10.07.2011

Ihre Zukunft im Himmel – Teil 1

Das Gute daran, eine Konferenz zu leiten, ist, dass ich die Themen selber wählen kann, und ich muss zugeben, dass ich das Beste für mich selber aufgespart habe. Es tut mir Leid für die anderen Redner, dass ich das Beste für den Schluss aufgespart habe, aber ich fühle mich nicht wirklich schuldig, weil der Himmel das Thema ist, über das ich sprechen werde.
Der Himmel ist ein aufregendes Thema, weil jeder von uns im Innern ein angeborenes Wissen hat, dass es nach diesem Leben noch etwas gibt. Wir können das aus Prediger 3:11 erkennen:Er hat alles vortrefflich gemacht zu seiner Zeit, auch die Ewigkeit hat er ihnen ins Herz gelegt — nur dass der Mensch das Werk, das Gott getan hat, nicht von Anfang bis zu Ende ergründen kann.“ Gott hat ein Wissen in uns gelegt, dass es etwas über uns und über das Leben gibt, das weit über diese Existenz hinausgeht. Aber was das ist, können wir gar nicht wirklich begreifen. In 1. Korinther 2:9 wird uns jedoch eine Andeutung gegeben: Was kein Auge jemals gesehen und kein Ohr gehört hat, worauf kein Mensch jemals gekommen ist, das hält Gott bereit für die, die ihn lieben.“
Der Grund, warum wir das Ewige nicht begreifen können, liegt darin, dass dieses Leben dem Zustand sehr ähnlich ist, wie wenn wir im Mutterleib leben. Wir denken über dieses Leben nur so, wie es jetzt ist, und nicht wie es war oder sein könnte. Denken Sie darüber nach. Ein Schmetterling hat zum Beispiel vier Etappen: Er ist zuerst ein Ei, dann wird er zu einer Raupe, dann wird er zu einer Larve, und schlussendlich ist er ein Schmetterling. Auch die Menschen haben Etappen in ihrem Leben: Zuerst sind wir eine Eizelle, dann werden wir zu einem Embryo, dann sind wir ein Fötus, dann sind wir ein Baby, ein Kleinkind, u.s.w., bis wir schliesslich Erwachsene sind.
Aber es gibt noch eine weitere Etappe, die sogar jenseits des erwachsenen Zustands ist, und ich spreche nicht über die Pensionierung. Unglücklicherweise erkennen nicht alle Menschen die Zeichen, die diese weitere Etappe demonstrieren. Ich habe diese grossartige Geschichte, die das demonstriert. Sie handelt von zwei Föten, die im Mutterleib sind und gewisse Dinge um sich herum bemerken und auf diese Dinge reagieren. Diese Geschichte wurde von Henri Nouwen in „Our Greatest Gift: A Meditation on Dying and Caring“ geschrieben:
Die Schwester hat zu ihrem Bruder gesagt: „Ich glaube, dass es Leben nach der Geburt gibt.“
Ihr Bruder hat vehement protestiert: „Nein, nein, das ist alles, was es gibt. Das ist ein dunkler, bequemer Ort, und wir haben nichts anderes zu tun, als an der Schnur zu haften, die uns ernährt.“
Das kleine Mädchen beharrte darauf: „Es muss noch etwas anderes geben, als diesen dunklen Ort. Es muss etwas anderes geben, einen Ort mit Licht, wo man sich frei bewegen kann.“ Aber sie konnte ihren Zwillingsbruder immer noch nicht überzeugen.
Nach einer Weile des Schweigens hat die Schwester zögerlich gesagt: „Ich habe noch etwas anderes zu sagen, und ich habe Angst, dass du mir das auch nicht glauben wirst, aber ich denke, dass es eine Mutter gibt.“
Ihr Bruder wurde wütend. „Eine Mutter“, schrie er. „Wovon sprichst du? Ich habe noch nie eine Mutter gesehen, und du auch nicht. Wer hat dir diese Idee eingeredet? Wie ich dir bereits gesagt habe, ist dieser Ort alles, was wir haben. Warum willst du immer mehr? Das ich gar kein so schlechter Ort. Wir haben alles, was wir brauchen, darum lass uns zufrieden sein.“
Die Schwester war von der Antwort ihres Bruders ziemlich überwältigt und wagte es nicht, für eine gewisse Zeit etwas zu sagen. Aber sie konnte ihre Gedanken nicht vergessen, und da sie nur ihren Zwillingsbruder hatte, mit dem sie reden konnte, hat sie schliesslich gesagt: „Fühlst du nicht auch von Zeit zu Zeit diese Druckwellen? Sie sind ziemlich unangenehm und manchmal sogar schmerzhaft.“
„Ja“, antwortete er. „Was ist daran besonders?“
„Nun ja“, sagte die Schwester, „ich denke, dass diese Druckwellen da sind, um uns für einen anderen Ort bereit zu machen, einen viel schöneren Ort als diesen hier, wo wir unsere Mutter von Angesicht zu Angesicht sehen werden. Findest du das nicht aufregend?“
Der Bruder antwortete nicht. Er hatte genug von dem dummen Geschwätz seiner Schwester und spürte, dass es das Beste ist, wenn er sie ignoriert und hofft, dass sie ihn alleine lässt.  
Sind diese zwei Ansichten dieser zwei Föten nicht interessant? Das Mädchen, das wahrgenommen hat, dass es eine nächste Etappe gibt, ähnelt den Christen sehr. Das kleine Mädchen hat auf die Zeichen um sie herum geachtet. Sie hat gespannt erwartet, dass es etwas Besseres gibt, indem sie die Zeichen um sie herum erkannt und festgestellt hat. Der Knabe aber will nichts mit dem zu tun haben, was er um sich herum sieht. Er fühlt sich wohl dort, wo er ist. Er ist in seiner Ignoranz glücklich, wo er ist. Und trotzdem können wir erkennen, dass er sich vor dem fürchtet, wohin er geht. Wenn wir in dieser Phase existieren und auf die nächste vorausschauen, sind wir dann das kleine Mädchen oder der kleine Knabe?
Ausblick der Angst
Warum fürchtet sich der kleine Knabe so sehr? Warum hat er Angst vor etwas, das jenseits dessen liegt, woran er gewohnt ist? Ich denke, dass es einige Gründe dafür gibt.
Ein Grund liegt darin, dass das Leben kurz ist. Psalm 144:4 sagt: Wie ein Hauch ist der Mensch und sein Leben gleicht dem schwindenden Schatten.“ Nehmen Sie einen Atemzug. Das ist es, das ist Ihr Leben. Wirklich, denken Sie darüber nach, unser Leben geht fast so schnell vorüber. Hebräer 2:15 sagt: „…die durch ihre Angst vor dem Tod das ganze Leben lang Sklaven gewesen sind.“ Das Leben ist so kurz, dass der Tod immer an der Grenze unserer Vorstellung lauert. Wir wissen, dass der Tod dort draussen ist, aber wir verbringen die meiste Zeit damit, ihn zu meiden, indem wir nicht an ihn denken.
Der zweite Grund, warum wir Angst vor dem Tod haben, liegt an falschen Vorstellungen. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass viele der falschen Vorstellungen, die wir vom Himmel haben, von Karikaturen kommen. Wirklich, wir wachsen mit Karikaturen auf. Wie viele Male haben Sie gesehen, wie der Kojote den Roadrunner verfolgt hat, bis einer seiner Pläne ins Auge geht und er zerquetscht wurde, und plötzlich schwebt er im Himmel um herum und spielte Harfe? Oder wie ist es mit dem Teufel? Er wird mit einer Mistgabel portraitiert, und er hat einen grossen Bierbauch und lacht wahnsinnig „Ha, ha, ha!“ Er wird gezeigt, wie er in der Hölle ist, wie er Menschen mit der Mistgabel schubst und hysterisch lacht. Oder schauen Sie sich die Filme an. Wie wäre es, wenn wir mit Yoda verschwinden und eins mit der Macht werden? Alle diese Konzepte prasseln aus allen Richtungen auf uns ein und geben uns verschiedene Sichtweisen. Diese Eindrücke haben uns sehr verwirrt gemacht.
Falsche Vorstellungen kommen von unserer Mutterleib-Perspektive, weil wir einfach nicht genug Einzelheiten haben und über gewisse Details rätseln müssen. Aber wir müssen nicht vollkommen rätseln, da uns Got einige Details darüber gegeben hat, wie das Leben danach sein wird. Er hat diese Details in die Bibel gelegt. Vergessen Sie nicht, dass uns 1. Korinther 2:9 bestätigt, dass „Gott für die bereit hält.“ Gott hat unser Leben auf das jetzige Leben und das Leben danach vorbereitet, und Er gibt uns in der Bibel einen Vorgeschmack davon.
Falsche Vorstellungen
Lassen Sie uns einige falsche Vorstellungen über das Leben nach dem Tod betrachten.
Vernichtung
Wie steht‘s mit der Vernichtung? Sie hören diese falsche Vorstellung, wenn ein Atheist vorbeikommt und Ihnen erzählt, dass es nach diesem Leben einfach nichts gibt. Wenn wir fertig sind, sind wir hier raus, wir sind weg, sagen sie. Ab wie können sie das wissen? Wo genau haben sie die Information bekommen, dass dieses Leben die einzige Existenz ist, dass das alles ist, was es gibt? Im Widerspruch zu dem, was sie behaupten, hat Jesus erklärt, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, und wir können Seine Lehre diesbezüglich in Lukas 16 und Offenbarung 20 finden.
Reinkarnation
Wie steht’s mit der Reinkarnation? Es ist die östliche Philosophie, dass wir nach dem Tod immer und immer wieder zurückkommen. Wie kommen zurück, um zu versuchen, das schlechte Karma los zu werden, die schlechte Energie, die uns angeblich umgibt, damit wir schlussendlich die gute Kraft werden. Nein! Hebräer 9:27 sagt uns:
Und so gewiss es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht.“ Die Bibel lehrt, dass wir dazu bestimmt sind, einmal zu sterben."
Fegefeuer
Wie steht’s mit dem Fegefeuer, einer katholischen Lehre, die besagt, dass Sie an einem Ort des Schreckens leiden müssen, um sich selbst von Ihren Sünden zu reinigen, bevor Gott Sie in den Himmel lässt. Nein! Epheser 2:8-9 sagt:
Denn aus Gnade seid ihr errettet durch den Glauben, und das nicht aus euch — Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.“ 1. Johannes 1:7 sagt uns auch: „…das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, reinigt uns von aller Sünde.“ Es ist Jesus, der uns reinigt, und nicht wir, die wir unsere Sünden irgendwo für eine gewisse Zeit verbrennen.
Seelenschlaf
Wie steht’s mit dem Seelenschlaf? Diese populäre falsche Vorstellung behauptet, dass Sie in den Boden gehen werden, wenn Sie sterben, und Ihre Seele dort besinnungslos bleibt, bis Sie eines Tages wieder auferstehen. Nun ja, ich bin schon allein von dem Gedanken erschrocken, dass ich acht Stunden am Tag besinnungslos verbringen muss, geschweige denn Jahrzehnte oder Jahrtausende. Nein! Der Apostel Paulus sagt uns in 2. Korinther 5:8: Wir sind aber getrost und wünschen vielmehr, aus dem Leib auszuwandern und daheim zu sein bei dem Herrn.“ Wir werden also nach dem Tod nicht besinnungslos sein.
Ein Engel werden
Wie steht’s damit, dass Sie ein Engel werden? Wir sehen das immer wieder in Karikaturen. Diese falsche Vorstellung sagt, dass Sie ein Engel werden, wenn Sie sterben. Ihnen werden Flügel gegeben, und Sie werden einen kleinen Heiligenschein bekommen. Nein! Hebräer 1:14 sagt uns: Sind sie (Engel) nicht alle dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, welche das Heil erben sollen?“ Oder 1. Korinther 6:3: „Wisst ihr nicht, dass wir Engel richten werden? Wieviel mehr die Angelegenheiten dieses Lebens?“ Engel sind eine völlig andere Schöpfung als wir. Wir werden nicht Engel. Wie wir später sehen werden, werden wir etwas Besseres.
Himmlische Existenz
Wie steht’s mit der Existenz in einer himmlischen Welt? Diese falsche Vorstellung lehrt traurigerweise, dass wir in einer geistlichen Welt enden werden, wo wir auf Wolken sitzen und den ganzen Tag Harfe spielen werden. Wie langweilig! Ich glaube, dass das eine der besten Täuschungen des Teufels ist, um unsere Vorstellung vom Himmel einzulullen, indem er sagt, dass der Himmel nur langweilig ist. Nein! Das Konzept, dass der Himmel ein Ort ist, an dem Geister auf Wolken herumschwirren, ist nicht biblisch. Es ist in der Tat eine Irrlehre, die sich in die Kirchenwelt eingeschlichen hat.
Alle Wege führen in den Himmel
Ich glaube, dass die grösste falsche Vorstellung, die wir über den Himmel haben, diejenige ist, wie wir dorthin kommen. Es wird uns gesagt, dass wir alle zusammen den Weg des Lebens hinuntergehen, sobald wir geboren werden, und dass wir gemeinsam den Himmel erreichen werden. Abe das ist ganz einfach nicht wahr. Sobald wir gesündigt haben, sobald wir unvollkommen geworden sind, sind wir unter Gottes Fluch gefallen und bleiben Gegenstand Seines Zorns.
Nein, da Sie geboren wurden, gehen Sie nicht automatisch in den Himmel. Sie gehen seit Ihrer Geburt direkt auf dem Weg in die Hölle. Es ist Jesus, der uns von der Strasse der Hölle rettet und in die Richtung des Himmels zieht. Darum nennt man es „gerettet werden“. Er rettet uns vor etwas. Er rettet uns vor unseren Sünden, welche uns in den endgültigen Bestimmungsort der Hölle schicken.
Nehmen wir an, dass Sie auf dem Meer und am Ertrinken sind. Wundersamerweise sehen Sie, wie sich Ihnen ein Boot nähert. Der Kapitän des Bootes wirft Ihnen einen Rettungsring zu. Sie wissen, dass Sie dieser Rettungsring vor Ihrer Bestimmung, welche das Ertrinken ist, retten wird, wenn Sie ihn ergreifen. Es wäre eine fatale falsche Vorstellung, wenn Sie denken würden, dass Sie bereits gerettet sind und nicht ertrinken werden. Diese Rettungsleine zu ergreifen ist eine Entscheidung, die Sie und ich und wir alle treffen müssen. Es ist eine Wahl, eine Entscheidung, ob wir Gottes ewige Rettung annehmen oder nicht. Wenn Sie auf dem Meer schwimmen und den Rettungsring wegstossen, dann sind Sie es, die sich für den Tod entschieden hat. Sie haben entschieden, zu ertrinken. Es war Ihre Wahl. Jesus lehrt diese Realität in Johannes 3.36: Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.“
Es gibt also viele falsche Vorstellungen über den Himmel und wie wir dorthin kommen, die uns verwirren wollen, damit wir die Realität nicht erkennen.
Von Nathan Jones