Was sagt die Bibel über Weltverschwörungstheorien? Gehören sie zum prophetischen Wort? In dieser Reihe soll auf solche und damit verbundene Fragen eingegangen werden. Lesen Sie hier die letzte Folge (Teil 10).
In den vergangenen Ausgaben habe ich versucht, das ganze Verschwörungstheoriengeflecht, das sich innerhalb der Christenheit ausbreitet, auf biblischer Grundlage zu beleuchten und infrage zu stellen. Ich hoffe, dadurch deutlich gemacht zu haben, dass viele dieser Thesen, die sich vordergründig mit der Prophetie über den Antichristen zu decken scheinen, aus biblischer Perspektive in Wirklichkeit äusserst fragwürdig sind, an manchen Stellen sogar im Widerspruch zu Gottes Wort stehen. Deshalb möchte ich die Frage stellen, ob diese ganzen Verschwörungstheorien und angeblichen Insiderinformationen nicht auch ein Teil der endzeitlichen Verführung sind, die die Gläubigen auf sehr subtile Art und Weise von der allein gültigen Wahrheit der Schrift und der alleinigen Furcht Gottes wegziehen.
In 2. Thessalonicher 2,10-11 steht: «… und mit jedem Betrug der Ungerechtigkeit für die, welche verloren gehen, dafür, dass sie die Liebe der Wahrheit zu ihrer Errettung nicht angenommen haben. Und deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, dass sie der Lüge glauben, damit alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit.»
Wir sollten diesen Vers nicht nur auf die vielfältige Verführung zur Linken anwenden. Die Frage muss erlaubt sein, ob nicht auch die ganzen Weltverschwörungstheorien ein Teil dieser endzeitlichen Verführung sind, dieser kräftigen Irrtümer, die Gott selbst sendet, weil wir Ihn und Sein Wort nicht über alles lieben und uns damit genügen lassen. Die Schrift, das Licht des prophetischen Wortes, wie es in 2. Petrus 1,19-20 steht, muss der alleinige und höchste Massstab unserer Beurteilung sein. Alles, was damit nicht übereinstimmt oder dem widerspricht, kann nur als Irrtum entlarvt werden.
Ein Zeichen der Endzeit ist die Verunsicherung, Furcht und Ratlosigkeit der Menschheit. Die Alternative dazu besteht nicht im vermeintlichen Durchforschen des Machtbereichs der Finsternis und dem damit verbundenen Aufdecken angeblicher Verschwörungen und Hintergründe. Sie besteht auch nicht darin, dass wir Gläubige entmutigen, indem wir den Teufel buchstäblich an die Wand malen. Der Herr Jesus nennt in Lukas 21 den Ernst der Lage und die Gefahr der Verführung ohne Beschönigung. Aber dann richtet Er in Vers 28 den Blick Seiner Jünger nach oben: «Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blickt auf und hebt eure Häupter empor, weil euere Erlösung naht.»
Von Johannes Pflaum