17.07.2012

Die Heilssicherheit und die Wiedergeburt - Teil 4

Wie sicher ist die Erlösung? In dieser Serie soll die Frage nach der Heilssicherheit systematisch untersucht werden. Lesen Sie hier Teil 4.
Jesus Christus hält fest, dass nur der, der «von neuem geboren wird», in das Reich Gottes kommen kann (Joh 3,3). Wer Jesus aufnimmt, ist gemäss Johannes 1,12-13 «aus Gott geboren», und nicht «aus dem Willen des Fleisches». In Titus 3,5-7 macht Paulus deutlich, dass Gott uns errettet hat «durch die Waschung der Wiedergeburt und die Erneuerung des Heiligen Geistes», damit wir «Erben würden nach der Hoffnung des ewigen Lebens». Paulus erklärt auch: «Daher, wenn jemand in Christus ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden» (2.Kor 5,17). Laut Petrus hat der «Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus» uns «nach seiner grossen Barmherzigkeit» wiedergezeugt «zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten» (1.Petr 1,3). Und er versichert, dass wir nicht wiedergeboren sind «aus verweslichem Samen, sondern aus unverweslichem, durch das lebendige und bleibende Wort Gottes» (1.Petr 1,23).
Nun bedenken Sie, was derjenige behauptet, der sagt, ein Erlöster könne verloren gehen, nämlich: Der Wille des Fleisches sei stärker als die Geburt aus Gott. Der Mensch habe die Kraft, die Wiedergeburt durch Gott und die Erneuerung durch den Heiligen Geist aufzuheben. Der Mensch habe die Kraft, die «neue Schöpfung» zu töten und wieder die alte Schöpfung zu werden. Der Mensch habe die Kraft, den «unverweslichen Samen» verweslich zu machen. Der Mensch habe die Kraft, die «lebendige Hoffnung» ungültig zu machen und das ewige Leben zu beenden. Der Mensch habe eine Kraft, die grösser und mächtiger sei als es das «lebendige und bleibende Wort Gottes» ist. – Wirklich?
Johannes erklärt, dass das unmöglich ist: «Wir wissen, dass jeder, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt; sondern der aus Gott Geborene bewahrt sich, und der Böse tastet ihn nicht an. Wir wissen, dass wir aus Gott sind …» (1.Joh 5,18- 19). Jeder Christ weiss, dass ein Wiedergeborener trotz seiner Erlösung noch sündigt (1.Joh 1,8). Johannes meinte keineswegs, dass ein Wiedergeborener gar nie mehr sündigen würde. Dieses Thema hatte er jedoch schon in Kapitel 1 und 2 behandelt. Vielmehr meinte er damit, dass keiner, «der aus Gott geboren ist», derart in Sünde verharren kann, dass er das ewige Leben verliert (s. 1.Joh 5,13). Damit ist Glaubensabfall ausgeschlossen. Warum? Weil «der aus Gott Geborene» sich bewahrt. Das bedeutet: Der «aus Gott Geborene» (der Wiedergeborene) bleibt im Glauben. Denn er ist aus Gott. Und wer aus Gott ist, ist «in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus» (V 20). Oder anders gesagt: «Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube» (1.Joh 5,4).
Durch die Wiedergeburt ist der Erlöste gesegnet «mit jeder geistlichen Segnung in den himmlischen Örtern in Christus» (Eph 1,3). Das bedeutet unter anderem:
– Ein Erlöster ist ein Kind Gottes, ein Erbe Gottes und Miterbe Christi (Röm 8,15-17). Können Sie diese Kindschaft und Erbschaft aufgeben?
– Ein Erlöster ist begnadigt in Jesus Christus (Eph 1,6). Können Sie diese Begnadigung rückgängig machen?
– Ein Erlöster hat die Vergebung seiner Vergehungen (Eph 1,17). Können Sie diese Vergebung beschränken?
– Ein Erlöster ist versiegelt mit dem Heiligen Geist der Verheissung, der das Unterpfand des Erbes im Himmel ist (Eph 1,13-14). Können Sie diese Versiegelung aufbrechen?
– Am Erlösten wirkt dieselbe Kraft, mit der Gott Christus aus den Toten auferweckt hat (Eph 1,18-20). Können Sie diese Kraft bezwingen?
Ein von Gott Wiedergeborener muss sich nicht darum sorgen, wiedergeboren zu bleiben. Ein von Gott Begnadigter muss sich nicht darum sorgen, begnadigt zu bleiben. Ein Kind Gottes muss sich nicht darum sorgen, ein Kind Gottes zu bleiben. Und darum muss sich ein Gläubiger auch nicht darum sorgen, gläubig zu bleiben. Pfarrer Wilhelm Busch erklärt es so:
«Ich muss da von einem Gespräch berichten, das ich kürzlich mit einem jungen Theologen hatte. Der fing auch an mit der ‹falschen Sicherheit› und erklärte (es kamen alle die Schlagworte, die wir nicht mehr hören können und wollen): ‹Wir haben das Heil doch nicht in der Tasche› und ‹Wir müssen es jeden Tag neu ergreifen›. Da erwiderte ich: ‹In meinem Garten ist ein Apfelbaum eingepflanzt. Der muss nicht jeden Tag neu darum ringen, dass er ein Apfelbaum sei. Der muss nicht jeden Tag sich neu darum sorgen, dass er nicht über Nacht ein Pflaumenbaum werde. Er ist ein Apfelbaum. Aber darum muss er ringen, dass er Früchte bringt.›»
Von Rene Malgo