26.07.2011

Verschwörungstheorien: Was lehrt die Bibel über das Auftreten des Antichristen? – Teil 5

Was sagt die Bibel über Weltverschwörungstheorien? Gehören sie zum prophetischen Wort? In dieser Reihe soll auf solche und damit verbundene Fragen eingegangen werden. Lesen Sie hier Teil 5.
Verschwörungstheorien scheinen sich mit dem zu decken, was die Bibel über den Antichristen sagt, da sie ja auch von einer kommenden Weltdiktatur sprechen. Betrachten wir das prophetische Wort aber einmal näher, bin ich mir nicht mehr so sicher, dass diese beiden Sichtweisen übereinstimmen. Warum?
Christliche Vertreter der Verschwörungstheorien verweisen darauf, dass Gott diese Abläufe am Ende zulässt, angeblich über Jahrzehnte oder Jahrhunderte hinweg. Aber stimmt eine solche These mit dem Zeugnis der Schrift überein? In Römer 1 lesen wir, wie der Herr die Menschen ihren sündigen Begierden überlässt. In Matthäus 24,12 spricht Christus vom Überhandnehmen der Gesetzlosigkeit. In 2. Thessalonicher 2,3 ist vom grossen Abfall die Rede, der dem Auftreten des Menschen der Sünde vorausgeht. Das hat aber mit Weltverschwörungen reichlich wenig zu tun, sondern macht deutlich, dass Gott die Sünde und die Gottlosigkeit am Ende ausreifen lässt.
Was die Ereignisse betrifft, die diese Welt grundlegend erschüttern, so lesen wir an keiner Stelle, dass Gott  Dinge zulässt oder den Menschen sich selbst überlässt. Im Gegenteil. Er ist der Handelnde und nicht irgendeine Geheimbruderschaft und Weltverschwörung. Er gibt den Takt an, um ein Zitat von meinem Lehrer Fritz Grünzweig aufzugreifen. So lesen wir in Jesaja 44,24-27: «So spricht der Herr, dein Erlöser und der dich von Mutterleib an gebildet hat: Ich, der Herr, bin es, der alles wirkt, der die Himmel ausspannt, ich allein, der die Erde ausbreitet – wer war da bei mir? Ich bin es, der die Wunderzeichen der Orakelpriester platzen lässt und die Wahrsager zu Narren macht, der die Weisen zur Umkehr zwingt (Schl2000: zum Widerruf zwingt) und ihr Wissen zur Torheit macht, der das Wort seines Knechtes aufrichtet und den Plan seiner Boten ausführt, der von Jerusalem sagt: Es soll bewohnt werden! und von den Städten Judas: Sie sollen aufgebaut werden und seine Trümmerstätten werde ich wieder aufrichten – der zur Meerestiefe spricht: Versiege und deine Ströme will ich austrocknen.»
In besonderer Weise ist und bleibt Gott am Ende der Handelnde in allem, was die Menschheit trifft, und nicht die Freimaurer, das Weisse Haus oder das Pentagon oder sonst wer. Er lässt den Dingen nicht den Lauf, sondern macht menschliche, widergöttliche Pläne zunichte und lässt die Orakel der Wahrsagepriester, okkulte Verschwörungen und Machenschaften platzen.
Wir haben zwei prophetische Bücher, in denen die endzeitlichen Linien bis zum Antichristen hin deutlich werden. Daher müssen wir uns fragen, ob wir die Weltverschwörungstheorien oder Spuren davon in ihnen finden. Wenn das nicht der Fall ist, gibt es nur zwei Möglichkeiten:
1. Die ganzen Weltverschwörungstheorien entspringen nicht dem Zeugnis der Schrift, sondern dem Vater der Lüge.
2. Die ganzen Weltverschwörungstheorien sind in den Augen Gottes so unwichtig und unbedeutend, dass Er keine Zeile in Seinem Wort darauf verwendet.
So wollen wir uns diesbezüglich in den nächsten beiden Ausgaben zum einen mit dem Zeugnis des Propheten Daniel befassen und zum anderen mit dem Zeugnis in der Offenbarung.
Von Johannes Pflaum