«Du sollst nicht ehebrechen» (2.Mo 20,14). «Darum so seht euch vor ... und brecht nicht die Treue!» (Mal 2,16).
Ehebruch ist der gewaltsame Einbruch eines Dritten in eine bereits bestehende Zweiergemeinschaft eines Mannes und einer Frau. Ehebruch ist schlimmer als die allgemeine Sünde der Hurerei, weil er eine bestehende Gemeinschaft zerstört. Durch Ehebruch wird eine Zelle voller Leben, die durch das Einswerden eines Mannes mit seiner Frau entstanden ist, auf hässlichste Art und Weise angegriffen. Ehebruch wurde daher im Alten Testament aufs Schwerste bestraft: «Wenn jemand die Ehe bricht mit der Frau seines Nächsten, so sollen beide des Todes sterben, Ehebrecher und Ehebrecherin, weil er mit der Frau seines Nächsten die Ehe gebrochen hat» (3.Mo 20,10; vgl. 5.Mo 22,22).
In der Welt wird unter anderem deshalb soviel Ehebruch getrieben, weil man einfach nicht wahrhaben will, dass der Bund der Ehe bereits bei der Schöpfung durch Gott selbst gestiftet wurde, und dass die Ehe bereits damals von Gott als unantastbar erklärt wurde! Wenn man von der These ausgeht, es gebe keine Ehe, es gebe kein verbindliches Zusammenleben beider Geschlechter, dann hat man sich selbst ein universales Freiticket geschaffen. Denn dann ist der Ausdruck «Ehebruch» völlig gegenstandslos geworden.
Es gibt leider Christen, die meinen, die Ehe sei in der Bibel nicht zu finden. Tatsächlich steht das Wort «Standesamt» nicht in der Bibel. Auch lesen wir nie von der Einsegnung eines Brautpaares. Und doch gibt es sehr deutliche und überzeugende Hinweise in Bezug auf die Ehe. Nachdem der Herr aus einer Rippe Adams eine Frau – nämlich Eva – gemacht hatte, lesen wir: «Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ein Fleisch» (1.Mo 2,23-24).
Sprechen diese Worte von einer in aller Heimlichkeit geschlossenen Übereinkunft zwischen einem jungen Mann und einem Mädchen? Von einer Übereinkunft, die für eine zeitlich beschränkte Periode geschlossen wird und deshalb zu jeder Zeit wieder aufgelöst werden kann? Nein! Vielmehr wird uns hier ein offizieller Akt vor Augen geführt. Wenn hier steht, dass ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen wird, dann zeugt dies von einer Begebenheit, die von jedermann wahrzunehmen ist. Dieses «Anhangen» hat die Bedeutung von «festhalten», sich «ankleben». Und warum tut ein Mann dies? Um mit ihr, seiner Frau, zu einem Fleisch – das heisst, zu einer neuen Zelle – zu werden. Dass dieses Zusammenkommen für immer gültig ist und nicht rückgängig gemacht werden kann, bezeugt kein Geringerer als unser Herr selbst.
Als Jesus über die Ehescheidung sprach, sagte Er: «Von Beginn der Schöpfung an hat Gott sie (die Zelle der Ehe) geschaffen als Mann und Frau. (Und nun zitiert Er 1.Mo 2,24:) Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und wird an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein. (Und jetzt kommt die Konsequenz dieser Verbindung:) So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht scheiden» (Mk 10,6-9). Sind das nicht überaus klare Worte, die den absolut verbindlichen Status jeder Ehe bezeugen?
Im Alten Testament ist ein klarer Hinweis enthalten, dass es die Ehe damals schon gab. Wenn nämlich ein Mann heimlich mit einer Jungfrau Geschlechtsverkehr hatte, dann gab es nur noch eine Lösung: Der Mann musste sie heiraten und durfte sie nicht verstossen (2.Mo 22,15; 5.Mo 22,28-29). In 5. Mose 22,28-29 ist von fünfzig Silberstücken die Rede, die der Mann als Brautpreis für das Mädchen zahlen musste. Dies zeugt von einer Eheschliessung in aller Öffentlichkeit.
Im Hebräerbrief werden Christen ermahnt: «Haltet die Ehe in jeder Hinsicht in Ehren; befleckt nicht das Ehebett! Denn Unzüchtige und Ehebrecher wird Gott richten» (Hebr 13,4). Christen begehen die Sünde des Ehebruchs, wenn sie sich scheiden lassen: «Wer sich von seiner Frau scheidet, es sei denn wegen Ehebruchs, der macht, dass sie die Ehe bricht; und wer eine Geschiedene heiratet, der bricht die Ehe» (Mt 5,32).
Wenn also ein gläubiger Christ auch nur mit dem Gedanken einer Scheidung liebäugelt, liebäugelt er mit der Sünde des Ehebruchs. Es sei denn, dass der Ehebruch bereits eine Tatsache ist, indem diese Sünde durch den anderen Ehepartner bereits begangen wurde. Dann ist eine Scheidung nicht mehr mit Ehebruch gleichzusetzen (mehr dazu in der Rubrik Fragen – Antworten: «Scheidung und Wiederheirat?»).
Es gibt noch etwas anderes, wodurch sich Kinder Gottes der Sünde des Ehebruchs teilhaftig machen können: «Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen» (Mt 5,28). Können Sie sagen: Ich habe noch nie die Sünde des Ehebruchs begangen, wie Jesus sie in Matthäus 5,28 aufzeigt? Ich habe noch nie mit den Augen Ehebruch getrieben? Der Gottesmann Hiob wusste um diese Gefahr, weshalb er sich vehement gegen jegliches Liebäugeln mit der Sünde in seinem Leben wehrte: «Ich hatte einen Bund gemacht mit meinen Augen, dass ich nicht lüstern blickte auf eine Jungfrau» (Hiob 31,1). Indem Hiob so mit der Sünde umging, bestätigte er Hebräer 12,4: «Ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf gegen die Sünde.» Wir sollten nicht vergessen: Jesus Christus beurteilt den Gedanken der Sünde genauso als schwerwiegend wie die Sünde selbst!
Von Marcel Malgo