„Wer ist dieser, der dort von Edom her kommt, von Bozra mit hochroten Kleidern; er, der prächtig aussieht in seinem Gewand, stolz auftritt in der Fülle seiner Kraft? ‚Ich bin es, der ich von Gerechtigkeit rede und mächtig bin zum Retten!‘ Warum ist denn dein Gewand so rot, und deine Kleider sehen aus wie die eines Keltertreters? ‚Ich habe die Kelter allein getreten, und von den Völkern war kein Mensch mit mir; und so habe ich sie zertreten in meinem Zorn und zerstampft in meinem Grimm, dass ihr Saft an meine Kleider spritzte und ich mein ganzes Gewand besudelte. Denn ich hatte mir einen Tag der Rache vorgenommen; das Jahr meiner Erlösten war gekommen.“ (Jesaja 63:1-4).
Die obige Bibelstelle aus Jesaja 63 ist eine faszinierende Bibelstelle, in der ein Frage- und Antwortaustausch zwischen dem Propheten Jesaja und dem Herrn stattfindet. Jesaja sieht eine Zeit in der Zukunft, in der der Herr selbst auf der Erde sein und einen tatsächlichen Kampf gegen diejenigen führen wird, die gegen Ihn Krieg führen. Das wird in den nächsten zwei Versen ausgedrückt, wo der Herr sagt: „Und ich sah mich um, aber da war kein Helfer; und ich war verwundert, aber niemand unterstützte mich; da half mir mein eigener Arm, und mein Grimm, der unterstützte mich. Und so zertrat ich die Völker in meinem Zorn und machte sie trunken mit meinem Grimm, und ich liess ihren Saft zur Erde fliessen!“ (Jesaja 63:5-6).
Die Visionen, die Jesaja in dieser Bibelstelle beschreibt, beziehen sich ohne Zweifel auf den letzten Teil der 7-jährigen Drangsal, in der Jesus Christus physisch auf die Erde zurückkehren wird, um gegen Seine Feinde zu kämpfen, die Sein Volk verfolgen, den jüdischen Überrest, der auf der Erde zurückgelassen wurde und zu diesem Zeitpunkt von Israel nach Edom (Südjordanien) geflohen ist, um dem Zorn des Antichristen zu entgehen, nachdem dieser Jerusalem eingenommen und sich in den Tempel gestellt hat und sich als Gott ausrufen liess (Matthäus 24:15-16). Offensichtlich werden die Juden, die sich in Petra verstecken (der heutige Name für das Gebiet, in dem sich Bozra befand), Probleme haben, weil sie vermutlich von ihren Feinden umzingelt sind. Zu diesem Zeitpunkt in der Drangsal sind gemäss Sacharja 13:8 nur noch ein Drittel aller Juden am Leben, darum ist es notwendig, dass der Herr zu ihrer Rettung kommt, da der Herr versprochen hat, immer einen Überrest Seines Volkes zu bewahren, wie Er es immer getan hat, und Seine Versprechen werden auch noch in den Letzten Tagen dieses Zeitalters Gültigkeit haben.
Es gibt viele Dinge aus dieser Bibelstelle in Jesaja 63, die man beachten sollte. Einerseits werden wir informiert, warum die Kleider von Jesus Christus blutig sind, so wie wir es in Offenbarung 19:13-14 lesen, wenn Er mit Seinen Heiligen zurückkommt. „Und er ist bekleidet mit einem Gewand, das in Blut getaucht ist, und sein Name heisst: ‚Das Wort Gottes‘. Und die Heere im Himmel folgten ihm nach auf weissen Pferden, und sie waren bekleidet mit weisser und reiner Leinwand.“
Dieses Blut auf dem Kleid von Jesus Christus ist nicht Sein eigenes Blut. Jesus Christus hat Sein blutverschmiertes Kleid bei Seiner Auferstehung im Grab zurückgelassen, und dann bekam Er verherrlichte Kleidung. Offensichtlich macht Jesus Christus Seine Runde und kämpft, bevor Er die Heiligen auf die Erde zurückbringt, um den Falschen Propheten, den Antichristen und ihre Armeen im letzten Kampf bei Harmageddon zu vernichten. In der Bibelstelle von Jesaja 63 sagt der Herr, dass Er in diesem Kampf in Jordanien allein handelt. Offensichtlich sind die zuvor entrückten Heiligen immer noch in ihren himmlischen Kammern (Jesaja 26:20-21; Johannes 14:1-4) und warten darauf, bis die Empörung des Herrn vorüber ist, bevor sie mit Ihm zurückkommen.
Den Kelter, den der Herr in Seinem Zorn tritt, ist der gleiche Kelter, der in Offenbarung 14:20 zertreten wird und der sich ausserhalb der Stadt befindet. Sogar die 144‘000 jüdischen Zeugen wurden zu diesem Zeitpunkt von der Erde weggenommen (Offenbarung 14:3-4), so dass die Juden in Petra (Bozra) der einzige lebende Überrest der Brüder von Jesus Christus sind. Die Heiden der Drangsal, die diesem jüdischen Überrest geholfen haben, werden bei Gericht der Schafe und Böcke dafür belohnt werden, aber diejenigen, die gegen ihn waren, werden aus dem Königreich ausgestossen (Matthäus 25:31-44).
Dieser Kampf, an dem Jesus Christus teilnehmen wird, wird auch in Jesaja 34 angedeutet. Es ist eine Bibelstelle mit Bezug auf das Gericht gegen die Nationen am Ende des Zeitalters. In Vers 2 dieses Kapitels heisst es: „Denn der Herr ist zornig über alle Heidenvölker und ergrimmt über ihr ganzes Heer…“ Und dann heisst es in Vers 4, dass die Sterne am Himmel vergehen und sich die Himmel wie eine Buchrolle zusammenrollen werden. Das spricht ohne Zweifel vom Ende des Zeitalters, wie es im Buch der Offenbarung beschrieben wird. Dann sehen wir beginnend in Vers 5 wieder den Bezug auf den Kampf des Herrn in Edom, bei dem Er Sein Volk in Bozra rettet.
„Denn mein Schwert ist trunken geworden im Himmel; siehe, es wird herabfahren auf Edom, zum Gericht über das Volk, das ich mit dem Bann belegt habe. Das Schwert des Herrn ist voll Blut; es trieft von Fett, vom Blut der Lämmer und Böcke, vom Nierenfett der Widder; denn der Herr hält ein Schlachtopfer in Bozra und ein grosses Schlachten im Land Edom. (…) Denn es ist ein Tag der Rache des Herrn, ein Jahr der Vergeltung für die Sache Zions.“ (Jesaja 34:5-6,8).
Von diesem Tag der Rache wird auch in Jesaja 61 gesprochen. Es ist eine messianische Prophetie von der kommenden Mission des Messias, und sie ist in der ersten Person geschrieben, da es Worte des Herrn selbst sind. Es ist interessant, dass Jesus Seine eigenen Worte aus dieser Bibelstelle in Jesaja 61 gelesen hat, als Er in die Synagoge ging, wie es in Lukas 4:16-28 beschrieben wird: „‘Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat8, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu verkünden und den Blinden, dass sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen, um zu verkündigen das angenehme Jahr des Herrn.‘“ (Lukas 4:18-19).
Nachdem Jesus diese Bibelstelle aus Jesaja 61 gelesen hat, hat er die Schriftrolle zurückgegeben, sich gesetzt und gesagt: „Heute ist diese Schrift erfüllt vor euren Ohren!“ (Lukas 4:21). Den nächsten Satz auf diese Schriftrolle hat Jesus jedoch nicht gelesen. Dort steht: „…und den Tag der Rache unseres Gottes…“ (Jesaja 61:2b).
Er hat diesen Satz nicht gelesen, weil Sein erstes Kommen noch nicht der Tag der Rache Gottes war, aber Sein zweites Kommen wird es sein! Die Mission des Messias ist noch nicht vollendet. Seine Sühnung der Sünde war am Kreuz abgeschlossen, aber Seine Mission, um Sein physisches Königreich auf Erde aufzurichten, kommt noch.
Dieser Kampf in Südjordanien (Edom) wird sich durch das Schwert des Herrn vermutlich nordwärts in Richtung Jerusalem bewegen und zum Kampf führen, der in Sacharja 14 am Tag für den Herrn stattfinden wird:
„Siehe, es kommt ein Tag für den Herrn, da wird man deine Beute verteilen in deiner Mitte! Da werde ich alle Heidenvölker bei Jerusalem zum Krieg versammeln; und die Stadt wird erobert, die Häuser werden geplündert und die Frauen geschändet werden; und die Hälfte der Stadt muss in die Gefangenschaft ziehen; der Überrest des Volkes aber soll nicht aus der Stadt ausgerottet werden. Aber der Herr wird ausziehen und gegen jene Heidenvölker kämpfen, wie [damals] am Tag seines Kampfes, am Tag der Schlacht.“ (Sacharja 14:1-3).
Wieder lesen wird, dass der Herr kämpfen wird. Beachten Sie auch, dass es der Herr ist, der die Nationen zu diesem Kampf versammelt. Das ist in der Tat eine Zeit der Rache des Herrn. Wenn Er zurückkommt, um das Ende dieses Zeitalters zu besiegeln, dann wird das kein schöner Anblick für die Menschen sein, die auf dieser Erde sein werden. Als Jesus Christus das erste Mal auf die Erde kam, kam Er als der leidende Diener, wenn Er aber das zweite Mal auf die Erde zurückkommt, dann kommt Er als erobernder König, und Er wird dieses Mal nicht so nett sein! Wir haben uns an die Darstellung des sanften Christus gewöhnt, der Lämmer und Kinder in Seinen Armen hält, und das ist in der Tat der liebende Retter, mit dem wir eine Beziehung haben sollten. Aber es gibt bei Jesus Christus auch noch eine andere Seite. Er ist der Krieger! Josua schient eine Erscheinung von Jesus Christus als dem Krieger gesehen zu haben, bevor er Krieg gegen Jericho führte. In Josua 5:13-15 lesen wir:
„Es geschah aber, als Josua bei Jericho war, da erhob er seine Augen und sah sich um; und siehe, ein Mann stand ihm gegenüber, der hatte ein blankes Schwert in seiner Hand. Und Josua ging zu ihm und sprach zu ihm: Bist du für uns oder für unsere Feinde? Er aber sprach: Nein, sondern ich bin der Fürst über das Heer des Herrn; jetzt bin ich gekommen! Da fiel Josua auf sein Angesicht zur Erde und betete an und sprach zu ihm: Was redet mein Herr zu seinem Knecht? Und der Fürst über das Heer des Herrn sprach zu Josua: Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füssen; denn der Ort, auf dem du stehst, ist heilig! Und Josua tat es.“
Dieser „Fürst über das Heer des Herrn“, dem Josua begegnete, kann niemand anders als Jesus Christus gewesen sein, da Ihn Josua „Herr“ nennt, und Josua wird gesagt, dass er seine Schuhe ausziehen soll, weil der Ort, auf dem er steht, heilig ist. Wir wissen auch, dass dies kein Engel ist, weil kein Engel Herr genannt wird und wir Engel nicht anbeten sollen (Off. 19:10). Hier haben wir also eine Vorschau auf den Krieger Jesus Christus!
Es ist schwer zu verstehen, dass Jesus Christus nach allem, was Er schon für uns alle getan hat, auf die Erde kommen und am Ende des Zeitalters kämpfen muss, aber die Bibel sagt, dass es so geschehen wird. In altertümlichen Zeiten war es für Könige üblich, ihre Armeen gegen feindliche Kräfte im Krieg anzuführen. König Saul, König David und die meisten der Könige, die in den zwei Büchern der Könige aufgeführt sind, sind gute Beispiele dafür. Diese Tradition wurde sogar bis ins Mittelalter fortgeführt. Aber können Sie sich heute so etwas vorstellen? Die Weltführer würden nicht so schnell Krieg erklären oder Angriffe vornehmen, wenn sie hinausgehen und den Krieg selber anführen müssten. Immerhin könnten ihre Anzüge dreckig werden!
Diejenigen, die Jesus Christus heute als ihren Retter kennen, werden diesem kommenden Zorn nicht ausgesetzt sein (1. Thess. 1:10; 5:9). Der Zorn Gottes gegen die Erde beginnt in Offenbarung 6:1, wo das Lamm (Christus) das erste Siegel des Gerichts öffnet. Damit beginnt die Kampagne von Jesus Christus gegen eine Christus ablehnende Welt, aber die Gemeinde (Seine Braut) muss zuerst weggenommen werden. Diese Kampagne wird im Verlauf der 7-jährigen Drangsal immer härter und härter, da die Absicht von Gottes Gericht in dieser Zeit nicht nur die Bestrafung der Welt ist, sondern die Reinigung der Welt durch Busse. Denn Gott „ist langmütig gegen uns, weil er nicht will, dass jemand verlorengehe, sondern dass jedermann Raum zur Busse habe.“ (2. Petrus 3:9). Wenn es die harten Gerichte braucht, die in Offenbarung 6-19 beschrieben werden, damit Sein Volk in Busse zu Ihm kommt und Seine Errettung durch Seinen Sohn Jesus Christus annimmt, damit es eine Ewigkeit der Glückseligkeit mit dem Herrn haben kann, dann soll es so sein! Es gibt viele Menschen, die in der Tat während dieser Zeit der Drangsal gerettet werden, aber es ist fast unvorstellbar, in Offenbarung 16:9 zu lesen, dass es Menschen gibt, die so weit in der letzten Reihe der Schalengerichte, die von Gott über sie gebracht werden, immer noch nicht Busse tun werden. Es betrübt Gott zweifellos, dass Er das tun muss, weil wir in Offenbarung 15:1 lesen, dass der Zorn Gottes mit diesen letzten Gerichten vollständig ist, und dann lesen wir in Offenbarung 15:8, dass der himmlische Tempel von Gott mit Rauch erfüllt ist und niemand eintreten darf, bis die letzten sieben Gerichte über die Erde abgeschlossen sind. Gott ist so betrübt über das, was Er tun muss, dass Er allein im Thronsaal sein muss, während Seine Engel die Aufgabe ausführen.
Wenn alles gesagt und getan und die Welt rein von Sünde und vom Bösen ist, wird der König auf Seinem Thron in Israel sitzen und die Welt endlich in Gerechtigkeit regieren. Die Könige der Erde werden Christus dem König Geschenke bringen (Jesaja 60:3; Psalm 72:10-11) und Ihn anbeten, da Er der König der Könige sein wird! Der auferstandene König David wird wieder der König von Israel sein (Jeremia 30:9), und das Land Israel wird die Grösse und Ausdehnung haben, die Abraham versprochen wurden, vom Mittelmeer bis an den Euphrat. Wir leben heute in einer Zeit, in der Israel keinen König hat, wie es in der Zeit der Richter war.
„Zu jener Zeit gab es keinen König in Israel; jeder tat, was recht war in seinen Augen.“ (Richter 21:25).
Heute ist es ähnlich wie in der Zeit der Richter. Es gibt keinen König in Israel, und die Mehrheit tut, was recht in ihren eigenen Augen ist, aber der prophetische Zeitplan Gottes sagt, dass sich das bald ändern wird, weil der König kommt!!
Von Matt Leasher