Im 1. Timotheusbrief zeigt der Apostel Paulus auf, «wie man sich verhalten soll im Hause Gottes, welches die Versammlung des lebendigen Gottes ist, der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit». Lesen Sie hier Teil 18.
In 1. Timotheus 6,1-2 schreibt Paulus: «Diejenigen, die als Knechte unter dem Joch sind, sollen ihre eigenen Herren aller Ehre wert halten, damit nicht der Name Gottes und die Lehre verlästert werden. Die aber, welche gläubige Herren haben, sollen diese darum nicht gering schätzen, weil sie Brüder sind, sondern ihnen umso lieber dienen, weil es Gläubige und Geliebte sind, die darauf bedacht sind, Gutes zu tun. Dies sollst du lehren und dazu ermahnen!»
Mit diesen Versen beginnt ein neuer Abschnitt. Das christliche Leben soll nicht nur innerhalb der Gemeinde funktionieren, sondern auch ausserhalb der Gemeinde. Die Verse erklären uns, dass Treue, Fleiss und Unterordnung eines Angestellten seinem Arbeitgeber gegenüber nicht dadurch aufgehoben werden, weil der Arbeiternehmer Christ geworden ist. Angestellte einer Firma sind also auch dann nicht gleichberechtigt, wenn ihr Arbeitgeber ein Bruder in Christus ist. Gerade dann sollten sie sich einsetzen und unterordnen, um dadurch umso mehr ein Zeugnis für die anderen ungläubigen Mitarbeiter und den Herrn zu sein. Ihre loyale Mitarbeit, ihr Fleiss und ihr Gehorsam soll ein Spiegelbild ihrer Treue zu Jesus Christus sein. Was die Erlösung anbetrifft, gibt es zwar keinen Unterschied mehr zwischen Knechten und Herren, wohl aber, was die Ordnung anbetrifft (Gal 3,28).
Es gibt heutzutage leider etliche an Jesus gläubige Arbeitgeber, die mit ihren christlichen Mitarbeitern mehr Schwierigkeiten haben als mit weltlichen. Das liegt daran, dass diese Angestellten ihren Chef nicht als Chef, sondern «nur» als Bruder in Christus sehen und ihm deshalb weniger Respekt entgegenbringen. Sie meinen, gleichberechtigt zu sein und in allem mitreden zu können. Ich weiss von einigen Firmenbesitzern, die aus diesem Grund keine an Jesus gläubigen Mitarbeiter mehr einstellen wollen und betonen, dass sie es mit weltlichen Mitarbeitern einfacher hätten. Dabei sollte es ja gerade umgekehrt sein! (s. E ph 6,5-9; Kol 3,22-4,15; 1.Petr 2,18-21).
Von Norbert Lieth