Wir wissen wahrscheinlich,
wie die Masse beschaffen ist, mit der der Töpfer arbeitet: Es ist weicher,
schmiegsamer Ton, formbar in alle Richtungen, woraus die verschiedensten
Gefässe gebildet werden können. Erinnert uns dieser Ton nicht an uns selbst, an
unser aus Erde gemachtes Sein? 1. Mose 2,7 berichtet nämlich: «Da bildete Gott
der Herr den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens in seine
Nase, und so wurde der Mensch eine lebendige Seele.» Die Masse des Töpfers ist
der weiche, formbare Ton. Auf diesen nimmt Paulus Bezug. Noch ist weder dessen
Inhalt definiert noch dessen Form. Denn die Aushärtung hat noch nicht
stattgefunden. Erst, wenn dies geschehen ist und der Prozess des Brennens die
wirkliche Qualität des Gefässes offenbart hat, wird der schlussendliche Verwendungszweck
festgelegt. Dies ist auch in unserem Leben so. Wir alle sind Ton in des Töpfers
Händen. Er will uns formen, formen zu Gefässen Seiner Ehre. Dabei ist Er jedoch
auf unsere Einwilligung angewiesen, sagt doch die Bibel: «Gib mir, mein
Sohn, dein Herz, und lass deinen Augen meine Wege wohlgefallen!» (Spr
23,26). Wenn wir auf Gottes Bitte eingehen und Ihm unser Herz und Leben geben,
kann Er uns entsprechend formen und uns zu einem Gefäss der Ehre machen. Und so
werden wir fest werden, zu einem Gefäss der Ehre. Die Bibel sagt: «Darum,
Brüder, seid umso eifriger bestrebt, eure Berufung und Auserwählung
festzumachen; denn wenn ihr diese Dinge tut, werdet ihr niemals
zu Fall kommen!» (2.Petr 1,10). Wenn wir jedoch Gottes Reden ablehnen, Nein
sagen zu Seinem Heilsangebot, dann passiert das, was wir in Epheser 4,17-19
lesen: «Das sage und bezeuge ich nun im Herrn, dass ihr nicht
mehr so wandeln sollt, wie die übrigen Heiden wandeln in der Nichtigkeit
ihres Sinnes, deren Verstand verfinstert ist und die entfremdet sind
dem Leben Gottes, wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen
der Verhärtung ihres Herzens; die, nachdem sie alles Gefühl verloren
haben, sich der Zügellosigkeit ergeben haben, um jede Art von Unreinheit
zu verüben mit unersättlicher Gier.» Es ist unsere Entscheidung, zu
welchem Gefäss wir einmal werden. Wenn wir Gottes Heilsangebot annehmen,
werden wir ein Gefäss zur Ehre. Wenn wir es aber ablehnen, ein
Gefäss zur Unehre. Wir haben uns zu entscheiden. Heute, im Jetzt!
Im Verlauf unseres Lebens geschieht die Aushärtung – langsam,
fortschreitend und lebenslänglich. Entweder hin zu einem Gefäss der
Ehre oder aber zu einem Gefäss zur Unehre. Die Gefässe des Zorns, die
nicht auf Gottes Reden eingehen, verlieren dabei immer mehr jegliches
geistliche Gespür. Sie ergeben sich immer mehr der Zügellosigkeit
und enden schliesslich in der unersättlichen Gier, einer Gier,
die kein Ende kennt und deren brennendes Feuer nie erlischt. Die Gefässe zur
Ehre jedoch machen ihre Berufung und Auserwählung fest. Gott hat
sie gerufen und sie haben sich rufen lassen. Sie haben Ja gesagt zu
Gottes Einladung. Und nun ist Gott dabei, Ihr Gefäss zu formen: Zu einem
Gefäss der Ehre. Zu einem Gefäss der Heiligkeit und Reinheit. Zu
einem Gefäss, in dem Gott selbst durch Seinen Heiligen Geist wohnt. Darf
ich Sie fragen, was für ein Gefäss sind Sie? Lassen Sie den Ton
Ihres Lebens aushärten durch die «Verhärtung» Ihres Herzens und werden Sie
so ein Gefäss zur Unehre? Oder aber geben Sie Ihr Herz, ja Ihr Leben Jesus,
damit Er daraus ein Gefäss machen kann zu Seiner Ehre? Ich möchte schliessen
mit dem Wort aus Hebräer 3,7: «Darum, wie der Heilige Geist spricht: Heute,
wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt (eigentlich: «verhärtet» oder
«hart machen») eure Herzen nicht!»
Von
Samuel Rindlisbacher