Rahab war die Mutter von
Boas und die Urgrossmutter von König David. Ihr Name bedeutet:
«weit, geräumig, weit ausgebreitet», aber auch: «Ungestüm, Toben,
Übermut, Stolz.» Beide Bedeutungen sind sehr treffend für Rahab und beschreiben
ihr Leben.
Wenn Sie in Matthäus 1 das
Geschlechtsregister Jesu aufschlagen, dann werden Sie darin Rahab finden
(V 5). Und wenn Sie darüber nachdenken, woher Rahab kam und wer sie war,
dann werden Sie entweder als selbstgerechter Mensch daran Anstoss
nehmen oder als begnadigter Sünder die Barmherzigkeit und Gnade
Gottes rühmen. Rahab war eine Hure und gehörte zum Volk der
Kanaaniter, bei denen die Gottlosigkeit sehr gross war. Doch sie wurde
eine Person, die durch ihren Glauben in die Reihen der
Glaubenshelden einging. Durch den Glauben an Jesus Christus geschehen
Wunder im Leben der Menschen. Wir alle sind von Natur aus wie Rahab,
voll Übermut, voller Stolz, wie ein Meer, das ruhelos ist, und kennen
den Frieden Gottes nicht. Doch durch den Glauben an Jesus Christus
wird unser Leben weit, geräumig und weit ausgebreitet.
Die grosse Gnade und Barmherzigkeit
Gottes kann Sie in diesen Zustand bringen, der Sie verloren, blind
und verirrt leben. Petrus schreibt von der grossen Barmherzigkeit
Gottes, die auch er erlebt hat. Er praktizierte wohl nicht Rahabs Sünde,
sondern er gehörte zu der Art Menschen, die sich gut und rechtschaffen dünken.
Aber auch er erkannte, dass er ein verdorbener Sünder war – wie
es alle Menschen sind, ob sie nun gewisse Sünden praktizieren oder
nicht. «Gelobt sei Gott und der Vater unseres Herrn Jesu Christi, der uns
nach seiner grossen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen
Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten» (1.Petr 1,3).
Ja, die Barmherzigkeit
Gottes ist gross, der aus verdorbenen Sündern Gerechte macht und
sie völlig verwandelt Begnadigte Sünder haben immer viel Grund
zum Danken, wenn sie ihre Vergangenheit anschauen und wie Paulus sagen
können: «Denn auch wir waren einst unverständig, ungehorsam, gingen
irre, dienten den Lüsten und mancherlei Begierden, lebten in Bosheit und Neid, verhasst
und einander hassend» (Tit 3,3). Da aber erschien die Barmherzigkeit
Gottes und machte alles neu (vgl. V 4).
Diese Segnungen erlebte
Rahab, weil sie glaubte. Durch den Glauben ging sie nicht
verloren mit den Ungläubigen. Sie erhielt das Zeugnis, dass sie glaubte,
und dadurch wurde sie gerettet. Sie war als Hure menschlich
gesprochen noch schlechter als alle Bewohner Jerichos, aber sie
wurde gerettet, weil sie glaubte. Dies ist ein wunderbares Bild von
dem, wie Gott durch das Evangelium Menschen rettet, ganz gleich welcher
Herkunft und wie sündenbeladen sie sind. Paulus rühmt und sagt: «Das
ist gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort, dass Christus Jesus ist in die
Welt gekommen, um Sünder selig zu machen, unter welchen ich der vornehmste bin»
(1.Tim 1,15).
Rahab sagte in Josua 2,10: «Wir
haben gehört … und seit wir gehört haben, ist unser Herz verzagt und ich weiss,
dass der Herr euch das Land gegeben hat.» So einfach ist das mit dem
Glauben. Rahab glaubte dem Gehörten und handelte danach. Alle
anderen Bewohner hatten das auch gehört, aber sie glaubten nicht.
Hebräer 4,2 sagt: «Denn es ist uns auch verkündigt gleichwie jenen; aber das
Wort der Predigt half jenen nichts, da nicht glaubten die, so es hörten.» So
war es damals, und so ist es auch heute.
Rahab glaubte und ihre ganze
Familie wurde mitgerettet. Jakobus erwähnt Rahab als eine, die
mit den Werken bewies, dass sie glaubte. Der tote Glaube ist ein Glaube,
der zwar alles anerkennt, sich aber dem nie hingibt. Das ist ein Glaube,
den auch die Dämonen haben (Jak 2,19). Handeln Sie gemäss dem, was sie
glauben? Oder bleibt alles nur im Gehirn stecken? Werden Sie heute
ein Glaubender, der auch danach handelt, was er glaubt. Geben Sie
Ihr Herz durch den Glauben an Jesus Christus.
Von Ernst Kraft