05.05.2011

Glaube, der erprobt wird

„Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn … nichts würde euch unmöglich sein.“ (Matthäus 17.20).
Oswald Chambers, ein gottesfürchtiger Mann mit viel Einsicht und dem Wunsch, Gott allein zu gefallen, hat gesagt: „Der Glaube muss getestet und erprobt werden.“
Wie ist Ihr Glauben heute? Es gibt viele Tage im Leben und möglicherweise viele Bereiche in Ihrem Leben, in denen Sie viel Glauben an den Herrn haben. Aber was ist mit dem Rest Ihres Lebens? Haben Sie viel Glauben in jedem Bereich Ihres Lebens? Wir müssen es haben, weil wir alle von Gott berufen wurden, ein heiliges Leben zu leben. Um ein heiliges Leben leben zu können, müssen wir unseren Glauben an Gott in jedem Bereich benützen, und nicht nur in einigen Bereichen. Jeder von uns befindet sich an unterschiedlichen Etappen in unserem christlichen Leben, und einige von uns haben in gewissen Bereichen mehr Glauben und in anderen Bereichen weniger Glauben. Das ist jedoch keine Ausrede für die Tatsache, dass ich in gewissen Bereichen nicht so viel Glauben an Gott habe, wie ich haben sollte. Es ist nur eine Beobachtung, wo ich mich verbessern muss.
Zuerst müssen wir uns die Frage stellen: „Was ist Glaube?“ Glaube ist nicht einfach, an Gott zu glauben. Der Teufel glaubt an Gott. An Gott zu glauben ist der Ausgangspunkt, aber wahrer Glaube ist zu glauben, dass Gott derjenige ist, der Er sagt, dass Er ist, dass Er in Ihnen vollenden wir, was Er gesagt hat, dass Er es tun würde, und das ist Ihre Erlösung.
Der Glaube erlaubt es uns nicht nur, Ihn und Sein Geschenk der Errettung zu empfangen, sondern er muss in jedem Bereich unseres Lebens gegenwärtig sein, wenn wir nach unserer Errettung mit Ihm wandeln und für Ihn leben. Er muss gegenwärtig sein, wenn wir durch die Prüfungen des Lebens gehen, um zu beweisen, dass Gott die Kontrolle hat. Es geht nicht darum, es Gott zu beweisen, sondern darum, es uns zu beweisen, damit wir mehr Glauben haben können, und damit wir von Gott mehr zu Seiner Ehre benutzt werden können. Alles in unserem Leben, das wir für uns tun, muss verschwinden. Alles was wir tun, muss zur Ehre Gottes sein.
Der Glaube muss in Zeiten der Einsamkeit gegenwärtig sein, zu wissen, dass Gott mit Ihnen ist, auch in den Zeiten, in denen Sie ums sich schauen und niemanden finden. Wenn Sie denken, dass niemand Ihre Probleme und Anfechtungen kennt. Wenn alle Sie aufgegeben haben, dann müssen wir Glauben haben. Das ist die Zeit, in der der Glaube erprobt wird. Sie können sagen, dass Sie Glauben an Gott haben, aber es ist leicht, Glauben zu haben, wenn Sie keine Probleme haben, wenn Sie auf einer dieser grasbedeckten Berggipfel des Lebens sind und Sie nichts wirklich bedrückt. Aber haben Sie Glauben, wenn Sie im Tal des Lebens sind? Wenn um Sie herum mehr Dunkelheit als Licht zu sein scheint.
Wenn Sie mehr Glauben in diesem Bereich brauchen, dann beten Sie zu Gott und übergeben Sie Ihm jeden Bereich Ihres Lebens, und Er wird Ihnen mehr Glauben geben. Aber natürlich bedeutet das, dass wenn Sie für mehr Glauben beten, und dieses Gebet auch Ernst meinen, dass Gott Sie durch mehr Prüfungen schicken muss, weil wir in unseren Prüfungen Glauben finden.
Haben Sie Glauben, wenn Sie sich in Versuchungen befinden, wenn die Sünde direkt vor Ihnen ist? Es ist leicht zu sagen, dass Sie Glauben haben, wenn Sie sich im Licht des Tages befinden, aber wie ist es, wenn Sie sich in der Dunkelheit der Nacht befinden? Wenn Sie ganz alleine sind, wenn niemand zuschaut, haben Sie dann Glauben? Genug Glauben, dass die Versprechen Gottes wahr sind? Genug Glauben, Gott zu glauben, wenn Er sagt, dass Sie der Teufel anlügt, wenn er Sie mit der gegenwärtigen Verführung der Sünde verlockt? Genug Glauben an das, was Gott sagt, dass „Er es nicht erlauben wird, dass Sie über Ihre Kräfte versucht werden“?
In allem, was wir in unserem christlichen Leben tun, geht es um den Glauben, und darum, mehr davon zu haben. Es ist für uns fundamental, wenn wir versuchen, dieses Leben zu leben. Probleme entstehen manchmal, weil der Glaube und die Sünde nicht zusammen leben können, sie sind wie Öl und Wasser, sie vermischen sich nicht. Sie können nicht sagen, dass Sie an Gott glauben, und in Ihrem Leben die Sünde weiterhin praktizieren. Sie belügen sich nur selbst. Entweder haben Sie Glauben an das Versprechen Gottes, dass Er Ihnen immer einen Ausweg gibt, oder Sie haben den Glauben nicht. 
Es gibt eine Sache, die Ihren Glauben töten wird: Die Sünde. Das ist der Grund, warum Jesus Christus in Matthäus 5:29-30 so deutlich sagt: „Wenn dir aber dein rechtes Auge ein Anstoss [zur Sünde] wird, so reiß es aus und wirf es von dir! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Und wenn deine rechte Hand für dich ein Anstoss [zur Sünde] wird, so haue sie ab und wirf sie von dir! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verlorengeht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.“
Was hat Jesus mit diesen Versen gemeint? Müssen wir wirklich unser Auge herausreissen oder unsere Hand abhauen, um mit dem Sündigen aufzuhören? Natürlich nicht! Jesus hat darüber gesprochen, wie ernst die Sünde wirklich ist. Sie ist ernst genug, dass Sie Ihre Hand abhauen sollten, wenn sie Sie zur Sünde verführt. Sie ist ernst genug, dass Sie Ihr Auge herausreissen sollten, wenn es Sie zur Sünde verführt. Aber hier ist das Problem. Ihr Auge herauszureissen würde Sie nicht vom Sündigen abhalten. Nehmen wir an, dass Sie ein Problem mit der Lust haben, und dann entscheiden Sie sich, dass Sie Ihr Auge herausreissen müssen, um mit dem Sündigen aufzuhören. Später kommen dann die lustvollen Gedanken zurück, und dann  sind Sie immer noch in der Lage, sich in Ihrem Kopf lustvolle Gedanken vorzustellen, auch wenn Sie nicht mehr lustvoll schauen können. Darum ist die Idee des Herausreissens unserer Augen, damit wir aufhören zu sündigen, nicht das, was uns Jesus sagt.
Jesus hat uns durch diese Bibelstelle gesagt, dass wir alles aufgeben müssen, was auch immer uns in unserem Leben gefangen hält, egal welche Sünde es ist, weil es sonst unsere Beziehung mit dem Herrn zerstört. Dieses Problem ist auch ein Problem des Glaubens. Vielleicht sagen Sie: „Ich habe viel Glauben, und dieses Sündenproblem hat nichts mit dem Glauben zu tun.“ Oh doch, es hat mit dem Glauben zu tun. Wenn Sie die Sünde über Ihren Körper herrschen lassen, wird es Ihren Glauben töten. Um Gott Freude zu machen, müssen Sie alles in Ihrem Leben aufgeben. Sie müssen jeden Wunsch verneinen, die ganze Kontrolle Ihres Lebens aufgeben und diese Kontrolle Gott geben. Um das zu tun, müssen Sie genug Glauben an Gott haben, dass Er diese Lücke füllen wird, die die Sünde momentan füllt.
Haben Sie genug Glauben in Ihrem Herzen, dass Gott diese Lücke füllen wird? Glauben Sie Gott und Seinem Wort, das besagt, dass es ausserhalb von Ihm keine Freude gibt? Sie glauben das vielleicht teilweise, aber glauben Sie es genug, um alle Sünden in Ihrem Leben abzulegen und Ihm zu vertrauen, dass Er Sie durch die Prüfungen führen wird?
Sehen Sie, alles in unserem Leben hat mit dem Glauben zu tun, ob es unsere Errettung ist, oder Gott, der uns behütet, oder sogar die Sünde selber. Wenn wir doch nur diesen Senfkorn-Glauben hätten. Er würde in uns zu einem wunderschönen Baum heranwachsen, der jeden Bereich unseres Lebens abdecken und durchdringen würde. Die Versprechen Gottes sind war und gerecht, wenn wir nur den Glauben haben, Ihm unser Leben zu überlassen. Wir könnten sehen, wie es wächst.
Glaube, der nicht erprobt wird, ist kein Glaube.
Von  Rocco T.