Im 1. Timotheusbrief zeigt der Apostel Paulus auf, «wie man sich
verhalten soll im Hause Gottes, welches die Versammlung des lebendigen Gottes
ist, der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit». Lesen Sie hier Teil 24.
Paulus erklärt, dass Timotheus «das Gebot unbefleckt und
untadelig» bewahren soll «bis zur Erscheinung unseres Herrn Jesus
Christus, welche zu seiner Zeit zeigen wird der Glückselige und
allein Gewaltige, der König der Könige und der Herr der Herrschenden,
der allein Unsterblichkeit hat, der in einem unzugänglichen Licht
wohnt, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; ihm sei Ehre und ewige
Macht! Amen» (1.Tim 6,14-16).
Mit diesen Ausführungen beschreibt der Apostel nun Den, der den
Ausgang aller Heils- und Weltgeschichte in Händen hält und zu
Ende führt. Das ist das höchste Ziel bzw. die Vollendung, der wir entgegenstreben,
auf die wir mit unserer Einstellung, unserem ganzen Leben und unserem
Dienst ausgerichtet sein sollen. Wir sollen immer das Endziel vor Augen
haben. Daher kommt es nicht von ungefähr, dass diese Aussagen mit
denjenigen in der Offenbarung übereinstimmen.
«Welche zu seiner Zeit …», das ist der Zeitpunkt der Wiederkunft des Herrn Jesus, der
nur Gott bekannt ist und worüber der Herr sagte: «Habt Acht, wacht und
betet! Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist» (Mk 13,33). «Es ist
nicht eure Sache, die Zeiten oder Zeitpunkte zu kennen, die der Vater in seiner
eigenen Vollmacht festgesetzt hat» (Apg 1,7). Das ist auch die Zeit,
mit der die Offenbarung eröffnet wird: «Offenbarung Jesu Christi, die
Gott ihm gegeben hat, um seinen Knechten zu zeigen, was rasch geschehen soll;
und er hat sie bekannt gemacht und durch seinen Engel seinem Knecht Johannes
gesandt, der das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi bezeugt hat und
alles, was er sah. Glückselig ist, der die Worte der Weissagung liest, und die
sie hören und bewahren, was darin geschrieben steht! Denn die Zeit ist nahe» (Offb
1,1-3). «Und er sprach zu mir: Versiegle die Worte der Weissagung
dieses Buches nicht; denn die Zeit ist nahe!» (Offb 22,10).
Gleichzeitig verdeutlicht uns der Hinweis des Paulus (1.Tim 6,15)
auf die göttliche Festlegung der Zeit zur Wiederkunft Jesu, dass
die Weltereignisse nicht vom Zufall gesteuert werden, nicht sich selbst
überlassen sind, sondern beständig unter der Kontrolle des
Allmächtigen stehen: «Weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den
Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird durch einen Mann, den er dazu bestimmt
hat und den er für alle beglaubigte, indem er ihn aus den Toten auferweckt hat»
(Apg 17,31).
Was bedeutet «der Glückselige» (1.Tim 6,15)? Gott ist in sich
selbst vollkommen glückselig. Er bedarf eigentlich niemanden und
nichts, Er besitzt alles vollkommen in sich selbst. Das Wort bedeutet:
«völlige Zufriedenheit besitzend», «völlige Unabhängigkeit». Er
hätte uns also überhaupt nicht nötig. Und doch liebt Er uns und
will uns durch das Evangelium für sich gewinnen. Gott wird mit uns nicht
glückseliger, aber wir werden in Seine Glückseligkeit hineingenommen!
Jeder, der an Ihn glaubt, wird in den göttlichen Frieden einbezogen
und glückselig. In diesem Zusammenhang ist die folgende
Feststellung von Wolfgang Schuler sehr interessant: «Die genaue Bedeutung
des Namens Jeschua im Hebräischen ist eine siebenfältige, sozusagen wie
ein siebenarmiger Leuchter. Er setzt sich zusammen aus Je- und -schua. Je-
steht für JHWH beziehungsweise für Jahwe, der heiligste Name Gottes, der
Mose aus dem brennenden Dornbusch geoffenbart wurde (vgl. 2.Mose
3,14- 15). Die Silbe -schua heisst ‹hilft, heilt, rettet, erlöst,
befreit, macht glücklich, macht selig (d.h. ewig glücklich)›. Der Name
Jesus heisst also wörtlich: ‹JHWH (Gott) hilft, heilt, rettet, erlöst,
befreit, macht glücklich, macht selig, also ewig glücklich.› All
diese sieben Aufgaben (die Zahl heiliger Vollkommenheit) sind in
dem einen Namen zusammengefasst, und genau dafür steht Jesus, der Sohn
Gottes.»
Gott, «der Glückselige», ist auch der «allein Gewaltige» (1.Tim
6,15). Er sitzt im Regiment und alle irdischen Machthaber und
Weltreiche sind Ihm unterworfen. Alles muss an Ihm vorbei, und alles,
was geschieht, geschieht nur, weil Er es zulässt. Dabei muss alles der
Wiederkunft Jesu und der Wiederherstellung aller Dinge dienen: «… den
der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung alles dessen,
wovon Gott durch den Mund aller seiner heiligen Propheten von alters her
geredet hat» (Apg 3,21).
Die dann folgende Aussage ist diesbezüglich sehr eindrücklich: Er
ist der «König der Könige und der Herr der Herrschenden» (1.Tim 6,15).
Das heisst, dass Gott der König der Regierenden ist, der Herr
derer, die herrschen. Das gibt uns eine erstaunliche und vollkommene Sicherheit,
Gelassenheit und Ruhe. Die «ewige Macht» gehört Ihm und darum gehört
Ihm allein auch alle Ehre und Ehrfurcht.
Diese göttlichen Titel trägt auch der Herr Jesus: «… von Jesus
Christus, dem treuen Zeugen, dem Erstgeborenen aus den Toten und dem Fürsten
über die Könige der Erde. Ihm, der uns geliebt hat und uns von unseren Sünden
gewaschen hat durch sein Blut» (Offb 1,5). «Diese werden mit dem Lamm
Krieg führen, und das Lamm wird sie besiegen – denn es ist der Herr der Herren
und der König der Könige –, und mit ihm sind die Berufenen, Auserwählten und
Gläubigen» (Offb 17,14). «Und er trägt an seinem Gewand und an seiner
Hüfte den Namen geschrieben: ‹König der Könige und Herr der Herren›» (Offb
19,16).
Diese Übereinstimmung ist ein deutlicher Hinweis auf die
Göttlichkeit des Herrn Jesus. Das gilt ebenso für die nachfolgenden Worte
in 1. Timotheus 6,16: «… der allein Unsterblichkeit hat, der in einem
unzugänglichen Licht wohnt, den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann; ihm
sei Ehre und ewige Macht! Amen.»
Mit dieser göttlichen Ehre wird sowohl der Sohn bzw. das Lamm als
auch der Vater bedacht. Doch der Vater und der Sohn sind eins (Joh 1,18;
17,11.21.22).
«Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist, zu empfangen Macht
und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Ruhm und Lob! Und jedes Geschöpf,
das im Himmel und auf der Erde und unter der Erde ist, und was auf dem Meer
ist, und alles, was in ihnen ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron
sitzt, und dem Lamm gebührt das Lob und die Ehre und der Ruhm und die Macht von
Ewigkeit zu Ewigkeit!» (Offb
5,12-13).
Nur Gott allein ist in und durch sich selbst unsterblich. Alle
anderen «Gottheiten» müssen sterben. Gott ist die Quelle des Lebens, die
nie versiegt, und Er schenkt die Unsterblichkeit jedem, der an
Ihn glaubt. Daher kann es nur in Ihm Erfüllung und vollkommenes Leben
geben. Gott wohnt in einem unzugänglichen Licht. Doch werden
diejenigen, die durch Jesus Christus errettet sind, Ihn sehen,
durch Ihn erleuchtet und in Seiner Gemeinschaft leben. Denn in Seinem
Licht (Jesus) sehen wir das Licht (Ps 36,10). «Sie werden sein
Angesicht sehen, und sein Name wird auf ihren Stirnen sein. Und es wird dort
keine Nacht mehr geben, und sie bedürfen nicht eines Leuchters, noch des
Lichtes der Sonne, denn Gott, der Herr, erleuchtet sie; und sie werden
herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit» (Offb 22,4-5).
Denken wir an das Licht bei der Bekehrung des Paulus (Apg 9), an
das Licht, das Jesus auf dem Berg der Verklärung umhüllte (Mt 17)
oder an Bibelstellen wie Johannes 1,4.9 und 1. Johannes 1,5. Eigentlich
ist Gott unnahbar. Er wohnt in einem «unzugänglichen Licht …», Er
ist der, «den kein Mensch gesehen hat noch sehen kann». Hier sehen
wir, wie alles durchdringend die Erlösung Jesu ist, die Er für
uns erkauft hat.
«Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar
geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet
sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er
ist» (1.Joh 3,2). «Jetzt
aber, in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst fern wart, nahe gebracht worden
durch das Blut des Christus» (Eph 2,13).
Weil Er der Wiederkommende ist, weil Er der allein Gewaltige ist,
weil Er der König über alle Könige ist, weil Er der Herr der
Herrschenden ist, weil Er der allein Unsterbliche ist, weil Er die ewige
Macht besitzt, lohnt es sich, an Ihn zu glauben, mit Ihm zu gehen,
an Seinen Geboten festzuhalten und das Bekenntnis mutig
aufrechtzuerhalten.
Von Norbert Lieth