20.12.2010

Jesus hat für uns gebetet

Johannes Kapitel 17 ist eine tiefgründige Botschaft. Es zeigt uns die Beziehung von Jesus zu Seinem Vater, von Jesus zu denjenigen, die Ihm nachfolgen, und zu denjenigen, die noch zu Ihm kommen. Es ist schön und tröstend zu wissen, dass unser Herr Jesus an uns gedacht hat, nur Stunden bevor Er das grösste Opfer gemacht hat, das jemals gemacht wurde. Er hat das für Sie gemacht, und Er hat es für mich gemacht. Warum? Weil wir Sein sind. Weil Er uns liebt. Damit wir schon sehr bald eine freudige Vereinigung mit Ihm haben können. Und schon bald wird es sein.
Viele benutzen Johannes 17, um die „Einheit“ zwischen Menschen allen Glaubensrichtungen zu fördern. Das ist eine Verkehrung von Gottes Wort, und die Botschaft der Einheit in Johannes 17 wird oft missbraucht, um eine religionsübergreifende Einheit zu fördern. Johannes 17 ist eine Botschaft der Einheit mit anderen Gläubigen an den einen wahren Gott, den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Das ist die Bedeutung der „Einheit“, für die Er innbrünstig gebetet hat. Im 20. und anfangs des 21. Jahrhunderts wurden und werden Anstrengungen unternommen, alle Kirchen wieder zusammenzubringen. Das wird als ökumenische Bewegung bezeichnet. Diejenigen, die in diese Bewegungen involviert sind, sagen Dinge wie:
„Lasst uns alle vereinen. Lasst uns unsere Differenzen vergessen und uns alle zusammenschliessen!“
„Wir müssen einander lieben und dürfen nicht mehr gespalten sein!“
„Es spielt keine Rolle, was wir glauben, solange wir alle eins sein können!“  
Dort sind die physischen Kirchen heute. Wir müssen verstehen, dass das nicht biblisch ist. Denken Sie daran, dass die Wahrheit niemals für die Einheit geopfert werden darf. Die Wahrheit ist wichtiger als die Einheit. Die Wahrheit finden wir im Wort Gottes, und nicht verzehrt oder verdreht wie für diejenigen, die es benutzen, um falsche Religionen oder Lehren zu fördern. Was gefällt Gott mehr, auf der Seite der Wahrheit zu stehen, auch wenn Sie alleine sind, oder auf der falschen Seite mit Tausenden von anderen Menschen?
Wir dürfen die Bibel nie verwerfen, damit wir Einheit haben können! Als der Herr Jesus für Seine Gemeinde gebetet hat, hat Er diese Bitte gemacht: „Dass sie alle eins seien.“ (Johannes 17:21). Was ist passiert? Warum haben wir heute keine vereinte, einheitliche Kirche auf der Erde? Warum sind die Kirchen gespalten, anstatt vereint?
Diese Spaltungen existieren, und wir müssen sie erkennen und verstehen. Gott hat diese Spaltungen nicht gebracht, sondern die Menschen. Diese Spaltungen und Teilungen existieren wegen des Menschen, wegen der Ignoranz des Menschen, wegen des Versagens des Menschen, wegen des Stolzes des Menschen, der Lust des Menschen nach Macht und Position, der Selbstsucht des Menschen, dem Wollen des Menschen, seine eigenen Dinge auf seine Art und Weise zu tun.
Spaltungen kommen wegen des Versagens des Menschen, mit Gott richtig zu bleiben. Wenn die Menschen eine richtige Beziehung mit Gott unterhalten würden, dann wären sie auch in der richtigen Beziehung miteinander, und es würde eine Einheit und ein „Eins sein“ geben. Aber damit die Menschen untereinander Gemeinschaft haben, müssen sie zuerst mit unserem Himmlischen Vater Gemeinschaft haben (1. Johannes 1:3).
Gab es in den Tagen der frühen Gemeinde tausende und abertausende von verschiedenen Denominationen und Gruppen und Gemeinde, die alle verschiedene Dinge gelehrt haben? Wenn Sie die Gemeinde in Korinth, und die Gemeinde in Jerusalem, und die Gemeinde in Antiochia besucht hätten, was hätten Sie dann vorgefunden? Hätten Sie drei verschiedene Gemeinden gefunden, die alle ihre eigenen Sachen gemacht hätten? Nein, stattdessen hätten Sie drei Gemeinden vorgefunden, die alle auf den gleichen Christus hingewiesen und das gleiche Evangelium verkündet und die gleiche Wahrheit praktiziert hätten.
Die Gemeinden befanden sich an verschiedenen Orten, aber sie hatten alle den gleichen Christus, den gleichen Heiligen Geist, die gleiche heilige Bibel, und den gleichen brennenden Wunsch, den Willen Gottes zu tun und den Geboten von Jesus Christus zu gehorchen. Wenn Sie im 1. Jahrhundert gelebt hätten, und von Philippi nach Ephesus gezogen wären, dann hätten Sie in Ephesus die gleiche Art von Gemeinde gefunden, wie in Philippi.
Wenn eine nicht gerettete Person von Rom nach Thessaloniki gereist wäre, hätte sie nicht gesagt: „Oh, diese Gemeinde in Thessaloniki ist so verschieden gegenüber der Gemeinde in Rom.“ Nein, stattdessen hätte er gesagt: „Die Gläubigen in Thessaloniki sind genauso wie diejenigen, die ich in Rom kennengelernt habe.“ Die Gläubigen in beiden dieser Städte haben auf den gleichen Christus hingewiesen, und auf die gleiche Bibel. Das ist die Art und Weise, wie die Gläubigen heute sein müssen. Ich frage, was hat sich geändert? Gott sicherlich nicht.
Heute ist die Situation völlig anders, als im 1. Jahrhundert. Viele Kirchen haben sich von der Bibel und vom Gott der Bibel entfernt. Kirchen haben sich getrennt und geteilt, und neue Kirchen haben sich gebildet. Heute gibt es Tausende von verschiedenen Kirchen. Einige dieser Kirchen sind gut, und viele sind nicht so gut. Einige Kirchen glauben heute immer noch und lehren die Bibel. Viele andere Kirchen glauben nicht mehr an die Bibel (auch wenn sie vielleicht die Bibel benutzen oder aus der Bibel vorlesen), und sie lehren die Menschen nicht, was die Bibel darüber sagt, wie wir in den Himmel kommen.  
Der Teufel hat erfolgreich viel Verwirrung in die heutige Zeit gebracht. Die Menschen betrachten all die verschiedenen Kirchen und all die verschiedenen Religionen, und sie sagen Dinge wie:
„Es gibt so viele Kirchen, und sie glauben alle an verschiedene Dinge, darum nehme ich an, dass es nicht wirklich eine Rolle spielt, was eine Person glaubt.“
„Alle diese Kirchen sagen den Menschen, wie man zu Gott kommt, darum muss es viele Wege zu Gott geben.“
„Alle diese Kirchen interpretieren die Bibel unterschiedlich. Die Bibel scheint für verschieden Menschen verschiedene Dinge auszusagen. Die Bibel muss ein sehr verwirrendes Buch sein!“
„All diese Kirchen lehren verschiedene Dinge. Wer kann die Wahrheit wissen? Wer kann wissen, was richtig ist?“
Gott hat sich nicht verändert. Die Bibel hat sich nicht verändert. Die Wahrheit hat sich nicht verändert, aber der Teufel hat gute Arbeit geleistet, Verwirrung zu stiften, und die Wahrheit Gottes scheint inmitten all dieser Unordnung verloren zu sein.
Was würden Sie jemandem antworten, der sagt: „Es gibt so viele Religionen, dass es unmöglich scheint, herauszufinden, was die Wahrheit wirklich ist.“ Und wie würden Sie auf folgende Aussage antworten: „Es ist in Ordnung, an alles zu glauben, was man will, solange man aufrichtig ist.“
Verlassen Sie niemals die Wahrheit. Wenn andere Menschen Einheit wollen, dann müssen sie kommen und mit Ihnen auf der Wahrheit stehen. Opfern Sie die Wahrheit niemals für etwas anderes. Verlassen Sie die Wahrheit nie um der Einheit willen (das ist es, was die ökumenische Bewegung heute tut). Stehen Sie immer auf der Seite der Bibel. Wenn andere bei Ihnen stehen wollen, dann ist das in Ordnung. Wenn nicht, dann gehen Sie trotzdem nicht von dort weg, wo Sie stehen, um sie zu treffen.
Wir müssen so richtig und so wahr sein, dass diejenigen, die falsch liegen, es für notwendig halten, mit uns zu brechen. Diejenigen, die die Sache der wahren christlichen Einheit hindern oder verletzen, sind diejenigen, die es ablehnen, treu und gehorsam zum ganzen Wort Gottes zu stehen, von 1. Mose bis Offenbarung.
Denken Sie daran, dass viele Menschen vom Herrn Jesus weggegangen sind, weil sie es abgelehnt haben, auf der Seite der Wahrheit zu stehen und den Lehren des Herrn zu folgen. Das wird in Johannes 6 illustriert.
Nichts, was geschieht, kann Gott überraschen. Er kennt alle Misserfolge der Menschen. Gott kann in Seiner Gnade sogar solche Spaltungen nutzen. In Galater 3:28 lesen wird: Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus.“
Werden Sie auf der Seite von Gottes Wort stehen? Werden Sie die Beziehung mit Ihm haben, die Er will?
Unser Herr will ganz gewiss Einheit und Eins sein. Dafür hat der Herr gebetet (Johannes 17:21-23; siehe auch Epheser 4:3-6,13). Im zukünftigen Zeitalter des Königreichs wird es nicht hunderte von verschiedenen Religionen auf der Erde geben.
Es wird eine Einheit der Verehrung geben, weil alle den König der Könige verehren werden (Sacharja 14:16), und diejenigen, die den König Gottes nicht verehren, werden bestraft werden (Sacharja 14:17-19). Lesen Sie auch Jesaja 2:1-3. Keine Kulte und keine falschen Religionen werden auf der Erde erlaubt sein.
Während der Drangsal wird es auch eine Einheit der Verehrung geben, aber das wird die falsche Art der Verehrung sein. Der Mann der Sünde (der Antichrist) wird keine anderen Religionen erlauben (Off. 13:4,8,12,15,16).
Die Menschen schliessen sich oft wegen einer gemeinsamen Sache oder Absicht zusammen. Herodes und Pilatus haben einander gehasst, aber sie haben sich beide in einem gemeinsamen Hass gegen Jesus Christus zusammengeschlossen. Während des 2. Weltkrieges haben sich viele verschiedene Länder vereint, um gegen Deutschland und Japan zu kämpfen und sie zu besiegen. Am Ende der Drangsal werden sich Menschen aus der ganzen Welt gegen Gott vereinen. Darüber können Sie in Psalm 2 lesen.
Unsere Zeit in der Welt, wie wir sie heute kenne, kommt bald zu einem Ende. Lasst uns Gottes Willen für unser Leben suchen, Ihn verherrlichen in allem, was wir tun, und für diejenigen beten, die verloren sind. Denken Sie daran, dass Jesus nur wenige Stunden vor Seinem Tod an Sie gedacht hat. Er ist für alle gestorben. Alle werden Ihn nicht annehmen, aber wir müssen in der Hoffnung verweilen, einander lieben und uns um einander kümmern, bis unsere Aufgabe hier vollendet ist. Dann werden wir in die ewige Freude des Herrn eingehen.
Von Lea Sylvester