01.10.2012

Durch den Glauben ward die Hure Rahab nicht verloren

«Durch den Glauben ward die Hure Rahab nicht verloren mit den Ungläubigen, da sie die Kundschafter freundlich aufnahm» (Hebr 11,31).


Rahab war die Mutter von Boas und die Urgrossmutter von König David. Ihr Name bedeutet: «weit, geräumig, weit ausgebreitet», aber auch: «Ungestüm, Toben, Übermut, Stolz.» Beide Bedeutungen sind sehr treffend für Rahab und beschreiben ihr Leben.

Wenn Sie in Matthäus 1 das Geschlechtsregister Jesu aufschlagen, dann werden Sie darin Rahab finden (V 5). Und wenn Sie darüber nachdenken, woher Rahab kam und wer sie war, dann werden Sie entweder als selbstgerechter Mensch daran Anstoss nehmen oder als begnadigter Sünder die Barmherzigkeit und Gnade Gottes rühmen. Rahab war eine Hure und gehörte zum Volk der Kanaaniter, bei denen die Gottlosigkeit sehr gross war. Doch sie wurde eine Person, die durch ihren Glauben in die Reihen der Glaubenshelden einging. Durch den Glauben an Jesus Christus geschehen Wunder im Leben der Menschen. Wir alle sind von Natur aus wie Rahab, voll Übermut, voller Stolz, wie ein Meer, das ruhelos ist, und kennen den Frieden Gottes nicht. Doch durch den Glauben an Jesus Christus wird unser Leben weit, geräumig und weit ausgebreitet.

Die grosse Gnade und Barmherzigkeit Gottes kann Sie in diesen Zustand bringen, der Sie verloren, blind und verirrt leben. Petrus schreibt von der grossen Barmherzigkeit Gottes, die auch er erlebt hat. Er praktizierte wohl nicht Rahabs Sünde, sondern er gehörte zu der Art Menschen, die sich gut und rechtschaffen dünken. Aber auch er erkannte, dass er ein verdorbener Sünder war – wie es alle Menschen sind, ob sie nun gewisse Sünden praktizieren oder nicht. «Gelobt sei Gott und der Vater unseres Herrn Jesu Christi, der uns nach seiner grossen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten» (1.Petr 1,3).

Ja, die Barmherzigkeit Gottes ist gross, der aus verdorbenen Sündern Gerechte macht und sie völlig verwandelt Begnadigte Sünder haben immer viel Grund zum Danken, wenn sie ihre Vergangenheit anschauen und wie Paulus sagen können: «Denn auch wir waren einst unverständig, ungehorsam, gingen irre, dienten den Lüsten und mancherlei Begierden, lebten in Bosheit und Neid, verhasst und einander hassend» (Tit 3,3). Da aber erschien die Barmherzigkeit Gottes und machte alles neu (vgl. V 4).

Diese Segnungen erlebte Rahab, weil sie glaubte. Durch den Glauben ging sie nicht verloren mit den Ungläubigen. Sie erhielt das Zeugnis, dass sie glaubte, und dadurch wurde sie gerettet. Sie war als Hure menschlich gesprochen noch schlechter als alle Bewohner Jerichos, aber sie wurde gerettet, weil sie glaubte. Dies ist ein wunderbares Bild von dem, wie Gott durch das Evangelium Menschen rettet, ganz gleich welcher Herkunft und wie sündenbeladen sie sind. Paulus rühmt und sagt: «Das ist gewisslich wahr und ein teuer wertes Wort, dass Christus Jesus ist in die Welt gekommen, um Sünder selig zu machen, unter welchen ich der vornehmste bin» (1.Tim 1,15).

Rahab sagte in Josua 2,10: «Wir haben gehört … und seit wir gehört haben, ist unser Herz verzagt und ich weiss, dass der Herr euch das Land gegeben hat.» So einfach ist das mit dem Glauben. Rahab glaubte dem Gehörten und handelte danach. Alle anderen Bewohner hatten das auch gehört, aber sie glaubten nicht. Hebräer 4,2 sagt: «Denn es ist uns auch verkündigt gleichwie jenen; aber das Wort der Predigt half jenen nichts, da nicht glaubten die, so es hörten.» So war es damals, und so ist es auch heute.

Rahab glaubte und ihre ganze Familie wurde mitgerettet. Jakobus erwähnt Rahab als eine, die mit den Werken bewies, dass sie glaubte. Der tote Glaube ist ein Glaube, der zwar alles anerkennt, sich aber dem nie hingibt. Das ist ein Glaube, den auch die Dämonen haben (Jak 2,19). Handeln Sie gemäss dem, was sie glauben? Oder bleibt alles nur im Gehirn stecken? Werden Sie heute ein Glaubender, der auch danach handelt, was er glaubt. Geben Sie Ihr Herz durch den Glauben an Jesus Christus.

Von Ernst Kraft