01.10.2012

Sind Sie Ton in Gottes Händen?

In Römer 9,21 lesen wir: «Oder hat nicht der Töpfer Macht über den Ton, aus derselben Masse das eine Gefäss zur Ehre, das andere zur Unehre zu machen?»


Wir wissen wahrscheinlich, wie die Masse beschaffen ist, mit der der Töpfer arbeitet: Es ist weicher, schmiegsamer Ton, formbar in alle Richtungen, woraus die verschiedensten Gefässe gebildet werden können. Erinnert uns dieser Ton nicht an uns selbst, an unser aus Erde gemachtes Sein? 1. Mose 2,7 berichtet nämlich: «Da bildete Gott der Herr den Menschen, Staub von der Erde, und blies den Odem des Lebens in seine Nase, und so wurde der Mensch eine lebendige Seele.» Die Masse des Töpfers ist der weiche, formbare Ton. Auf diesen nimmt Paulus Bezug. Noch ist weder dessen Inhalt definiert noch dessen Form. Denn die Aushärtung hat noch nicht stattgefunden. Erst, wenn dies geschehen ist und der Prozess des Brennens die wirkliche Qualität des Gefässes offenbart hat, wird der schlussendliche Verwendungszweck festgelegt. Dies ist auch in unserem Leben so. Wir alle sind Ton in des Töpfers Händen. Er will uns formen, formen zu Gefässen Seiner Ehre. Dabei ist Er jedoch auf unsere Einwilligung angewiesen, sagt doch die Bibel: «Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und lass deinen Augen meine Wege wohlgefallen!» (Spr 23,26). Wenn wir auf Gottes Bitte eingehen und Ihm unser Herz und Leben geben, kann Er uns entsprechend formen und uns zu einem Gefäss der Ehre machen. Und so werden wir fest werden, zu einem Gefäss der Ehre. Die Bibel sagt: «Darum, Brüder, seid umso eifriger bestrebt, eure Berufung und Auserwählung festzumachen; denn wenn ihr diese Dinge tut, werdet ihr niemals zu Fall kommen!» (2.Petr 1,10). Wenn wir jedoch Gottes Reden ablehnen, Nein sagen zu Seinem Heilsangebot, dann passiert das, was wir in Epheser 4,17-19 lesen: «Das sage und bezeuge ich nun im Herrn, dass ihr nicht mehr so wandeln sollt, wie die übrigen Heiden wandeln in der Nichtigkeit ihres Sinnes, deren Verstand verfinstert ist und die entfremdet sind dem Leben Gottes, wegen der Unwissenheit, die in ihnen ist, wegen der Verhärtung ihres Herzens; die, nachdem sie alles Gefühl verloren haben, sich der Zügellosigkeit ergeben haben, um jede Art von Unreinheit zu verüben mit unersättlicher Gier.» Es ist unsere Entscheidung, zu welchem Gefäss wir einmal werden. Wenn wir Gottes Heilsangebot annehmen, werden wir ein Gefäss zur Ehre. Wenn wir es aber ablehnen, ein Gefäss zur Unehre. Wir haben uns zu entscheiden. Heute, im Jetzt! Im Verlauf unseres Lebens geschieht die Aushärtung – langsam, fortschreitend und lebenslänglich. Entweder hin zu einem Gefäss der Ehre oder aber zu einem Gefäss zur Unehre. Die Gefässe des Zorns, die nicht auf Gottes Reden eingehen, verlieren dabei immer mehr jegliches geistliche Gespür. Sie ergeben sich immer mehr der Zügellosigkeit und enden schliesslich in der unersättlichen Gier, einer Gier, die kein Ende kennt und deren brennendes Feuer nie erlischt. Die Gefässe zur Ehre jedoch machen ihre Berufung und Auserwählung fest. Gott hat sie gerufen und sie haben sich rufen lassen. Sie haben Ja gesagt zu Gottes Einladung. Und nun ist Gott dabei, Ihr Gefäss zu formen: Zu einem Gefäss der Ehre. Zu einem Gefäss der Heiligkeit und Reinheit. Zu einem Gefäss, in dem Gott selbst durch Seinen Heiligen Geist wohnt. Darf ich Sie fragen, was für ein Gefäss sind Sie? Lassen Sie den Ton Ihres Lebens aushärten durch die «Verhärtung» Ihres Herzens und werden Sie so ein Gefäss zur Unehre? Oder aber geben Sie Ihr Herz, ja Ihr Leben Jesus, damit Er daraus ein Gefäss machen kann zu Seiner Ehre? Ich möchte schliessen mit dem Wort aus Hebräer 3,7: «Darum, wie der Heilige Geist spricht: Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt (eigentlich: «verhärtet» oder «hart machen») eure Herzen nicht!»

Von Samuel Rindlisbacher