schreibt der Apostel Paulus in 1. Thessalonicher 5:3: Wenn sie nämlich sagen werden: ‚Friede und Sicherheit‘, dann wird sie das Verderben plötzlich überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen.“

In der ersten Bibelstelle wird dann beschrieben, dass „der eine genommen und der andere zurückgelassen wird“, während die Menschen schlafen oder arbeiten. Das scheint mit der Beschreibung der Entrückung übereinzustimmen, die Paulus zuvor in Kapitel 4:16-17 seines ersten Briefes an die Thessalonicher beschrieben hat. Das Wort „genommen“ wird in 1. Korinther 15:52-54 verdeutlicht, wo diejenigen, die zum Herrn gehören, „in einem Augenblick“ von der Sterblichkeit zur Unsterblichkeit und von der Verweslichkeit zur Unverweslichkeit verwandelt werden. Johannes beschreibt dieses Ereignis in den Worten von Jesus so: Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn nicht, so hätte ich es euch gesagt. Ich gehe hin, um euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.“ (Johannes 14:2-3).

Es scheint, als ob die Bibel sagt, dass die Gläubigen von den Gerichten Gottes, dii über eine unbussfertige Erde kommen, verschont werden, sogar von der ersten der Serien der Gerichte, die plötzlich über die Erde kommen werden und dann immer mehr an Intensität zunehmen, so wie es Paulus in der obigen Bibelstelle mit den Wehen einer schwangeren Frau beschrieben hat. In Offenbarung 3:10 erhalten wir dann Klarheit, wer verschont wird und um welche Zeit es sich handelt: Weil du das Wort vom standhaften Ausharren auf mich bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, damit die versucht werden, die auf der Erde wohnen.“

Wenn wir in das Kaleidoskop der in sich ineinandergreifenden Endzeitereignisse sehen, können wir die Gewissheit der Entrückung deutlich erkennen – das plötzliche Verschwinden von Millionen von wahren Gläubigen – und wir können in der Bibel auch erkennen, dass eine Art  „Bund“ geschlossen oder bestätigt werden muss. Von diesem Ereignis wird in Daniel 9:27 gesagt, dass es mit Israel und dem Tempel in Israel zu tun haben muss, einem Gebäude, das es momentan in Israel nicht gibt. Eine Art Friedensbündnis muss zwischen Israel und ihren islamischen Nachbarn geschlossen werden, damit der Tempel wieder auf dem Tempelberg in Jerusalem gebaut werden kann.

Werden die momentanen Friedensgespräche schlussendlich in diesem Bund enden, den Daniel beschrieben hat? Das sogenannte „Quartett“ von nicht-jüdischen und nicht-muslimischen Nationen hat ihnen ab September 2009 ein Jahr Zeit gegeben, und dieses Ultimatum dann bis zum September 2012 wiederholt, um zu einem Friedensabkommen zu gelangen. Kurz nach September 2011 gab es eine öffentliche Ankündigung, dass die Friedensgespräche auf Eis gelegt wurden, weil Israel nicht bereit war, noch mehr Land abzugeben. Dann kam September 2012 und Israel war immer noch nicht bereit mehr Land abzugeben, und so haben die Palästinenser gedroht, einen eigenen Staat bei der UNO ausrufen zu lassen.

Diese westlichen und europäischen Nationen sind ungeduldig bezüglich des Hickhacks zwischen den Juden und Muslimen und wollen zu ihrem grösseren Ziel einer Weltregierung übergehen. Es scheint, als ob dieses Friedensbündnis dasjenige aus dem Buch Daniel ist. Der Inhalt stimmt, der Zeitpunkt stimmt, und es stimmt auch mit allen anderen aktuellen und zukünftigen Endzeitereignissen überein.

Frieden, so scheint es, ist nicht einfach zu erreichen, da beide Seiten sehr auf ihre Forderungen fixiert sind und nicht nachgeben wollen. Muss darum ein anderes erwartetes Endzeitereignis zuerst stattfinden, um die Parteien zu überzeugen, dass ein Bündnis geschlossen werden muss? Die Bibelstelle aus Lukas 17 beschreibt die Lebensbedingungen der Menschen als normal, friedlich und wirtschaftlich stabil, wenn das plötzliche Verderben über sie kommt. Die islamischen Nationen jedoch, die Israel umgeben, wollen momentan mit Israel Krieg führen. Nichts scheint ihre Wut zu besänftigen, da sie sagen, dass sie Israel von der Landkarte auslöschen wollen, genauso wie sie es vor Jahrhunderten in Psalm 83 gesagt haben.

Ist es deshalb notwendig, dass das Gericht von Gott in der Form des Gog-Magog Angriffs aus dem Norden kommt, um den Widerstand der muslimischen Länder zu brechen, um zu einem Friedensbündnis zu kommen? Wenn wir alle diese Ereignisse zusammen betrachten, könnte sich folgende Abfolge ergeben:

1.    Ein Zusammentreffen von Israel mit ihren direkten Nachbarn, wie es in Psalm 83 beschrieben wird, und Israel hat überraschenderweise mehr Stärke, als es ihre Feinde erwartet haben, und sie gehen als Sieger hervor.

2.    Das Friedensbündnis wird geschlossen und die Entrückung findet statt.

3.    Der plötzliche Verlust von Millionen von Menschen in Amerika führt dazu, dass die USA keine Unterstützung mehr für Israel sind, und der Gog-Magog Angriff findet statt, während die Aufmerksamkeit von Israel auf dem Bau des Tempels liegt und sie sich durch das neue Friedensbündnis „sicher“ fühlen. Aber Gott kämpft wieder für sie und Israel bleibt wieder siegreich.

4.    Die Vernichtung eines Grossteils der islamischen Welt, oder die Auswirkungen ihres Verlustes im Zusammentreffen mit Israel, wird den muslimischen Widerstand gegen die Machtübernahme eines „jüdisch-christlichen“ Antichrists brechen, der die Macht übernehmen wird.

5.    Nach 3 ½ Jahren wird der Antichrist vom Drachen besessen (Off. 12) und wird die Macht über das siebenköpfige Tier übernehmen. Er wird ihr achter Kopf werden (Off. 17:11) und sich in den Tempel stellen und sich selber als Gott ausrufen lassen und verlangen, dass ihn alle Menschen anbeten (2. Thessalonicher 2:3-4).

6.    Die Gerichte Gottes gehen weiter und nehmen an Intensität zu, wie die Wehen  einer schwangeren Frau vor der Geburt, bis Jesus kommt und die Scharade des Teufels beendet und die Geburt zur Folge hat, die Geburt des 1‘000 jährigen Reichs.

Dieser Artikel begann mit der Frage: „Gibt es zwei plötzliche Verderben in der Endzeit?“ Und angesichts der Tatsache, dass die Beschreibung der Ereignisse, die vor dem plötzlichen Verderben stattfinden, in der Tat auch vor der Drangsalsperiode stattfinden, ist es doch wahrscheinlich, dass beide „Verderben“ ein und dasselbe Ereignis sind. Aber wie auch immer, es verheisst nichts Gutes für alle Zurückgelassenen.

Auf die gleiche Art und Weise könnten die zwei Erwähnungen des Friedens in der Endzeit betrachtet werden, wenn man davon ausgeht, dass die Aussage von Daniel 9:27 den Abschluss eines Friedensabkommens zugunsten von Israel beschreibt. Und wenn man den Kontext betrachtet, kann es eigentlich nichts anderes sein. Und dies wiederum führt zur Ausrufung des „Friedens und der Sicherheit“, die Paulus in 1. Thessalonicher 5:3 beschreibt. Sind das die gleichen Ereignisse? Das Friedensbündnis aus Daniel 9:27 lässt die 7-jährige Periode beginnen, in der der Tempel wieder aufgebaut wird und der Mensch der Sünde die Opfer untersagt, den Tempel entweiht und sich selber als Gott ausrufen lässt. 2. Thessalonicher 2:7-8 deutet an, dass der göttliche Widerstand weggenommen wird (die Entrückung) und der Gesetzlose offenbart wird.

Der Menschensohn kommt, um Seine Heiligen vor dem Gericht über die Erde wegzunehmen (wie es in Lukas 17:26-30 angekündigt wird), und dann wird das „plötzliche  Verderben“ stattfinden. Es ist das Ereignis, dass das Ende des Gemeindezeitalters signalisiert. Die normalen Aktivitäten in Lukas 17 deuten an, dass das Chaos und  die Folgen einer zusammenbrechenden Wirtschaft nach der Hinwegnahme der Gläubigen in den Himmel stattfinden, und nicht davor. Daher wird Sein Kommen plötzlich und ohne Ankündigung und für die Welt unerwartet sein. Und wenn wir heute sehen, wie nahe die Wirtschaft am Kollaps ist, wie nahe ist dann die Entrückung?

Wie Paulus in Titus 2:13 schreibt, erwarten wir „die glückselige Hoffnung und die Erscheinung der Herrlichkeit des grossen Gottes und unseres Retters Jesus Christus…“

Von Gene Lawley