«Alle Worte Gottes sind durchläutert» (Spr 30,5). Die Bibel ist in jeder Hinsicht einzigartig. Eine Lobrede auf Gottes Wort.
Es ist eine Tatsache, dass die meisten Bücher Irrtümer enthalten. Wenn etwas gedruckt ist, bedeutet das noch lange nicht, dass der Inhalt wahr ist. Reisebücher enthalten oft verkehrte Adressen von Hotels oder geben berühmte Sehenswürdigkeiten an falschen Orten an. In einem Geschichtsbuch heisst es, Napoleon sei vor 1769 in Frankreich Kaiser gewesen. Er wurde jedoch erst in diesem Jahr geboren.
Die Bibel ist jedoch ohne Fehler. Sie ist ein Werk von reinem Gold, unvermischt, ohne Quarz und ohne irdische Stoffe. Sie ist ein Stern ohne Flecken, eine Sonne ohne Schatten, ein Licht ohne Dunkelheit, ein Mond ohne Blässe, eine Herrlichkeit ohne jede Trübung. Von keinem anderen Buch kann man sagen, dass es perfekt und rein ist. Nur in der Bibel ist die ganze Wahrheit ohne ein Fünkchen Torheit vereinigt. Sie ist der Richter, der allen Streit zu Ende bringt und bei dem jede Weisheit endet. Sie ist das einzige Buch, das frei von Fehlern, rein, unvermischt und vollkommen richtig ist.
Das Wort Gottes tröstet uns, wenn wir traurig sind, bringt uns Ruhe, wenn wir erschrecken, bringt uns auf den rechten Weg, wenn wir uns verirrt haben. Es bringt Wahrheit in eine Welt voller Lüge. Es ist Licht, wenn unser Weg dunkel wird, und schenkt uns neue Hoffnung, wenn der Glaube immer kleiner wird. Richtig ausgelegt und angewendet, wird die Bibel uns niemals in die Irre leiten. Sie enthält alle geistlichen Vitamine, die nötig sind, um unsere Seele gesund zu erhalten.
In Matthäus 5,18 sagt Jesus, dass nicht einmal ein Strichlein vom Gesetz aufgelöst wird, «bis Himmel und Erde vergangen sind». Wir müssen oft zugeben: «Ja, da habe ich mich geirrt, das sollte so und so sein.» Hochintelligente Menschen bauen Supermaschinen. Nach einem Jahr werden bestimmte mechanische Teile ausgewechselt und durch elektronische ersetzt. Ein Jahr später wird das Ganze abermals erneuert. Vergeht ein weiteres Jahr, ist auch das schon wieder überholt. Man verachtet das, was noch vor einem Jahr als der «letzte Schrei» verteidigt wurde. So sind wir Menschen mit all unserer Intelligenz. Es ist so, wie die Bibel sagt: Die göttliche Torheit (wenn es sie denn gäbe) ist weiser, als die Menschen sind.
Gott muss sich bei der modernen Generation nicht entschuldigen und sagen: «Wisst ihr, diese Worte hier in der Bibel waren für die alte Generation, heute ist alles anders – das sehe ich ein –, das ist überholt.» Das passiert niemals mit dem Wort Gottes, denn es heisst: «Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz …» Das ist das Einzigartige am Wort Gottes. Es bleibt, und es bleibt so, wie es geschrieben steht. Das Faszinierende ist: man kann es zerreissen, verbrennen, verdammen, hassen, als altmodisch verachten, verfluchen, anzweifeln, kritisieren, und es bleibt doch. Generationen kommen und gehen, doch das Wort bleibt. Völker stehen auf und gehen unter, Könige, Verschwörungstheorien Diktatoren und Präsidenten kommen und gehen, aber das Wort des Herrn bleibt. Das ist einmalig. Nicht ein Punkt muss geändert werden, nicht diese oder jene Anordnung, weil es anders besser wäre. Nein, das Fantastische ist, dass dieses Wort, das wir in Händen haben und dessen Wahrheit wir kennen, alle und alles überlebt.
Deshalb wurde noch nie ein Mensch enttäuscht, der sich auf das Wort Gottes verlassen hat. Natürlich kann man die Bibel missbrauchen und falsch auslegen, aber das nimmt die feste Wahrheit, die in alle Ewigkeit bestehen bleibt, nicht weg. Was Gott zusagt, das hält Er gewiss.
Das Wort ist in jeder Hinsicht einzigartig. So wurden zum Beispiel durch den Propheten Daniel Dinge vorausgesagt, die erst viele Jahre später ihre Erfüllung fanden: «Der zottige Ziegenbock aber ist der König von Griechenland …» (Dan 8,21). Das Aufregende an dieser Aussage ist, dass der Engel hier sogar das Land benennt. Was ist daran so besonders? Beim medo-persischen Reich könnten wir das noch verstehen, weil Daniel die Anfänge dieses Reiches selbst miterlebt hat. Das Besondere an dieser Erwähnung des Namens ist jedoch, dass das etwa 200 Jahre vor dem Aufkommen Griechenlands geschah! Und die Angaben im Daniel-Buch zum kleinen Horn (Kap 8,9) bzw. dem «frechen und listigen König» (Kap 8,23) weisen auf Antiochus Epiphanes hin. Diese Weissagungen wurden 380 Jahre vor dessen Auftreten gemacht und erfüllten sich hundertprozentig in der Geschichte!
Und dann erst die Voraussagen bezüglich Jesus Christus! 1000 Jahre vor Seinem Kreuzestod (als es noch gar keine Kreuzigungen gab) wurde schon prophezeit, dass Seine Hände und Füsse durchgraben würden (Ps 22,17). Und 600 Jahre vor Seiner Geburt wurde der genaue Ort angegeben, wo Er geboren werden sollte: Bethlehem (Mi 5,1).
Das alles ist einmalig und konnte nur von der Heiligen Schrift vorausgesagt werden. Es heisst in Sprüche 30,5: «Alle Worte Gottes sind durchläutert» (vgl. Ps 18,31). Deshalb wird gesagt: «Tu nichts zu seinen Worten hinzu, dass er dich nicht zur Rechenschaft ziehe und du als Lügner dastehst» (Spr 30,6).
Von Ernst Kraft