29.07.2012

Das nahe Bevorstehen der Entrückung

„Denn ich will nicht, Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt sei, damit ihr nicht euch selbst für klug haltet: Verstockung ist Israel zum Teil widerfahren, bis die Vollzahl der Nationen hineingekommen sein wird.” (Römer 11:25). Für viele Christen ist es zur Obsession geworden, unaufhörlich ein Datum für die Entrückung festzu-setzen. Ich will hier etwas anderes tun; ich werde erklären, warum die Entrückung noch nicht stattgefunden hat. Paulus stellt im obigen Vers klar, dass die Entrückung erst dann geschieht, wenn die Vollzahl der Nationen hineingekommen ist. Wir müssen begreifen, dass wir so lange auf diesem Planeten in diesem nichtigen Leib bleiben, bis die exakte Anzahl der Heiden die Vollzahl der Ekklesia (Versammlung der Herausgerufenen) bildet.
Da Gott allein den Zeitpunkt der Vervollständigung oder Vollzahl der Versammlung der Nationen kennt, gibt es nichts Wichtigeres für uns, als uns an Christi Gebote für Seine Nachfolger zu halten. „Und Er sprach zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung.“ (Markus 16:15). Die Betonung des Gebotes unseres Messias liegt hier nicht auf dem Wort „gehen“, sondern auf dem Wort „predigen“; die Verkündigung des Evangeliums ist das Ziel und der Schlüssel dafür, dass die Vollzahl der Versammlung der Herausgerufenen erreicht wird.  
Da die Christen die Entrückung so sehr erwarten, wählen sie bestimmte Zeitpunkte aus, setzen sie fest, lassen alles andere aussen vor und hoffen, dass sie dadurch den Zeitpunkt dieses wunderbaren Ereignisses beschleunigen können. Während die Nachfolger des Messias ihren Blick immer mehr auf die Entrückung richten, geht die verlorene Welt bedauerlicherweise immer weiter ungehindert ihren breiten, zerstörerischen Weg, der in die Hölle führt.
Hier ist ein Beispiel für das, was ich mit „ungehindert” meine. In vielen Teilen der Ver-einigten Staaten gibt es besondere Ausweichstellen auf den Autobahnen, die gedacht sind für Mehrtonner, deren Bremsen versagen. Diese Ausweichplätze befinden sich auf Strecken, die ein hohes Gefälle aufweisen, so dass die Fahrer, die ihre fünf Sinne beisammen haben, ihre schweren Fahrzeuge auf diese mit Schotter bedeckten Plätze leiten können und so ihrer eigenen Vernichtung sowie der Zerstörung ihres Fahrzeuges und allem anderen, was sich auf ihrem Weg befinden würde, entgehen. Gleicherweise sind wir, die Nachfolger des Messias Jesus, an den Autobahnen des Lebens positioniert, bewaffnet mit dem Evangelium der Hoffnung. Wir sind die besonderen „Ausweichstellen“ auf dieser Autobahn, die in die Vernich-tung führt. Wir wurden von Gott geschaffen, damit wir neben denen haltmachen, die sich auf der Strasse ohne Rückkehr auf dem direkten Weg in die Hölle befinden. Wenn wir nicht für diejenigen da sind, die verloren gehen, dann bleibt diese Autobahn weit offen für sie, ohne jede Schranke, die sie vor der Vernichtung (Verdammnis) zurückhält.
„So ermuntert nun einander mit diesen Worten.” (1. Thessalonicher 4:18). Als Paulus der Gemeinde in Thessalonich die Entrückung erklärte, bezweckte er damit, dass sie durch das Wissen um dieses wunderbare Ereignis, das bald geschehen würde, ermutigt würden. Stellen Sie sich bloss einmal vor, was passiert wäre, wenn alle Christen seit den Tagen des Paulus aufgrund ihres Glaubens an die nahe bevorstehende Entrückung aufgehört hätten, das Evangelium zu verkünden. Einige hatten genau das getan, und er musste sie wieder auf den richtigen Weg der Evangeliumsverkündigung bringen.
In all den Jahren, seitdem ich mein Leben dem Heiland Jesus übergeben habe, hat es manche Vorhersagen von Menschen gegeben, die meinten, ein genaues Datum für die Entrückung zu wissen, sowohl öffentlich als auch zwischen den Zeilen eines Kommentars. Egal, ob absichtlich oder unabsichtlich, sie haben sich einen Zeitpunkt ausgedacht und sind einer Täuschung erlegen. Dies alles führt nur zu weiteren Mutmassungen auf Seiten der Heiligen, die immer ungeduldiger auf die Entrückung warten. Sie wird geschehen, wenn sie geschehen soll, bis dahin haben wir an die Arbeit zu gehen.
Am Besten wäre es für die Gemeinde des Christus, sich mit dem, was im Herzen des Vaters ist, zu beschäftigen, fleissig Seinen Willen zu tun suchen, anstatt fortwährend über ein Ereignis nachzusinnen, dass gerade dann, wenn wir es am Wenigsten erwarten, eintreffen wird. So viele tote Menschen kreuzen unseren Weg, die Jesus kennen lernen müssen, sonst werden sie morgen vielleicht in der Hölle aufwachen. Viel zu viele Christen vertun ihre Zeit damit, den Zeitrahmen für die Entrückung zu erkennen oder sich untereinander darüber zu streiten, ob die Entrückung biblisch ist oder nicht. Während sie sich durch solche Dinge beunruhigen lassen, ignorieren sie ihre Verantwortung, das Licht der Welt zu sein.
Die Verlorenen dieser Welt sind mit dem Diesseits beschäftigt und haben keine Ahnung davon, wie vorgeschritten die Stunde schon ist; es kümmert sie auch nicht. Diese kindische Haltung der Verlorenen entmutigt viele Heilige, und viel zu oft wenden sich diejenigen, die einmal eifrig das Evangelium verkündigt haben, anderen Dingen zu, um sich über die Zurückweisung der Botschaft Christi hinwegzutrösten. Viel zu viele Christen kehren sich ab von der Verkündigung des Evangeliums hin zu anderen Schwerpunkten in der Meinung, dass jemand anderes evangelisieren und Zeugnis geben soll, während sie sich den wichtigeren Aufgaben widmen. Vielleicht wird Ihre Botschaft zurückgewiesen, weil es Ihnen an biblischem Wissen fehlt, Sie sind mit der Schrift nicht vertraut.
„Fortan liegt mir bereit der Siegeskranz der Gerechtigkeit, den der Herr, der gerechte Richter, mir als Belohnung geben wird an jenem Tag: nicht allein aber mir, sondern auch allen, die Sein Erscheinen liebgewonnen haben.“ (2. Thimotheus 4:8). Wir sollten alle  die Erscheinung des Messias erwarten, aber beachten Sie, dass Paulus nicht dafür plädiert, dass wir in unseren Häusern sitzen und aus den Fenstern in den Himmel schauen sollen in Erwartung des grossen Ereignisses. Jesus gab uns eine Aufgabe zu erfüllen, und dies ist die wichtigste Aufgabe auf unserem gemeinsamen Weg mit Ihm. Es ist nicht unsere Aufgabe, hinaus zu gehen und Menschen in Lobpreis-Hallen zu schleppen, nur damit die Bankreihen besetzt sind, sondern wir sollen so viele, wie wir können, mit der Wahrheit des Evangeliums des Christus erleuchten. „Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe…“ (Matthäus 28:19-20a). In diesem Vers ist sehr viel mehr enthalten, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. Wir sollen nicht nur das Evangelium Christi (Seinen Tod, Sein Begräbnis und Seine Auferstehung) predigen, sondern auch die Gläubigen taufen und ihnen die Schriften erklären. Keine einfache Aufgabe für die, die ihre Bibel nicht studieren.
Ich glaube, dass Gott Seine Kinder, die gegenüber dem Gebot, das Er ihnen gegeben hat (die Verkündigung des Evangeliums), teilnahmslos sind, als selbstsüchtig ansieht. Glauben Sie mir, ich bin genauso gespannt auf die Entrückung wie jeder andere, aber ich muss mich bis zum Schluss um die Sache des Vaters kümmern. Da wir entrückt werden, wenn die Vollzahl der Nationen erreicht ist, wäre es da nicht viel vorteilhafter und produktiver, wenn wir draussen an der Front das Evangelium verkünden würden, anstatt lediglich unaufhörlich von der Entrückung zu träumen? Wir sollten dem Heiligen Geist so gut wir können dabei helfen, die Vollzahl der Nationen, wie oben erwähnt, einzubringen und darauf warten, dass der letzte Heide hinzugetan wird.
Stellen wir uns ein Segelschiff vor, dass eine genaue Anzahl von Händen braucht, um verschiedene Positionen zu besetzen, die man braucht, um solch ein Schiff zu steuern. Sie können nicht lossegeln, bevor die exakte Anzahl von Seeleuten, die benötigt werden, an Bord gekommen ist. Darauf spielt Paulus hier an, wenn er sagt „bis die Anzahl der Nationen hineingekommen ist.“ Die Entrückung wird erst dann stattfinden, wenn der letzte Matrose (Heide) an Bord gekommen ist.
Ich habe keinen Zweifel daran, dass diese Welt ziemlich nah vor ihrem Ende steht. Es ist sowohl aufregend als auch ermutigend, in den prophezeiten Letzten Tagen zu leben – manche empfinden es als furchterregend. Jeden Tag sehen wir Ereignisse, die die baldige Rückkehr des Messias Jesus ankündigen, und wir sollten die Dringlichkeit angesichts der späten Stunde äusserst wichtig nehmen. Es braucht in diesen Tagen nur ein klein wenig Wahrnehmungsvermögen, um zu erkennen, dass der gegenwärtige Zustand der Welt immer instabiler wird. Das reicht uns, um zu wissen, dass Jesus bald kommt.
Die Entrückung der Gemeinde der Heiligen muss vor dem 2. Kommen Jesu geschehen, und diese Tatsache erweckt grosse Erwartungen in den Herzen derer, die Experten in Sachen Prophetie sind. Man dreht dem Gebot unseres Heilandes den Rücken zu, wenn man so sehr von der bevorstehenden Entrückung besessen ist, dass man darüber das Evangelium vergisst. Was für Botschafter Christi sind wir denn, wenn wir Sein Gebot, das Evangelium allen Nationen zu verkündigen, nicht beachten? Wenn Sie dazu beigetragen haben, dass jemand zum Herrn gekommen ist, dann: „Preis dem Herrn“, aber lassen Sie es nicht dabei bewenden. Es gibt immer noch viele verlorene Menschen, die ziellos auf dem Weg des Verderbens wandeln.
„Nach diesem sah ich: und siehe, eine grosse Volksmenge, die niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und Sprachen, stand vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weissen Gewändern und Palmen in ihren Händen.“ (Offenbarung 7:9). Es wird viele Wege geben, auf denen Gott Seine Evangeliumsbotschaft nach der Entrückung zu den Verlorenen senden wird, und viele werden während dieser Zeit zu einem rettenden Glauben an Christus finden. Aber es wird eine Zwischenzeit zwischen der Entrückung und der Verkündigung des Evangeliums geben, und diejenigen, die während dieser Zwischenzeit sterben, werden wahrscheinlich im Unglauben sterben.
Darum ist es unbedingt erforderlich, dass wir, die Heiligen des Christus, das Evangelium JETZT jedem, dem wir können, weitersagen. Ganz egal, wie sehr wir unter dem Lebensstil oder den persönlichen Beleidigungen eines anderen leiden mögen, wir können uns nicht den Luxus leisten, auszuwählen, wem wir das Evangelium bezeugen. Lassen Sie uns jedem genau erzählen, was Jesus für ihn getan hat und beten Sie inständig für ihn, wenn nötig, dass sein Herz weich wird und er die Wahrheit erkennen möge, bevor es zu spät ist. Der Heilige Geist ist an der Arbeit, um diese Menschen zu überführen; so sollten auch wir unsererseits an der Arbeit sein.
Dies ist ein Vers, der oft von Kommentatoren gebraucht wird, wenn sie über die Letzten Tage sprechen. Fast immer wird er als Schluss für ihre Artikel gebraucht: „Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blickt auf und hebt eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht.“ (Lukas 21:28). Wenn man jedoch den Kontext des gesamten Kapitels sorgfältig liest, dann warnt Jesus hier die Juden vor der nahe bevorstehenden Zerstörung, die am Ende der Trübsalswoche kommt. Die Versammlung der Heiligen des Messias Jesu wird dann nicht mehr da sein, um ihre Häupter zu erheben, da wir den Planeten Erde bereits durch die Entrückung verlassen haben werden. Der beharrliche Gebrauch dieses Verses, mit dem man aufsteigende Ängste beruhigen wollte, hat so etwas wie eine Apathie entstehen lassen. Das Problem ist nun, dass viele ihren Blick nur noch auf die Entrückung richten und aufgehört haben, das Evangelium weiterzusagen.
Ich bin jedes Mal erfreut, wenn einer meiner Leser mir erzählt, dass er meine Kommentare an andere weiter gegeben hat, entweder per Rundmail an diejenigen in seinem Adressbuch, oder indem er eine Kopie weiterversendet. Einige von euch haben mich sogar gefragt, ob ich damit einverstanden bin, wenn sie das tun. Bitte, gebt sie an so viele Menschen wie möglich weiter, sie enthalten Worte, die vom Heiligen Geist inspiriert sind, und alle Ehre dafür gebührt Gott. Wenn du keine andere Möglichkeit hast,  die Wahrheit der Umwelt mitzuteilen, dann ist das eine gute Möglichkeit zur Verkündigung, indem du diese Kommentare an so viele Menschen wie möglich weitersendest. Wenn ich von meiner Seite noch etwas dazu tun kann, dann lass es mich wissen, denn ich liebe es, Fragen über meinen Gott und Heiland zu beantworten.
„Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine Gebote halten.“ (Johannes 14:15). Das ist die entscheidende Frage im Hinblick auf das Evangelium. Liebst du Ihn? Liebst du Ihn so sehr, dass du Seine Gebote hältst? Prophetie ist aufregend und es lohnt sich, sie zu erforschen, und es gibt dabei viel zu lernen. Wir haben über die nahe bevorstehende Entrückung viel nachgeforscht und gelernt, dass sie in jedem Augen-blick geschehen kann. Es gibt nichts mehr, was diesen wunderbaren Moment aufhalten kann, ausser dass Gott möglicherweise noch eine Person auf dein Herz gelegt hat, die du besuchen sollst, um mit ihr zu sprechen. Geh und gewinne sie.
Gott segne euch alle,
Ron Graham