22.09.2012

Obama bricht mit Israel


An dem Tag, als Barack Obama zum Präsidenten der USA gewählt wurde, wusste ich, dass dieses Ereignis verheerende Auswirkungen auf die amerikanisch-israelischen Beziehungen haben würde. Weil zwischen diesen zwei Nationen während Jahrzehnten eine starke Bindung bestand, ist es keine leichte Aufgabe für einen einzigen Mann, diese Bindung zu brechen. In der letzten Woche hat Obama alles Menschenmögliche getan, um einen Graben zwischen Washington und Jerusalem zu schaffen.

Wir befinden uns heute an einem Punkt, an dem es eine offene Feindschaft zwischen den USA und Israel bezüglich des atomaren Programms des Irans gibt. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu will eine Deadline für den Iran setzen, um ihre Mission, eine Atombombe zu bauen, zu stoppen. Obama will keine Deadline, sondern will den Sanktionen die Möglichkeit geben, ihre Wirkung zu entfalten. 

Netanyahu hat das Weisse Haus gewarnt, dass es sich Israel nicht leisten kann, mit dem Iran zu spielen. Er hat in einem Interview gesagt: „Die Welt sagt zu Israel: ‚Wartet, die Zeit drängt nicht.‘ Und ich sage: ‚Worauf warten? Bis wann warten?‘ Diejenigen in der Internationalen Gemeinschaft, die es ablehnen, rote Linien für den Iran zu setzen, haben kein moralisches Recht, eine rote Linie für Israel zu setzen.“

Der amerikanische Verteidigungsminister Leon Panetta hat darauf geantwortet: „Wir wissen grundsätzlich, was sie (der Iran) vorhaben, und darum beobachten wir sie genau. Wir denken, dass wir die Möglichkeit haben, die notwendigen Handlungen zu veranlassen, um sie zu stoppen, wenn sie diese Entscheidung erst einmal getroffen haben.“

Es ist wahnsinnig zu glauben, dass der Wunsch des Irans nach einem atomaren Programm einem rechtmässigen Zweck dient. Die Iran haben 100 Jahre lang Zugang zu billigem Öl, darum ist es lächerlich, wenn sie sagen, dass sie nukleare Energie brauchen, um ihre Städte mit Strom zu versorgen.

Der Stillstand bezüglich des iranischen Atomprogramms muss unsere dringlichste aussenpolitische Angelegenheit sein, und trotzdem hat sich Obama entschieden, sich nicht mit Herr Netanyahu zu treffen, als dieser diesen Monat zum alljährlichen Treffen der UNO Hauptversammlung in die USA kam. Obama hat behauptet, dass sein Terminplan schon voll ist. Er scheint jedoch nicht so beschäftigt zu sein, wenn er die Zeit findet, bei der „Late Show“ vorbeizuschauen und ein bisschen mit David Letterman zu plaudern.

Ich denke, dass das Problem mit Obama darin besteht, dass er sich mit der muslimischen Welt behaglicher fühlt als mit Israel. Das erste offizielle Interview, das er als Präsident gegeben hat, war mit der in Dubai stationierten Al Arabiya Fernsehstation über Themen, die den Mittleren Osten betreffen.

Was für Freunde sind diese Muslime? Einen Tag nachdem Obama Netanyahu brüskiert hat, haben radikale Muslime in Libyen und Ägypten unsere Botschaften angegriffen. Unser Botschafter in Libyen, Christopher Stevens, wurde bei diesem Angriff getötet. Die erste Reaktion der Obama-Regierung bestand darin, mit denjenigen zu sympathisieren, die diese Angriffe ausgeübt haben, indem sie eine obskure, religiöse Gruppe in Amerika verurteilt hat, die ein Online-Video produziert hat, das als Spott gegen den Islam angesehen wurde. Obama kam heraus und hat die Angriffe verurteilt, aber für zu viele Leute hat sich sein Statement wie eine Entschuldigung an die Angreifer angehört.

Der einzige Grund, warum Obama vortäuscht, ein Freund von Israel zu sein, liegt darin, dass liberale Juden einen wichtigen Teil der demokratischen Partei ausmachen. Wenn Obama zum zweiten Mal gewählt wird, muss er sich keine Gedanken mehr darüber machen, irgendwelche politische Fraktionen zufrieden zu stellen.

Die Behandlung von Israel durch Obama ruft bei vielen Christen die Sorge vor dem göttlichen Zorn hervor, den er höchstwahrscheinlich über diese Nation bringen wird. Es ist interessant, dass die Top-Nachrichtenstory am Tag, als Obama Netanyahu brüskiert hat, darin bestand, dass Moodys wahrscheinlich unser Schuldenranking herabsetzt. Am nächsten Tag ging der Mittlere Osten in Flammen auf, was alle als einen Angriff gegen Amerika aufgefasst haben. Wenn wir der von Gott auserwählten Nation weiterhin unseren Rücken zukehren, können wir einen endlosen Strom an negativen Nachrichten erwarten.

Da es nur noch 50 Tage bis zur amerikanischen Präsidentschaftswahl sind, scheint es so, als ob Israel bis nach der Wahl warten könnte. Aber irgendwann wird Israel das tun, was es tun muss, um ihr Überleben zu sichern.

Ich sehe einen schwarzen Tag in Obamas Zukunft. Dieser Tag wäre, wenn er die Wahl verliert, oder es könnte auch ein überraschender israelischer Angriff auf den Iran sein, der alle auf dem falschen Fuss erwischen wird. Im zweiten Fall wissen wir, dass die arabische Welt voller Zorn explodieren wird, und Amerika wird als langjähriger Unterstützer von Israel die Folgen zu spüren bekommen.

Es gibt bezüglich der Wahl im November viele Dinge zu berücksichtigen. Ich glaube aber, dass der wichtigste Faktor, den es abzuwägen gilt, darin besteht, welcher Kandidat bereit ist, für Israel einzutreten. Heute scheint es so, als ob Obama die schlechteste Wahl zu sein scheint, die ein Wähler treffen kann.

„Dies ist die Last, das Wort des Herrn über Israel: Es spricht der Herr, der den Himmel ausspannt und die Erde gründet und den Geist des Menschen in seinem Inneren bildet: Siehe, ich mache Jerusalem zum Taumelkelch für alle Völker ringsum, und auch über Juda wird es kommen bei der Belagerung Jerusalems. Und es soll geschehen an jenem Tag, dass ich Jerusalem zum Laststein für alle Völker machen werde; alle, die ihn heben wollen, werden sich gewisslich daran wund reissen; und alle Heidenvölker der Erde werden sich gegen es versammeln.“ (Sacharja 12:1-3).

Von Todd Strandberg