„Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, damit jeder das empfängt, was er durch den Leib gewirkt hat, es sei gut oder böse.“ (2. Korinther 5:10)
Die Bibel sagt, dass es uns bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht. Jeder Mensch, der je gelebt hat, wird am Ende nach seinen Werken gerichtet werden.
Jeder Mensch – auch erlöste Christen.
Die Bibel unterscheidet zwei verschiedene Richterstühle. Der erste ist der Gerichtsstuhl des Christus, auch „Bema Seat“ genannt.
Das griechische Wort „bema“ wird mit „Richterstuhl“ übersetzt, aber der Begriff verliert viel von seiner Bedeutung durch die Übersetzung. Er meint ein Tribunal, und zwar eins mit absoluter Autorität.
Zur Zeit des Apostels Paulus waren die griechischen Olympischen Spiele seit mindestens 600 Jahren Teil der griechischen Kultur.
Die antiken Olympischen Spiele begannen als ein Wettrennen zwischen weiblichen Kandidatinnen um das Priesterinnenamt der Göttin Hera und wurden in der einen oder anderen Form alle vier Jahre fortgesetzt, bis sie durch den Kaiser Theodosius II von Rom in frühen dritten Jahrhundert n. Chr. abgeschafft wurden.
Zur Zeit des Paulus hatten sich die Olympischen Spiele zu einem System entwickelt, in dem das Bema-Gericht am wichtigsten war. Das Bema-Gericht war der Ort, wo die Schiedsrichter sassen, und zwar direkt an der Ziellinie.
Die Aufgabe der Bema-Richter war es nicht, einen Sieger zu bestimmen, sondern vielmehr festzuhalten, in welcher Reihenfolge jeder Läufer seinen Lauf beendet hat. Der Erste, der die Linie überquerte, bekam eine Goldmedaille, der Zweite Silber, der Nächste Bronze usw., aber das Rennen war nicht vorbei, bevor der letzte Teilnehmer die Ziellinie überquert hatte.
Das ist der Grund, warum Paulus das Wort „bema“ benutzt hat, um dieses besondere Gericht zu beschreiben. Vor dem Bema-Richterstuhl gerichtet zu werden, bedeutet, dass man das Rennen erfolgreich beendet hat – es wird auch das „Gericht der Gläubigen“ genannt.
Das zweite Gericht ist das vor dem grossen weissen Thron. Dieses Gericht findet am Ende des 1‘000 jährigen Reiches statt.
„Und ich sah die Toten, Kleine und Grosse, vor Gott stehen, und es wurden Bücher geöffnet, und ein anderes Buch wurde geöffnet, das ist das Buch des Lebens; und die Toten wurden gerichtet gemäss ihren Werken, entsprechend dem, was in den Büchern geschrieben stand.“ (Offenbarung 20:12).
Beachten Sie, dass die Gläubigen vor Christus stehen. Am grossen weissen Thron stehen die Menschen vor Gott. Dies bedeutet nicht, dass Christus nicht Gott ist, sondern das Wort „Christus“ bedeutet Messias oder Erlöser.
Diejenigen, die vor dem grossen weissen Thron stehen, werden NICHT vor dem Erlöser stehen, um nach ihren Werken gerichtet zu werden. Das ist das Bema-Gericht. Am grossen weissen Thron werden sie vor dem gerechten Richter stehen, um nach ihrer eigenen Entscheidung verurteilt zu werden.
Ich möchte den Atheisten Christopher Hitchens, Autor des Buches „Der Herr ist kein Hirte“ (God is NOT Great) als ein lebendes und aktuelles Beispiel benutzen. Als Sünder ist Christopher Hitchens nicht schlechter als ich es bin. Seine Werke sind nicht fürchterlicher als meine. Kurzum, er verdient die Hölle genauso wie ich.
Hitchens stirbt jetzt an Speiseröhrenkrebs und lehnt ausdrücklich Gebete von Gläubigen für entweder seine Heilung oder seine Errettung ab. Hitchens sagt, er weigere sich, jetzt in die Knie zu gehen, weil er nicht wie ein Heuchler dastehen möchte.
Stattdessen, so sagt Hitchens, möchte er, wenn es einen Gott und ein Gericht gibt, lieber nach eigenen Verdiensten beurteilt werden. Das ist seine eigene Wahl. Wenn er vor dem grossen weissen Thron steht, wird jede seiner Taten und Handlungen und jeder seiner Gedanken geprüft und gerichtet werden.
Aber nur wegen eines Kriteriums wird er verurteilt werden.
„Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens eingeschrieben gefunden wurde, so wurde er in den Feuersee geworfen.“ (Off. 20:15).
Ich habe die Wahl getroffen, vor dem Bema-Richterstuhl gerichtet zu werden, als ich meinen sündigen Zustand anerkannte und Jesus Christus als meinem Erlöser vertraute. Das Bema-Gericht wird nicht weniger entsetzlich sein als das vor dem grossen weissen Thron.
Ich möchte das wiederholen, um es ganz klar zu machen: Das Bema-Gericht wird nicht weniger entsetzlich sein als das vor dem grossen weissen Thron. Die Christen werden „alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, damit jeder seinen Lohn empfange für das, was er getan hat bei Lebzeiten, es sei gut oder böse“. (2. Korinther 5, 10)
Das Bema-Gericht ist kein Picknick – der Apostel Paulus sagt, dass wir es fürchten sollen.
„In dem Bewusstsein, dass der Herr zu fürchten ist, suchen wir daher die Menschen zu überzeugen, Gott aber sind wir offenbar; ich hoffe aber auch in eurem Gewissen offenbar zu sein.“ (2. Korinther 5:11).
Das Bema-Gericht ist zwar ein Gericht über die Werke, aber es beurteilt, wie Sie das Rennen gelaufen sind, nicht ob Sie es geschafft haben. Wenn Sie vor dem Bema-Gericht stehen, haben Sie definitionsgemäss das Rennen beendet.
Der Zweck des Bema-Gerichts ist es, festzustellen, welchen Lohn Sie verdient haben. Wenn Sie dort stehen, dann deshalb, WEIL Ihr Name im Buch des Lebens gefunden wurde.
Das Buch des Lebens ist die Fahrkarte in den Himmel. Jeder, dessen Name nicht in dem Buch steht, wird mit dem Antichrist und dem falschen Propheten in den Feuersee geworfen werden. Aber das Buch des Lebens ist nur eins von vier in der Bibel genannten Büchern, in denen die Einzelheiten unserer Existenz aufgezeichnet sind.
Welches sind die anderen Bücher?
Das Geburtenbuch:
„Deine Augen sahen mich schon als ungeformten Keim, und in dein Buch waren geschrieben alle Tage, die noch werden sollten, als noch keiner von ihnen war.“ (Psalm 139:16)
Das Buch der Tränen:
„Du zählst, wie oft ich fliehen muss; sammle meine Tränen in deinen Schlauch! Stehen sie nicht in deinem Buch?“ (Psalm 56:9).
Das Buch der Tränen hält unsere Schmerzen, Enttäuschungen und Traurigkeiten fest – wem wir vertrauten und wie wir mit den Prüfungen und Trübsalen des Lebens umgegangen sind.
„Auf Gott vertraue ich und fürchte mich nicht; was kann ein Mensch mir antun? (…) Denn du hast meine Seele vom Tod gerettet, meine Füsse vom Gleiten, damit ich wandle vor dem Angesicht Gottes im Licht des Lebens.“ (Psalm 56:12,14).
Das Gedenkbuch:
„Da besprachen sich die miteinander, welche den Herrn fürchteten, und der Herr achtete darauf und hörte es, und ein Gedenkbuch wurde vor ihm geschrieben für die, welche den Herrn fürchten und seinen Namen hochachten. Und sie werden von mir, spricht der Herr der Heerscharen, als mein auserwähltes Eigentum behandelt werden an dem Tag, den ich bereite; und ich will sie verschonen, wie ein Mann seinen Sohn verschont, der ihm dient.“ (Maleachi 3:16-17).
Im Gedenkbuch schreibt Gott das auf, was die Menschen manchmal vergessen. Die Bibel verspricht das:
„Und es soll geschehen: Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird errettet werden.“ (Apg. 2:21).
Und schliesslich das Buch des Lebens:
„Wer überwindet, der wird mit weissen Kleidern bekleidet werden; und ich will seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buch des Lebens, und ich werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.“ (Off. 3:5).
„Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens eingeschrieben gefunden wurde, so wurde er in den Feuersee geworfen.“ (Off. 20:15).
Wenn wir den Unterschied zwischen den Gerichten und den Büchern verstehen, die festlegen, vor welchem Gericht wir erscheinen werden, ist es unmöglich, ein überzeugendes Argument vorzubringen gegen die Lehre der ewigen Sicherheit (Heilsgewissheit) im Sinne von „einmal gerettet – immer gerettet“.
Jede Person, die je gelebt hat, ist in allen vier Büchern verzeichnet, einschliesslich dem Buch des Lebens. Offenbarung 3:5 sagt: „Wer überwindet, wird mit weissen Kleidern angetan werden, und Jesus wird seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens.“
Bedeutet das, dass der Name einer erlösten Person ausgetilgt werden kann, wenn sie nicht überwindet? Wie überwindet ein Gläubiger die Welt? Offensichtlich kann er es nicht selbst, sonst bräuchte er nicht einen Retter, der es für ihn tut.
„Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!“ (Johannes 16.33).
„Kinder, ihr seid aus Gott und habt jene überwunden, weil der, welcher in euch ist, grösser ist als der, welcher in der Welt ist.“ (1. Johannes 4:4).
Ihr Name ist verzeichnet im Buch der Geburten, im Buch der Tränen, im Buch des Gedenkens und im Buch des Lebens. Der Name Christopher Hitchens ist ebenfalls verzeichnet. Hitchens lebt noch. Er hat noch die Chance umzukehren und an Jesus zu glauben.
Diese Chance hat er, bis er seinen letzten Atemzug tut. Wenn er in seinem Trotz verharrt, wird Jesus erst an diesem Tag seinen Namen aus dem Buch des Lebens tilgen.
DAS ist es, was Johannes meinte, als er schrieb, dass der grosse weisse Thron der zweite Tod ist. Der erste Tod geschieht, wenn jemand in seinen Sünden stirbt und sein Name aus dem Buch des Lebens ausgetilgt wird.
Der zweite Tod geschieht bei der zweiten Auferstehung vor dem grossen weissen Thron.
Sie können nicht durch Ihre Sünden Ihren Namen selbst aus dem Buch des Lebens tilgen. Er wird von Jesus ausradiert, wenn Sie im ersten Tod die Erlösung endgültig ablehnen.
Wenn der Name durch Ihre Sünden gelöscht würde, und nicht durch die Ablehnung der Erlösung, was sollte es dann bedeuten, wenn es heisst, dass wir gerichtet werden für das, was wir bei Lebzeiten getan haben, es sei gut oder böse?
Dann wären der erste und der zweite Tod Symbole ohne Bedeutung, denn der Tod ist ein recht leicht erkennbarer Zustand – er bedeutet 'nicht am Leben'.
Wenn Sie jetzt am Leben sind, steht Ihr Name im Buch des Lebens – und er wird dort stehen, bis Sie sterben und es zu spät ist, an Christus zu glauben. Es sollte eigentlich nicht heissen „einmal gerettet – immer gerettet“, sondern „ein für alle Mal gerettet“.
Die Entscheidung, ob Ihr Name aus dem Buch des Lebens getilgt wird, fällt nicht aufgrund der Sünden in Ihrem Leben. Ihr Name bleibt im Buch des Lebens, bis Sie in Ihren Sünden sterben. Und wenn Sie erlöst sind, können Sie nicht in Ihren Sünden sterben.
Lassen Sie nicht zu, dass der Feind Ihnen den Sieg stiehlt. Er wurde teuer bezahlt.
Von Jack Kinsella