02.04.2011

Haben wir das Wort Gottes verlassen?

„Die Autoren der Bibel glaubten, dass ihre Schriften von Gott eingegeben waren, aber tatsächlich ist das nicht der Fall. Man darf die Bibel nicht wörtlich als Gottes Wort verstehen.” Dieses Zitat habe ich kürzlich im Radio bei einem Anruf-Programm gehört. Die Anruferin sagte den Moderatoren, dass das Zitat von ihrem Pastor stammt. Die Antwort der Moderatoren, zweier Pastoren, kam einstimmig: „RENNEN SIE UM IHR LEBEN!” Ich fand, das war ein sehr guter Rat.
Die Aussage dieses Pastors, der die Tatsache verwirft, dass die Bibel Gottes Wort ist, zeigt, wo heute das Hauptproblem in der christlichen Kirche zu suchen ist. Das Zitat dieses ungenannten Pastors könnte vielen Pastoren in vielen Kirchen überall auf der Welt zugeschrieben werden.
Warum kommt die Gemeinde Christi heutzutage ins Wanken? Weil die Bibel, das unfehlbare Wort des allmächtigen Gottes, von vielen christlichen Leitern nicht mehr ernst genommen wird, geschweige denn wörtlich. Wenn wir irgendeinen Teil von Gottes Wort verwerfen, indem wir unterstellen, dass es nicht von Gott inspiriert ist, dann wird aus der ganzen Schrift eine Lüge. „Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit.” (2. Timotheus 3:16). 
Der oben erwähnte Pastor scheint zu meinen, wir sollten einfach die ganze Bibel als mythologische Geschichten von Menschen abtun. Wenn wir glauben, dass sich Menschen die Worte ausgedacht haben, die zur Bibel geworden sind, dann hat die christliche Kirche keinen Zweck und ist sinnlos.
Ich las kürzlich, dass ungefähr 70 % der Menschen, die an Gottesdiensten teilnehmen, nicht wiedergeboren sind. Diese Zahl, wenn sie korrekt ist, ist nicht nur deprimierend sondern Angst einjagend. Dass einige Pastoren die Gültigkeit der Bibel nicht ernst nehmen, herabsetzen, verleugnen und ihre Urheberschaft Menschen und ihrer Vorstellungskraft zuschreiben, beweist, dass viele Menschen nicht mehr daran glauben, was die Bibel sagt. Deshalb ist diese Zahl von 70 % Verlorenen in der Gemeinde (wenn sie, wie gesagt, korrekt ist, was ich befürchte) ein sehr gutes Anzeichen dafür, wohin sich die Gemeinde bewegt. Vielleicht sind wir schon da.
Viele Kommentatoren verurteilen diejenigen, die behaupten, wir seien Zeugen des momentan stattfindenden grossen Abfalls in der Gemeinde. Aber ich sage, wenn seriöse Erhebungen ergeben, dass eine so beachtliche Zahl von Menschen in der Gemeinde sich noch im verlorenen Zustand befinden, wie viel mehr Beweise brauchen wir dann noch, bevor diese Kommentatoren erkennen, was vielen von uns schon seit einer ganzen Weile bewusst ist? 
Unsere Glaubensgrundlage ist das Evangelium von Jesus Christus. Womit wollen wir denn die Bibel ersetzen? Sollen wir „Die Hütte” als unseren Studienleitfaden benutzen? Oder wie wär's mit „Leben mit Vision”? Oder noch besser: Das Buch „Mormon“ könnte unsere stärkende und bleibende neue Grundlage für die biblische Wahrheit werden. Lassen Sie sich nicht von Leuten verführen, die keine wahre biblische Erkenntnis haben.
Die Bibel ist unser von Gott gegebenes Werkzeug, die Quelle, zu der wir gehen können, um über unseren grossen Gott und Retter, Jesus den Christus zu lernen. Aber was ist mit der Weltgeschichte, sowohl der Vergangenheit als auch der Zukunft? Gottes Wort zu studieren, um ein besseres Verständnis, mehr Einsicht und Weisheit zu erlangen, ist für den wiedergeboren Gläubigen an Jesus Christus äusserst wichtig. Aber das neue Mantra vieler Pastoren ist heutzutage: „Hört auf mich, ich kenne die Wahrheit, vergesst den langweiligen antiquierten Unsinn unserer Vorväter. Die Bibel ist in unserer neuen fortschrittlichen Gesellschaft nicht mehr relevant.” Leute, solche Arten der Lehre kann man auch einen Kult nennen.
Ich weiss seit Jahren, dass in den meisten Konfessionen grosse Teile der Bibel als allegorisch betrachtet werden, und allein diese Tatsache wird in den letzten Tagen ein störender und spaltender Einfluss in der wahren Gemeinde Christi sein, aber ein Pastor, der behauptet, dass die Bibel nicht Gottes Wort ist, ist offensichtlich darauf aus, Christus als das Fundament unseres Glaubens abzuschaffen. Tragischerweise ist eine solche Lehre schon in viele Gemeinden gesickert.
Wir sehen in diesen Tagen viele neue Pastoren, gelehrte Männer und Frauen (über weibliche Pastoren schweige ich hier lieber), die von den Universitäten kommen, ohne eine Spur der Erkenntnis des wahren Wesens Gottes. Sie besetzen die Kanzeln unserer Kirchen, und die Predigten, die sie Woche für Woche halten, sind nichts als Schund, weil sie nicht an die Unfehlbarkeit der Schrift glauben. Daher kommt diese Zahl von 70% Unbekehrten in den Kirchenbänken (übrigens aus einer Erhebung der Barna Research Group).
Das ganze Konzept, die Gemeinde dumm zu halten, indem man das unfehlbare Wort Gottes verunglimpft, ist total und unverkennbar satanisch, und es fing an, als Satan seine erste Unterhaltung mit Eva hatte. „Sollte Gott wirklich gesagt haben…” (1. Mose 3:1). Dieses kleine bisschen satanischen Drecks brachte Eva dazu, Gottes Wort anzuzweifeln, und von da an ging es (geistlich gesprochen) abwärts mit der Menschheit. Aber nicht mit dem Satan. Er und seine dämonischen Horden müssen mit ihren neusten Erfolgen recht zufrieden sein. Indem sie das Denken der Professoren in den Seminaren und Bibelschulen infiltrieren, verderben diese wiederum die grosse Mehrheit ihrer Studenten mit den uralten, aber höchst wirksamen Lügen. Satan und seine Lakaien haben neue Rekorde erzielt bei ihren Versuchen, die Wahrheit von Gottes Wort zu zerstören. Diese neu gewonnen Nachfolger Satans sind jetzt eifrig bedacht, die Lehre ihres neuen Gottes zu verbreiten, und nicht mehr das unfehlbare Wort des einen wahren Gottes.
Wenn die Menschen doch nur diese Tatsache begreifen würden, dass im Leben jedes Menschen auf diesem Planeten zwei entgegengesetzte übernatürliche Kräfte wirken, eine gute und eine böse Kraft, und wenn sie doch nur verstehen würden, dass die eine der anderen diametral entgegengesetzt ist, dann würde es viel mehr Nachfolger Christi auf der Erde geben.
Die meisten Menschen wissen von einem elementaren Konzept, einem leicht erkennbaren Aspekt des Lebens, der unsere Existenz durchdringt. Es ist das elementare Konzept des Guten gegen das Böse. Was die meisten nicht erkennen ist, dass dieses Konzept übernatürlich ist und dass die böse Seite ihre Angriffe darauf richtet, äusserst tödliche Konsequenzen zu schaffen. Diese zwei entgegengesetzten Kräfte kämpfen einen andauernden interdimensionalen Krieg um die menschliche Seele.
Es ist wahr: Diese zwei Kräfte befinden sich in einer Schlacht, die von übernatürlichen Wesen geführt wird. Und obwohl diese Schlacht in einer anderen Dimension ausgetragen wird, gelangt viel davon in unsere menschliche Dimension, in der Form von Lüge, Betrug, Hass; die Liste ist sehr lang. Am meisten wirkt sich dieser Kampf durch die fortwährende Bombardierung der bösen Mächte mit ihren Lügen auf die Menschheit aus. Ihr dunkler Plan ist es, die Wahrheit ihres Gegners zu stören, zu verunglimpfen, zu verwirren und zu korrumpieren. Das bedeutet, dass die Wahrheit der Bibel ständig angegriffen wird. Leider fassen viele Menschen die Lügen des Feindes als Wahrheit auf und werden durch sie verblendet, so dass sie hartnäckig danach streben, das Anliegen des Feindes zu erfüllen, indem sie seine Lügen an andere Menschen weitergeben.
Die Bibel ist nicht nur eine getreue Wiedergabe von Gottes Geboten zur Belehrung Seiner Kinder, sondern sie ist auch ein historisches Dokument, das viele Menschen benutzen, um über die Vergangenheit der Menschheit zu lernen. Das Smithsonian Institute of History benutzt zum Beispiel die Bibel als Referenz für historische Personen und Stätten. Auch wenn sich die Bibel hauptsächlich mit den Juden befasst, benutzen  Archäologen die Bibel seit vielen Jahren in ihrer Forschung, um auch den Standort von  nichtjüdischen Städten, Bauwerken und vergangenen Zivilisationen zu bestimmen. Gottes Wort wurde sogar für die weltlichen Teile unserer Gesellschaft ein wertvolles Werkzeug.
Für den Gläubigen an Jesus Christus kann es keinen Zweifel geben, dass die Bibel das unfehlbare Wort Gottes ist. Das allein sagt schon viel aus über diejenigen, die von den Kanzeln christlicher Kirchen behaupten, die Bibel sei nichts weiter als die grossartige Fähigkeit des Menschen, Dichtung zu schreiben.
Wir können nicht Gottes Wort falsch nennen und dann lächelnd behaupten, wir seien wiedergeboren. Gott einen Lügner zu nennen ist bestimmt kein Kosewort. Einer Gemeinde als Pastor zu dienen und gleichzeitig am Wort zu zweifeln, das man von der Kanzel verkünden soll, wird diese Gemeinde in den Unglauben führen. Pastoren, die lehren, dass die Bibel das Werk von fehlbaren Menschen ist, werden eine Kirche voller Verlorenen weiterhin verloren lassen. Diese Zahl von 70 % wird sich zweifellos extrem vergrössern, wenn diese Art der Lehre weitergeht. „Geht ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der ins Verderben führt; und viele sind es, die da hineingehen. Denn die Pforte ist eng und der Weg ist schmal, der zum Leben führt; und wenige sind es, die ihn finden. Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber reissende Wölfe sind!“ (Matthäus 7:13-15).
Jesus nennt diejenigen, die andere Menschen in die Irre führen, reissende Wölfe. Das griechische Wort für „reissend“ bedeutet auch „raubgierig“. Pastoren oder Gemeindeleiter, die lieber Satan glauben anstatt Gott, wenn es um die Unfehlbarkeit der Schrift geht, sind raubgierig in ihrer Entschiedenheit, ihre Herde von Gott weg zu führen. Jesus wendet eine Metapher an, indem er das Wort „Wölfe“ benutzt, um grausame, habgierige, raubgierige, zerstörerische Männer und Frauen zu beschreiben, die ihre Herden absichtlich in die Irre führen.
Wenn die Mehrheit der Leute, die heutzutage die Kirchenbänke besetzt, tatsächlich verlorene Sünder sind, dann ist es noch leichter zu verstehen, wie und warum der grosse Abfall in der Endzeit geschieht. Jesus sagt uns, dass der Weg breit ist, der ins Verderben führt, und dass viele Menschen diesen Weg gehen. Wenn ein Pastor nicht an die Bibel glaubt, wird er nicht die Errettung durch Jesus Christus allein predigen. Er wird sicherlich über all die verschiedenen Wege predigen, die in den Himmel führen, um die vielfältigen Meinungen in den Reihen zu bedienen; aber in Wahrheit führt er sie in die Hölle.
Man kann die Bibel auf vielfältige Weise als das unfehlbare Wort Gottes authentifizieren, aber eine Wahrheit darin schreit mir in Zeiten wie diesen ins Gesicht. Das ist der folgende Vers, in dem uns der Apostel Paulus sagt: „Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt werden muss.“ (1. Korinther 2:14).  Es gibt viele natürliche Männer und Frauen da draussen, die vorgeben, treue Hirten ihrer Herden zu sein.
Wenn wir der Bibel nicht glauben, sind wir nicht anders als der natürliche Mensch, von dem Paulus spricht. Wir sind dann ebenso verloren und verdammt wie dieser natürliche Mensch. Für diejenigen unter Ihnen, deren Pastor so über die Bibel lehrt, wie der eingangs erwähnte Pastor, ist mein Ratschlag derselbe, wie derjenige der zwei Radiomoderatoren: „RENNEN SIE UM IHR LEBEN!“
Gott segne Sie alle,
Ron Graham