„Darum hört das Wort des Herrn, ihr Spötter, die ihr über dieses Volk herrscht, das in Jerusalem ist! Weil ihr sprecht: ‚Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossen und einen Vertrag mit dem Totenreich gemacht; wenn die überschwemmende Flut daherkommt, wird sie nicht zu uns gelangen; denn wir haben Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in Betrug uns geborgen!‘ — darum, so spricht Gott, der Herr: Siehe, ich lege in Zion einen Stein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, der aufs festeste gegründet ist: wer glaubt, der flieht nicht! Und ich will das Recht zur Richtschnur machen und die Gerechtigkeit zur Waage; der Hagel wird eure Lügenzuflucht wegreißen, und die Wasser sollen euer Versteck wegschwemmen. Und euer Bund mit dem Tod wird ausser Kraft gesetzt, und euer Vertrag mit dem Totenreich hat keinen Bestand. Wenn die überschwemmende Flut daherfährt, so werdet ihr von ihr zermalmt werden.“ (Jesaja 28:14-18).
Über diesen Abschnitt aus Jesaja habe ich vor sechs Jahren zum ersten Mal geschrieben. Zu dieser Zeit war Israel gerade dabei, den Gaza-Streifen aufzugeben in der Hoffnung, einem Frieden mit den Palästinensern näher zu kommen. Seither sind die Umstände für das Jüdische Volk nur schlechter geworden. Jede Anstrengung, die sie unternommen haben, um der Weltmeinung einen Gefallen zu erweisen, hat sie geschwächt zurückgelassen, während ihre Feinde stärker geworden sind.
Als ich die Zusammenfassung der aktuellen Situation von Israel las, sind mir Jesajas Worte ins Gedächtnis gekommen. Einige glauben, dass Jesaja in seinen Prophezeiungen dem südlichen Königreich drei Botschaften gleichzeitig übermittelte. Die erste war kurzfristig und warnte sie vor einem kommenden Gericht durch die Hand der Babylonier. Es würde demjenigen ähneln, welches das nördliche Königreich gerade dabei war von den Assyrern zu empfangen. Die zweite Botschaft betraf die Zeit um das erste Kommen des Messias, und die dritte beschreibt Ereignisse am Ende des Zeitalters. Bibelgelehrte, die diese Sichtweise vertreten, sagen, dass Jesaja sich in bestimmten Punkten auf alle drei Zeitrahmen gleichzeitig bezieht. Wenn das so ist, ist Jesaja 28:14-18 ein Beispiel dafür.
Worüber spricht er?
Die Bedeutung des Abschnittes ist klar. Indem sie Verträge mit Ländern schliessen, deren Untergang feststeht, täuscht Israel sich selbst, wenn sie glauben, dass sie von den Expansions- und Eroberungsplänen dieser Länder ausgenommen wären. In Wahrheit brächte die israelische Beschwichtigungspolitik auf Wunschdenken basierende Vereinbarungen hervor, die schnell gebrochen würden, wann immer der Feind es angebracht fände, dies zu tun. Es hat sich als wahr erwiesen durch die Assyrer, die Babylonier, die Syrer zur Zeit der Griechen, die Römer und in der letzten Zeit die „Palästinenser“. Diese Politik wird letztlich in der ultimativen Selbsttäuschung gipfeln. Ein Vertrag mit dem Antichristen wird sie fast in den Untergang führen.
Der Herr warnte sein Volk durch Jesaja, dass es nur einen Menschen auf der Welt gebe, dem sie vertrauen könnten, und das wäre ihr Messias. Nur Er würde an ihnen gerecht und rechtschaffen handeln. Alle anderen, selbst ihre vermeintlichen Freunde, würden lügen, wenn es ihren eigenen Zielen, die immer entgegen denen Israels laufen, dienlich wäre.
Diejenigen von uns mit biblischem Hintergrundwissen und prophetischem Verständnis beobachten mit aufrichtiger Bestürzung, wie sich die derzeitigen Führer Israels vor dem internationalen Druck beugen und einmal mehr planen, ihr eigenes Volk gewaltsam aus dem von Gott gegebenen Land zu vertreiben und dies damit erklären, dass sie dadurch Frieden mit ihren Nachbarn erreichten. Aber selbst diejenigen ohne dieses Verständnis müssen nur auf die jüngsten Handlungen von Israels Freunden und Feinden zurückblicken, um einen klaren Blick auf die Zukunft zu gewinnen.
Der Iran beschleunigt weiter das Tempo seines nuklearen Programms, indem sie jeglichen Vorwand fallen gelassen haben, dass sie dies nur machen, weil sie eine weitere Quelle für ihre nationale Energieversorgung wollen, während sie immer wieder ihre Entschlossenheit betonen, Israel vom Angesicht der Erde zu fegen. Eine zunehmende Übereinstimmung unter Israels befehlshabenden Generälen hatte einen öffentlichen Appell zum Ergebnis, dass ihnen erlaubt würde, den Iran anzugreifen und seine nuklearen Möglichkeiten zu zerstören bevor es zu spät ist.
Gleichzeitig haben die aktuellen Bürgerunruhen in Syrien dafür gesorgt, dass der Libanon nahezu vollständig unter der Kontrolle des Iran steht, welcher in der Hisbollah einen mehr als bereitwilligen Partner hat. Der Erzfeind Israels steht selbstsicher an ihrer nördlichen Grenze. Und im Süden ist der Iran dabei, die Soldaten der Hamas in disziplinierte Kommandotruppen zu verwandeln, welche bereit zum Angriff sind. Raketen und Mörserbeschuss nehmen täglich zu.
Im Mai 2011 hat US-Präsident Obama öffentlich vorgeschlagen, dass jegliches Abkommen zwischen Israel und den Palästinensern möglichst Israels Grenzen vor 1967 beinhalten sollte. Die Welt pflichtete seiner Aussage bei, doch selbst als er einige Tage später versuchte, einen Rückzieher zu machen, wollte dies niemand hören. Ich glaube nicht, dass das ein Versehen war. Ich denke, Präsident Obama hat diese Position wohlüberlegt zur offiziellen US-Politik gemacht. Seither übt die Welt fast unerträglichen Druck auf Israel aus, dies ebenfalls zu akzeptieren.
Nachdem der israelische Ministerpräsident Netanyahu Obamas Haltung zunächst ganz entschieden zurückgewiesen hat, schien er zuletzt bereit zu sein, zuzustimmen, und zwar unter zwei Bedingungen. Er würde kein geteiltes Jerusalem akzeptieren und er sagte, die Palästinenser müssten Israel als einen jüdischen Staat anerkennen.
Wie blind muss jemand sein, das Menetekel nicht zu erkennen? Ich glaube, das Ziel ist es, Israel vollständig wehrlos zu machen, indem man sie zwingt, sich auf den Schutz der internationalen Gemeinschaft zu verlassen. Betrachten Sie nur den zunehmenden Druck, den Sicherheitszaun abzureissen, gefolgt von Aufrufen zur nuklearen Abrüstung, und das alles im Namen des Friedens (Vergessen Sie nicht, dass Hesekiel 38:11 Israel als ein Land beschreibt, in welchem die Städte kurz vor dem heimlichen Angriff der muslimischen Koalition keine Mauern haben).
Zu wem wirst Du rufen?
Letzten Endes wird Israel seine Hoffnungen auf Schutz in den einen Mann setzen, den wir den Antichristen nennen. Kurz nachdem die vom Iran angeführte und von Russland bewaffnete muslimische Koalition einen Nutzen zieht aus Israels unvorsichtiger Annahme, dass Frieden gekommen sei, und einen riesigen Überraschungsangriff startet, wird er einen 7-jährigen Vertrag erzwingen, der Bestimmungen enthält, die den Bau eines Tempels in Israel ermöglichen (Daniel 9:27). Israel wird bis zu diesem Zeitpunkt selbst einen Tempel wollen, weil sie realisieren, dass der Eine, der dafür sorgte, dass die angreifenden Streitkräfte in die Flucht geschlagen wurden, Gott selbst war. Der alte Bund, der so lange Zeit ruhte, wird für seine letzten 7 Jahre erneuert. Aber dennoch werden sie den falschen Messias, der in seinem eigenen Namen kommt, annehmen, so wie sie den Einen Wahren, der im Namen seines Vaters kam (Johannes 5:43), zurückgewiesen haben, und als Resultat dessen werden sie nahezu zerstört werden.
In der Mitte der 7 Jahre wird der vermeintliche Wohltäter den ultimativen Verrat begehen und sich selbst als ihren Gott ausrufen (2. Thessalonicher 2:4) und sich daran machen, sie bis auf den Letzten von ihnen zu vernichten. Er wird dies genau von diesem Tempel aus tun, den er ihnen geholfen hat zu bauen, und er wird die militärischen Kräfte jeder Nation der Erde gegen sie bringen. Verraten von Freunden und von Feinden bedrängt, werden sie niemanden mehr haben, an den sie sich wenden können, und wenn Jerusalem umzingelt und die halbe Stadt bereits eingenommen sein wird, wird es so aussehen, als ob jetzt endgültig ihr Ende gekommen ist.
„‚Kommt, wir wollen wieder umkehren zum Herrn! Er hat uns zerrissen, er wird uns auch heilen; er hat uns geschlagen, er wird uns auch verbinden! Nach zwei Tagen wird er uns lebendig machen, am dritten Tag wird er uns aufrichten, dass wir vor ihm leben. So lasst uns [ihn] erkennen, ja, eifrig trachten nach der Erkenntnis des Herrn! Sein Hervorgehen ist so sicher wie das Licht des Morgens, und er wird zu uns kommen wie ein Regenguss, wie ein Spätregen, der das Land benetzt!‘“ (Hosea 6:1-3).
Und ihr Messias Jesus, der 2‘000 Jahre gewartet hat, dass sie das sagen, wird antworten. „Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich den Geist der Gnade und des Gebets ausgiessen, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, ja, sie werden um ihn klagen, wie man klagt um den eingeborenen [Sohn], und sie werden bitterlich über ihn Leid tragen, wie man bitterlich Leid trägt über den Erstgeborenen.“ (Sacharja 12:10).
„An jenem Tag wird für das Haus David und für die Einwohner von Jerusalem ein Quell eröffnet sein gegen Sünde und Unreinheit.“ (Sacharja 13:1).
„Aber der Herr wird ausziehen und gegen jene Heidenvölker kämpfen, wie [damals] am Tag seines Kampfes, am Tag der Schlacht. Und seine Füsse werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen, der vor Jerusalem nach Osten zu liegt; und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten nach Osten und nach Westen hin zu einem sehr grossen Tal, und die eine Hälfte des Berges wird nach Norden zurückweichen, die andere nach Süden.“ (Sacharja 14:3-4).
„Und der Herr wird König sein über die ganze Erde. An jenem Tag wird der Herr der einzige sein und sein Name der einzige.“ (Sacharja 14:9). Der Eine, der treu und wahr ist, wird jede Seiner Zusagen an sie erfüllt haben, und als König der ganze Erde wird Er die Macht habe, um es auszuführen.
Wenn Sie so sind wie ich, dann tut Ihnen die aktuelle Notlage von Gottes Volk weh. Aber Sie sollten wissen, dass es auch Gott weh tut. Sie sollten auch wissen, dass ihr Sieg, und auch unser Sieg, unglaublich nahe ist, wenn wir sehen, wie die Bedingungen für sie immer schlechter werden. Denn der Eine, der über Israel wacht und nie schläft oder schlummert, ist immer aufmerksam, ob es irgendein Zeichen gibt, dass Sein Volk bereit ist, zu Ihm umzukehren.
In der Zwischenzeit weist uns Psalm 122:6-7 an, wie die richtige Antwort auf die Ereignisse unserer Zeit ist: „Bittet für den Frieden Jerusalems! Es soll denen wohlgehen, die dich lieben! Friede sei in deinen Mauern und sichere Ruhe in deinen Palästen!“ Wenn Sie genau hinhören, können Sie die Schritte des Messias schon beinahe hören.
Von Jack Kelley