29.05.2011

Das Problem der Sünde

In der kargen Wüste Israels forderte der Wanderprediger Johannes der Täufer die Menschen zur Busse, zur Umkehr zu Gott, auf. Dabei taufte er sie als Zeichen ihrer Reue im Wasser des Jordans. Als er eines Tages Jesus Christus am Jordanfluss sah, erkannte er, wer da auf ihn zukam, und rief voller Verwunderung aus: «Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt!» (Joh 1,29). Dieses Bild des Lammes, das für die Sünden stirbt und sie wegträgt, kannten die Juden der damaligen Zeit sehr gut. Denn jeden Tag wurden im Tempel von Jerusalem Unmengen von Lämmern geschlachtet. Tag für Tag, ohne Unterbruch, um Sünden zu vergeben. Indem nun Johannes der Täufer auf Jesus Christus zeigte und ausrief: «Siehe, das Lamm Gottes», sagte er damit, dass ab sofort keine Tiere mehr geschlachtet werden müssten, um Sünden zu vergeben. Denn ein besseres Opfer war nun da – Jesus Christus. Ja, die Bibel geht sogar noch weiter und erklärt, dass Jesus Christus das einzige Opfer ist, das Gott akzeptiert (Hebr 9,12). Er, das Lamm Gottes, ist das Opfer, das ausreicht, um alle Schuld und Sünde zu vergeben.
Fragt man auf der Strasse nach, was wohl das grösste Problem der Menschheit ist, erhält man unzählige Antworten: Das Baumsterben, die Luftverschmutzung, der schwindende tropische Regenwald, die immer weniger werdenden natürlichen Rohstoffe, die wachsende Erdbevölkerung und die dabei immer knapper werdenden Lebensmittel, die Globalisierung, die immer grösser werdende Schere zwischen Arm und Reich oder die zunehmenden Seuchen und Naturkatastrophen. Probleme über Probleme. Doch was ist mit dem Problem der Sünde? Sie ist das eigentliche Problem und trennt uns auf ewig von Gott! Gott hat allerdings einen Ausweg gefunden … und dieser führt über das Kreuz von Golgatha. Gott, der keine Sünde dulden kann, hat Seinen sündlosen Sohn Jesus Christus, «das Lamm Gottes», für das Problem der Sünde ans Kreuz geschickt. Die Bibel erklärt: «Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm zur Gerechtigkeit Gottes würden» (2.Kor 5,21).
Welcher Wandel muss sich am Kreuz von Golgatha vollzogen haben! Der sündlose Jesus dürfte, bevor Er ans Kreuz ging, der schönste aller Menschen gewesen sein, denn über Ihn heisst es: «Du bist schöner als andere Menschen, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen; darum hat Gott dich gesegnet für ewig» (Ps 45,3). Doch auf dem Altar des Zornes Gottes, nämlich dem Kreuz von Golgatha, wurde Seine Gestalt in einer hässlichen Weise entstellt, so hässlich, wie es nur die Sünde fertigbringt. Über diese Veränderung heisst es in Jesaja 53,2-3: «Er hatte keine Gestalt und keine Pracht. Und als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen, dass wir Gefallen an ihm gefunden hätten. Er war verachtet und von den Menschen verlassen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt. Er war verachtet, und wir haben ihn nicht geachtet.» Jesus war am Kreuz so verabscheuenswürdig, dass sich die Menschen entsetzt abwandten.
Selbst die Sonne wurde verfinstert, als Gott der Schöpfer in einer solchen Weise entstellt und öffentlich zur Schande gemacht wurde (Lk 23,44). Das alles tat Jesus Christus aus Liebe zu uns, um uns den Weg freizumachen, in die Gemeinschaft mit Gott. Können wir dabei die ganze Tragweite und Tragödie dieses Geschehens begreifen? Nein! Denn das, was dort am Kreuz von Golgatha geschah, wird für uns Menschen immer ein Wunder und ein Geheimnis bleiben. Doch gerade dadurch, dass Jesus die Schuld auf sich nahm und durch Seinen Tod bezahlte, dürfen wir wieder zurückkehren zu unserem Gott. Das zentrale Problem der Menschen – die Sünde – ist gelöst, von Gott selbst am Kreuz von Golgatha. Jesus lädt uns heute ein, bei Ihm alle unsere Sünden abzuladen, Ihm unser Versagen, unsere Schuld und Sünden zu bringen. Denn Er ist das Lamm Gottes, das Ihre und meine Sünden weggetragen hat auf Seinem eigenen Leib!
Von Samuel Rindlisbacher