1. Unterschiede
Eine der gängigsten Mythen über das Leben nach dem Tod ist die Idee, dass im Himmel das ewige Leben unser einziges Geschenk ist. Jeder wird dem anderen gleichgestellt sein, auch in Gottes Augen. Diese Ansicht vom Dasein im Himmel würde uns den größten Teil der Ewigkeit damit verbringen lassen, auf Wolken zu sitzen, mit unseren Harfen zu klimpern und unsere neuen Flügel zu putzen.
Die Bibel könnte nicht weiter von dieser Idee eines kommunistischen Himmels entfernt sein. Paulus sagte in den Briefen an die Korinther, dass wir unsere Belohnung erhalten werden entsprechend den Taten, die wir auf der Erde geleistet haben: „Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder empfange, was er durch den Leib vollbracht, dementsprechend, was er getan hat, es sei Gutes oder Böses.“ (2 Kor 5:10).
In 1 Kor 3: 13-15 sagt die Schrift, dass die Art unserer Werke von Jesus mit Feuer geprüft werden wird. Unnütze Werke werden verbrannt, Werke, die erbracht wurden, um Ihm zu dienen werden bleiben. Wenn sich jemand mit seinen Taten nur selbst erhöhen wollte, dann wird er offensichtlich einen schweren Verlust ertragen müssen. Diejenigen, welche selbstlos arbeiten, um auf das kommende Königreich vorzubereiten, werden einen nur geringen Verlust erleiden.
Jesus machte in Luk. 19 klar, dass die Belohnung für unseren Dienst jeweils unterschiedlich ausfallen wird. Im Gleichnis vom anvertrauten Geld sagte unser Herr, dass das himmlische Königreich vergleichbar sei einem Mann von königlicher Herkunft. „Er sagte: ‚Ein Mann von königlicher Herkunft reiste in ein fernes Land. Dort wollte er sich zum König über sein eigenes Volk und Land einsetzen lassen und danach zurückkehren. Bevor er abreiste, rief er zehn seiner Diener, gab jedem ein Pfund Silberstücke und sagte zu ihnen: 'Treibt Handel damit und macht etwas daraus, bis ich komme!' Aber seine Landsleute konnten ihn nicht leiden. Deshalb schickten sie Boten hinter ihm her, die erklären sollten: 'Wir wollen diesen Mann nicht als König haben!' Als er nun König geworden war, kam er zurück und ließ die Diener rufen, denen er das Geld anvertraut hatte. Er wollte sehen, was sie damit erwirtschaftet hatten. Der erste kam und berichtete: 'Herr, dein Pfund Silberstücke hat zehn weitere Pfund eingebracht.' 'Sehr gut', sagte sein Herr, 'du bist ein tüchtiger Diener. Weil du in so kleinen Dingen zuverlässig warst, mache ich dich zum Herrn über zehn Städte.' Der zweite kam und berichtete: 'Herr, dein Pfund Silberstücke hat fünf weitere Pfund eingebracht.' Der Herr sagte zu ihm: 'Dich mache ich zum Herrn über fünf Städte.' Ein dritter aber kam und sagte: 'Herr, hier hast du dein Pfund Silberstücke zurück. Ich habe es im Tuch verwahrt und immer bei mir getragen. Ich hatte Angst vor dir, weil du ein strenger Mann bist. Du hebst Geld ab, das du nicht eingezahlt hast, und du erntest, was du nicht gesät hast.' Zu ihm sagte der Herr: 'Du Nichtsnutz, du hast dir selbst das Urteil gesprochen. Du wusstest also, dass ich ein strenger Mann bin, dass ich abhebe, was ich nicht eingezahlt habe, und ernte, was ich nicht gesät habe. Warum hast du dann mein Geld nicht wenigstens auf die Bank gebracht? Dort hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen wiederbekommen.' Dann sagte er zu den Umstehenden: 'Nehmt ihm sein Pfund ab und gebt es dem, der die zehn erwirtschaftet hat.' Sie wandten ein: 'Herr, der hat doch schon zehn!' Aber der König erwiderte: 'Ich sage euch, wer viel hat, soll noch mehr bekommen. Wer aber wenig hat, dem wird auch noch das Letzte weggenommen werden. Nun aber zu meinen Feinden, die mich nicht als König haben wollten! Bringt sie her und macht sie vor meinen Augen nieder!'“
Paulus erzählte, dass die Menschheit kaum verstehen könne, welche Pracht Gott für seine gläubigen Kinder vorbereitet hat: „Was kein Auge jemals gesehen und kein Ohr gehört hat, worauf kein Mensch jemals gekommen ist, das hält Gott bereit für die, die Ihn lieben.“ (1 Kor 2: 9).
2. Verdienste für die Ewigkeit sind nicht immer leicht zu erkennen
Aufgrund unserer menschlichen Beschränktheit, ist es uns unmöglich genau vorherzusehen, wie die Reichtümer in Gottes Königreich einmal verteilt werden. Im Gleichnis von den zwei Gaben der Witwe wies Jesus darauf hin, dass die innere Einstellung des Spenders wichtiger ist, als die Höhe der Spende. Wenn ein Mensch 1 Mio. Euro sein eigen nennt und 1000 Euro davon für die Missionsarbeit spendet, dann wird seine Spende übertroffen von dem, der in Armut lebt und 20 Euro gibt.
Hat man eine Kirche mit 10.000 Sitzplätzen, verkauft man eine Serie von Bestsellern und betreibt man für die Missionstätigkeit erfolgreiche Radio- und Fernsehsendungen, so sind das gute äußere Anzeichen dafür, dass ein Pastor sich große Verdienste für die Ewigkeit aufgebaut hat, aber, um es noch einmal zu sagen, geistlicher Erfolg kann manches Mal sehr schwer zu erkennen oder zu beurteilen sein.
Nehmen wir den Fall von Robert Morrison, dem ersten protestantischen Missionar in China. Er segelte 1807 in den Hafen von Kanton und wirkte dort 27 Jahre lang bis zu seinem Tod 1834. Während der gesamten Zeitspanne hatte er gerade mal 10 chinesische Ureinwohner getauft. Seine Pionierarbeit, die ein sechsbändiges chinesisches Wörterbuch und eine Übersetzung der Bibel einschloss, legte die Grundlage für andere Missionare, die darauf aufbauen konnten. Der menschliche Verstand könnte annehmen, dass das Unterfangen Morrisons ein totaler Fehlschlag war, aber ich weiß, dass Gott anders denkt.
3. Gottes Milliardäre
Es gibt auf der Welt verschiedene Ranglisten für die reichsten Menschen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind es knapp 1000 Menschen die den Status des Milliardärs erreicht haben. Gottes Königreich hat seine eigene Liste himmlischer Milliardäre. Die nachfolgende Aufstellung bietet nur einen kleinen Ausschnitt bemerkenswerter Menschen, die es zu immateriellem Reichtum gebracht haben.
König David
Gott bezeichnete David als einen Menschen, an dem sein Herz hing. Davids Hinterlassenschaft war die Gründung der jüdischen Dynastie. Die größten Eroberungen gelangen ihm auf dem Schlachtfeld. Als Junge tötete er, nur mit einem Stein und einer Schleuder bewaffnet, den gottlosen Giganten Goliath. David war Gottes größter Krieger und bezwang die Philister, Moabiter, Aramäer, Ammoniten, Edomiten und Amalekiten. Im alten und neuen Testament wurde der Messias als Sohn von David bezeichnet. David wurde auch dadurch anerkannt, dass ihm 73 Psalmen gewidmet wurden.
Johannes, der Täufer
Das Einschätzen der Größe der Belohnung für Johannes ist keine einfache Aufgabe. Johannes, der Täufer, schrieb kein Buch der Bibel und er hatte nur eine sehr kurze Missionszeit und sogar sein Leben war sehr kurz. Jesus äußerte sich über Johannes aber so, dass uns klar wird, dass ihm große Belohnung zuteil werden wird. „Ich versichere euch: Der Täufer Johannes ist der Bedeutendste unter allen, die je von einer Frau geboren wurden. Aber der Geringste, der zu Gottes neuer Welt gehört, ist größer als er.“ (Mat. 11:11).
Apostel Paulus
Wenn man sie fragt, so antworten die meisten Christen, dass der Apostel Paulus der Mensch war, der das Christentum am meisten vorangebracht hat. Das ist eine erstaunliche Leistung für jemanden, der anfangs versucht hatte, die christliche Gemeinde zu zerstören, der er sich später so sehr verpflichtet fühlte. Wenn die Anzahl der himmlischen Belohnungen ausschließlich durch die zu Lebzeiten begangenen Taten bestimmt würde, würde Paul eine überwältigende Führungsrolle unter den Helden des Glaubens einnehmen. Man nannte ihn „den Apostel für die Heiden“ und Paulus hat sich in der Missionsarbeit am meisten verdient gemacht. Da es im Neuen Testament 13 Briefe gibt, die Paulus zum Autor haben, kann es keinen Zweifel an dessen Status als Multimilliardär geben.
Der heilige Augustinus
Der heilige Augustinus wurde in Tagaste (heute Souk Ahras, Algerien) im Jahre 354 geboren und starb 76 Jahre später in Hippo Regius (heute Annaba), 60 Meilen von der Mittelmeerküste entfernt. Während seines Lebens schloss er die Lücke zwischen dem alten, heidnischen Rom und dem christlichen Mittelalter. Seine Schriften hatten einen starken Einfluss auf das mittelalterliche religiöse Denken. Seine Ideen tauchen in den Lehren von John Calvin und Martin Luther auf.
Martin Luther
Er wurde berühmt, weil er die Reformation in Gang brachte. Die große Eröffnungsveranstaltung war das Annageln der 95 Thesen an die Tür der Kirche von Wittenberg. Das Dokument war ein Angriff auf den Mißbrauch der päpstlichen Machtstellung und auf den Ablassverkauf durch die Kirchenoberen. Grundsätzlich half er, das wieder zu beleben, was immer der Sinn des Evangeliums gewesen war – Vergebung und Gerechtigkeit gibt es ausschließlich durch den Glauben. Luther wurde der Vater eines riesigen Netzwerks von Glaubensgemeinschaften, die seinen Namen tragen.
John Bunyan
Er wurde am meisten berühmt durch sein Buch „Pilgrim’s Progress“, war aber wahrscheinlich der größte christliche Dichter und Romanautor aller Zeiten. Man nimmt an, dass seine Beschreibung der Reise des Pilgers in die himmlische Stadt nur durch die Bibel in der Anzahl der in die ganze Welt verkauften Exemplare übertroffen wurde. Bunyan wurde oft eingesperrt, weil er ohne offizielle Zulassung das Evangelium verbreitete. Das war Glück im Unglück: Bunyan schrieb seine besten Stücke im Gefängnis.
John Wesley
Wesley wurde als 15. von 19 Kindern seiner Eltern Samuel und Susanna Wesley am 17. Juni 1703 in Epworth Rectory, England, geboren. Wesley war unermüdlich und voller Energie in der Verbreitung des Evangeliums. Die Bewegung der Methodisten kam nicht über Nacht zu ihrem Erfolg. Sie durchlebten eine Zeit erbitterter Verfolgung und wurden erst nach vielen Jahren anerkannt. In fast jedem Teil von England wurden die Mitglieder von steinewerfendem Mob empfangen. Der Name „Methodist“ für die Bewegung kam von der großen Fähigkeit ihrer Mitglieder sich zu organisieren, was an ein Wirtschaftsunternehmen erinnerte. Nach Wesleys Tod wuchs die Methodistenkirche zu einer riesigen Glaubensgemeinschaft an. Ihr Erfolg wurde durch die militärische Perfektion in der Führung der Glaubensgemeinschaft, die ihr Gründer ihr beigebracht hatte, garantiert.
Charles Wesley
Einige nannten Charles Wesley den „ersten Methodisten“. Sie weisen darauf hin, dass er der erste gewesen sei, der eine Gruppe gleichgesinnter Christen im „Holy Club“ in Oxford zusammenbrachte. Führung war jedoch nicht Charles Berufung; er gab Führungsangelegenheiten an seinen Bruder John ab. Charles wirkliche Berufung und die Quelle seines himmlischen Reichtums war das Schreiben von Hunderten von Hymnen. Man muss keinen Gottesdienst der Methodisten besuchen, um sie zu hören. Die Hymnen wurden für die meisten christlichen Glaubensrichtungen zum Standard.
Charles Haddon Spurgeon
Er war der am meisten bekannte Prediger Englands in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 1854 wurde der gerade 20-jährige Spurgeon, vier Jahre nach seiner Bekehrung, Pfarrer in der berühmten Londoner New Park Street Church. Seine Kirchengemeinde wuchs so stark, dass sie mehrere Male wechseln mussten, bevor sie sich in der Metropolitan Tabernacle niederlassen konnten. Spurgeon predigte oft zu einem Publikum mit mehr als 10.000 Zuhörern und das in der Zeit, bevor es elektronische Medien und entsprechende Werbung gab. Der Heilige Geist hatte ihn großartig gesegnet, sein Erfolg und seine weltweite Popularität verdankte er zum großen Teil seinem genialen Verstand, einer angeborenen rhetorischen Begabung und einer allgemeinverständlichen Vermittlung biblischer Botschaften. Die vielen Schriften und Predigten Spurgeons werden auch heute noch immer wieder neu aufgelegt, was die Zeitlosigkeit seiner Botschaft beweist.
William Booth
Während des 19. Jahrhunderts muss in Englands Wasser etwas Besonderes gewesen sein, weil wir hier schon wieder einen Engländer haben, der eine weltweit erfolgreiche christliche Organisation gegründet hat. Booth war ein Prediger in London, wo seine Frau und er eine Bewegung gründeten, die unter dem Namen „Heilsarmee“ bekannt ist. Ursprünglich war sie unter dem Namen „Christliche Mission“ gegründet worden, mit dem Ziel, die Einwohner der Slums von London in ihren geistlichen und sozialen Bedürfnissen zu unterstützen. 1878 wurde die Mission entsprechend den heute noch gültigen paramilitärischen Strukturen reorganisiert und in „Heilsarmee“ umbenannt. Booth’s Heilsarmee ist heute eine der größten karitativen Organisationen der Welt.
4. Schreckliche Verluste
Im Laufe der Jahre erlitt die Finanzwelt einige katastrophale finanzielle Desaster mit massiven Verlusten. Der geistliche Bereich hat ebenfalls schwere Verluste zu beklagen. Es gibt keine größere Tragik, als durch eigene Schuld und Nachlässigkeit die Möglichkeit zu verlieren, ewige Größe und Freude zu erreichen.
Judas Iscariot
Wenn jemand das Versprechen großartigen Reichtums bekommen hatte, dann war es Judas Iscariot. Die Bibel sagt, dass die Namen der 12 Apostel in die 12 Fundamente des Himmels eingraviert würden (Off 21:14). Jesus sagte, sie würden jeder auf seinem Thron sitzen und die 12 Stämme Israels richten. Judas sah die Wunder und er war die ganze Zeit bei Jesus, aber trotzdem konnte er irgendwie die ewigen Reichtümer nicht erkennen, die in seinem Namen errichtet werden sollten. Wir wissen alle, dass er den gesamten unermesslichen Reichtum , den er hätte bekommen können, für 30 Silberstücke verkaufte.
Asa Alonzo Allen
Für mich ist die Geschichte des zu einem Scharlatan gewordenen Predigers die traurigste von allen. Am meisten bekannt ist er dafür, dass er seinen Anhängern mitteilte, er könne Gott anweisen, Dollarrechnungen in 20-Dollar-Noten zu verwandeln. Allen behauptete, er sei in besonderer Weise gesalbt und habe die Macht empfangen, Gläubigen, die 100 $ für seine Missionsarbeit spendeten, durch Handauflegen zu Reichtum zu verhelfen. Er wurde auch bekannt, weil er seine Anhänger drängte, ihm für sein Gebet Kleider zu schicken, die mit „Wunderöl“ eingerieben waren. Er bot auch Rasuren in Zelten an; dort sollten dann persönliche Wunder geschehen. Allen wurde aus seiner Kirche ausgeschlossen, nachdem er wegen Autofahren unter Alkoholeinfluss festgenommen worden war. Allan behauptete, dass er gekidnappt worden sei und die Gangster hätten ihm gewaltsam den Alkohol in die Kehle geschüttet. Am 14. Juni 1970 konnte man A. A. Allen in seinem Rundfunksender auf einer Bandaufnahme hören, auf der er sagte: „Hier spricht Bruder Allen persönlich. Viele meiner Freunde sind über mich betreffende falsche Nachrichten beunruhigt und haben nachgeforscht. So wird behauptet ich sei tot und das wird sogar von den Kirchenkanzeln verkündet. Klinge ich etwa wie ein Toter? Meine Freunde, ich bin noch nicht einmal krank! Gerade vor einem Moment habe ich einen Flug zu unserer gerade laufenden Missionierungsaktion reserviert. Wir werden uns dort sehen und den Teufel einen Lügner nennen!“ Ungefähr zur gleichen Zeit brachte die Polizei A. A. Allens Leiche aus einem mit Pillen und Alkoholflaschen übersäten Zimmer im Jack Tar Hotel, San Francisco. Allen starb aufgrund von Leberversagen im Rahmen seiner Alkoholabhängigkeit.
Robert Tilton
Von Beginn an war es der alleinige Zweck der Missionsarbeit von Robert Tilton, den Gläubigen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Tilton bekam die Anregung dafür von der als Information getarnten Werbesendung für den Erwerb von Grundbesitz von Dave Del Dotto. Tiltons Begeisterung für weltlichen Reichtum beherrschte ihn so, dass er ihn sogar in seinen persönlichen Aussagen in den Vordergrund rückte. So wählte er einen Ferienort in Hawaii (Gravel), um dort errettet zu werden, weil: „Wenn ich zum Kreuz gehe, dann gehe ich an einen wundervollen Ort und nicht an einen so staubigen Platz wie Jerusalem. Gravel ist genau dieser Ort!“ Tilton baute ein Geschäftsimperium auf, das, auf seinem Höhepunkt, mehr als 65 Millionen Dollar pro Jahr einbrachte. Das Ende kam, als der Fernsehsender ABC herausfand, dass die Bitten um ein Gebet, die die Gläubigen ihm schickten, von ihm ungelesen in den Mülleimer geworfen wurden, obwohl er versprochen hatte, sich diesen Bitten im Gebet zu widmen. Seine gesamte Post wurde direkt an die Tulsa-Bank geschickt, die Schecks wurden herausgenommen und verbucht, die Gebetsbitten kamen in den Papierschredder. Ein Reporter, der sich durch den Abfall wühlte, fand die weggeworfenen Gebetsanliegen, die um Heilung bei Herz- oder Augenkrankheiten baten. Tiltons Geschäft schwand aufgrund der Aufdeckung dieses Skandals rasch dahin. Tilton sagte zu seiner Verteidigung, die weggeworfenen Gebetsanliegen seien vorgetäuscht gewesen und: „Ich beschäftigte mich so sehr mit den richtigen Gebetsanliegen, dass ich zwei kleine Schlaganfälle bekam“.
Mike Warnke
Jahrelang behauptete er, der frühere Hohe Priester eines 1500 Mitglieder umfassenden satanischen Hexenzirkels zu sein. Es wurde zunächst gesagt, dass Warnke mehr für die christlichen Kenntnisse über den Satanismus getan habe, als irgendein anderer Führer seiner Generation. Das Ende seines Multi-Millionen-Dollar-Geschäfts kam plötzlich als zwei Reporter des „Cornerstone“-Magazins nach zweijährigen Recherchen zu ihrer Überraschung herausfanden, dass alles erlogen war. Geschichten von unbiblischen Scheidungen, außerehelichen Affären, Saufgelagen und enormer Geldzuwendungen für ihn und seine nächsten Freunde machten die Sache nicht besser. Warnkes zweite Frau sagte, dass er einer der größten Heiratsschwindler und Betrüger sei, die sie jemals in ihrem Leben kennengelernt habe. „Und bei meiner Vergangenheit heißt das etwas!“ Warnkes größter Trick war es, Geld zu erbetteln für die angeblichen Opfer des Satanismus; tatsächlich jedoch wanderte das Geld in seine eigene Tasche.
Jim Bakker und PTL
Ich erinnere mich noch, wo ich gerade war, als die Nachrichten von Jim Bakkers sexuellen und finanziellen Fehlhandlungen in den Schlagzeilen erschienen. Ich war in San Antonio, Texas, um an meinem sechswöchigen militärischen Training teilzunehmen. Es war das einzige Mal, an das ich mich erinnern kann, dass einer der Ausbilder kurzfristig seine Befehlshaberrolle verließ und erstaunt rief: „Hey, Jungs, habt ihr das gehört?“ Die Aufdeckung der krassen Überbuchungen der Teilzeitwohnrechte in Bakkers christlichem Freizeitpark trieb diesen in den Konkurs. Darüber hinaus gab es das Satellitennetzwerk „Lobet den Herrn“ (= PTL, Praise The Lord), das aber die Missionsarbeit eher unverständlich gestaltete. Nach dem Schuldspruch wegen versuchten und tatsächlichen Betruges wanderte Jim Bakker für etliche Jahre hinter Gitter. Er ist jetzt wieder draußen und nach den letzten Berichten hält er zusammen mit einer kleinen Gemeinde Gottesdienst ab. Sein einst großes Medienimperium ist nur noch eine blasse Erinnerung.
Pat Robertson und CBN
In den frühen 80ern war das „Christian Broadcasting Network“ eines der führenden christlichen Sendeanstalten und Programme der USA und der Welt. Pat Robertson war der Gründer von CBN und alles lief gut, bis er auf die Idee kam, Präsident werden zu wollen. Das amerikanische Volk war für die Wahl eines Predigers in das höchste Staatsamt ungefähr so bereit wie für die Wahl eines exotischen Tänzers zum Präsidenten. Nachdem er spitzenmäßig verloren hatte, startete Robertson einen Prozess, in dessen Verlauf CBN in eine rein weltliche Sendeanstalt umgewandelt wurde. Nach und nach wurden alle christlichen Programme durch weltliche Shows usw. ersetzt. Die Namensänderung in „Der Familienkanal“ war eine logische Folge davon, weil von christlichen Inhalten kaum etwas übrig geblieben war. Schließlich akzeptierte er die Übernahme seines Unternehmens durch Rupert Murdoch, der dafür viele Millionen Dollar bezahlte.
5. Die Gier nach Geld
Heute sind in Amerika 14 Billionen Dollar in Aktienmärkten und Grundbesitz investiert. Ein langer ökonomischer Boom hat für großen Reichtum gesorgt. Die Menschen arbeiten endlos, um ihre Geldbörsen zu füllen, aber mit welchem Ziel? Ein Mann, der 10 Milliarden Dollar besitzt ist genau so unermesslich reich wie jemand, der 20 Milliarden Dollar besitzt. Viel zu viele Leute denken, sie seien arm, weil ein anderer mehr besitzt.
Wenn Du Dein Geld nicht zu einem bestimmten Zweck verwendest, hat es keinen Wert. Trotzdem wird der Wert vielfach dadurch bestimmt, dass man das Geld hortet. Wenn plötzlich jeder auf die Idee käme gleichzeitig alle seine Aktien zu verkaufen, dann würde der Reichtum, der sich auf Aktien stützt, sofort zusammenbrechen. Am Ende ist nur der reich, der sein Geld sinnvoll gebraucht hat.
Um im christlichen Sinne wirklich reich zu sein, solltest Du Dein Geld in das Königreich Gottes investieren. In dieser Beziehung liegen die Leute, die sich um ihren weltlichen Reichtum kümmern, völlig daneben. Eine Studie bzgl. Personen, die fünf Millionen Dollar oder mehr besitzen, hat gezeigt, dass nur 2% dieses Geldes für christliche karitative Zwecke ausgegeben werden. Bekannte Menschen, die vermögend sind, liegen noch darunter. Einer Seite im Internet, die die Steuererklärungen vieler bekannter Hollywood-Größen überprüfte, lässt sich entnehmen, dass nicht eine dieser Berühmtheiten Geld für eine evangelistische Organisation ausgab.
Wenn sich die Reichen schließlich doch entscheiden etwas von ihrem Vermögen abzugeben, dann geht das an Stiftungen für AIDS-Opfer, Büchereien, Schulen, Museen und medizinische Einrichtungen. Es ist eine Ironie, dass Menschen so klug sein können, große Geldsummen durch irdische Investitionen aufzubauen und dabei auf jeden Aufbau christlichen Reichtums verzichten.
Vielleicht eine der besten Beschreibungen dafür, was Menschen mit großem Reichtum im Leben nach dem Tod erwartet, findet sich in Charles Dickens’ Roman „A Christmas Carol“. Die Qual für Menschen wie Jacob Marley, Scrooge’s verstorbenen Geschäftspartner, war nicht, dass er und andere in gewaltige Ketten gelegt worden wären, sondern, dass sie die Not in der Welt sehen, aber in die irdischen Angelegenheiten niemals mehr eingreifen konnten.
Jesus sagte: „Ich sage es noch einmal: Eher kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr, als ein Reicher in Gottes neue Welt“ (Mat. 19:24). Gerade weil so wenige reiche Menschen etwas für die Sache Christi tun, könnte jemand, der gut betucht ist, sehr leicht die Bürde des Reichtums überwinden, indem er ihn Gott abgibt. In diesem Zusammenhang gibt es etwas, was ich „den Obolus des reichen Mannes“ nenne. Wenn jemand wie Bill Gates sich dazu entscheiden würde einen Teil seines Vermögens für missionarische Arbeit zu spenden und trotzdem noch viel Geld für sich übrig behielte, dann könnte dieses Verhalten dem der Witwe in Mark 12:42 nahe kommen.
6. Bekommst Du Geld dafür?
Wenn ich mit den Menschen über meine Website „Rapture ready“ spreche, dann ist eine der am meisten gestellten Fragen die, ob ich damit Geld verdiene. Meine Antwort ist immer „Nein"“ Über die Jahre gesehen, hat mich diese Website allerdings viele tausend Dollar gekostet. Möglicherweise wird das nie zu einem irdischen Einkommen führen, aber ich bin mir sicher, dass es einen entsprechenden positiven „Cash flow“ für die Arbeit dieser Site im Himmel geben wird. Als ich mit RR begann, hatte ich nie großartige Ideen bzgl. der Entwicklung einer hervorragenden Missionsarbeit. Ich tat es, weil es ein Bedürfnis gab.
Ich fand es sehr gefährlich, darauf zu spekulieren, wie sehr Gott eine Arbeit anerkennen wird. Wenn jemand großspurig auf sein Werk blickt, dann besteht die Gefahr, dass sich Hochmut einschleicht. Ein noch größeres Problem entsteht dann, wenn man aufgibt, weil man die erwartete überwältigende positive Reaktion der anderen nicht bekommt. Das Schlimmste ist es aufzuhören, weil jemand, der sich über kleine Erfolge freuen kann, ist immer noch besser dran als jemand, der nichts tut.
Es gibt Leute, die sich weigern etwas für Gott zu tun, weil sie an ihrer eigenen Motivation zweifeln. Wenn wir etwas für Christus tun, dann ist nichts Falsches an der Erwartung einer gewissen Belohnung im Himmel. Natürlich sollte der persönliche Gewinn nicht die einzige Motivation darstellen.
Als der Apostel Paulus am Ende seines Lebens angekommen war, wusste er sehr gut, dass er für seine Mühen belohnt würde. „Ich habe den guten Kampf des Glaubens gekämpft. Ich bin am Ziel des Wettlaufs, zu dem ich angetreten bin. Ich habe den Glauben unversehrt bewahrt und weitergegeben. Nun wartet auf mich der Siegeskranz, mit dem der Herr, der gerechte Richter, mich an seinem Gerichtstag belohnen wird - und nicht nur mich, sondern alle, die sehnlich darauf gewartet haben, dass er kommt.“ (2 Tim 4: 7-9)
Was mich bei der Stange hält ist die Tatsache, dass Jesus eines Tages wissen will, was wir in unserem Leben Gutes getan haben. „Im Bewusstsein, dass ich dem Herrn Rechenschaft schuldig bin, suche ich Menschen zu gewinnen. Vor Gott habe ich nichts zu verbergen. Ich hoffe, dass auch ihr zu dieser Einsicht kommt, wenn ihr euer Gewissen befragt.“ (2 Kor 5:11).
7. Finanzpläne gestalten
Wenn die Bibel uns versprechen würde, uns eine volle Woche vor der Entrückung zu warnen, dann wären am Sonntag vor dem großen Ereignis die Kirchen voll. Die Messdiener würden die Gaben mit Schubkarren einsammeln können. Allerdings wäre das ganze Geld, gegeben in der letzten möglichen Minute, fast wertlos. In dem Moment, in dem die Entrückung stattfindet, werden unsere ganzen Bankguthaben und Besitztümer wertlos sein. Menschen, die sehr mit irdischem Reichtum gesegnet waren, müssen beim Übergang in die Ewigkeit vielleicht eine dramatische Reduktion ihres Lebensstandards ertragen.
Über 60% der US-Amerikaner haben einen Sparplan, in den sie regelmäßig einzahlen; Die Anzahl derjenigen, die in einen himmlischen Sparplan einzahlen stellt demgegenüber nur einen Bruchteil dar. Unter den gläubigen Mitgliedern einer Kirche beträgt die Spendenrate ca. 5% ihres jährlichen Einkommens.
Das Spenden an verschiedene Missionsgesellschaften wird häufig dadurch motiviert, dass die Leute glauben, sie würden das Zehnfache wiederbekommen: Du gibst Gott 100 Dollar und er wird Dir 1000 oder 10.000 Dollar wiedergeben. Da die Zeit auf der Erde so kurz ist und die Werte des irdischen Lebens so vergänglich sind, würde ich unseren Herrn bitten, das Geld im himmlischen Besitz zu halten. „Sammelt keine Schätze hier auf der Erde! Denn ihr müsst damit rechnen, dass Motten und Rost sie zerfressen oder Einbrecher sie stehlen. Sammelt lieber Schätze bei Gott. Dort werden sie nicht von Motten und Rost zerfressen und können auch nicht von Einbrechern gestohlen werden. Denn euer Herz wird immer dort sein, wo ihr eure Schätze habt.“ (Matt 6: 19-21).
Leute, wir sprechen hier nicht nur über Geldspenden. Wenn man einen neuen Christen gewinnt, dann kostet das nichts. Wenn jemand wegen Euch errettet wird, dann könnt Ihr den Rest des Monats Urlaub nehmen. „Wer Gott gehorcht, dessen Tun hilft anderen zum Leben. Wer klug und weise ist, gewinnt Menschen für sich.“ (Sprüche 11:30).
Die meisten gläubigen Christen freuen sich auf die Wiederkunft Christi. Ich glaube, wenn uns unser himmlischer Kontostand mitgeteilt würde, dann würden viele, die sich heute so auf die Rückkehr von Jesus freuen, ihn sofort bitten, noch etwas zu warten.
Ob wir nun bereit sind oder nicht, Jesus wird bald kommen!
Von Todd Strandberg