Sacharja 14
enthält bedeutende Informationen zum Königreich Gottes und sollte deshalb
eingehend von allen studiert werden, die das Königreich verstehen wollen.
Sacharja 14,1-9
offenbart den Zeitpunkt des Königreiches Gottes auf Erden (s. Mitternachtsruf
02/13). Gottes Königreich kommt im Kontext einer multinationalen Belagerung
Jerusalems, die durch das Eingreifen des Herrn für Jerusalem und das Volk
Israel vereitelt wird. Zu dieser Zeit wird der Herr «König sein über die ganze
Erde» (V 9).
Die Verse 10-21
offenbaren wichtige Details über das Wesen des Königreichs. Das Königreich
bringt sogar noch mehr Veränderungen für Jerusalem, wie Vers 10 zeigt: «Das
ganze Land von Geba bis Rimmon, südlich von Jerusalem, wird sich verwandeln wie
die Arava, und Jerusalem wird erhöht sein und an seiner Stätte bewohnt werden,
vom Tor Benjamin bis an die Stelle des ersten Tors, bis an das Ecktor, und vom
Turm Hananeel bis zu den Keltern des Königs.» Vers 11 zeigt auch, dass Jerusalem
«sicher wohnen» wird.
Die Verse 12-15
beschreiben, was mit denen geschehen wird, die zuvor Krieg gegen Jerusalem
geführt haben. Zerstörung, Panik und Plage kommen über die Feinde Israels: «Das
aber wird die Plage sein, mit welcher der Herr alle Völker schlagen wird, die
gegen Jerusalem Krieg geführt haben: ihr Fleisch wird verfaulen, während sie
noch auf ihren Füssen stehen; ihre Augen werden verfaulen in ihren Höhlen, und
ihre Zunge wird verfaulen in ihrem Mund. Und es wird geschehen an jenem Tag, da
wird eine grosse Verwirrung vom Herrn über sie kommen, sodass einer die Hand des
anderen ergreifen und jeder gegen seinen Nächsten die Hand erheben wird. Aber
auch Juda wird kämpfen bei Jerusalem, und es wird der Reichtum aller Heidenvölker
ringsum zusammengerafft werden, Gold und Silber und Kleider in grosser Menge.
Die gleiche Plage wird auch den Pferden, Maultieren, Kamelen und Eseln, ja,
allem Vieh widerfahren, das in jenen Heerlagern sein wird.»
Die Verse 16-19
zeigen dann im Detail, wie die Beziehung der Völker zum Königreich sein wird:
«Und es wird geschehen, dass alle übrig Gebliebenen von all den Heidenvölkern,
die gegen Jerusalem gezogen sind, Jahr für Jahr heraufkommen werden, um den
König, den Herrn der Heerscharen, anzubeten und das Laubhüttenfest zu feiern.
Und es wird geschehen: Dasjenige von den Geschlechtern der Erde, das nicht nach
Jerusalem hinaufziehen wird, um den König, den Herrn der Heerscharen anzubeten,
über dieses wird kein Regen fallen. Und wenn das Geschlecht der Ägypter nicht
heraufzieht und nicht kommt, dann wird er auch über sie nicht fallen. Das wird
die Plage sein, mit welcher der Herr die Heidenvölker schlagen wird, die nicht
heraufkommen wollen, um das Laubhüttenfest zu feiern. Das wird die Strafe für
die Ägypter und die Strafe für alle Heidenvölker sein, die nicht hinaufziehen
wollen, um das Laubhüttenfest zu feiern.»
Verschiedene
Punkte in diesem Abschnitt sind erwähnenswert.
Erstens gibt es
Menschen aus den Heidenvölkern, die die Gerichte des Herrn überleben (V 16).
Zweitens werden
diejenigen aus den Heidenvölkern, die die Gerichte des Herrn überlebt haben,
nach Jerusalem ziehen, um den König anzubeten. Die Völker müssen nun
erscheinen, um den König in Person anzubeten, da Er von Jerusalem, Seiner
Hauptstadt, aus regiert. Dies zeigt, dass Jerusalem als Stadt und Israel als
Volk eine zukünftige Bedeutung haben.
Drittens werden
die Überlebenden aus den Heidenvölkern das Laubhüttenfest feiern. Dieses Fest
war eines der drei in Israels Kalender, wo sich Gottes Volk am Heiligtum
einfinden sollte (s. 3.Mo 23,34-44). Der Zweck des Festes war, die Versorgung
des Herrn für Israel während seiner Wüstenwanderung zu feiern.
Welche Beziehung
wird nun ein israelitisches Fest zu den Heidenvölkern haben, wenn der Herr auf
Erden regiert?
Eugene Merrill zeigt auf, dass «es Hinweise
darauf gibt, dass dieses Fest Anlass war für
eine Art Bestätigung des Königs als JHWHs Sohn
und Repräsentant». Daher: «Wenn die Heidenvölker das
Laubhüttenfest begehen, zeigen sie ihre
Unterwerfung vor dem König der ganzen Erde und
erweisen Ihm so ihre Untertänigkeit.» Kurz
gesagt: Das Laubhüttenfest wird für die
Heidenvölker der Erde eine Möglichkeit sein, ihre Gefolgschaftstreue
gegenüber dem Herrn zu zeigen.
Viertens werden die
Heidenvölker, die das Laubhüttenfest nicht feiern, negative Konsequenzen erfahren. Der Herr wird die Heidenvölker schlagen, die ungehorsam
sind. Ägypten zum Beispiel, das als Vertreter
der Heidenvölker dieser Zeit erwähnt wird,
wird keinen Regen bekommen. Dies zeigt, dass
während der Herrschaft des Herrn über die Erde
Ungehorsam für einige immer noch möglich ist und dass die gerechte Herrschaft des Herrn gelegentliche Bestrafung beinhaltet. Die Verse 20-21 machen deutlich, dass in dieser Zeit alle Dinge dem Herrn heilig sein werden, sogar die Dinge, die normalerweise als alltäglich betrachtet werden: «An jenem Tag wird auf den Schellen der Pferde stehen: ‹Heilig dem Herrn›, und die Kochtöpfe im Haus des Herrn werden sein wie die Opferschalen vor dem Altar. Es wird auch jeder Kochtopf in Jerusalem und in Juda dem Herrn der Heerscharen heilig sein, sodass alle, die opfern wollen, kommen werden und davon nehmen und darin kochen. Und es wird keinen Kanaaniter mehr im Haus des Herrn der Heerscharen
geben an jenem Tag.»
Zusammenfassend offenbart
dieser Abschnitt, dass der Herr von Jerusalem aus
über die Völker regieren wird. Die Völker
müssen ihre Gefolgschaftstreue zeigen, indem
sie das Laubhüttenfest feiern. Die
Heidenvölker, die dem Herrn nicht gehorsam
sind, werden negative Konsequenzen wie
Segensentzug erfahren.
Dr.
Michael J. Vlach