„Denn er hat die durstige Seele getränkt und die hungrige Seele mit Gutem erfüllt!“ (Psalm 107:9). Die meisten von uns, die die Bibelprophetien studieren, wissen, dass die Entrückung der Gemeinde nahe ist. Indem wir die Bibel studieren, können wir leicht Dokumentationen finden, die sich auf dieses herrliche Ereignis fokussieren. Die einzige Information bezüglich der Entrückung der Gemeinde, die wir nicht kennen, ist der Zeitpunkt, an dem die Entrückung stattfinden wird. Aber wie es der Psalmist sagt, wird Gott eine durstige und hungrige Seele erfüllen.
Manchmal frage ich mich, wie viele von denen, die glauben, dass Jesus kommen und Seine Gemeinde von diesem Planeten wegnehmen wird, sich tatsächlich nach Ihm sehnen und beten, dass es geschehen wird, und dass es bald geschehen wird. „Da sprach er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Unser Vater, der du bist im Himmel, geheiligt werde dein Name! Dein Reich komme! Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auch auf Erden.“ (Lukas 11:2).
Es gibt einen guten Grund, warum Jesus Seinen Jüngern dieses Gebet gegeben hat. Die meisten Christen bezeichnen es als das Gebet des Herrn, aber es sollte als das Gebet der Jünger bezeichnet werden. Jesus hat uns dieses Gebet gegeben, um Gottes Willen anzurufen. Jedes Mal, wenn wir beten, sollten wir Seinen Willen suchen. Was viele nicht glauben wollen, ist, dass es Sein Wille ist, dass Sein Königreich hier auf Erden aufgerichtet wird. Wenn Jesus Sein irdisches Königreich nach der Schlacht von Harmageddon schliesslich aufrichten wird, wird Sein Wille auf der Erde getan werden, genauso wie es im Himmel ist.
Im Himmel wird der Wille Gottes von allen Engeln befolgt. Auf der Erde wird Sein Wille offensichtlich von den meisten Bewohnern missachtet. Einige christliche Gemeinden glauben, dass wir momentan im irdischen 1‘000 jährigen Königreich unseres Herrn Jesus leben, weil Jesus unser Messias in unseren Herzen regiert. Für sie ist Sein irdisches Reich nur symbolisch. Nun ja, das stimmt ganz einfach nicht mit Seinem Wort überein. „Glückselig und heilig ist, wer Anteil hat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm regieren 1‘000 Jahre.“ (Off. 20:6). Das ist ein tatsächliches Ereignis, das nicht nur unseren Messias als unseren ultimativen, perfekten König etablieren wird, sondern wir, Seine Heiligen (die entrückte Gemeinde), werden mit Ihm regieren. Diejenigen, die sich nach Seinem Erscheinen sehnen, werden eine spezielle Belohnung erhalten.
Wir haben Gebetslisten aufgestellt, die wir durchbeten, und es gibt Gebetskrieger, die bestimmt sind, andauernd zu beten (etwas, das wir alle tun sollten), und natürlich gibt es viele, die für die baldige Rückkehr von Jesus beten. Alle aufrichtigen Gebete sind wichtig, und Gott hört die Stimmen Seiner Kinder, wenn wir unsere Gebete zu Ihm emporheben. Aber ein spezielles Gebet, das uns Jesus gegeben hat, wird häufig einfach ignoriert.
Ich weiss nicht, wie viele Gebetskrieger das Gebet des Herrn täglich beten, aber ich weiss, dass wir es alle tun sollten. Wenn wir wirklich wollen, dass unser Messias bald zurückkommt, dann lasst uns mit beten beginnen, „Dein Reich komme, dein Wille geschehe.“
Wenn die Kinder Gottes mit Ihm sprechen und sogar zu Ihm rufen und Ihn wissen lassen, wie beunruhigt unsere Herzen sind, während wir die kommende Flut der Verfolgung antizipieren, dann hört Er unsere Bitten und kennt unsere Schwierigkeiten, und Er wird in unserem Namen intervenieren. An einem dieser Tage, an dem wir beten „Dein Königreich komme“, werden wir die Posaune Gottes erschallen und die Stimme des Erzengels hören, und dann werden wir Jesus sehen, wenn Er uns hinaufholt, um Ihn in der Luft zu treffen. „Denn der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.“ (1. Thessalonicher 4:16).
Wenn wir andererseits nicht daran interessiert sind, dass Jesus Christus bald zurückkommt, wird Er es möglicherweise auch nicht tun. Ich bin mir sicher, dass es viele bekennende Christen gibt, die so von der Welt begeistert sind, dass sie so nach weltlichen Standards leben, dass sie überhaupt nicht an die Rückkehr von Christus denken.
„Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gegeben hat, um seinen Knechten zu zeigen, was rasch geschehen soll; und er hat sie bekanntgemacht und durch seinen Engel seinem Knecht Johannes gesandt.“ (Off. 1:1). Wir erleben momentan den Beginn dieser schnellen Abfolge (was rasch geschehen soll) der Zeichen. Sogar noch aufregender ist die Erwartung dessen, was wir wissen, was kommen wird. Wir sollten beten „Dein Reich komme, dein Wille geschehe“, so dass alle diese Zeichen ihren Höhepunkt erreichen.
Nichts ist zufällig in der Bibel, und das Gebet des Herrn bildet keine Ausnahme. Es gibt einen Grund, warum Jesus Seinen Jüngern gesagt hat, dieses spezielle Gebet zu sprechen. Hat uns Jesus dieses Gebet gegeben, damit wir es immer und immer wieder sprechen und wir es so verinnerlicht haben, dass wir es ohne nachzudenken sprechen? Haben wir es zugelassen, dass das Gebet des Herrn zu nichts anderem als dem überflüssigen Bettgebet eines Kindes geworden ist? Wenn ja, dann müssen wir dieses wunderbare Gebet von den Tiefen des Mittelmasses erheben.
Gott zu bitten, dass Er zurückkommt, um Sein irdisches Königreich aufzurichten, ist nicht nur klug, sondern es ist auch Sein Wille. Schliesslich wurde uns zugesichert, dass Jesus Seine Gemeinde vor dem entrücken wird, was die Bibel als den „Tag des Herrn“, die Drangsal, beschreibt. Jesus sagt uns, dass diese 3 ½ jährige Periode die schrecklichste Zeit in der Geschichte der Menschheit sein wird. „Denn dann wird eine grosse Drangsal sein, wie von Anfang der Welt an bis jetzt keine gewesen ist und auch keine mehr kommen wird.“ (Matthäus 24:21). Das ist keine Allegorie, noch hat diese schreckliche Periode schon stattgefunden. Das, eines der finalen Ereignisse in der Geschichte der Menschheit, ist immer noch ein zukünftiges Ereignis, von dem Seine Gemeinde glücklicherweise ausgeschlossen sein wird. Hoffentlich werden uns noch viele weitere Menschen beitreten, bevor es zu spät ist.
In vielen Christen, wie auch in der Mehrheit der christlichen Gemeinden, herrscht heute die Gleichgültigkeit. Und die Arroganz nimmt knapp dahinter den zweiten Platz ein. Beide dieser Einstellungen spielen in den Leben derjenigen, die die Irrtumslosigkeit wie auch die wörtliche Übersetzung der Bibel ablehnen, eine zentrale Rolle. „So tröstet nun einander mit diesen Worten!“ (1. Thessalonicher 4:18). Es ist eine Schande, aber viele Christen werden aus den Worten von Paulus bezüglich der Entrückung der Gemeinde keinen Trost empfangen, speziell da sie Sein Erscheinen nicht lieben. „Dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden“ ist ihnen fremd. Sie sind Erdenbewohner und glücklich, hier zu bleiben.
Ich weiss nicht, wie es mit dem Rest von Ihnen ist, aber wenn mein Herr Jesus zurückkommen würde, um Seine Gemeinde hinwegzunehmen, noch bevor Sie diesen Artikel zu Ende gelesen haben, dann würde mir das perfekt passen. Ist das eine besiegte Einstellung? Überhaupt nicht. Fühle ich mich manchmal erbarmungslos, diese Gedanken zu haben? Ja. Aber dann muss ich mir die Frage stellen, warum? Er hat uns dieses Gebet gegeben, damit wir ein aktiver Teilnehmer an Seinem Königreich sein können, indem wir bitten, dass Er es schnell aufrichtet. Die Einstellung, um Seine baldige Rückkehr zu bitten, meint, dass wir Sein baldiges Erscheinen anstreben. „Von nun an liegt für mich die Krone der Gerechtigkeit bereit, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tag zuerkennen wird, nicht aber mir allein, sondern auch allen, die seine Erscheinung liebgewonnen haben.“ (2. Timotheus 4:8). Wenn Sie Sein Erscheinen lieben (sich danach sehnen), dann erwartet Sie Ihre Krone der Gerechtigkeit.
Das Gebet des Herrn ist ein Gebet, das die Interessen von Gott an die erste Stelle stellt; es ist Sein Name, Sein Königreich und Sein Wille, die hier vorrangig sind. Es sollte unser Vergnügen sein, wie auch unsere Verantwortung, Gott wissen zu lassen, wie sehr wir uns wünschen, dass Sein Wille getan wird. Wir müssen mit einem Verlangen beten, und wir müssen glauben, wofür wir beten, dass Gottes Königreich bald hier auf der Erde aufgerichtet wird. Wir wollen sehen, wie unser König Jesus auf Seinem irdischen Thron sitzt und über diesen Planeten regiert, und wir wollen, dass es gerade jetzt beginnt.
„Unser Vater“. Wenn wir folgendermassen beten, dann beten wir im Einklang als Seine Kinder. Gott unseren Vater zu nennen zeigt, dass wir eine privilegierte Beziehung mit dem Schöpfer des Universums haben. „Unser“ zeigt, dass das Gebet zu Seinen Kindern gehört. Das Gebet des Herrn ist in Matthäus 6 aufgeschrieben und wird in Lukas 11 noch einmal wiederholt, was uns sagen sollte, dass es Jesus als wichtig empfunden hat.
Die Jünger von Jesus haben beobachtet, wie Jesus gebetet hat, und sie wollten so beten wie Er. Sie wollten mit Gott dem Vater sprechen, genauso wie der eingeborene Sohn Gottes mit Ihm gesprochen hat. Die Art, wie wir mit Gott sprechen, zeigt viel darüber, wie wir über Gott fühlen. Die Einstellung von Jesus und Sein Verhalten, als Er gebetet hat, zeigt Seine ganze Ehrfurcht für Seinen Vater.
Wir, die wir tatsächlich unseren Glauben und unser Vertrauen für die Erlösung auf Jesus Christus und Ihn allein setzen, sind nur Gäste auf der Erde, und als solche sollte es unser Wunsch sein, mit Ihm vereint zu sein, dort wo Er ist, in unserem wirklichen, zukünftigen Zuhause. „Denn wir wissen: Wenn unsere irdische Zeltwohnung abgebrochen wird, haben wir im Himmel einen Bau von Gott, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist. Denn in diesem [Zelt] seufzen wir vor Sehnsucht danach, mit unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet zu werden.“ (2. Korinther 5 :1-2). Sogar der Apostel Paulus hat sich gewünscht, nach Hause zu gehen und Seinen neuen, himmlischen Körper anzulegen. Trotzdem hat Paulus bis zum Ende den Willen des Herrn getan. „Denn für mich ist Christus das Leben, und das Sterben ein Gewinn. Wenn aber das Leben im Fleisch mir Gelegenheit gibt zu fruchtbarer Wirksamkeit, so weiss ich nicht, was ich wählen soll. Denn ich werde von beidem bedrängt: Mich verlangt danach, aufzubrechen und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre.“ (Philipper 1:21-23).
Es ergibt Sinn, als ein Leib zu beten, der dem Herrn ergeben ist, dass der letzte Tag kommt und Sein Königreich aufgerichtet wird. Wenn der Herr Jesus zurückkehrt und Seine Füsse auf soliden Grund stellt, werden wir in unseren neuen Körpern bei Ihm sein. Lasst uns beten, dass dieser Tag nahe ist. Komm schnell, Herr Jesus.
Gott segne Sie alle,
Ron Graham