Der Ursprung der Sünde, die Auflehnung gegen Gottes Willen, liegt im Teufel. Das müssen wir klar sehen. «Wer die Sünde tut, ist aus dem Teufel, denn der Teufel sündigt von Anfang an» (1.Joh 3,8). Mit jeder Sünde, schon mit einem unreinen Gedanken oder einem unwahren Wort, unterliegen wir dem Einfluss des Teufels und nehmen an seiner Auflehnung gegen Gott teil.
Wichtig ist überdies zu erkennen, dass durch das Sündigen der ersten Menschen die ganze nachfolgende Menschheit nach Leib, Seele und Geist in Mitleidenschaft gezogen wurde, also mit in den Sündenfall hineingezogen wurde. Das gleiche gilt auch für die ganze materielle Schöpfung. Die ganze Menschheit kam in die Knechtschaft und Gewalt des Satans, unter die Obrigkeit der Finsternis. Deswegen wird der Teufel in 2. Korinther 4,4 auch «der Gott dieser Welt» genannt: «… den Ungläubigen, denen der Gott dieser Welt den Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes.»
Wenn wir dies bedenken, dann verstehen wir, dass der Mensch durch den verhängnisvollen Sündenfall rettungslos verloren war, und das wusste auch der Teufel. Er wusste, dass er in alle Ewigkeit ein Anrecht auf den Menschen hatte, kannte er doch die vollkommene Gerechtigkeit und Heiligkeit Gottes, die es Ihm nicht erlauben würde, den Menschen wieder anzunehmen – obwohl er aus Seiner Hand hervorgegangen war – und ihn in seinen früheren Stand zu versetzen. Er wusste auch, dass Gott Liebe ist, aber dass es Ihm kraft Seiner selbst unmöglich war, Seine Liebe an den verlorenen Menschen zu erweisen, ohne Seine Heiligkeit und Gerechtigkeit zu verletzen.
Aber nun das Wunderbare: Gott hatte schon beschlossen, den teuersten Preis zu bezahlen und uns tatsächlich von diesem Verfügungsrecht des Teufels loszukaufen. Wir waren durch den Sündenfall Adams in die Knechtschaft der Sünde, unter die Gewalt des Teufels, des Todes und der Hölle geraten: «Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben» (Röm 5,12).
Man muss Hebräer 9,26 einmal in diesem Licht lesen: «Nun aber, am Ende der Welt, ist er (Jesus Christus) ein für allemal erschienen, durch sein eigenes Opfer die Sünde aufzuheben.» Mit anderen Worten: das Anrecht des Teufels ausser Kraft zu setzen.
Wie hat Er das denn tun können? Johannes drückt es so aus: «Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!» (Joh 1,29). Menge übersetzt es etwas präziser: «Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt!» Aber wie tat Er das konkret? Durch Sein Kreuz? Durch Seinen Tod? Ich glaube, das war nur Zweck zum Ziele. Das Kreuz, Sein Leiden, Sein Tod, waren nur die Mittel, den teuersten, aber auch den einzig möglichen Preis zu bezahlen, um unsere Sünden hinwegzunehmen, nämlich: Sein teures Blut! Wie wir schon sahen, konnte im Gegensatz dazu das Blut von Sünden nicht wegnehmen, sondern nur zudecken (Hebr 10,4). Aber vom Blut des Sohnes Gottes steht geschrieben: «… das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde» (1.Joh 1,7). Beachte den Ausdruck: von aller Sünde!
Versuchen wir, uns das einmal vorzustellen: Gott selbst hat den teuersten Preis bezahlt: Das Blut Seines eigenen, geliebten Sohnes, um sich die Gemeinde zu erkaufen, zu erwerben: «… die Gemeinde Gottes, die er durch sein eigenes Blut erworben hat» (Apg 20,28). Der Herr Jesus hat es durch Seine gewaltige Sendung klar zum Ausdruck gebracht: «Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele» (Mk 10,45). Mit anderen Worten sagte Er: Ich bezahle den Preis. Er bezahlte mit Seinem eigenen Blut für dich!
Von Wim Malgo