09.03.2011

Wo bleibt die Empörung?

Ein alter Spruch lautet: „Die heissesten Plätze in der Hölle sind für diejenigen reserviert, die in moralischen Krisenzeiten ihre Neutralität bewahren." Nach dem Mangel an Empörung in der heutigen Welt zu urteilen, kann ich nur annehmen, dass es in der Hölle immer noch viele freie Plätze gibt.
Wir leben in einer Welt, die an einem chronischen Mangel an Empörung leidet. Die Dinge werden sich weiter verschlimmern, da die Leute damit zufrieden sind, in ihren Blasen der Neutralität zu bleiben. So lange sie nicht selbst von Problemen betroffen sind, sind die meisten Menschen mit dem momentanen Zustand zufrieden.
Washington D.C. ist ein einziges Chaos, da unsere politischen Parteien zu bereitwillig Kompromisse eingehen. Der texanische republikanische Abgeordnete Ron Paul sagte kürzlich bei der CPAC Convention: Wir hatten während der vergangenen 60 Jahre zu viel Überparteilichkeit. Es ist die Überparteilichkeit des Sozialsystems, des Systems der Kriegsführung ... es wird alles mit Unterstützung beider Parteien durchgewunken." Was diesem Geist der Überparteilichkeit in die Hände spielt, ist die Auffassung, dass die Wähler ihre Abgeordneten nicht für ihre Taten verantwortlich machen.
Gerade wurde eine Gruppe von Republikanern wegen des Themas von ausser Kontrolle geratenen Staatsausgaben gewählt. Nun, wo diese Leute Teil der Einrichtung sind, hat sich ihre Mission plötzlich geändert. Eine Reihe von Tea-Party-Mitgliedern zeigt sich nunmehr unwillig, ein nicht benötigtes Triebwerk-Projekt fallen zu lassen, da dies den Verlust von Arbeitsplätzen für ihren Bezirk bedeuten würde.
Ich bin einfach nur erstaunt über das Fehlen von Empörung über die Vorkommnisse in den heutigen Gemeinden. Vor einigen Monaten wurde eine Geschichte über den Bischof von Atlanta, Eddie Long, bekannt, wonach er sexuelle Kontakte mit drei jungen Männern seiner Gemeinde hatte. Entgegen überzeugender Beweise, dass Long´s Beziehungen bestenfalls unangemessen waren, ist er immer noch der Leiter einer Mega-Kirche. Nach der Atlanta Journal-Constitution gibt es Bemühungen, das Schweigen von Long´s Anklägern zu kaufen.
Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal über Empörung durch populäre Musik etwas gelesen habe. Am nächsten Tag stiess ich auf eine Geschichte, die die Frage aufwarf, was die Leute bei den Grammys tun würden, falls ein bestimmter Sänger mit einem ruchlosen Hit- Song den Award gewinnen würde. Es stellte sich heraus, dass der betreffende Titel das F-Wort enthielt. Ich sah auf der Webseite des Billboard Magazines nach und war überrascht zu sehen, dass ein weiteres Lied der Top 100 ebenfalls das F-Wort enthielt. Zwei weitere Fluch-Worte waren ebenso als Song-Titel aufgeführt.
Eines der abscheulichsten Beispiele des Fehlens von Empörung kam während der Unruhen in Ägypten. Während die Demonstrationen im Gange waren, vergewaltigte eine Gruppe von Rowdies Lara Logan, eine CBS-Reporterin. Während sie sie für 20 - 30 Minuten angriffen, schrie die Menge: „Jude, Jude, Jude!" CBS war mitschuldig daran, den Vorfall zu verschleiern, weil dies nicht in ihre Schilderung passt, wonach die Muslime vernünftige, friedliche Menschen seien.
Die liberalen Medien haben in hohem Masse die Fähigkeit, die Probleme verschiedener Gruppen zu ignorieren, die sie als Teil ihrer politischen Basis ansehen. Unser südliches Nachbarland Mexiko hat ein historisches Problem mit Drogen und Gewalt. Die Stadt Juarez hat von allen Städten dieser Welt die höchste Mordrate. Drogenbanden haben seit 2006 fast 35‘000 Menschen ermordet. Da alle die Drogen, um die gekämpft wird, für Amerika bestimmt sind, trifft uns ein grösserer Anteil am Verschulden für die Gewalt.
Es ist wichtig, dass jedem Angriff gegen den Anstand mit Entrüstung begegnet wird. Wenn keine Reaktion erfolgt, verbleibt eine Öffnung für den Teufel, um etwas noch Böseres zu tun. Vor einigen Jahren fiel mir auf, dass die Karikatur „The Family Guy" sehr aktiv die Grenzen der Lästerung gegen Gott verschoben hat. Seth MacFarlane, der atheistische Erschaffer der Show, konzipierte diesen Schlag gegen unseren Herrn und Retter: „Wie wir alle wissen ist Weihnachten die Zeit, in der der Geist Jesu aus dem Grab emporsteigt, um sich am Fleisch der Lebenden gütlich zu tun. Daher singen wir alle Weihnachtslieder, um ihn wieder in den Schlaf zu bringen."
Ich denke, der Hauptgrund für das Fehlen von Empörung ist, dass die Leute nicht in der Lage sind, ihr Verschulden daran zu erkennen, es der Sünde zu erlauben, zu gedeihen. Der Tag kommt, an dem alle unsere Taten gerichtet werden. Wenn man den Menschen den „Schrecken des Herrn" bewusst machen würde, hätten sie keine Probleme, ihrem Ärger Luft zu machen.
„Darum suchen wir auch unsere Ehre darin, dass wir ihm wohlgefallen, sei es daheim oder nicht daheim. Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, damit jeder das empfängt, was er durch den Leib gewirkt hat, es sei gut oder böse. In dem Bewusstsein, dass der Herr zu fürchten ist, suchen wir daher die Menschen zu überzeugen, Gott aber sind wir offenbar; ich hoffe aber auch in eurem Gewissen offenbar zu sein." (2. Korinther 5:9-11)
Von Todd Strandberg