15.06.2011

Obamas 1967-Grenzpolitik

Präsident Obama hat mit seinem Aufruf für eine Zwei-Staaten-Lösung zwischen Israel und den Palästinensern, die auf den Grenzen von vor dem Sechs-Tage-Krieg von 1967 beruhen soll, für eine gewaltige Verschiebung in der US-Aussenpolitik gesorgt. Es ist das erste Mal, dass ein amtierender amerikanischer Präsident sich sozusagen mit der muslimischen Welt solidarisch erklärt hat, den Verlauf der Grenzen betreffend.
„Die Grenzen von Israel und Palästina sollten auf den Linien von 1967 basieren, mit einem Austausch, auf den sich beide Seiten verständigen, so dass für beide Staaten sichere und anerkannte Grenzen etabliert werden“, sagte Obama wörtlich.
Er ist ebenfalls gegen die Stationierung israelischer Truppen an den Grenzen, die die Palästinenser von Ägypten und Jordanien trennen. Wenn es diese Sperranlagen zwischen Gaza und Ägypten nicht geben würde, würde eine grosse Menge an Waffen in das Gebiet fliessen, das von der Hamas kontrolliert wird.
Die internationale Gemeinschaft geht bereits sehr weit darin, die israelische Siedlungspolitik zu genau zu überwachen. Diese neue Wende lässt die Einmischung von aussen noch absurder aussehen.
Der Israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu brachte rasch seine Unzufriedenheit mit dieser neuen Politik/Strategie zum Ausdruck. Er sagte Obama, dass Israel dazu bereit sei, für den Frieden Kompromisse einzugehen, lehnte jedoch den Plan, zurück zu den Grenzen von 1967 zu gehen, rundheraus ab. Diese Grenzen seien
„nicht zu verteidigen.“
„Israel ist der Meinung, dass die Realisierung eines Palästinenserstaates, um einen dauerhaften Frieden zwischen Israelis und Palästinensern zu gewährleisten, nicht auf Kosten des einzigen jüdischen Staates gehen darf“, sagte Netanjahu Obama im Oval Office.
Obama kann nicht viel weiter darin gehen, Israel unter Druck zu setzen, ohne grösseren politischen Schaden zu erleiden. Jüdische Spendengeber haben bereits jetzt die Demokratische Partei darauf hingewiesen, dass der Präsident aufgrund seiner Art des Umgangs mit Israel in Gefahr ist, finanzielle Unterstützung zu verlieren. Man möchte sich kaum vorstellen, was Obama tun würde, wenn er eine zweite Amtszeit gewinnen würde und sich keine Sorgen um seine Wiederwahl machen müsste.
Sogar mit den ihm auferlegten politischen Grenzen ist es Obama gelungen, eine der tiefsten Trennlinien in den Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Israel zu öffnen. Ein Washington-Beobachter hat darauf hingewiesen, dass Obama im Grunde der Hauptverhandlungspartner für die arabische Welt geworden ist.
Ich denke nicht, dass die Araber es verdienen, dass man ihnen Landzugeständnisse macht. Hamas hat niemals damit aufgehört, Raketen in den Süden Israels zu schiessen. An demselben Tag, an dem Obama seine Rede hielt, feuerten syrische Truppen auf unbewaffnete Demonstranten. Es wäre Wahnsinn, den Syrern den Zugang zu den Golanhöhen zu ermöglichen. Das wäre der perfekte Ort, um den Norden Israels mit Raketen zu überschütten.
Die Stadt Jerusalem wurde in Obamas Rede nicht erwähnt. Da sie Teil des im Jahre 1967 eroberten Landes war, würde die neue Politik von den Israelis fordern, dass sie die Kontrolle über die alte Stadt aufgeben müssen. An diesem Punkt kommen natürlich die Prophetien der Bibel zum Zuge. Gottes Wort sagt, dass Jerusalem in den letzten Tagen das Zentrum der Konflikte sein wird.
„Siehe, ich mache Jerusalem zum Taumelkelch für alle Völker ringsum, und auch über Juda wird es kommen bei der Belagerung Jerusalems.  Und es soll geschehen an jenem Tag, dass ich Jerusalem zum Laststein für alle Völker machen werde; alle, die ihn heben wollen, werden sich gewisslich daran wund reissen; und alle Heidenvölker der Erde werden sich gegen es versammeln.“ (Sacharja 12:2-3)
Amerika ist in grosser Gefahr, Gottes Zorn für die Art und Weise auf sich zu ziehen, in der es mit Israel umgeht. Grossbritannien war einmal Israels Wohltäter. Die Balfour-Deklaration von 1917 ermöglichte die Gründung dieser modernen Nation. Der Herr hatte den Briten Ländereien gegeben, die den Globus umspannten. „Die Sonne geht im Britischen Weltreich nie unter“, konnten sie sich zu Recht rühmen. Jedoch im Jahr 1938, als sich das plötzlich änderte und eine Phase der offenen Feindseligkeit gegenüber Israel begann, änderten sich die Dinge. Heute ist der grösste Teil dieses Reiches verschwunden und Grossbritannien ist nicht mehr die dominante Weltmacht.
Ich halte nichts von der beliebten Ansicht, nach der jedes Mal, wenn die USA etwas tun, was negativ für Israel ist, ein unmittelbares Gericht über sie kommt. Ich glaube jedoch, dass es auf lange Sicht seinen Preis fordert, sich gegen Gottes Augapfel zu stellen. Ich würde unsere Politik der jüngsten Vergangenheit den Nahen Osten betreffend, als die wahrscheinliche Ursache dafür anführen, dass unsere Nation zur Zeit das schlimmste Jahr an Naturkatastrophen erlebt. Ich fürchte mich davor, mir vorzustellen, was diese neue Veränderung für die Zukunft bedeutet.
„Und ich will dich zu einem grossen Volk machen und dich segnen und deinen Namen gross machen, und du sollst ein Segen sein.  Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf der Erde!“ (1. Mose 12: 2-3)
Von Todd Strandberg