04.10.2010

Die Auserwählten werden unter Druck gesetzt

Wie ironisch ist es, dass die Juden das auserwählte Volk Gottes sind, und die Welt von ihnen trotzdem einen „Siedlungsstopp“ im biblischen Kerngebiet verlangt. Der amerikanische Kongressabgeordnete Mike Pence hat kürzlich gesagt, dass er niemals gedacht hätte, dass er den Tag miterleben würde, an dem die amerikanische Regierung einen solchen Druck auf den Staat Israel ausüben würde. 
Amen.
Ich habe einmal im „American Colony Hotel“ in Jerusalem übernachtet, einem „arabischen Hotel“, wie es ein israelischer Freund von mir bezeichnet hat. An meinem ersten Morgen dort bin ich in die Lobby gegangen. Am Empfangsschalter waren Broschüren für Reiseführer und Sprachunterricht aufgestellt, die dazu dienen sollten, den ausländischen Journalisten zu „helfen“. Das Hotel ist berühmt dafür, dass viele ihrer Gäste ausländische Touristen, Diplomaten und Weltbanktypen sind.
Ich habe mir eine Broschüre genommen, und eine junge Angestellte hat das gesehen.
„Würden Sie gerne eine Rundreise in der West Bank machen?“ Sie lächelte süss.
„Warum?“
„Nun ja, Sie würden einen Blick auf die Realität in der West Bank erhalten.“
„Und was ist die Realität?“
Langsam begann sie zu realisieren, dass ich kein Journalist oder Diplomat oder Bänker war. Vielleicht bin ich ja nur ein gewöhnlicher Tourist … und ein pro-israelischer noch dazu. Nicht viele christliche Zionisten übernachten im „American Colony“.
Auf jeden Fall entschloss sie sich dafür, sich auf keine politische Diskussion mit einem Hotelgast einzulassen. Aber das Gespräch war aufschlussreich. Die Palästinenser beeinflussen die Ausländer sehr stark, die in das Land kommen, um zu „berichten“, was vor sich geht.
Einige Minuten später habe ich das Hotel verlassen und bin in Richtung Altstadt gegangen. Nach einigen Schritten habe ich sechs oder acht jungen Arabern gesehen, die sich in einer Reihe gegen eine Wand aufstellen mussten. Israelische Soldaten haben ihre Ausweise kontrolliert. Ein linksgerichteter Journalist, der in diesem Hotel übernachtet hätte, hätte wahrscheinliche über diese Brutalität der israelischen Armee berichtet, und von der Demütigung der armen Palästinenser.
Ich hatte eine andere Perspektive. Ich habe gewusst, dass die Soldaten auf der Suche nach Selbstmordattentätern in der Stadt waren. Das war während der Zeit der zweiten Intifada, eine Ausrede der Palästinenser für Gewalt.
Einen Tag später habe ich während dem Frühstück von einem Hinterhalt auf israelische Soldaten in Hebron gelesen; Fotos von mehreren toten Soldaten starrten mir von der Titelseite der Jerusalem Post entgegen. Einige Augenblicke später hörte ich von einem Selbstmordanschlag in Jerusalem; 11 Schulkinder wurden von einem Attentäter abgeschlachtet.
Diese Dinge werden in christlichen Medien kaum erwähnt. Es ist in christlichen Kreisen in Amerika völlig akzeptabel, der Verurteilung von Israel beizutreten.
Die neueste Taktik von Obama, um Druck auf Israel auszuüben, ist der Vorschlag einer Ausdehnung des Siedlungsstopps in der West Bank um zwei Monate. Im Gegenzug, sagt er, garantieren die USA Israel in der UNO ihr Veto und Waffenlieferungen, und sie erlauben die Gegenwart von israelischen Soldaten im Jordantal.
Verblüffend! Obama folgt dem Spielbuch von George H.W. Bush, der 1991 damit gedroht hat, die Kreditgarantien für Israel zurückzuhalten, wenn sie sich nicht mit dem Serienmörder Yasser Arafat zu „Friedensgesprächen“ treffen.
Wenn Sie ernsthaft glauben, dass die USA für diese Art der finsteren Überredungskunst nicht gerichtet werden, dann sind Sie nicht aufmerksam.
Nabil Shaath, das langjährige PLO-Mitglied und ein Kumpel von Arafat, hat gesagt, dass Israel verantwortlich ist, wenn die Verhandlungen scheitern.
Wie ironisch ist es, dass die Juden das auserwählte Volk sind, und die Welt trotzdem verlangt, dass sie ihr biblisches Kernland nicht bewohnen dürfen. Können wir eine perfektere Erfüllung von biblischen Prophetien in der heutigen Zeit sehen?
Lassen Sie mich zwei Dinge hervorheben: A) Das Gebet muss zu ihrem Hauptfokus werden. Beten Sie für Ihre Familie, Freunde und für Israel. B) Israel verliert innerhalb der christlichen Gemeinschaft sehr schnell „Freunde“.
Es wird immer leichter, die Juden zu verraten.
Ich werde es nicht tun.
Ich hatte kürzlich auf Facebook ein Austausch mit einem Christen, der nur die positiven Aspekte des lebenslangen Dienstes von Martin Luther sehen will. Ich habe ihn darauf hingewiesen, dass der Dienst von Luther durch seine kranke Sicht über die Juden irreparabel beschmutzt war.
Dieser junge Mann ist nie von seiner Beharrlichkeit abgekommen, dass wir das Leben von Luther als Ganzes betrachten müssen. Dieser junge Mann war völlig überzeugt, dass seine Sicht von Luther korrekt ist. Wenn ich wetten würde, würde ich sagen, dass eine der logischen Folgen dieses Denkens ist, dass er es für akzeptabel hält, einen Siedlungsstopp von Israel zu verlangen.
Sie denken jetzt vielleicht, dass das ein belangloser Austausch auf Facebook war, aber das ist es nicht. Diese Art von Einstellung ist in der christlichen Gemeinschaft so vorherrschend, dass ich manchmal denke, dass wir schon bald in der Lage sein werden, die Unterstützer von Israel an einer Hand abzuzählen.
Es wird für solide evangelikale Leiter auch zunehmenden populär, ihre Beziehung zu Israel mit solchen Worten zu beschreiben: „Natürlich unterstützen wir nicht immer alles, was Israel tut.“
Ich tue es.
Fürs Protokoll: Ich unterstütze einen Baustopp in Israel nicht, auch nicht für eine Nanosekunde. Baut! Pflanzt! Gründet Familien!
Das ist biblisch. Die biblische Sicht ist, dass die Juden in den Letzten Tagen blühen und gedeihen werden in dem Land, das Abraham versprochen wurde.
Das ist die Sichtweise, die ich von ganzem Herzen unterstütze. Ich unterstütze die Nation Israel, und ich unterstütze die Juden, wo auch immer sie leben.
Das ist ja gerade das Schöne daran, sie leben!
Gepriesen sei der Schöpfer des Universums für Seine Herrlichkeit, Seinen Segen und Seine Fürsorge. Er ist majestätisch, ewig und völlig souverän.
Sein Volk ist der grösste Beweis, den wir in unserem Zeitalter für diese Realitäten haben.
Von Jim Fletcher