16.09.2011

Jesus – Mensch und Retter

Jesus, der vollkommene Mensch, ist unser ewig lebender Retter.
Er wurde Mensch, um als Mensch Gott die Ehre zu bringen, die Adam und alle seine Nachkommen Gott vorenthalten hatten. Weil der Mensch zum Sünder geworden war, musste Jesus durch Seinen Tod Gott verherrlichen.
Seine Menschwerdung war aber auch notwendig um unseretwillen. Er musste ein vollkommener Mensch sein, um unsere Sünden zu sühnen und unser mitfühlender Hoherpriester zu werden (Hebr 2,12-18). Ein Hoherpriester muss mitfühlen können (Hebr 5,2). Darum musste der Herr Mensch werden und als Mensch leiden (Hebr 5,8.9).
Nach Seinem Leiden und Sterben ist Er auferstanden (die Erstlingsgarbe, 3.Mo 2,12; 23,10.11; Joh 12,24; 1.Kor 15,20), um als der lebendige Retter die Seinen durch diese Welt hindurchzuretten: «Denn wenn wir, da wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, vielmehr werden wir, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden» (Röm 5,10), und: «Daher vermag er auch völlig zu erretten, die durch ihn Gott nahen, indem er immerdar lebt, um sich für sie zu verwenden. Denn ein solcher Hoherpriester geziemte uns: heilig, unschuldig, unbefleckt, abgesondert von den Sündern und höher als die Himmel geworden» (Hebr 7,25-26).
Gott war nicht genötigt, Seinen Sohn in diese Welt zu senden. Der Sohn Gottes nahm es freiwillig auf sich, Mensch zu werden und als Mensch auf dieser Erde zu leben. Er hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäusserte sich und wurde den Menschen gleich (Phil 2,5-7).
Das vollkommene Leben Jesu sollte am Ende Gott geopfert werden. Er lebte Sein vollkommenes Leben mit dem Vorsatz, es am Ende in den Tod zu geben. Immer wieder redete der Herr von Seiner Stunde, die Ihm bevorstand (Joh 2,4; 7,30; 8,20; 12,23.27; 13,1; 17,1). Er meinte damit die Todesstunde. Der einzige sündlose, vollkommene Mensch musste durch das Feuer des göttlichen Gerichts gehen.
Erst am Kreuz litt der Herr unter Gottes Hand, als Er zur Sünde gemacht wurde: «Den, der Sünde nicht kannte, hat er (Gott) für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm» (2.Kor 5,21). Aber in Seinem Leben als Mensch unter den Menschen litt Er an den Menschen (Joh 11,33; 13,21) und von den Menschen, weil Er gerecht war.
Sünder widersprachen Ihm (Hebr 12,3), verunglimpften Ihn (Mt 10,25; Mk 3,21; Joh 8,48). Seine Jünger verstanden Ihn oft nicht (Mt 16,22); einer von ihnen verriet Ihn (Joh 13,18); alle liessen sie Ihn im Stich (Mt 26,56); einer verleugnete Ihn (Mt 26,69-75). Während Er die Menschen liebte, feindeten sie Ihn an, und alles Gute, das Er tat, erwiderten sie mit Bösem (Ps 109,4.5). Sie hassten Ihn, hielten Rat, wie sie Ihn umbringen könnten. Sie stellten Ihm nach und griffen Ihn. Diese Anfeindung und Verfolgung durch die Menschen brannte Ihm in der Seele wie Feuer (1.Petr 4,12). Die Menschen klagten Ihn an, verurteilten Ihn, schlugen Ihn (Mt 26,59-68), lästerten Ihn, höhnten Ihn (Mt 27,39-44; Ps 69,20-22) und töteten Ihn (Apg 2,23).
Der Herr verliess die Weite des Himmels und kam in der Gestalt eines Menschen auf diese Erde und liess sich dabei unter alle Begrenzungen der Geschöpfe stellen. Ja, der unumschränkte Herrscher des Universums liess sich zum Knecht machen. An dem, was Er litt, machte Er die Erfahrung des Gehorsams (Hebr 5,8).
Der Herr ist das Weizenkorn (Joh 12,24), und Er ist das Brot, das vom Himmel kam, um der Welt das Leben zu geben (Joh 6,33). Das Leben des Menschensohnes war das wahre Speisopfer: Er blieb in der Hitze der Anfechtung (1.Petr 4,12) unter Widerspruch von Sündern (Hebr 12,3) Gott vollkommen ergeben. Und er tat allezeit das, was dem Vater gefiel (Joh 8,29) und Ihm ein Wohlgeruch war. Er war als Mensch all das, was Gott vom Menschen von Anfang an gefordert hat. Er hat als Mensch die Ehre des Schöpfers wiederhergestellt.
Jetzt ist ein verherrlichter Mensch als unser Vorläufer im Himmel (Hebr 6,20). Wo Er ist und was Er ist, werden alle einst sein, die Ihm angehören.
Von Benedikt Peters