16.10.2011

Putins Eurasien-Allianz

Vom ersten Tag an hatte ich einen grossen Argwohn gegenüber dem russischen Führer Vladimir Putin. Er erschien 1999 das erste Mal auf der politischen Bühne Russlands, als Präsident Boris Yeltsin überraschend zurücktrat. Putin hat im Jahr 2000 die Präsidentschaftswahlen gewonnen und kontrolliert Russland seither.
Putin ist jemand, der es liebt, im Schatten zu operieren. Als früherer KGB Agent wurde er dazu ausgebildet, geheime politische Allianzen aufzubauen. Putin wird Kumpanen in Schlüsselpositionen bringen und sie zu seiner Machtbasis machen.
Das beste Beispiel der Vorgehensweise von Putin ist Präsident Dmitry Medvedev. Momentan ist Medvedev der offizielle Kopf der russischen Regierung. Aber alle wissen, dass Putin immer noch an der Macht ist. 2008 haben diese zwei Männer den Titel getauscht, als Putin durch die russische Verfassung verboten wurde, eine dritte aufeinanderfolgende Präsidentschaft anzutreten. Jetzt, da die Regierungszeit von Medvedev abläuft, planen die Beiden, das Ganze wieder umzudrehen und Putin zwei weitere Amtszeiten als offizieller Präsident von Russland zu ermöglichen. Es zeigt von Seiten Putins ein grosses Vertrauen, dass er es einem seiner Untergebenen erlaubt hat, auf seinem Thron zu sitzen.
Die Kontrolle, die Putin über Russland hat, geht weit über den politischen Bereich hinaus. Seine Lakaien sind Menschen, die die grössten Wirtschaftszweige und jede grosse Nachrichtenorganisation in Russland kontrollieren. Viele Leute, die Putin im Weg standen, wurden neutralisiert. Die Besitzer von zahlreichen Unternehmen, die töricht genug waren, Putin zu widerstehen, wurden systematisch für angebliche Verbrechen verurteilt, und ihnen wurden ihre Vermögenswerte weggenommen.
Ein weiterer beunruhigender Aspekt von Putins Persönlichkeit ist seine Bemühung, ein „Macho“-Image à la Indiana Jones zu konstruieren, indem er mit nacktem Oberkörper durch sibirische Flüsse reitet, jagt und Karate praktiziert, u.s.w. Diesen Sommer hat Putin die Rolle des Schatzjägers gespielt. Er ist auf den Grund einer Bucht getaucht und hat zwei Keramikkrüge heraufgeholt, die in das 6. Jahrhundert nach Christus datiert wurden. Einige der Gehilfen von Putin haben gegenüber den westlichen Medien allerdings zugegeben, dass der Tauchgang inszeniert war.
Das von Putin sorgfältig geschaffene öffentliche Bild hat ihn bei der russischen Bevölkerung sehr populär gemacht. Letzte Woche hat Herr Putin seinen 59. Geburtstag gefeiert. Eine Gruppe von jungen Frauen, die sich als „Putins Armee“ bezeichnet, hat auf dem Roten Platz ein wohlschmeckendes Ereignis mit einigen der Lieblingsspeisen von Putin veranstaltet. Sie hatten auch einen Wettbewerb, um die sexiesten Teile von Putins Körper zu rangieren, und sie haben ein provokatives Geburtstagsvideo für ihn aufgenommen. Es gibt zudem eine Sekte, die Putin als die Reinkarnation des heiligen Paulus anbetet.
Jeder Wächter der Bibelprophetien, der sein Salz wert ist, hat bemerkt, wie gut Putin die Rolle des Anführers des Gog/Magog-Angriffs auf Israel ausfüllen würde. Letzte Woche hat Putin einen grossen Schritt gemacht, sein mögliches Schicksal zu erfüllen, indem er vorgeschlagen hat, dass ex-sowjetische Staaten eine „Eurasien-Union“ bilden sollten. Der Plan ruft zur Schaffung einer Freihandelszone zwischen Russland, Weissrussland und Kasachstan auf. Wenn die Zone einmal etabliert ist, würden vermutlich auch ärmere Staaten wie Kirgistan und Tadschikistan hinzukommen.
Der Vorschlag von Putin hat die Konservativen weltweit, die befürchten, dass er möglicherweise versucht, die Sowjetunion durch List wieder zusammenzuführen, beunruhigt. Da wir bereits gesehen haben, wie Putin in Russland operiert, ist er sehr gut für die Aufgabe geeignet, ein neues, der Sowjetunion ähnliches Reich aufzubauen.
Die Bühne ist im Mittleren Osten bereits für die Hesekiel 38 und 39 Invasion vorbereitet. Russland hat sehr gute Beziehungen mit Syrien und dem Iran. Das wachsende Ego von Putin befindet sich möglicherweise auf einem Kollisionskurs mit Israel. Ich kann mir die Reaktion von Putin gut vorstellen, wenn der Atomreaktor, den seine Nation gerade für den Iran gebaut hat, plötzlich durch einen israelischen Luftangriff zerstört wird. Ich bin mir sicher, dass Putin folgenden Gedanken schon in Betracht gezogen hat: „Wenn ich Israel vernichte, werden mich die Araber als den grössten Führer aller Zeiten preisen.“
Ja, du wirst von deinem Ort herkommen, aus dem äussersten Norden, du und viele Völker mit dir, die alle auf Pferden reiten, eine grosse Menge und ein mächtiges Heer. Und du wirst gegen mein Volk Israel heraufziehen, wie eine finstere Wolke, die das Land bedecken will. Zur letzten Zeit wird es geschehen, dass ich dich gegen mein Land heraufkommen lasse, damit mich die Heidenvölker erkennen sollen, wenn ich mich an dir, Gog, vor ihren Augen heilig erweisen werde!“ (Hesekiel 38:15-16).
Von Todd Strandberg