Seit einigen Jahrzehnten bin ich in der Aufgabe unterwegs, die Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass wir in der Endzeit leben. Eine der schwersten Aufgaben dabei ist, die Menschen von einer kommenden Gefahr zu überzeugen. Sie sind dem zum Opfer gefallen, was man normalerweise fehlendes Bewusstsein nennt.
Diese fehlende Wahrnehmung findet man da, wo Menschen sowohl die Möglichkeit eines Unglückes, als auch seine Folgen unterschätzen. Dies führt oft zu Situationen, in denen Menschen es versäumen, sich angemessen auf Unglücksfälle vorzubereiten, und in einem grösseren Massstab betrachtet, das Versäumnis der Regierung, die Bevölkerung in ihre Vorbereitungen auf Unglücksfälle mit einzubeziehen. Die Annahme hierbei ist die, dass, weil nie vorher eine solche Katastrophe passiert ist, dies auch nie geschehen wird. Die Menschen beurteilen ihre Zukunft danach, wie die Vergangenheit war.
Eines der tragischsten Beispiele dafür ist die Erfahrung, die die Juden in Nazi-Deutschland gemacht haben. Barton Biggs gibt in seinem Buch, Wealth, War and Wisdom (Wohlstand, Krieg und Weisheit) eine sehr gute Beschreibung dessen, was geschah: Ende des Jahres 1935 hatten bereits 100’000 Juden Deutschland verlassen, aber 450’000 waren geblieben. Wohlhabende jüdische Familien ... sie glaubten und hofften, dass das Schlimmste bereits vorüber sei.
Viele deutsche Juden, hochintelligent, kultiviert und weltoffen wie sie waren, waren zu selbstzufrieden. Sie hatten in Deutschland so lange gelebt und waren so gut eingerichtet, dass sie einfach nicht glauben konnten, dass es eine Krise gab, die sie gefährden würde. Sie waren zu bequem. Sie glaubten, dass der Antisemitismus der Nazis ein episodisches Ereignis sei und dachten in Bezug auf Hitler in etwa „Hunde, die bellen, beissen nicht ". Sie reagierten nur langsam auf den Aufstieg Hitlers, aus zwar völlig verständlichen, aber tragischerweise irrtümlichen Gründen. Die Ereignisse geschahen viel schneller, als sie sich vorstellen konnten.
Wir sahen die gleiche Art von Unglück beim Auftreten von Hurrikan Katrina. Selbst als es offensichtlich wurde, dass das System der Schutzdeiche fehlschlagen und diese brechen würden, blieben Tausende von Menschen in ihren Häusern, in der direkten Flutrichtung des Wassers. Die Bewohner von New Orleans hatten es noch nie zuvor erlebt, dass ein Deich versagt hatte, so dass sie es sich einfach nicht vorstellen konnten, dass dies geschehen könnte. Infolgedessen kamen fast 2‘000 Menschen in den Fluten ums Leben.
Die jüngste Krise im Wohnungsbau wurde weitgehend durch eine fehlende Wahrnehmung ausgelöst. Da Immobilienpreise nie auf nationaler Ebene für mehr als ein paar Monate gefallen waren, fühlte sich jedermann bezüglich eines Hauskaufs auf der sicheren Seite. Obwohl sich die Eigenheimpreise in einigen Märkten verdreifacht hatten, glaubten die Menschen immer noch, dass die Immobilienpreise immer noch weiter steigen würden.
Dieselbe Denkweise kommt bezüglich unserer Staatsschulden zum Tragen. Trotz der Fakten, dass die Ausgaben ausser Kontrolle und die Verschuldung so hoch ist, dass dies nur zu einem Bankrott führen kann, gibt es bei den Investoren nur geringe Besorgnis. Sie kennen nur 100 Prozent sichere Anleihen, und im Gegensatz zu Aktien, behalten diese stets ihren Nennwert.
Diese fehlende Wahrnehmung hat einen starken Bezug zur Bibelprophetie. Weil wir nie Hungersnöte, nukleare Krisensituationen, Erdbeben und Vulkanausbrüche auf globaler Ebene gehabt haben, nehmen die Leute an, dass solche Katastrophen auch nie passieren werden. Die meisten dieser Leute glauben, dass es einen Gott gibt, aber sie weigern sich, an die düsteren Vorhersagen zu glauben, die von Ihm gemacht wurden.
„Dabei sollt ihr vor allem das erkennen, dass am Ende der Tage Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: Wo ist die Verheissung seiner Wiederkunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so, wie es vom Anfang der Schöpfung an gewesen ist!“ (2. Petrus 3: 3-4)
Ein Bewusstsein über die tatsächliche Lage ist das genaue Gegenteil einer fehlenden Wahrnehmung. Es geht um eine volle Wahrnehmung Ihrer Umgebung und ein Verständnis dessen, was in naher Zukunft geschehen könnte. Da andere Menschen versuchen könnten, Sie mit falschen Informationen zu versorgen, erfordert es das Bewusstsein über die Lage, dass Sie auf Ihr eigenes Leben aufpassen. Da wir nur begrenzt die Kontrolle über unser Schicksal haben, kann Unheil aus tausend Richtungen drohen. Die Schuld liegt bei uns, wenn wir die Gefahr kommen sehen und nichts tun, um ihr aus dem Weg zu gehen.
Die Menschheit ist jetzt mit einer Bewährungsprobe konfrontiert, die ein klares Situationsbewusstsein erfordert. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass wir in den Letzten Tagen leben, und es ist für jedermann wichtig zu wissen, dass Jesus der Einzige ist, der uns vor dem Kommenden erretten kann.
„Wenn aber dies anfängt zu geschehen, so richtet euch auf und erhebt eure Häupter, weil eure Erlösung naht.“ (Lukas 21: 28)
Von Todd Strandberg