25.10.2012

Jakobs Drangsal

Bittet für den Frieden Jerusalems! Es soll denen wohlgehen, die dich lieben!“ (Psalm 122:6)

Es ist eine gefährliche Zeit für Israel. Ihre Existenz wird an verschiedenen Fronten bedroht. Es hat vermutlich noch nie eine Zeit gegeben, in der der jüdische Staat die Gebete derjenigen, die sie lieben, mehr benötigt hat. Diejenigen Gruppen, die sie zerstören wollen, treten hervor, während sich die Nationen, die Israel einst unterstützt haben, zurückziehen. 

Im Süden hatte Ägypten seit 1979 einen Friedensvertrag mit Israel, als Anwar Sadat und Menachem Begin nach 13 Tagen der geheimen Verhandlungen im Jahr zuvor den Friedensvertrag von Camp David unterzeichnet haben. In den ganzen Jahren von Mubarak war es relativ ruhig zwischen den zwei Nationen. Israel musste allerdings die Kontrolle der Sinai-Halbinsel als Bedingung für den Friedensvertrag aufgeben, wodurch der Gedanke „Land für Frieden“ bei allen weiteren Verhandlungen mit ihren arabischen Gegenspielern aufkam.

Kürzlich wurde Hosni Mubarak als Folge des sogenannten arabischen Frühlings entmachtet und durch einen „demokratisch gewählten“ Führer der Muslim Brüderschaft mit Namen Mohammed Morsi ersetzt. Eine der ersten Erklärungen von Morsi nach der Amtseinsetzung war, dass er beabsichtigt, den Friedensvertrag mit Israel abzuändern, was in der islamischen Sprache so viel heisst wie, ihn für null und nichtig zu erklären. Seither hat er den Sinai wieder militarisiert, um die Rebellen aus dem Gazastreifen zu kontrollieren, die an der Grenze von Gaza nach Ägypten eindringen, aber es könnte auch als Vorwand gebraucht werden, um das Militär an der israelisch-ägyptischen Grenze wieder aufzubauen – eine Entwicklung, über die die israelische Regierung besorgt ist.

Im Norden, entlang der libanesischen Grenze mit Israel, hat die Hisbollah, eine vom Iran unterstützte Terrororganisation, ihr Raketenarsenal weiter erhöht. Einige dieser Raketen sind in der Lage, Tel Aviv und die umliegenden Gebiete zu erreichen. Die Hisbollah bleibt eine weiter wachsende Bedrohung und erhält vielleicht schon bald von Syrien Massenvernichtungswaffen.

Im Gazastreifen haben sofort nach der Abgabe dieses Landes durch Israel islamische Terroristen die Herrschaft übernommen. Seit der Machtübernahme durch die Hamas werden permanent Raketen nach Israel abgefeuert. Wiederholte Luftangriffe durch Israel mit dem Ziel, die Hamas und andere Gruppen am Abfeuern von Raketen zu hindern, waren nicht erfolgreich. Tunnels, die vom Sinai nach Gaza führen, wurden durch die israelische Armee zerstört und eine Seeblockade wurde vor der Küste von Gaza aufgebaut, um das Einführen von Waffen über den Seeweg zu erschweren. Die Ereignisse in und um diesen Streifen Land verlangen eine permanente Überwachung durch Israel.

Im Nordosten hat Syrien als Ausgangspunkt von Friedensverhandlungen immer die Rückgabe der Golanhöhen unter ihre Kontrolle gefordert. Diese Vortäuschung von Frieden mit Israel durch Syrien ist genauso wertlos wie das unterzeichnete Dokument, das Neville Chamberlain bei seiner Rückkehr von einem Treffen mit Adolf Hitler - der versichert hat, dass er keine Absichten weiterer Aggressionen gegen Europa hat - überglücklich vor der Menschenmasse geschwenkt hat. Syrien will die Golanhöhen nur wegen ihrer strategischen Wichtigkeit, einen Angriff in einem zukünftigen Kriege gegen Israel starten zu können, zurück.

Bashar al Assads Regim in Syrien ist jetzt in ihre eigenen Unruhen des Arabischen Frühlings involviert. Dieser Bürgerkrieg hat bislang vermutlich schon mehr als 20‘000 Menschenleben gefordert und schwappt nun über die Grenze in die Türkei. Die türkische Regierung schlägt zurück und der Konflikt könnte sich zu einem Flächenbrand mit anderen angrenzenden Ländern ausbreiten, namentlich Israel. Assad hat gedroht, seine chemischen und biologischen Waffen gegen jede Gruppe oder Nation von aussen einzusetzen, die ihn daran hindern will, weiter an der Macht zu bleiben. Zieht er in Betracht, diese Waffen gegen die Türkei einzusetzen?

Ein wahrscheinlicheres Szenario könnte sein, dass Assad diese Waffen gegen Israel einsetzt, um die arabische Welt davon abzubringen, genau zu beobachten, was er gegen seine eigenen Landsleute macht, und Syrien stattdessen zu Hilfe kommt, wenn er Israel zu einem Gegenschlag zwingt, nachdem Israel durch Assads Massenvernichtungswaffen getroffen wurde. Es wäre ein extrem tollkühnes Unternehmen seinerseits, aber wenn er merkt, dass er die Macht sowieso verliert, tut er es vielleicht trotzdem.

Ein anderes Szenario besteht darin, dass diese Waffen in die Hände der Rebellen oder der Al Qaida Gruppen fallen, die in sein Land kommen, oder vielleicht erhält sogar die Hisbollah die Kontrolle über einige von diesen Waffen. Kürzlich wurde berichtet, dass Assad veranlasst hat, dass einige dieser Waffen verschoben werden; entweder um sie zu sichern oder um sie zur eigenen Verfügung zu haben, sollte er sich entscheiden, sie zu gebrauchen. In allen Fällen muss Israel das Ganze genau überwachen. Vielleicht müssen sie schnelle und entschlossene Schritte einleiten, um zu verhindern, dass diese Kriegswaffen gegen sie eingesetzt werden.

Vermutlich das grösste Problem, dem Israel gegenübersteht, und das in letzter Zeit viel in den Medien war, ist das Bestreben des Irans nach Atombomben. Israel kann unter keinen Umständen erlauben, dass das iranische Regime diese Waffen entwickelt. Israel hat die Welt während Jahren gewarnt, dass diese Bemühungen gestoppt werden müssen, auch wenn es militärische Handlungen braucht, um den Iran davon abzuhalten, solche Bomben zu bauen. Verhandlungen wurden geführt, Inspektoren haben inspiziert, Sanktionen wurden eingeführt, und trotzdem arbeiten die Zentrifugen auf das Ziel hin, genug Uran anzureichern, um eine oder zwei Raketen mit einem atomaren Sprengkopf auszurüsten.

Die Zeit läuft ab. Ahmadinejad bleibt nur noch bis nächstes Jahr im Amt. Er hätte nichts lieber, als seine Hände an einige Atombomben zu bekommen, um einen katastrophalen Krieg zu starten, der dann seinen Mahdi zurückbringen würde. Er hat kürzlich vor der UNO gesagt, dass die Rückkehr des 12. Imam bald stattfinden wird. In ihrer apokalyptischen Vision kann ihr Mahdi nur als Folge einer iranischen Erschütterung und Ehrfurcht auslösender Kampagne oder etwas Katastrophalem zurückkehren.

Auch für Netanyahu läuft die Zeit aus. Er hat vor der UNO plädiert, eine Rote Linie zu setzen und alles Notwendige zu tun, um den Iran zu stoppen. Er hat sich sogar genötigt gefühlt, die Zeichnung einer Bombe zu benutzen, um zu vermitteln, wie nahe der Iran bereits an einer Atombombe ist. Egal wie geschmacklos oder simpel dies gewesen ist, er hat es als notwendig erachtet, zu zeigen, wie nahe diese Zeichnung an der Realität ist, und dass der Iran sein Ziel erreichen wird, wenn er nicht gestoppt wird.

Wird es auf taube Ohren fallen? Wird die Welt handeln oder einfach nur weitere Sanktionen beschliessen? Werden die USA endlich eine realistische Rote Linie ziehen, bevor es zu spät ist? Oder muss es Israel alleine machen und die Atomanlagen zerstören und die negativen Konsequenzen tragen?

Das sind extrem schwierige Tage für Israel. Der Druck auf Netanyahu und die israelische Führung muss riesengross sein. Aber ganz egal, für Israel ist es sowieso eine no-win Situation. Der Iran darf keine solche atomare Fähigkeit erlangen. Die Folgen davon wären für Israel, die Golfstaaten und die USA unhaltbar. Auf der anderen Seite würde ein Angriff auf die Atomanlagen auch eine riesige Gegenreaktion für Israel bedeuten: Der Iran könnte versuchen, die Strasse von Hormus zu blockieren, wie sie es schon angedroht haben. Sie könnten auch amerikanische Stützpunkte in der Region angreifen. Sie könnten ihre Langstreckenraketen auf Israel abfeuern. Und fast sicher würden sie ihre Verbündeten, die Hamas, Hisbollah und möglicherweise sogar Syrien benutzen, um einen Angriff gegen den jüdischen Staat durchzuführen.

Israel braucht heute unsere Gebete mehr als jemals zuvor. Schwierige Entscheidungen müssen getroffen werden. Die Last der Welt muss auf den Schultern von Benjamin Netanyahu liegen. Angreifen oder warten? Werden die USA Israel zur Hilfe kommen oder nicht? Die Gegenreaktion der Weltgemeinschaft gegen Israel könnte hart sein. Der Ölpreis wird nach einem Angriff und der Gegenreaktion fast sicher emporschnellen und einen noch grösseren Druck auf die jetzt schon fragile Weltwirtschaft auslösen. Eine weitere Erhöhung des Ölpreises könnte einige Nationen über die Klippe in den Abgrund stürzen. Alle diese Faktoren müssen von der israelischen Regierung abgewogen werden.

In der Tat liegen sehr düstere Tage vor Israel; ihre Schwierigkeiten werden stetig zunehmen.  Das aber sollst du wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten eintreten werden. (2. Timotheus 3:1)

Sie haben heute, da die Entrückung noch nicht stattgefunden hat, den Leib von Jesus Christus, der in ihrem Namen betet: Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde!“ (1. Mose 12:3).

Aber wer wird nach der Entrückung für sie beten und die Nation Israel in ihrem Kampf gegen diejenigen unterstützen, die ihren Untergang suchen? Die Welt wird bereits jetzt, da die Gemeinde noch da, zu einem immer finstereren Ort. Stellen Sie sich vor, wie finster es wird, nachdem die zurückhaltende Kraft des Heiligen Geistes, der im Leib Jesu Christi wohnt, weggenommen sein wird. 7 Jahre scheinen eine schrecklich lange Zeit zu sein, um mitzuerleben, wie sich die Bedingungen auf der Erde immer weiter verschlechtern, mit all den Kriegen, Seuchen, Krankheiten, Erdbeben und toten Menschen.

Israel wird während der Drangsal grosse Probleme haben mit der Aussicht auf eine bevorstehende Konfrontation mit dem Iran bezüglich ihrer Atombomben; einem möglichen Krieg mit Syrien wie in Jesaja 17 vorausgesagt; einem wahrscheinlichen Psalm 83 – Krieg mit den angrenzenden arabischen Nationen; dem Gog-Magog Krieg; einem falschen Friedensbündnis mit dem Antichrist, das in der Bibel als „Bund mit dem Tod und der Hölle“ beschrieben wird: und einer Flucht der Juden aus dem Land in der Mitte der Drangsal, wenn sie es ablehnen, das Tier und sein Bild anzubeten und daraufhin eine starke Verfolgung einsetzt. Alles wird am Ende der 7 Jahre während der Harmageddon-Kampagne im Norden von Israel - bei der der Verlust an Mesnchenleben unvorstellbar gross sein wird - ihren Höhepunkt erreichen.

Israel braucht unsere Gebete wie nie zuvor. Die Gemeinde ist vermutlich weg, bevor all das stattfindet, aber Israel wird immer noch hier sein und während der Zeit der Drangsal von Jakob viel leiden.

Von Steve Meehan