09.09.2011

Das Christentum: Von Freimaurern seit Jahrhunderten unterwandert?

Waren Nikolaus Graf von Zinzendorf, John Wesley oder Thomas Chalmers tatsächlich Freimaurer? Haben sie als Freimaurer das Christentum unterwandert? Ein Essay.
Gottes Wort warnt die christliche Gemeinde vor Verführern und Irrlehren. Von Pfingsten bis zur Wiederkunft Jesu ist Wachsamkeit wichtig, und im Durcheinander endzeitlicher Ereignisse ist die Gemeinde angefochten und umkämpft. Paulus lädt ein zu Wachstum in der Erkenntnis, zu geistlicher Reife und zu Klarheit im Glauben, «damit wir nicht mehr unmündig seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen …» (Eph 4,14). Und Judas schreibt warnend: In die Gemeinde «haben sich einige Menschen eingeschlichen, über die schon längst das Urteil geschrieben ist …» (Jud 4). So ist es auch in der Gegenwart wichtig, ein festes Fundament des Glaubens zu haben, sich nicht verführen zu lassen …
Es überrascht nicht, dass es in diesem Zeitalter globaler Information und Kommunikation neben geistlicher und sachlicher Aufklärung zugleich eine Fülle spekulativer und unsachlicher Meldungen gibt, sei es in Buchform, Aufsätzen oder via Internet und Rundmails. Noch vor wenigen Jahren waren Buchdruck und Zeitschriftenproduktion kostspielig; heute kann jedermann über Nacht seine Wahrheiten oder Lügengeschichten mittels Internet weltweit verbreiten – und das geschieht beständig. Tragisch ist dabei, dass viele Christen leichtgläubig sind und sich dann ebenfalls «über Nacht» als Multiplikatoren betätigen. So erhalte ich fast wöchentlich «aufsehenerregende Meldungen» und «umwerfende Stellungnahmen», die ich doch bitte unbedingt an alle mir vorliegenden Adressen weitersenden solle … nur so könne man den Antichristen und den Weltuntergang noch aufhalten (!). Auf diese Weise verbreiten gut meinende Christen eine Fülle von Märchen, Unwahrheiten und Lügengeschichten, von denen oft weniger als die Hälfte zutreffend sind. Einige davon sind jüngeren Datums, andere aber geistern schon seit Jahrzehnten um den Globus, ganz besonders im deutschen Sprachraum. Zu diesen gehören insbesondere Behauptungen darüber, dass namhafte Christen der letzten 300 Jahre überzeugte und verkappte Freimaurer gewesen seien. Infolge dieser ideologischen Verirrung sollen diverse christliche Organisationen freimaurerisch geprägt und getränkt worden sein, weshalb man diese meiden müsse. Wahrheit oder Lüge? Wertvolle Aufklärung oder verleumderische Spekulation?
Nachdem Johannes Pflaum kürzlich in zwei Zeitschriften einen fundierten Aufsatz zum Thema «Weltverschwörungstheorien im Licht der Bibel» publizierte, kam es zu einer lebhaften Auseinandersetzung über «Verschwörungstheorien». Dr. Lothar Gassmann initiierte diese Diskussion, weil ihm das seelsorgerlich warnende Wort Pflaums zu weit ging. Für Pflaum ist die Beobachtung, dass zahlreiche Christen auf die unterschiedlichsten Verschwörungstheorien hereinfallen und so den Blick für die biblische Prophetie verlieren, ein Zeichen endzeitlicher Verführung. Demgegenüber sieht Gassmann in enger Anlehnung an die Autoren Erich Brüning und Harry Graf eine globale freimaurerische Verführung. In diesem Umfeld wurden alte Behauptungen ausgegraben und neu kolportiert: Bekannte Persönlichkeiten der evangelischen Kirchengeschichte seien Freimaurer gewesen und hätten …
Las ich in den letzten vierzig Jahren immer wieder derartige Aussagen, so fiel mir bald einmal auf, dass die Quellenangaben dazu entweder völlig fehlten oder sehr schwammig waren. Dem bin ich ab und an nachgegangen, habe dazu international korrespondiert und schrittweise Details zusammengetragen. Es geht mir dabei in keiner Weise darum, Organisationen wie die Evangelische Allianz zu empfehlen: Nein; denn es gibt schon seit Jahren wichtige biblisch-reformatorische Gründe, um sich vom irreführenden und ökumenischen Kurs der Allianz zu distanzieren. Nur ändert dieses begründete Nein nichts daran, dass in jeder Hinsicht lauter und sorgfältig, wahrhaftig und sachlich zu argumentieren ist – und gerade daran mangelt es oft, sehr oft. Diesbezüglich sei exemplarisch auf «Freimaurer» hingewiesen, auf bekannte christliche Persönlichkeiten, die dazu gerechnet werden und die deshalb – nur deshalb! – einen zerstörerischen Einfluss auf die Christenheit gehabt hätten … Wie steht es also bei gewissen namhaften Persönlichkeiten der evangelischen Christenheit um den doch massiven Vorwurf, sie seien Freimaurer gewesen? Diese Personen werden chronologisch nach Geburtsdatum aufgelistet:
Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700-1760). Durch das «Losungsbuch» der Herrnhuter Brüdergemeine und einzelne Kirchenlieder ist der Name Zinzendorf bis heute bekannt. Da sich sein Todestag vergangenes Jahr zum 250. Mal jährte, gab es hier und da Würdigungen seines Lebens, so auch in der Quartalszeitschrift fest und treu. Unter der Überschrift «Ich habe nur eine Leidenschaft – und die ist ER » schrieb Gerrit Alberts knapp und anschaulich, unter Hinweis auf diverse Quellen, über das Leben und Wirken Zinzendorfs. Gegen Ende des zweiten Teils schreibt er: «Verschiedentlich ist darauf hingewiesen worden, dass Zinzendorf Mitglied einer Freimaurerloge war. Vermutlich stimmt das leider. Auch bei anderen Christen wie John Wesley und Matthias Claudius, die in vielfacher Hinsicht Vorbilder waren, scheint das bedauerlicherweise der Fall gewesen zu sein. Ihnen allerdings aufgrund dieser Tatsache abzusprechen, dass Gott durch sie zum Segen vieler gewirkt hat, erscheint mir vermessen.»
Zinzendorf gilt als stark prägende Persönlichkeit des Pietismus und der Weltmission, was er ohne Zweifel war. In Bezug auf die von ihm mitgestaltete Herrnhuter Gemeinschaft suchte er einen konfessionspolitischen dritten Weg im Sinne der böhmischen Brüder; dies konnte er nach diversen Schwierigkeiten politisch und kirchlich durchsetzen. Hier wurde er dann auch als «Bischof» eingesetzt … Betrachtet man sein Wirken jedoch genauer, so stösst man auf theologisch katastrophale Ideen und erschreckende Missions-Konzepte: In der Frage nach der absoluten Verlässlichkeit der Heiligen Schrift vertrat er eine Position, die wir heute als sogenannt «gemässigt- kritisch» bezeichnen würden; er wollte zwischen Kern und Schale trennen – für ihn war die Bibel nicht insgesamt Gottes Wort, sondern lediglich in Teilen. In der Missionsarbeit sollten seine Missionare Jesus, Seinen Tod und Seine Wunden predigen – aber zuerst nur als vom Menschen Jesus; Seine Gottheit sollte man anfangs weglassen. Hätten sich dann Heiden bekehrt, könne man zu ihnen von der Gottheit Jesu reden. Diese stehe so hoch, dass man vom Vater und vom Heiligen Geist schweigen könne; ja zur Dreieinigkeit heisst es in einer Missions-Methodik: «Ohne unsern größten Schaden können wir das nicht erwegen, bis wir in die Ewigkeit kommen.» Er verlangte ausdrücklich eine vorrangige Predigt der «Wundenlehre» und distanzierte sich von denen, die in der Mission die gesamte Heilige Schrift lehren wollten. Es ging ihm einzig um den Glauben an Jesus; wer «etwas anders lehrt, der macht sie (die Heiden; Reinhard Möller) zu Wissern und hindert sie an der Bekehrung durch die Lehre selbst». Das stimmt mit Zinzendorfs Hang zur Mystik und zur Betonung von Erfahrung überein … dennoch gab er der Weltmission beachtliche Impulse.
Doch war er Freimaurer? In ihrer Auflistung von «Freimaurer-Persönlichkeiten» führen Brüning und Graf ihn auf, um dann über den Grafen Zinzendorf ausführlicher im Zusammenhang mit dem «Pietismus in Deutschland» zu schreiben. Dennoch verweisen nur vier Zeilen auf Zinzendorf als Freimaurer: «Gemäss dem führenden Freimaurer Eugen Lennhoff war Zinzendorf (nicht zu verwechseln mit Zinnendorf, dem Gründer der christlichen Freimaurerei Deutschlands) ein Freimaurer. Zwischen Freimaurerei und der [sic!] herrnhuterischen Brüdergemeinden [sic!] wurden verschiedentlich Verbindungen vermutet.» Lassen wir die Aussage über «Vermutungen» zur Seite, dann bleibt der Bezug auf den Freimaurer Lennhoff.
Trotz der von Brüning und Graf gemachten Abgrenzung vom Freimaurer Zinnendorf, nimmt man heute aufgrund von Quellenstudien an, dass Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf (1700-1760) in der Tat mit dem zeitweilig parallel lebenden Johann Wilhelm Graf von Zinnendorf (1731-1782) verwechselt wurde. Letzterer war Chefarzt der Armee (Berlin) und begründete zahlreiche Logen, schlussendlich auch eine übergeordnete gesamtdeutsche Loge. – Zum Durcheinander trug offenbar auch der «Orden des Senfkorns» bei, den Zinzendorf 1715 als Teenager (!) zusammen mit vier Freunden an der Universität in Halle gründete: Dazu gehörte ein Eid zu dienendem Leben als Christ, zur Ausbreitung des Evangeliums und jeder erhielt zur Bekräftigung seiner Verpflichtung einen Ring. Bei dieser Bruderschaft gläubiger Studenten handelte es sich aber – trotz des Wortes «Orden» – in keiner Weise um einen Freimaurerorden, sondern eher um eine Mini-Missionsgesellschaft … Während wir vom Grafen Zinnendorf (!) zahlreiche Details zu seinen freimaurerischen Gründungen kennen, gibt es offensichtlich in Bezug auf Graf Zinzendorf (!) keinen konkreten Hinweis auf eine Mitgliedschaft in einem namentlich bekannten Orden. So lange derartige Primärquellen nicht vorliegen, sollte man ihn nicht als «Freimaurer» bezeichnen.
John Wesley (1703-1791). Durch Kontakte mit Herrnhuter Missionarsbrüdern fanden die Brüder Charles und John Wesley zum Glauben an Jesus Christus.  Auf John Wesley geht die weltweite Methodistenkirche zurück; nachdem ihm das Predigen in anglikanischen Kirchgemeinden verwehrt worden war, evangelisierte er im ganzen Land, meist im Freien. Tausende Meilen legte er auf dem Rücken von Pferden zurück; nach der Überlieferung soll er sogar beim Reiten seine Bücher geschrieben haben … Neben George Whitefield (1714-1770) gebrauchte Gott ihn zur Erweckung in England und weit darüber hinaus. Obgleich Whitefield Calvinist war, während Wesley Arminianer war und einen Heilsperfektionismus lehrte, waren beide eng miteinander befreundet. Neben zahllosen Predigten haben wir umfangreiche Tagebücher von John Wesley, wo er seine Erlebnisse und Reisen festhielt.
In Zusammenhang mit Zinzendorf zitierte ich bereits Gerrit Alberts, der in der Zeitschrift fest und treu auch John Wesley als Freimaurer bezeichnete. Diese Kennzeichnung taucht vorher bei Brüning und Graf in der Auflistung von «Freimaurer-Persönlichkeiten» auf. Mündlich hörte ich dies ebenfalls, fand aber in meinen Studien zur Vorbereitung biografischer Vorträge weder Belege noch Details. In der aktuellen Diskussion schreibt jetzt Harry Graf zu Wesley: «Waren John Wesley und Thomas Chalmers wirklich Freimaurer? / Fakt ist, dass das Internationale Freimaurer Lexikon, in seiner überarbeiteten Version von 2000 auf Seite 901, Folgendes über John Wesley schreibt: ‹Wesley, John, englischer Geistlicher, geboren 1703, gestorben 1791, Begründer der Methodistengemeinschaft, wurde in hohem Alter Mitglied der ,Union Lodge of St. Patrick No. 367‘ in Downpatrick, Irland.› Das Lexikon gehört zu den angesehensten Werken, wenn es darum geht, Aussagen zu Personen hinsichtlich ihrer Zugehörigkeit zu einer Freimaurerloge zu machen. Gleichzeitig gibt es heute verschiedene Hinweise, die nahelegen, das die Erwähnung in diesem Lexikon einer Verwechslung zu Grund liegen könnte. Demzufolge scheint die Sachlage bei John Wesley zumindest offen.»
Anders als von Graf behauptet, ist die Frage der Mitgliedschaft John Wesleys in einem Freimaurerorden keinesfalls «offen», sondern geklärt: Der Evangelist John Wesley war nie Freimaurer, auch nicht in der erwähnten irischen Loge. Selbst in dem umfangreichen amerikanischen Werk 10 000 berühmte Freimaurer wird schon 1957 begründet angeführt, weshalb Wesley kein Freimaurer war. Die Internetseite der kanadischen Freimaurerloge «Grand Lodge of British Columbia and Yukon» bietet enorm umfangreiche biografische Ausführungen; zu John Wesley schreibt sie: «Im Gegensatz zu einigen Berichten war er (Pfr. John Wesley, 1703-1791; Reinhard Möller) kein Freimaurer. Es gab einen John Wesley, der am 13. Oktober 1788 in Downpatrick/Irland in der Union-Loge von St. Patrick Nr. 367 zum Master-Mason gemacht wurde. Auch ist zutreffend, dass Pfr. John Wesley Downpatrick vom 11. – 15. Juni 1778 besuchte, dann später am 10. Juni 1785, 12. Juni 1787 und 10. Juni 1789 dorthin zurückkehrte. Aber die Tagebücher von Pfr. John Wesley belegen, dass er am 13. Oktober 1788 in Wallingford, nahe London war.» Es gab also mehrere Personen mit dem Namen «John Wesley», und es steht unerschütterlich fest, dass der Evangelist John Wesley niemals Mitglied der irischen Freimaurerloge wurde, da er sich zu dem Zeitpunkt ganz woanders aufhielt.
Als ich diesen Befund vor wenigen Jahren einer deutschen Freimaurerloge mitteilte, weil diese auf ihrer Internetseite John Wesley noch als Freimaurer aufführte, reagierte deren Webmaster innerhalb von einer Stunde, löschte den Text und sagte eine gründliche Überprüfung zu. Dass Graf und Gassmann heute noch immer das Gegenteil behaupten bzw. verbreiten und den Evangelisten somit verleumden, das ist für mich skandalös.
Thomas Chalmers (1780-1847). Von den fünf hier thematisierten Persönlichkeiten ist – was den Vorwurf, er sei Freimaurer gewesen, und was die darauf aufbauende Argumentation betrifft – Thomas Chalmers die «wichtigste» Person. Durch ihn, so die Argumentation, sollen die weltweite Evangelische Allianz und in der Folge die gesamte evangelikale Bewegung bis heute unter den Einfluss freimaurerischer Ideen und Ziele gekommen sein …
Wer war Thomas Chalmers, der im deutschen Sprachraum wenig bekannt ist? In Zusammenhang mit unserem Thema ist es wichtig, die Veränderungen in seinem Lebenslauf zu berücksichtigen. Seine Studien erfolgten an der schottischen St. Andrews-Universität; dabei war Theologie eher ein Nebenfach für ihn. 1803 wurde er in der Pfarrei Kilmany ordiniert, wobei er an seiner Universität teilzeitlich parallel Mathematik lehrte. Erst 1811 erlebte er seine Bekehrung und Wiedergeburt, was sein geistliches Leben völlig umkrempelte. In der Folge wechselte er 1815 nach Glasgow, wo seine Theologie sich am «Kleinen Katechismus» ausrichtete, was dazu führte, dass er sonntags zwei Gottesdienste in der Tron-Gemeinde halten musste, da das Interesse so gross war. Missionarisch ausgerichtet schuf er eine neue Pfarrei für 10.000 Einwohner, dazugehörig ärmste Stadtteile; diese gliederte er in Bereiche mit je 400 Einwohnern unter einem Ältesten (geistliche Leitung) und einem Diakon (sozial-karitative Aufgaben). Auch wurde Sonntagsschularbeit eingeführt, und die klar evangelische Arbeit hatte weit über die Region hinaus beträchtlichen Einfluss. 1823 wechselte er auf den Lehrstuhl für Moralphilosophie nach St. Andrews, fünf Jahre später nach Edinburgh, um dort Theologie zu lehren. 1832 wurde er Moderator und initiierte die Ausweitung kirchlicher Arbeit, indem er die Gründung und den Bau von 216 Kirchen förderte – innerhalb von sechs Jahren! Später – nach der Kirchenspatung von 1843 – amtierte er als Moderator der schottischen Free Church und wurde Theologieprofessor und Rektor am zugehörigen New College. Seine theologischen Publikationen umfassen 34 Bände, von denen neun posthum veröffentlicht wurden, einschliesslich seiner Dogmatik.
Dass er 1846 Mitbegründer der Evangelischen Allianz in London wurde, ist für diese und ähnliche Kurzbiografien eine Nebensache, die gar keine Erwähnung findet! Umgekehrt wird einzig dies (!) aus seinem Leben erwähnt, wenn man Artikel unter anderem über die angeblichen Verwicklungen von Christen im Freimaurertum liest; alles andere fällt unter den Tisch. Als Beispiel seien Brüning und Graf angeführt: Sie erwähnen Chalmers in ihrer Auflistung von «Freimaurer-Persönlichkeiten», wobei sie eine Fussnote beifügen: «Freimaurer gemäss H. Neuer, Die Freimaurer.» Auf Hermann Neuer berufen sich Brüning und Graf auch im Hauptteil des Buches, wenn sie auf die Entstehung der Evangelischen Allianz zu sprechen kommen und schreiben: «Zu diesen britischen Theologen (die den Anstoss zur Gründung der Allianz gaben; Reinhard Möller) gehörte unter anderen auch der Freimaurer Prof. Thomas Chalmers.» Und sogleich zitieren sie Neuer, der Chalmers als den «wichtigsten der Begründer» der Allianz bezeichnet und fortfährt: «Er gehörte nach Auskunft der Grossloge von Schottland seit 1800 zur Freimaurerloge ‹No. 1› in Forfashire.»
In der Folge werden weitere Namen von Freimaurern in Zusammenhang mit der Entstehung der Allianz angeführt, jedoch wird nie – auch nicht ansatzweise – ein inhaltlicher Bezug zwischen Freimaurertum und der Gestaltung der Allianzarbeit hergestellt! Das nenne ich unwissenschaftlich und Verleumdung, denn wenn inhaltlich kein Zusammenhang dokumentiert werden kann, dann sind es «nur» Namen und Verknüpfungen, ohne jede Basis zur Sachkritik. Die scheinbar konkrete Detailangabe zur Freimaurerverbindung von Chalmers soll den Eindruck erwecken: Dieser Mann war im Freimaurertum verankert und brachte derartiges Gedankengut von Anfang an in die Evangelische Allianz hinein, und das hat Folgen bis in die Gegenwart … zugleich sind inhaltliche Argumente scheinbar gar nicht mehr nötig.
Das bestätigt sich auch in einem aktuellen Text von Harry Graf, mit dem er gegen den schon erwähnten Essay von Johannes Pflaum Stellung beziehen will. Graf schreibt: «Gerade im angelsächsischen Raum hatte und hat die Kombination Freimaurer- Christ eine lange Tradition. Hat diese Vermischung von weltlichen und geistlichen Zielsetzungen nicht auch Auswirkungen auf das Handeln dieser Personen und auf die Zielsetzungen der von ihnen geprägten Organisationen? …
Anhang: Waren John Wesley und Thomas Chalmers wirklich Freimaurer? … Deutlicher ist die Situation bei Thomas Chalmers: Hermann Neuer schrieb in seinem Buch ‹Freimaurerei – Die Religion der Mächtigen› (Schwengeler Verlag): ‹Der wichtigste Mitbegründer der EA (Evangelischen Allianz) war Thomas Chalmers. Er gehörte nach Auskunft der Grossloge von Schottland seit 1800 zur Freimaurerloge No 101 in Forfarshire.›
Die Webseite der grössten freimaurerischen Grossloge Deutschlands (Grossloge der alten freien und angenommenen Maurer von Deutschland) (www.freimaurerei. de) schreibt auf eine aktuelle Anfrage zu Thomas Chalmers Folgendes: ‹Frage] Ist es korrekt, dass 1846 die Evangelische Allianz in London u.a. auch durch Thomas Chalmas der auch Mitglied der Freimauer ist gegründet wurde? [Antwort der Webseite] Die Evangelische Allianz wurde durch Thomas Chalmers mitbegründet, er wurde am 26.4.1800 in Arbroath, Schottland, zum Freimaurer aufgenommen.› (Siehe Direkt-Link auf entsprechenden Webseiten- Bereich: http://www.freimaurerei. de/personen.html#irfaq_6_64db7) Zum selben Schluss kommen auch andere Publikationsorgane von Freimaurerlogen. So z.B. die aktuelle Webseite der Huntertown Lodge Nummer 689 F & AM Huntertown, IN , die Thomas Chalmers ebenfalls unter der Reihe berühmter Freimaurer führt (http://huntertown689. org/famous.htm) …»
Wie steht es nun aber tatsächlich um das hier kolportierte Argument: Thomas Chalmers war Freimaurer? In dem bereits erwähnten Werk 10 000 berühmte Freimaurer wird Thomas Chalmers als Freimaurer aufgeführt; laut Detailangabe gehörte er seit 26.4.1800 zur schottischen Loge St. Vigean No. 101 in Arbroath. Für Brüning und Graf und manch anderen ist das ausreichend; zudem wird es hier und da wiederholt, soll ja auch durch Briefe bestätigt worden sein … Nur, warum findet Derartiges in englischen Biografien überhaupt keine Erwähnung? Nachdem ich mich auf die Suche nach der erwähnten Loge machte und diese in Bezug zum Lebenslauf von Chalmers setzen wollte, kam sehr Interessantes ans Licht: Die Freimaurerloge Lodge Saint Vigean 101 hat im Internet eine Seite zu ihrer Geschichte, auf der sich auch diese Aussagen finden:
«Die Gründungscharta der Loge trägt das Datum 19. Mai 1766, und das Freimaurer-Jahr 5770; die erste Versammlung der Gründer wurde am 7. Januar 1766 abgehalten … Die vielleicht bedeutendste Unterschrift in diesem Protokollbuch ist jedoch die von Thomas Chalmers. ‹Thomas Chalmers, ein Geistlicher› ersucht um seine Zulassung als Logenbruder am 30. November 1798, und sein Antrag findet Zustimmung. Er nahm an fünf Versammlungen teil und wurde (dann) am 24. Dezember 1798 zum ‹Master-Mason› erhoben, ‹weil er vom Ort wegziehen wollte›. Danach war Chalmers Privatlehrer in einer Familie in Arbroath, und es sagt ziemlich viel über die Bedeutung der St. Vigean Loge aus, dass sie jemanden als Mitglied hatte gewinnen können, der in der religiösen Geschichte Schottlands und der Welt eine so bedeutende und ehrenhafte Rolle spielen sollte.»
Meines Erachtens trägt diese detaillierte Quelle erheblich zur Klärung des Vorwurfs der Freimaurermitgliedschaft von Thomas Chalmers bei; das Ergebnis lautet jetzt: (a) Die mehrfach wiederholte Behauptung, Chalmers sei seit dem 26.4.1800 Freimaurer der Loge gewesen, ist falsch; die entsprechende Erwähnung bei Denslow ist kein ausreichender Beleg. (b) Gemäss detaillierter Angaben der Lodge Saint Vigean 101 gehörte Chalmers vom 30.11. bis zum 24.12.1798 als Freimaurer zu dieser Loge; während der Dauer von dreieinhalb (!) Wochen nahm er an fünf (!) Versammlungen teil. Zu dieser Zeit studierte er Mathematik etc., auch etwas Theologie … (c) Es bleibt etwas unklar, weshalb es im Kontext von 1798 heisst: «Thomas Chalmers, ein Geistlicher», da er erst 1803 ordiniert wurde. Obgleich der Name Thomas Chalmers damals öfters vorkam, gehe ich hier nicht von einer Verwechslung aus.
In jener Zeit war das Freimaurertum in Schottland stark verbreitet, und auch unter Menschen, die sich zur presbyterianischen Kirche rechneten (die aber nicht bekehrt waren!) gab es viele Freimaurer. Von daher überrascht es wenig, dass der Student (!) Chalmers sich 1798 offenbar einer Freimaurerloge anschloss. Offensichtlich war er jedoch gerade einmal dreieinhalb Wochen lang Freimaurer, was ganz gewiss eine viel zu dünne Basis ist, um sein gesamtes Leben und seine Mitwirkung bei der Gründung der Evangelischen Allianz (1846) damit in enge Verbindung bringen zu wollen. Und wenn Brüning und Graf, Neuer und andere dies dennoch beharrlich wiederholen und so vom «Freimaurer Prof. Thomas Chalmers» schreiben, dann übersehen sie alle völlig, dass er sich erst 1811 bekehrte! Die Dokumente hierzu sind überwältigend und eindeutig, was seine Veränderung betrifft; seine Neuausrichtung geschah auch nicht im Verborgenen, sondern ganz öffentlich.
Vor diesem Hintergrund bedenke man bitte, dass Graf erst kürzlich schrieb: «Weshalb ist es aber überhaupt von Relevanz, ob Thomas Chalmers Freimaurer war oder nicht? Es ist deshalb relevant, weil die Zugehörigkeit zur Freimaurerei und die Gründung der Allianz-Bewegung in der Person Thomas Chalmers zusammenfallen.» Diese Aussage ist gemäss geschilderter Faktenlage absolut unzutreffend: Wenn Chalmers sich dreizehn Jahre nach seiner kurzen Zugehörigkeit zu einer Freimaurerloge bekehrt hat, wenn das sein Leben radikal und sichtbar umwandelte und er ein leuchtendes Beispiel von biblisch-reformatorischer Christusnachfolge wurde, dann ist es glatte Verleumdung, dies zu vernachlässigen. Und jeder, der derartige Texte von Brüning und Graf weiterverbreitet, macht sich mitschuldig an dem Lügenmärchen, dass die Evangelische Allianz wegen Thomas Chalmers von freimaurerischen Ideen geprägt und erfüllt sei.
Ernst Wilhelm Th. H. Hengstenberg (1802-1869). Hengstenberg war ein bedeutender lutherischer Theologe, geprägt durch erweckliche Kreise in Basel und Berlin. Er kämpfte gegen bibelkritische Theologie und begründete 1827 die einflussreiche Evangelische Kirchenzeitung; er gilt als Begründer kirchlicher Publizistik, obgleich die Zeitung mit seinem Tod einging. Er war Privatdozent für Orientalische Sprachen (Arabisch u.a.), bevor er als Professor für Altes Testament drei Bände einer Christologie des Alten Testaments publizierte. Es folgten Bibelkommentare und andere Werke, darunter auch ein dreiteiliges Werk gegen die Freimaurerei unter dem Titel: Die Freimaurerei und das Evangelische Pfarramt (1854/55).
Obgleich die Autoren Brüning und Graf im Textteil ihres Buches schreiben, Hengstenberg bekämpfte «die Freimaurerei heftig», so führen sie seinen Namen trotzdem in der Auflistung von «Freimaurer-Persönlichkeiten» auf! Fakt ist: Hengstenberg war ein scharfer Gegner der Freimaurerei, weshalb sein genanntes dreibändiges Werk schon bald von Freimaurern anonym und massiv attackiert wurde. Ihn dennoch als Freimaurer aufzulisten, ist unverantwortlich und irreführend.
Henry Dunant (1828-1910). Als junger Mann kam Dunant in Genf unter den Einfluss der dortigen Erweckungsbewegung, insbesondere auch in Kontakt mit den Professoren Louis Gaussen und Merle D’Aubigne; wenige Jahre später gehörte er zu den Mitbegründern des CVJM (Paris 1855). Unterwegs nach Algerien geriet er Ende Juni 1859 in Oberitalien in das Gemetzel der berüchtigten Schlacht von Solferino, bei der die Zahl der Toten mit 50.000 angegeben wurde. Dunant kümmerte sich um die Verwundeten, versuchte mehr Hilfe zu organisieren und veröffentlichte drei Jahre später ein Buch über das erlebte Elend. Ihn verlangte nach einer Organisation, die sich in Kämpfen um Verwundete kümmern sollte: 1864 kam es zur «Genfer Konvention» und zur Gründung des Internationalen Roten Kreuzes als neutraler Hilfsorganisation. Bis heute ist der Name Dunant untrennbar mit dem Roten Kreuz verknüpft; sein finanzielles und persönliches Engagement führte allerdings zum Bankrott seines eigenen Unternehmens. Jahrzehnte lebte er fortan in Heiden (Appenzell/Schweiz) in einem Asyl für Arme; er beschäftigte sich viel mit biblischer Prophetie und geriet lange in Vergessenheit – doch 1901 erhielt er den allerersten Friedensnobelpreis (zusammen mit Frederick Passy). Nach dem bereits erwähnten Werk 10.000 berühmte Freimaurer36 wird «Jean Henri Dunant» als «ein Freimaurer» geführt, ohne dass irgendwelche Details erwähnt werden.
Brüning und Graf nennen Dunant in ihrer Auflistung von «Freimaurer-Persönlichkeiten». Im Textteil finden sich einzelne Hinweise auf Dunant und «seine Bedeutung hinsichtlich der Evangelischen Allianz». Demnach wurde die Schweizerische Evangelische Allianz 1847 in Genf begründet und Dunant war erster Sekretär. Richtig ist dagegen: Es handelte sich zuerst nur um die regionale Allianz in Genf, erst 1851 stiess Henri Dunant dazu und wurde ihr Sekretär (bis 1860). Seitens der Schweizerischen Evangelischen Allianz hat Thomas Hanimann wertvolle Details zusammengetragen; zugleich schreibt er abschliessend, dass es in Bezug auf Dunant «noch offene Fragen und Geheimnisse (gibt), die von der historischen Forschung aufgedeckt werden müssen»; zur Freimaurerei habe ich bei ihm nichts gefunden. Stattdessen ist – bis zum Beweis des Gegenteils – meines Erachtens die Internetseite der kanadischen Freimaurerloge Grand Lodge of British Columbia and Yukon sehr wichtig, weil sie trotz zweier Quellenhinweise zu «Jean-Henri Dunant» in Bezug auf dessen angebliche Freimaurer-Mitgliedschaft explizit schreibt: «unbestätigt».
Abschliessend sei noch dies erwähnt: Pfarrer Friedrich Samuel Rothenberg führt als letzten Satz aus dem Testament von Dunant an: «Ich bin ein Jünger Jesu und sonst nichts.» Solange sich keine einzige klare Quelle für eine Mitgliedschaft Dunants in einer Freimaurerloge findet, sollte ihm auch niemand so etwas unterstellen. Spekulationen dienen niemandem, ja sie sind in so einem Fall ganz klar verleumderisch!
Verleumdungen, kein Problem? Von im Wesentlichen fünf christlichen Persönlichkeiten, die Freimaurer gewesen sein sollen, wird abgeleitet, die evangelische Christenheit sei seit Jahrhunderten von freimaurerischem Gedankengut unterwandert! Von fünf christlichen Persönlichkeiten, die Freimaurer gewesen sein sollen, war gerade einer etwa dreieinhalb Wochen lang Glied einer Freimaurerloge gewesen – das aber lange vor seiner Bekehrung zu Jesus Christus! Mehr Fakten und Belege haben sich «gegen» die Fünf nicht gefunden – und dennoch propagieren einzelne Christen in Verknüpfung mit spekulativen Verschwörungstheorien immer wieder dieselben Märchen über Zinzendorf, Wesley, Chalmers, Hengstenberg und Dunant. Sie alle sind längst verstorben und können sich somit gegen die permanenten Verleumdungen nicht wehren. Tragisch ist besonders, dass so etwas unter Christen, in unseren Gemeinden und Publikationen geschieht …
Johannes Pflaum hat deshalb absolut recht, wenn er schreibt: «Wer Glaubensgeschwister wie John Wesley und möglicherweise auch Thomas Chalmers, wenn auch unbeabsichtigt, öffentlich als Freimaurer diffamiert und verleugnet, wird um eine öffentliche Korrektur und Entschuldigung nicht herumkommen.» Über diese Aussage war Harry Graf verärgert, fragte deshalb nach möglicherweise unterschwelligen Hintergründen für diese klare Aussage und meinte dann: «Wäre es eine grosse Überraschung, wenn die beiden wirklich Freimaurer gewesen wären?» Die Frage ist doch nicht, ob uns irgend etwas überrascht, sondern ob etwas Wahrheit oder Lüge ist, ob ein Zeugnis wahrhaftig und zutreffend oder falsch und verleumderisch ist. Sollten wir als Christen nicht biblisch denken? Sollten wir nicht immer sorgfältig arbeiten, forschen, hinterfragen? Sollten wir nicht auf alle Aussagen verzichten, für die wir keine Belege und Quellen haben?
Wer einzelne Personen als Freimaurer bezeichnet, dafür aber keine einzige Primärquelle (Mitgliederausweis, eigenes Zeugnis der betreffenden Person oder nachprüfbare Mitgliederliste) anführen kann, betreibt «unqualifizierte Verleumdung». Für so etwas sollte sich kein Christ hergeben! Es existieren diverse Publikationen mit langen Listen echter und vermeintlicher Mitglieder von Freimaurerlogen; wir wissen heute, dass einzelne der dort aufgeführten Personen nie Freimaurer waren …
Oft verrät der Stil bereits unsaubere Arbeitsweise, und unlogische Argumentationen zeigen, dass es an Sachkenntnissen und Sachlichkeit offenbar fehlt. Hierzu ein exemplarisches Beispiel aus dem Werk von Brüning und Graf: Im Kapitel «Freimaurerei und staatliche Kirchen» findet sich ein längerer Abschnitt über «Die protestantische (evangelische) Kirche», und darin der Satz: «Die Vermischung von Freimaurerei und evangelischer Kirche hat vor allem im angelsächsischen Raum grosse Tradition.» Das Buch erschien in der Schweiz, gemeint ist aber vermutlich zuerst Deutschland – doch das ist egal, denn in keinem der Länder Deutschland, Österreich und Schweiz gibt es «die evangelische Kirche». Selbst die EKD besteht aus verschiedenen Landeskirchen. Zum Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund gehörten neben den Evangelisch-Reformierten Kantonalkirchen auch die Evangelisch- Methodistische Kirche usw. Die evangelische Kirche gibt es nicht, gab es nicht einmal im Zeitalter der Reformation. Ein derartiger Wischi-Waschi-Stil wird der tatsächlichen Problematik nicht gerecht. Und wenn einzelne Geistliche und Theologen zugleich Freimaurer sind (was leider zutrifft, auch im «evangelikalen Raum», auch heute!), dann ist das noch längst nicht ein Hinweis auf die Position ihrer Kirche oder Freikirche. Auch im angelsächsischen Raum gibt es nicht «die evangelische Kirche»; und die Autoren dokumentieren hier wie im Abschnitt zur anglikanischen Kirche ihre Unwissenheit in Bezug auf die Thematik Freimaurerei, denn gerade in den letzten dreissig Jahren gab es diverse offizielle Verlautbarungen verschiedener Kirchen gegen eine Zugehörigkeit von Geistlichen/ Christen zur Freimaurerei … das nicht klar und deutlich zu erwähnen, ist für mich Irreführung der Leser.
Dem Timotheus schrieb der Apostel Paulus geistlich-seelsorgerliche Ermahnungen … so auch diese: «… mit den Betrügern wird’s je länger, desto ärger: sie verführen und werden verführt. Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist; du weisst ja, von wem du gelernt hast …» (2.Tim 3,13-14). Einige Verse zuvor erwähnte er, dass am Ende der Zeit viele Menschen «verleumderisch» sein werden (2.Tim 3,3). Prüfen wir die Quellen, aus denen wir trinken? Haben wir gelernt, zu prüfen, und sind wir bereit, sorgfältig zu unterscheiden? Unser Herr Jesus Christus sagte schon den Zwölfen: «Seht zu, dass euch nicht jemand verführe!» (Mt 24,4). Eine fromme Verpackung sagt noch längst nichts über den Inhalt aus. Ja, wir haben Fragen, und so manches ist und bleibt uns verborgen – doch als Kinder des lebendigen, dreieinigen Gottes sind wir dazu aufgerufen, sorgfältig zu prüfen und in jeder Hinsicht ehrlich und wahrhaftig zu sein. Möge der Herr uns helfen, dass wir nicht auf Spekulationen und Verschwörungstheorien hereinfallen.
Halten wir uns auch deshalb immer neu vor Augen: «Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge, noch ein Menschenkind, dass ihn etwas gereue. Sollte er etwas sagen und nicht tun? Sollte er etwas reden und nicht halten?» (4.Mo 23,19).
Von Reinhard Möller