20.11.2011

Ein anderes Evangelium

„Aber so auch wir oder ein Engel vom Himmel euch würde Evangelium predigen anders, denn das wir euch gepredigt haben, der sei verflucht. Wie wir jetzt gesagt haben, so sagen wir auch abermals: So jemand euch Evangelium predigt anders, denn das ihr empfangen habt, der sei verflucht." (Galater 1:8-9).

Paulus gibt in seinem Brief eine grosse Rüge an die Galater, weil sie sich wieder unter das Gesetz begeben haben. Sie wurden von Judaisten in die Irre geleitet, die die Lehren des Paulus bekämpften. Es ist interessant, wie dieselben Irrlehren Jahrhunderte überstanden haben und in der heutigen christlichen Kultur ziemlich allgegenwärtig sind. Das Evangelium von Jesus Christus wurde mit einem falschen Evangelium ersetzt; Paulus war aus gutem Grund wütend.
Paulus verwendet das griechische Wort anathema (in den Bann tun) als eine Verurteilung gegen diese Ketzer. Der Apostel erklärt in den stärksten Ausdrücken, dass das Evangelium, welches er predigte, der eine und einzige Weg zum Heil sei, und dass ein anderes Evangelium zu predigen ein Versuch war, den Tod Christi zunichte zu machen. Paul war nicht mit der neuen Richtung zufrieden, die die Galater eingeschlagen hatten.
Wir müssen wieder ein paar Verse zurückgehen, um die begreifliche Enttäuschung des Paulus zu verstehn. „Mich wundert, dass ihr euch so bald abwenden lasset von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, zu einem anderen Evangelium." (Galater 1:6).
Paulus benutzt das griechische Wort thaumazō, das bedeutet, sich über etwas wundern, auf etwas wie ein Schauspiel zu schauen. Es war für Paul unglaublich, was er da sah. Er war sprachlos über die Richtungsänderung, die die Galater eingeschlagen hatten. Nachdem er ihnen die Wahrheit des Evangeliums gelehrt hatte, waren sie so leicht zu einem anderen Evangelium, einem falschen Evangelium, bewegt worden.
Können wir heute diese Art von Bewegung in unseren christlichen Kirchen sehen? Auf jeden Fall. Nun, bevor ich fortfahre, möchte ich auf Galater 1, Vers 8  hinweisen, etwas das viele Studenten der Bibel nicht als so offensichtlich ansehen können. Paulus fügt Engel für all diejenigen hinzu, die für die Infiltration der Kirche mit dem falschen Evangelien zu verurteilen sind. Auch die Engel? Ich persönlich finde es faszinierend, wie an falschen Evangelien selbst Engel beteiligt sein können. Wenn wir die Religion der Mormonen betrachten, sehen wir sofort, dass sich ein Engel an Joseph Smith wandte, der Engel Maroni, der Smith „ein anderes Evangelium“ übergab. Es ist interessant die Hand des Heilige Geistes in jedem Aspekt von Gottes Heiliger Schrift zu sehen. Ich konnte nicht widerstehen auf die offensichtliche Verurteilung dieser gefallenen Engel hinzuweisen, wie von Gott selbst überliefert, bezüglich dieser bestimmten Engel-Verführung vor ungefähr 1‘800 Jahren. Der Brief des Paulus an die Galater, geschrieben Jahrhunderte bevor der Engel Maroni Joseph Smith ein anderes Evangelium überlieferte, war eine vernichtende Anklage gegen die Horden der gefallenen Engel und Dämonen, deren Zweck es ist, die Massen zu täuschen, um die Leute von dem wahren Evangelium abzuwenden. Millionen  folgen jetzt den Lehren von Joseph Smith, und somit war der Engel Maroni durchaus erfolgreich.
„Denn ich habe euch nichts verhalten, dass ich nicht verkündigt hätte all den Rat Gottes... Denn das weiss ich, dass nach meinem Abschied werden unter euch kommen greuliche Wölfe, die die Herde nicht verschonen werden. Auch aus euch selbst werden aufstehen Männer, die da verkehrte Lehren reden, die Jünger an sich zu ziehen." (Apostelgeschichte 20:27, 29-30).
Viele Wölfe befinden sich auf dem Vormarsch in Richtung des Heiligtums. Die Lügner haben die Gemeinde verdorben; die Massen werden getäuscht, indem sie vom Evangelium Christi weggeführt werden. Männer, die keine Vorstellung von der Wahrheit haben, sind in der Kirche aufgestiegen, um Führungspositionen einzunehemen. Viele sind Satans Lügen verfallen, und  somit lehren sie ein anderes Evangelium, eines, das die Massen auf den Weg ohne Wiederkehr führt. Die Warnung des Paulus an die Galater stösst heute in vielen christlichen Kirchen auf taube Ohren.
Paul machte es zu seinem Lebenswerk, den ganzen Ratschluss Gottes allen Kirchen, die er gegründet hatte, zu lehren, und auch denjenigen, die er nicht gegründet hatte (z.B. die Kirche in Rom). Es war Paulus‘ Mission zu gewährleisten, dass das wahre Evangelium gepredigt wurde und die falschen Lehren der Judaisten auszutreiben, und nicht nur diejenigen der Judaisten, sondern alle falschen Lehren. Paulus war verzweifelt mit den Galatern, weil es so leicht war, sie zu überzeugen zum Judentum zurückzukehren und sich wieder unter das Gesetz zu beugen. Paulus war sich aber auch der falschen Lehren bewusst, die sich durch den Gnostizismus eingeschlichen haben, und es war seine Mission, das Licht der Wahrheit über diese falschen Lehrer zu bringen und sie blosszustellen für das, was sie waren.
Das Evangelium Christi ist für viele Menschen in unseren christlichen Kirchen lächerlich, die mit dem Lehren beauftragt sind, was bedeutet, dass sie nur das Evangelium Christi als ein Symptom für die Ignoranz der früheren Kirchen lehren. Die Gnostiker glaubten nicht, dass Jesus wirklich am Kreuz starb und Seine Auferstehung somit nur eine Illusion war. Der Apostel Johannes erklärte, wer diese Gnostiker waren. „Kinder, es ist die letzte Stunde; und wie ihr gehört habt, dass der Widerchrist kommt, so sind nun viele Widerchristen geworden; daher erkennen wir, dass die letzte Stunde ist. Wer ist ein Lügner, wenn nicht der da leugnet, dass Jesus der Christus sei? Das ist der Widerchrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater.“ (1. Johannes 2:18,22-23).
Johannes zeichnet hier ein sehr klares Bild. Die Verleugnung Christi, wie es die Gnostiker tun, macht sie zu Antichristen. Das sind harte Worte, aber notwendig für die Kirche, um vollständig zu erfassen, was heute in unserer Mitte geschieht.
Die Kirche braucht mehr Paulusse als je zuvor, denn so wie die Kirche sprunghaft gewachsen ist, so sind es auch die Irrlehren. Wir brauchen Menschen, die für die Wahrheit des Evangeliums einstehen. Aber wo kommen diese Männer her? Sie sind Produkte, bei denen die Lehre Christi im Mittelpunkt steht. Sie werden durch den Geist der Wahrheit zur Wahrheit gezogen, und sie sind bibelgläubige Heilige mit einer Mission. Sie sind entschlossen die Genauigkeit der Bibel zu lehren. Diese Männer sind die Paulusse von heute. Suchen Sie sie, und Sie werden herausfinden, dass sie nicht von der Wahrheit abweichen. Nichts kann die Wahrheit Gottes verhindern, aber viele werden es versuchen. Diejenigen, die durch den Geist der Lüge (Satan) geleitet werden, werden weiterhin seine Befehle auszuführen, indem sie daran arbeiten die richtige Lehre zu zerstreuen. Nur die Erkenntnis, die von Gott ist, wird den Suchenden der Wahrheit auf dem richtigen Weg halten.
Als wiedergeborene Gläubige in Christus haben wir unsere Arbeit vor uns ausgebreitet. Hinter allen falschen Lehren steht ein systematisches, gewaltsames, böswilliges und übernatürliches Wesen. Diese Antichristen wissen, was sie tun, und sie sind gut darin.
Wir müssen die Wahrheit Gottes besser verbreiten als diejenigen, die Satan und seinem Plan folgen. Das heisst, dass wir sachkundig in Gottes Geboten und in der Lage sein müssen, Sein Wort richtig und mit grosser Ausdauer zu verteidigen. Das ist nur durch die Macht des Heiligen Geistes und durch ein fleissiges Studium des Wortes Gottes möglich.
Randnotiz:
Die Bibel gibt uns Wissen und beantwortet unsere Fragen, aber wenn wir denken, wir haben alle Antworten, kommt Stolz auf und beisst uns, wo wir sitzen. Die Suche nach Erkenntnis durch das Wort Gottes ist notwendig, wenn wir uns bemühen, so wie Paulus zu sein. Wir müssen aber vorsichtig sein vor dem Stolz. Denken Sie daran, dass Luzifers Sturz durch den Stolz kam. Wir alle haben christliche Führer gesehen, die von ihren hohen Positionen gefallen sind, viele nach dem Erwerb einer stolzen Haltung.
Biblische Kompetenz ist der Schlüssel, um die Wahrheit von der Fabel zu unterscheiden, und sie kommt nur durch ein System des ständigen Gebets und Studiums, während man demütig Seine Wahrheit sucht. Es ist immer eine gute Idee, dafür zu beten, dass Gottes Erkenntnis auf uns ruht, bevor wir ein Bibelstudium machen. Wenn wir zuerst beten, dann führt und der Heiligen Geistes durch Gottes Wort. Wenn Sie nicht Gottes Wort studieren, dann wissen Sie nicht, wann ein falsches Evangelium Ihren Weg gekreuzt hat. Sie könnten gerade jetzt einem von diesen gnostischen Lehrern folgen. Nur sorgfältiges Bibelstudium mit viel Gebet verbunden wird Sie davon abhalten, dass Sie in die Irre geführt werden. Gottes Wort ist die Wahrheit, aber es hängt davon ab, wie sie von den Menschen ausgelegt wird; was Gott sagt, kann auch fehlerhaft ausgelegt werden. Manche Männer finden es notwendig, das Wort Gottes mit ihren eigenen Gedanken zu verschönern, um der Heiligen Schriften mehr Aufregung zu verleihen. Hinzufügen oder Wegnehmen von Gottes Wort bringt jedoch nur Verurteilung.
Der Feind hat viele Anhänger, die bereit sind, einzuschreiten und zu lehren, wenn keine Paulusse anwesend oder bereit sind, diese Position zu füllen, und der Feind hat viele Menschen davon überzeugt, seinen falschen Lehren zu folgen. Ich kann Ihnen versprechen, dass die Kirchen, die voll von falschen Lehren sind, Paulus-Frei sind. Wenn gute Männer nicht aufstehen und nicht auf sie gebaut werden kann, dann werden immer böse Menschen die Leere füllen. Die Mahnung des Paulus an die Galater ist ein positiver Beweis, dass keine guten Männer bereit waren, sich für die Wahrheit des Evangeliums einzusetzen, und dadurch wurde dem Feind erlaubt, hereinzukommen und ein falsches Evangelium zu verkündigen, das gerne angenommen wurde. In dieser Hinsicht gibt es heute keinen Unterschied, wenn es um die unzähligen Lügen geht, die in die Kirche eindringen. Die meisten Gemeinden haben nicht einmal ein paar Paulusse, die die Wahrheit gut genug kennen, um für Christus einzustehen, indem sie den Anhänger des Satans die Tür zeigen.
Wenn Sie eine Kirche besuchen, in der die Paulusse zahlreich sind, dann betrachten Sie sich selbst als gesegnet. Wenn Sie allerdings keinen Paulus unter den Männern in Ihrer Gemeinde finden, dann ist es vielleicht Gottes Absicht, dass Sie einen Schritt nach vorn tun und ein Paulus oder eine Pauline werden. Vielleicht ist es das, was Er für Sie möchte. Ohne gebührende Hingabe werden jedoch die Wölfe das Heiligtum bald einkreisen. Vielleicht steht gerade jetzt einer hinter der Kanzel.
Gott segne euch alle,
Ron Graham