17.06.2011

Der Islam und die Endzeit

„Und alle, die auf der Erde wohnen, werden es anbeten, deren Namen nicht geschrieben stehen im Buch des Lebens des Lammes, das geschlachtet worden ist, von Grundlegung der Welt an.“ (Offenbarung 13:8).
In diesen Tagen wächst das Interesse an der Rolle des Islams in der Endzeit. Und bei allem, was ich dazu lese, gibt es darüber auch eine Menge Missverständnisse. Die neuesten Umfragen bringen etwas Licht in diese Angelegenheit.
Es ist eindeutig erwiesen, dass die Zahl der Islamanhänger schneller wächst als die jeder anderer religiöser Gruppierung auf der Welt. Es heisst, dass die derzeitige Wachstumsrate bei den Muslimen liegt um das Vierfache höher als die der Christen. Die jüngste Umfrage, die von „The Pew Forum on Religion and Public Life“ (Umfrage-Institut für religiöses und öffentliches Leben) durchgeführt wurde, ergab, dass diejenigen, die den Islam praktizieren, beinahe ein Viertel der Gesamtweltbevölkerung ausmachen. Das sind 1,57 Milliarden Muslime. Das Christentum kommt an zweiter Stelle. Das ist alarmierend, zumal die meisten Christen im Westen das noch nicht einmal bemerkt haben, obwohl sich das direkt vor unseren Augen abspielt. Und nicht nur, dass die Muslime die am schnellsten wachsende religiöse Gruppierung der Welt sind, sondern sie sind auch schon sehr stark in den USA, in Kanada und in Europa vertreten.
Europa wird wahrscheinlich der Vorreiter sein für das, was Kanada und Amerika noch bevorsteht. Ein Vergleich der Geburtenrate von gebürtigen Europäern mit der nach Europa eingewanderten Muslimen lässt uns zu dem eindeutigen, aber überraschenden Schluss kommen: Das Europa, das wir bisher gekannt haben, wird sich sehr schnell in das verwandeln, was einige schon als „Eurabien“ bezeichnen. Es wird sich bald unter der Macht und der Kontrolle des Islam befinden. Heute leben in Deutschland bereits mehr Muslime als im Libanon. Obwohl die Zahl der Muslime in Frankreich geringer ist, als die der Muslime in Deutschland, ist der Bevölkerungsprozentanteil der Muslime höher als der der gebürtigen Franzosen. Und es wird in England bald mehr Moscheen als intakte Kirchen geben, da so viele Briten zum Islam konvertieren.
Nach der Entrückung der Brautgemeinde wird der Islam das grösste und am weitesten verbreitete Religionssystem auf Erden sein. Ob Sie nun glauben, dass der Islam eine Religion des Friedens ist oder nicht, es ist offensichtlich, dass er sich nach der Entrückung nicht auflösen wird und die Muslime ihren lang gehegten Traum, dass der Islam die vorherrschende Religion auf der Welt wird, nicht aufgeben werden, sondern ihn dann realisieren.
Und was ist mit Hesekiel 38?
Machen Sie nicht den Fehler zu denken, dass der Islam nach der Schlacht von Hesekiel 38 keine lebensfähige Religion mehr sein wird. Laut dem Bericht des oben genannten Umfrageinstituts machen die Länder, die sich gegen Israel vereinen und dabei besiegt werden, nur einen geringen Prozentanteil aus, gemessen an der islamischen Gesamtbevölkerung. Zum Beispiel sind die vier grössten islamischen Länder gar nicht an der Hesekiel-Schlacht beteiligt. In der Tat leben zwei Drittel aller Muslime in 10 Ländern, und von denen werden nur das fünftgrösste (die Türkei) und das sechstgrösste (der Iran) Land von Hesekiel im Hinblick auf diese Schlacht erwähnt. Grob geschätzt werden nur 15 % der islamischen Welt zu den Mächten gehören, die sich gegen Israel verbünden. Und dabei müssen wir noch bedenken, dass es nur ihre Soldaten sein werden, die bei dieser Schlacht sterben, und nicht deren Gesamtbevölkerung. Und angesichts der düsteren Auftritte in den vergangenen Kriegen gegen Israel ist es unwahrscheinlich, dass die Anhänger des Islam ihre Religion aufgeben werden, nur weil sie von den Juden eine weitere Niederlage hinnehmen mussten.
Und dann gibt es noch die Tatsache, dass beide Endzeit-Führer, der „König des Nordens“ und der „König des Südens“ genannt, aus Ländern kommen, die heute muslimisch sind. Nur weil sie aus dem ehemals Griechischen Reich stammen, heisst das nicht, dass es sich dabei um Westeuropäer handelt. Der erste König des Nordens baute seine Hauptstadt Seleucia am Tigris im heutigen Irak, und der erste König des Südens lebte in Ägypten. Die Bibel lehrt uns, dass diese beiden Endzeit-Könige vor dem Beginn der grossen Drangsal um die Weltherrschaft kämpfen werden. „Zur Zeit des Endes aber wird der König des Südens mit ihm zusammenstoßen. Da wird dann der König des Nordens mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen auf ihn losstürmen und in die Länder eindringen und sie überschwemmen und überfluten.“ (Daniel 11:40).
Angesichts der wahrscheinlich 2,2 Milliarden Christen, die entrückt werden, kann man sich leicht vorstellen, dass der Islam danach die stärkste religiöse Kraft auf Erden sein wird, wenn Daniels 70. Jahrwoche beginnt. Der Islam wird dann offensichtlich die Chance nutzen, um sein religiöses System zu gebrauchen, um die Kontrolle über die Welt zu bekommen.
Und denken wir daran, dass der Antichrist den Vertrag mit Israel nicht machen wird, um diesem Land zu helfen. Durch Friedensmittel wird er viele täuschen. „Und wegen seiner Klugheit und weil ihm der Betrug in seiner Hand gelingt, wird er sich in seinem Herzen erheben und viele in ihrer Sorglosigkeit verderben; und er wird gegen den Fürsten der Fürsten auftreten, aber ohne Zutun von Menschenhand zerschmettert werden.“ (Daniel 8:25). Und mit Ausnahme des fliehenden jüdischen Überrestes wird die Welt getäuscht. Wenn sie sagen: „Frieden und Sicherheit“, dann wird die Zerstörung über sie kommen (1. Thessalonicher 5:3). Aber Gott lässt sich nicht täuschen. ER hat diesen Vertrag bereits einen „Bund mit dem Tod“ genannt. „Weil ihr sprecht: »Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossen und einen Vertrag mit dem Totenreich gemacht; wenn die überschwemmende Flut daherkommt, wird sie nicht zu uns gelangen; denn wir haben Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in Betrug uns geborgen!‘“ (Hesekiel 28:15).
Dient dieser Bund dem Ziel Gottes? Ja, natürlich; alles, was geschieht, dient dem Ziel Gottes; aber das bedeutet nicht, dass alles, was dabei geschieht, gut für die Menschen ist. Die Juden werden glauben, sie hätten jetzt eine Garantie für den Frieden, aber Gott wird diesen Vertrag nutzen, um Daniels 70. Jahrwoche beginnen zu lassen; eine Zeit, in der Er die Nationen komplett zerstören und Sein Bundesvolk reinigen wird. Das wird alles andere als friedlich ablaufen.
Vor über 5 Jahren habe ich zum ersten Mal über die Ähnlichkeiten zwischen den islamischen Prophezeiungen über den Mahdi und den christlichen Prophezeiungen über den Anti-Christen berichtet. Ich habe angemerkt, dass beide in einer Zeit in Erfüllung gehen werden, die von schweren Unruhen auf der Erde geprägt sein wird. In beiden Prophetien wird gesagt, dass der Wunsch besteht, den Frieden wiederherzustellen. Sowohl der Antichrist als auch der Mahdi werden 7 Jahre lang regieren. Beide werden das Oberhaupt einer Weltreligion und einer einheitlichen Weltregierung sein. Beide werden behaupten, dass sie übernatürlichen Ursprungs sind. Und in beiden Fällen wird prophezeit, dass ihre Herrschaft in einer Schlacht zwischen Gut und Böse endet, die der Erde das Jüngste Gericht einbringt. Es klingt beinahe so, als würde es sich bei den beiden um ein und dieselbe Person handeln.
Bis jetzt waren alle, die die biblische Prophetie studiert haben, davon überzeugt, dass der Antichrist westeuropäischen Ursprungs sein und irgendetwas mit der römisch-katholischen Kirche zu tun haben müsse. Aber jetzt sehe ich immer mehr Menschen, die einen zweiten Blick auf diese traditionelle Sichtweise werfen und die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass dieser Weltführer vom östlichen Bein des Römischen Reiches kommt, aus dem der Islam entsprungen ist.
Eine weitere Lektion von Daniel
Der erste Einblick bezüglich der nicht-jüdischen Herrschaft über die Zeit, in der die Nicht-Juden über die Erde regieren, bekommen wir in der Form einer Statue, die aus unterschiedlichen Metallen besteht und die Nebukadnezar in einem Traum sah (Daniel 2:31-45). Als Daniel seine Vision über die Herrschaft der Nicht-Juden hatte (Daniel Kapitel 7) zeigte sie sich in der Gestalt von vier Tieren. Das erste war ein Löwe und symbolisierte Babylon. Das zweite war ein Bär und stand für das Medo-Persische Reich. Das dritte Tier war ein Leopard, der das Griechische Reich symbolisierte. Und dann heisst es weiter in Daniel 7:7: „Nach diesem sah ich in den Nachtgesichten und siehe, ein viertes Tier, furchterregend, schrecklich und außerordentlich stark; es hatte grosse eiserne Zähne, frass und zermalmte und zertrat das Übrige mit den Füssen; es war ganz anders als alle vorherigen Tiere und hatte zehn Hörner.“ Das ist ein Bezug auf das Römische Reich. Ein Horn steht hier symbolisch für Autorität. Und die 10 Hörner hier stehen für die Vollkommenheit der göttlichen Ordnung. „Aber in den Tagen jener Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das in Ewigkeit nicht untergehen wird; und Sein Reich wird keinem anderen Volk überlassen werden; es wird alle jene Königreiche zermalmen und ihnen ein Ende machen; es selbst aber wird in Ewigkeit bestehen. Verglichen mit diesem Vers können wir sehen, dass das vierte Tier die vollständige Autorität über die Erde haben wird und sie solange nicht aufgeben wird, bis der HERR kommt und sie ihm mit Gewalt entreisst.“ (Daniel 2:44)
Der Antichrist findet zum ersten Mal in Offenbarung 6:2 Erwähnung: „Und ich sah, und siehe, ein weisses Pferd, und der darauf sass, hatte einen Bogen; und es wurde ihm eine Krone gegeben, und er zog aus als ein Sieger und um zu siegen. Er tritt unter der Verkleidung des Reiters auf dem weissen Pferd auf.
„Und wegen seiner Klugheit und weil ihm der Betrug in seiner Hand gelingt, wird er sich in seinem Herzen erheben und viele in ihrer Sorglosigkeit verderben; und er wird gegen den Fürsten der Fürsten auftreten, aber ohne Zutun von Menschenhand zerschmettert werden.“ (Daniel 8:25). Der Antichrist erweckt den Anschein, als sei er ein grosser Friedensbringer, aber seine wahre Absicht ist, die Welt zu erobern. Seine wahre Identität wird erst hier offenbart: „Und ich sah aus dem Meer ein Tier aufsteigen, das sieben Köpfe und zehn Hörner hatte und auf seinen Hörnern zehn Kronen, und auf seinen Köpfen einen Namen der Lästerung. Und das Tier, das ich sah, glich einem Panther, und seine Füsse waren wie die eines Bären und sein Rachen wie ein Löwenrachen; und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und grosse Vollmacht.“ (Offenbarung 13:1-2). Und es wird deutlich, dass er seine Macht von Satan bekommt.
Vergleichen wir Offenbarung 13:1-2 mit Daniel 7:7 dann erkennen wir, dass die 10 Hörner anzeigen, dass er die volle Autorität über das vierte nicht-jüdische Königreich hat, und dass sein Charakter eher den ersten drei von Daniels Tieren entspricht. Babylon, Persien und Griechenland waren alle östlich orientiert. Nur Rom war westlich orientiert (was dieses Reich deutlich von den drei anderen unterschied, die Daniel beschrieben hat). Könnte das bedeuten, dass der Antichrist sich auch zuerst auf den Osten (die islamische Welt) konzentriert, um seine Macht zu festigen?
Das wird sich zeigen. In seiner Auslegung von Nebukadnezars Traum sagt uns Daniel, dass die Endzeit-Version des 4. Reiches durch einen inneren Konflikt gekennzeichnet ist. Er sagt uns, dass dieses Reich einst zwei starke Beine aus Eisen hatte (den östlichen und westlichen Teil des Römischen Reiches). Doch am Ende wird es so sein, als würde man versuchen, Eisen mit Ton zu vermischen. „Und ein viertes Königreich wird sein, so stark wie Eisen; ebenso wie Eisen alles zermalmt und zertrümmert, und wie Eisen alles zerschmettert, so wird es auch jene alle zermalmen und zerschmettern. Dass du aber die Füße und Zehen teils aus Töpferton und teils aus Eisen bestehend gesehen hast, bedeutet, dass das Königreich gespalten sein wird; aber es wird etwas von der Festigkeit des Eisens in ihm bleiben, gerade so, wie du das Eisen mit lehmigem Ton vermengt gesehen hast. Und wie die Zehen seiner Füße teils aus Eisen und teils aus Ton waren, so wird auch das Reich zum Teil stark und zum Teil zerbrechlich sein. Dass du aber Eisen mit Tonerde vermengt gesehen hast, bedeutet, dass sie sich zwar mit Menschensamen vermischen, aber doch nicht aneinander haften werden, wie sich ja Eisen mit Ton nicht vermischt.“ (Daniel 2:40-43). Hier könnte von den sozialen Unruhen die Rede sein, von denen wir in einigen europäischen Ländern Zeuge sind, seitdem die einheimische Bevölkerung nicht immer gut auf die muslimische Einwanderung zu sprechen ist.
Ich schreibe diesen Artikel in keinster Weise aus dem Grund, die Sichtweisen einiger selbst ernannter Islam-Experten zu bestätigen oder zu fördern, die sich zurzeit mit neuen Auslegungen aller Art über die christliche Prophetie in Szene setzen. Es ist eine Warnung an uns alle, die Augen offen zu halten. Die Dinge laufen sehr schnell ab und werden weiterhin unsere traditionelle Sichtweise herausfordern. Daniel sagt dazu: „Du aber, Daniel, verschliesse diese Worte und versiegle das Buch bis zur Zeit des Endes! Viele werden darin forschen, und die Erkenntnis wird zunehmen.“ (Daniel 12:4). Ist es nicht erstaunlich, dass wir jetzt, wo der Islam aufgekommen ist, ein viel besseres Verständnis darüber haben, wie die Ereignisse ablaufen werden, die noch vor uns liegen? Diese kann man aber nur bekommen, wenn man scharf beobachtet. Dann sieht man in der Tat, wie sich die Puzzleteile zusammenfügen und ein Bild ergeben, das dem der Bibel voll und ganz entspricht. Aber Gott kennt seit Anbeginn das Ende; somit ist Ihm nichts von alledem neu. Wo wir eine Veränderung sehen, sieht Er einfach nur eine Angleichung der irdischen Ereignisse an die himmlische Wahrheit. Wir sollten die Bibel immer bereithalten, wenn wir die Schlagzeilen lesen. Denn jetzt haben wir einen weiteren Grund, täglich in der Heiligen Schrift zu forschen (Apg. 17:11).
Wir können die Schritte des Messias schon beinahe hören.
Von Jack Kelley