03.11.2011

Ich komme bald

Im letzten Kapitel des letzten Buches der Bibel sagt Jesus der Gemeinde drei Mal „Ich komme bald.” (Offenbarung 22:7,12,20).
Vor vielen Jahren wurde mir klar, dass wenn ein Wort oder ein Satz in der Schrift wiederholt wird, uns auf diese Art die Notwendigkeit klargemacht werden soll, aufmerksam zuzuhören wegen der Wichtigkeit dessen, was gesagt werden soll. Wenn Jesus zum Beispiel sagte „Wahrlich, wahrlich“, wie Er es manchmal tat, möchte Er uns damit sagen: „Höre gut zu. Jedermann möge gut zuhören. Es ist sehr wichtig, dass ihr gut zuhört.“ Heute würden wir wahrscheinlich das Wort oder den Satz unterstreichen oder kursiv schreiben oder fett drucken oder ein Ausrufezeichen verwenden, oder alles zusammen. 
Im Folgenden werden die tatsächlichen Worte von Jesus in diesem letzten Kapitel der Offenbarung aufgeführt:
Vers 7: „Siehe, ich komme bald! Vers 12-13: Und siehe, ich komme bald, und mein Lohn mit mir, um einem jeden so zu vergelten, wie sein Werk sein wird.  Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, der Erste und der Letzte." Vers 16: „Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, um euch diese Dinge für die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und der Spross Davids, der leuchtende Morgenstern.“ Vers 20: „Ja, ich komme bald!  
Nun halten Sie sich fest. Er sagte der Gemeinde in Philadelphia zuvor in Offenbarung 3:11: „Siehe, ich komme bald... Das macht insgesamt vier Mal in diesem einen Buch, dass Er dies zu Seiner Gemeinde sagte.
Das Rätselhafte daran ist, dass das Buch der Offenbarung vor fast 2‘000 Jahren geschrieben wurde. Jesus erklärte daher vor fast 2‘000 Jahren vier Mal: „Ich komme bald.“ Er ist noch nicht gekommen. Hat Er uns vergessen? Hat Er gelogen? Ist Er nicht in der Lage, Seinen Befehl „Ich komme bald“ zu erfüllen?  
Einige sagen, dass „bald“ eigentlich bedeutet, „Wenn ich komme, wird es schnell geschehen.“ Wir wissen von Paulus‘ Beschreibung der Entrückung, dass das zutrifft, aber ich fühle, dass Er auch „bald“ damit meint. Strongs Lexikon gibt die Bedeutung mit „schnell, zügig (ohne Verzögerung)“ an. Vines Expository Wörterbuch gibt die Bedeutung mit „prompt, schnell, auf schnelle Weise“ an.
Wenn dieses Wort in Matthäus 5:25, Markus 28:7-8, Offenbarung 2:16, 3:11, 11:14 sowie den oben genannten Passagen verwendet wird, dann bedeutet es in jedem Fall schnell, wie in „sehr bald.“
Ganz offensichtlich betont Jesus die Unmittelbarkeit Seines Kommens, der Entrückung. Sie kann jederzeit stattfinden. Es könnte sehr bald sein, und wenn es geschieht, wird es im Bruchteil einer Sekunde geschehen.
Petrus gibt uns die beste Erklärung für die Zeitdauer/-spanne, zumindest nach unserem Empfinden: Dieses eine aber sollt ihr nicht übersehen, Geliebte, dass ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag! Der Herr zögert nicht die Verheissung hinaus, wie etliche es für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, dass jemand verlorengehe, sondern dass jedermann Raum zur Busse habe.“ (2. Petrus 3:8-9)
Warum hat Er fast 2‘000 Jahre gewartet, von dem Zeitpunkt an gerechnet, an dem Er vier Mal in dem Buch der Offenbarung gesagt hat: „Ich komme bald“? Es gibt zwei Erklärungen:  
1. Er hat die Tür für jeden, der zu Ihm kommen möchte, offengehalten, weil Er nicht möchte, dass irgendjemand verloren geht. 
2. Nimmt man die Aussage von Petrus aus 2. Petrus 3:8 wörtlich, sind es aus Gottes Sicht nur zwei Tage. Gott ist nicht durch die Zeit begrenzt, aber wir sind es. Jesus hat uns nicht vergessen.
Er hat nicht gelogen. Er ist ganz gewiss in der Lage dazu. Er wird für uns kommen, wenn Er bereit ist. In der Zwischenzeit sollten wir uns vorbereiten und bereit sein, wenn Er kommt. Es könnte sehr bald sein.
Behält man im Sinn, dass Jesus zurückkommen könnte, bevor ich diesen Artikel beendet habe oder aber auch erst in einigen Jahren, dann bedenken Sie Folgendes: Da Jesus am Morgen des dritten Tages aus dem Grabe auferstanden ist, ist es möglich, dass er am Morgen des dritten Tages für Seine Gemeinde zurückkehrt, bezogen auf 2. Petrus 3:8: Dieses eine aber sollt ihr nicht übersehen, Geliebte, dass ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag!“
Bezogen auf diesen Vers von Petrus, befinden wir uns nun am Morgen des dritten Tages; das heisst der erste Tag  (die ersten 1‘000 Jahre) sind vorüber. Der zweite Tag (die zweiten 1‘000 Jahre)  sind vorüber, und wir befinden uns jetzt am Morgen des dritten Tages. Ja, das ist sicherlich möglich, und ich würde sagen, sehr wahrscheinlich, betrachtet man die Zeichen, die um uns herum schwärmen wie zornige Bienen. Behält man diesen Vers im Sinn „Der Herr zögert nicht die Verheissung hinaus, wie etliche es für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, dass jemand verlorengehe, sondern dass jedermann Raum zur Busse habe“, dann sieht es so aus, als ob Gottes Geduld zu Ende geht und die Zeit knapp wird. Wir dürfen jedoch nicht ausser Acht lassen, dass der zeitliche Ablauf in Gottes Hand liegt.
Unsere Rolle ist es, für Seine Rückkehr bereit zu sein und in der Zwischenzeit so vielen Menschen wie möglich von Jesus zu erzählen, so dass sie ebenfalls gespannt auf Sein Kommen warten können. Wir sollten so leben, als ob Er am Morgen des dritten Tages zurückkommen wird, und wir sollen bereit sein. Wenn Er nicht kommt, sollen wir dennoch bereit bleiben. 
Sie fragen sich jetzt wahrscheinlich, was ich darüber denke. Das ist eigentlich nicht so wichtig, aber dann mal los. Ich persönlich habe das Empfinden, dass sehr viele der einleitenden Zeichen für die Drangsal so Überhand nehmen, dass die Entrückung jederzeit denkbar erscheint, wenn man sich vor Augen hält, dass die Entrückung vor dem Beginn der Drangsal stattfindet. Nicht, dass dies unbedingt sehr viel zu bedeuten hätte, da es nur meine Meinung ist, aber ich möchte aufschauen, wenn Er kommt, und ich glaube nicht, dass ich mir Gedanken machen muss, dass ich davon eine Genickstarre bekomme.
Von Grant Phillips