27.03.2011

Ansprüche eines Königs

«Eure Söhne wird er nehmen ... Eure Töchter wird er nehmen ... Von euren Äckern, euren Weinbergen und Ölbaumgärten wird er die besten nehmen ... von euren Saatfeldern und Weinbergen wird er den Zehnten erheben ... Eure Knechte und Mägde, eure schönsten Rinder und Esel wird er nehmen ... Von eurem Kleinvieh wird er den Zehnten erheben ... ihr werdet ihm als Knechte dienen müssen» (1Sam 8,11.13.15-17).
Diese Worte wurden damals durch Samuel an die Adresse Israels gerichtet, nachdem es sich einen König gewünscht hatte. Samuel hatte das Volk sehr ernst gewarnt und gesagt: Wenn ihr wirklich einen König wollt, dann bedenkt, dass dies nicht einfach werden wird! Denn ein allfälliger König wird von euch alles fordern, was immer er wünscht, wonach immer ihn gelüstet! Und es wird euch dann nicht möglich sein, nein zu sagen. Im Gegenteil: Ihr werdet ihm gehören mit Leib und Gut und Leben.
Natürlich – es handelt sich hier um den Herrschaftsanspruch eines Königs in Israel, aber das sollte uns nicht in falscher Sicherheit wiegen. Denn auch wenn unser Herr Jesus niemanden in Seine Nachfolge zwingt, so ist doch Sein Herrschaftsanspruch genauso absolut wie bei einem König! Er sagt in Johannes 15,14: «Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete.» Hier werden wir nicht nur mit dem Heiland konfrontiert: «Ihr seid meine Freunde …», sondern auch mit dem König: «… wenn ihr tut, was ich euch gebiete!» Ja, die Annahme des Heilands hat immer auch mit Gehorsam gegenüber dem König zu tun. Das bedeutet, dass, wenn wir Sein Erlösungswerk in Anspruch genommen haben, es auch über unserem Leben heisst: «Ich nehme … Ich nehme … Ich nehme …!» Und was will Er, was fordert Er für sich? Er will uns ganz besitzen! Er will unser ganzes Herz, unsere ganze Zuneigung, unsere erste Liebe, unseren gänzlichen Gehorsam. Er verlangt völligen Glauben, absolutes Vertrauen, ganze Treue. Er will unsere beste Zeit, Er sucht völligen Eifer. Er wünscht selbstlosen Einsatz, sucht ganzen Fleiss und will auch Herr sein über unsere materiellen Güter. Wollen wir unserem König in dieser Weise dienen? Wollen wir Ihm das alles von Herzen überlassen und Ihm sagen: «Herrsche Du über mich» und «Dir gehöre ich mit Leib und Leben»?
Vielleicht ist es notwendig, dass wir in Bezug auf unseren König neu erweckt werden, unser Leben ändern und ein Neues pflügen. Einst musste Hosea an Israel, weil es Gottes Herrschaftsanspruch durch Sünde zunichtegemacht hatte, die Worte richten: «Darum säet euch Gerechtigkeit und erntet Liebe; pflüget ein Neues, weil es Zeit ist, den Herrn zu suchen, bis dass er komme und lasse regnen über euch Gerechtigkeit» (Hos 10,12). Ist das vielleicht auch bei uns nötig? Dieses Hosea-Wort gehört wohl zu den bekanntesten Aussagen im Buch Hosea. Wie oft wurde schon darüber gepredigt, und wie oft war gerade dieses Wort der Auslöser einer grossen Umkehr zum Herrn!
Werden Sie jetzt vielleicht gewahr, dass Sie Ihrem König die Eigentumsrechte entzogen haben, dass Sie Ihm gar nicht mehr gehören mit Leib, Seele und Geist? Wenn ja, dann brauchen Sie eine Umkehr, eine persönliche Erweckung! Was aber bedeutet das? Salomo sagt in Prediger 3,3: «Abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit.» Liebe Leser, wenn es in Ihrem Leben wieder anders werden soll, wenn Sie wieder unter dem Segen des Herrn stehen wollen, geschieht das in dieser Reihenfolge: Abbrechen und bauen! Was aber muss abgebrochen werden? Alles, was vielleicht in letzter Zeit in unserem Leben an Widergöttlichem und Sündhaftem aufgebaut worden ist, wodurch Gottes Herrschaftsanspruch zunichtegemacht wurde. Lassen Sie uns einen Augenblick verweilen und unser Leben prüfen. Und wo wir Widergöttliches entdecken, da wollen wir beherzt beginnen, abzubrechen und wegzutun. Lassen Sie uns unserem König wi der alle Seine Eigentumsrechte zurückgeben. Er ist es nicht nur wert, sondern es ist Sein legitimer Anspruch! Nachdem wir diesen Schritt getan haben, beginnt das Bauen. Das bedeutet: Unser Leben wird wieder reich und fruchtbar.
Von Marcel Malgo