Haben
Sie sich je gefragt, wie wohl die «grosse Wolke von Zeugen» (Hebr 12,1)
über unsere heutige Welt denken würde? Würden diese Zeugen die Welt von oben betrachten,
dann würden sie feststellen, dass der Schlussstein der Menschheit – Humanismus
und Materialismus – rapide Gestalt annimmt: die Globalisierung der Menschheit,
das «666»-System wird sichtbar. Sie wären bestürzt darüber, dass die Menschheit
abermals durch die Vision eines neuen Turms zu Babel vergiftet ist und sagt: «Wir
wollen uns einen Namen machen und unser Schicksal selbst in die Hand
nehmen!» (vgl. 1.Mo 11,4). Am meisten aber wäre diese Wolke von Zeugen
wohl betrübt zu sehen, wie viele vermeintliche Christen durch verführerische,
aber falsche Versprechen und die Sorgen der jetzigen Zeit vollkommen verblendet
sind.
Aus
der groben Perspektive weltweiter Langzeittrends betrachtet, wird eine geschichtliche
Entwicklung der Menschheit offenkundig, die die Bibel schon seit Langem
prophezeit hat. Das System des «Tieres», das auch die Zahl 666 symbolisiert,
ist wahrscheinlich schon in unserer Zeit wirksam, und zwar direkt vor unseren
Augen. Eines Tages, wahrscheinlich bald, wird der Antichrist dieses Weltsystem
anführen und dazu benutzen, die ganze Welt zu unterdrücken. Die reine Gemeinde
der Gläubigen muss sich über dessen Kommen keine Sorgen machen. Diese Gemeinde
– die Gemeinde von Philadelphia – wird vor dieser Zeit bewahrt werden. Christus
sagt zu Philadelphia: «Weil du das Wor vom Harren auf mich bewahrt hast,
werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über
den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, die auf der
Erde wohnen» (Offb 3,10).
Auch
wenn dieses buchstäbliche Verständnis der Schrift eine tröstliche Interpretation
bieten mag, spricht es doch nicht von der jetzigen Zeit, sondern vielmehr von
der künftigen Trübsal. Andererseits ist der heutige Zustand der Welt für
Christen absolut trügerisch. Dies ist ein Schlüsselmerkmal endzeitlicher Zustände.
Die Bibel spricht von vielen Opfern und Verlusten zu jener Zeit. Wir erinnern
uns, dass Christus prophezeit hat, es werde kaum noch Glauben auf Erden geben,
wenn Er wiederkommt (Lk 18,8). Warum? Manche werden wegen der Habgier und dem
verführerischen Reichtum vom Glauben abirren; andere werden Finten und
Wirtschaftskrisen zum Opfer fallen (Mt 24,12; Lk 21,34; 2Tim 3,1-7). Beides
kann uns zum Verhängnis werden, sei es selbst- oder fremdverschuldet. In
welcher Situation wir uns auch befinden mögen, wir werden hartgesotten sein
müssen, um eine zufriedene und friedfertige Gesinnung beizubehalten.
Doch
in jeder Herausforderung liegt auch eine Chance. Wir können an das denken, was
Petrus sagt. Wir haben Grund zur Freude, denn unser Kampf ist nur von kurzer
Dauer, und dann erwartet uns der ewige Lohn, der wahrer Reichtum ist: «Dann
werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein
soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen … wenn ihr das Ziel eures
Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit» (1.Petr 1,6-9).
Von
Wilfred J. Hahn