26.03.2011

Evangelium zum Leben

Eine Flut «moderner» Bücher zum Glauben und zur sogenannten «Lebenshilfe» verbreitet psychologisch gefärbte Ratschläge, die alle auf eines hinauslaufen: Liebe dich selbst! Nimm dich so an, wie du bist! Verwirkliche dich selbst! Mache das Beste aus dir und finde zu einem erfolgreichen, erfüllten Leben und koste es voll aus!

Gott wird dargestellt als ein bedingungslos liebender Vater, der will, dass alle Menschen ihr Leben auch aufs allerbeste geniessen können. Jesus Christus, der Gekreuzigte und Auferstandene, wird einseitig nur als Helfer und Heiler dargestellt, als Erfüllungsgehilfe menschlicher Wünsche. Durch Ihn soll man Erlösung finden von allen Übeln des Lebens, die da lauten: Persönliche Nöte in Krankheiten, Belastungen in Beruf und Familie, Minderwertigkeitsgefühle, Angst, Stress, Ungeliebtsein, Sinnentleerung und Lebenskrisen.
Dieses neue «Evangelium von der Selbstverwirklichung des Menschen» vermittelt genau den Gott, den man sich wünscht, den Heiland, den man sucht und braucht, um das Leben zu verschönern und zu verbessern. Es hat nur einen entscheidenden Fehler, es steht im Widerspruch zum wahren Evangelium! Es steht im Widerspruch zur von Gott selbst geoffenbarten Heilsbotschaft der Bibel, die besagt, dass der allmächtige Schöpfer, Herrscher und Richter, Seinen Sohn für verlorene Sünder ans Kreuz gab.
Das moderne Evangelium menschlicher Selbstfindung spricht nicht von Sünde und Schuld, von Busse bzw. Umkehr. Es offenbart auch nicht Jesus Christus als Lamm Gottes, das uns sündige Menschen mit Seinem Blut aus dem ewigen Tod und Gericht freigekauft hat. Es offenbart nicht das Kreuz Christi, durch das wir allein zur wahren Erlösung und zum wirklichen Frieden kommen. Das echte Evangelium dagegen sagt uns in klaren Worten die biblische Wahrheit, dass wir unser Eigenleben nicht aufpäppeln, verbessern oder entfalten sollen, sondern mit dem Tod Christi am Kreuz das Gericht Gottes über unsere Sünden annehmen.
Jesus Christus ist von den Toten auferstanden! – Diese Tatsache scheint heute vielen nicht nur unglaublich, sondern auch unzumutbar zu sein. Manche Theologen halten sie für eine abstrakte Glaubenslehre, die mit den historischen Tatsachen nichts zu tun hat. Den Gläubigen wird Naivität und Einfalt unterstellt, was der Argumentation der Bibel widerspricht. Denn wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, dann ist unser ganzer Glaube sinnlos! Allerdings ist es genau dieser Glaube an die Auferstehung, der nicht nur unsere Lebensperspektive bestimmt, sondern folgerichtig auch die praktische Lebensführung, voll freudiger Hoffnung.
Die Auferstehung von den Toten ist keine Rückkehr in das irdische Leben, sondern der Übergang in eine völlig andere Wirklichkeit. Es ist und bleibt eine unumstössliche Tatsache, dass Christus leibhaftig von den Toten auferstanden und in den Himmel aufgefahren ist. Dadurch hat Gott den letzten Feind des Menschen – den Tod – entmachtet und alles getan, damit dieses Heil schon heute unser Leben durch Glauben im heiligen Geist bestimmt. Das eigentliche Ziel unseres irdischen Daseins ist also die Begegnung mit dem Auferstandenen als Voraussetzung für unsere Auferstehung und das ewige Leben in Gottes himmlischem Reich.
Welchem Evangelium sollten wir nun glauben. Dem Evangelium der Selbstverwirklichung und des Wohlstands oder dem der Sündenvergebung und Befreiung vom Tod zum ewigen Leben? – Gott zeugt selbst von der Wahrheit Seines Wortes und somit von der Inspiration der Bibel durch Seinen Geist. Es ist das Evangelium der Gnade, das jeder Mensch braucht.
Gott sucht jeden Menschen in seinen Lebensmassstab und -bereich zu ziehen. Er hasst zwar die Sünde, für die Er Seinen eingeborenen Sohn opferte, liebt aber den Sünder, der durch das Blut des Lammes Jesus von Sünde reingewaschen ist. Der Apostel Johannes drückte es so aus: «Das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis. … Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde» (1.Joh 1,5.7).
Von Karl Gries und Wolfgang Schmidt