17.09.2010

9 Gründe für die Vorentrückung


1.) Die Imminenz der Entrückung
Die Entrückung muss imminent sein. Imminent heisst, dass die Entrückung jederzeit stattfinden kann, ohne jegliche Vorankündigungen oder Zeichen.
Jesus Christus sagt uns, dass wir bereit und wachsam sein sollen: „Darum seid wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommen wird.“ (Matt. 24:42) „Darum seid jederzeit bereit, denn der Menschensohn wird kommen, wenn ihr es nicht erwartet.“ (Matt. 24:44). Die Bedeutung dieser Warnung ist, dass uns Jesus Christus jederzeit zu sich holen kann. Nur das Konzept der Vorentrückung stimmt mit der Imminenz überein. Wenn die Entrückung zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden würde, wäre die Imminenz nicht mehr gegeben, weil andere prophetische Ereignisse zuerst stattfinden müssten. Wenn die Entrückung zum Beispiel in der Mitte der Drangsal stattfindet würde, dann müssten wir nicht schon jetzt nach Jesus Christus Ausschau halten. Dann könnten wir darauf achten, wann der Antichrist ein Bündnis mit Israel schliesst (Daniel 9:27), und wann er sich in den Tempel setzt und sich als Gott verehren lässt (Daniel 9:27; 2. Thessalonicher 2:4; Matthäus 24:15). Dann könnten wir ausrechnen, wann die Entrückung stattfindet, da die Drangsal sieben Jahre dauert und mit dem Bündnis des Antichristen mit Israel beginnt. Das gleiche gilt, wenn die Entrückung am Ende der Drangsal stattfinden würde. Dann könnten wir die Tage seit Beginn der Drangsal oder ab der Mitte der Drangsal zählen. In der Bibel steht aber nirgendwo, dass wir auf das Auftreten des Antichristen achten sollen, sondern dass wir auf Jesus Christus achten sollen (Titus 2:13). Das kann nur bedeuten, dass die Entrückung vor der Drangsal stattfindet.
2.) Die Drangsal ist nicht für die Gemeinde bestimmt
Wenn wir die Absicht und die Gründe für die Drangsal verstehen, dann verstehen wir auch, warum die Entrückung vor der Drangsal stattfinden muss.
Es gibt zwei zentrale Gründe für die Drangsal. Erstens dient die Drangsal dazu, das Volk Israel zu reinigen. Und es soll geschehen, spricht der HERR, dass im ganzen Lande zwei Drittel (der Juden) ausgerottet werden und umkommen, ein Drittel aber soll darin übrigbleiben. Aber dieses letzte Drittel will ich ins Feuer bringen und es läutern, wie man Silber läutert, und will es prüfen, wie man Gold prüft. Es wird meinen Namen anrufen, und ich will ihm antworten; ich will sagen: ‚Das ist mein Volk!’ und es wird sagen: ‚Der HERR ist mein Gott!’“ (Sacharja 12:8-9). Die Gemeinde muss nicht wie das jüdische Volk gereinigt werden, da sie durch das Blut von Jesus Christus bereits gereinigt wurde. Die Drangsal ist deshalb nicht für die Gemeinde bestimmt, sondern für das jüdische Volk: „Ja, das wird ein furchtbarer Tag sein, keinem anderen gleich, eine Zeit der Not für die Nachkommen Jakobs – doch sie werden aus dieser Not gerettet werden!“ (Jeremia 30:7). Und weil die Drangsal nicht für die Gemeinde bestimmt ist, muss die Entrückung vor der Drangsal stattfinden.
Der zweite Grund für die Drangsal ist die Bestrafung einer sündigen, Christus ablehnenden Welt. Während der Drangsal wird der Zorn Gottes als Gericht über die Welt ausgegossen, um die Feinde Gottes zu Vernichten: „Alle Völker, unter die ich euch zerstreut habe, werde ich vernichten, aber niemals euch! Euch nehme ich nur in strenge Zucht, denn ungestraft kann ich euch nicht lassen!“ Die Gemeinde lehnt Jesus Christus nicht ab und ihre Sünden werden ihr nicht angerechnet, da sie durch das Blut von Jesus Christus gerechtfertigt wurde. Darum muss die Gemeinde nicht durch die Drangsal, sondern wird vor der Drangsal entrückt. 
3.) Gottes Zorn während der Drangsal
Gott verspricht Seiner Gemeinde, dass Er sie vor Seinem Zorn bewahren wird. In Römer 5:9 schreibt Paulus, dass „wir vor Gottes zukünftigem Strafgericht bewahrt werden.“ In 1.Thessalonicher 1:10 und 5:9 schreibt Paulus, dass „Gott uns nicht seinem Zorn aussetzt, sondern dass wir durch Jesus gerettet werden.“ Schon Johannes hat in seinem Evangelium geschrieben: „Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber nicht an ihn glaubt, wird nie zum Leben gelangen, sondern Gottes Zorn wird ihn treffen.“ (Johannes 3: 36) Offenbarung 3:10 bestätigt das: „Ihr habt meine Wort beherzigt, mit dem ich euch zum Durchhalten aufrief. Darum werde ich euch vor der Zeit der Versuchung bewahren, die bald über die ganze Erde kommen und alle Menschen auf die Probe stellen wird.“ Aus dem Buch der Offenbarung wissen wir, dass Gott seinen Zorn während der ganzen Drangsal auf die Erde ausgiessen wird. Und weil die Gemeinde dem Zorn Gottes nicht ausgesetzt wird, befindet sie sich während der Drangsal nicht auf der Erde. Darum muss die Entrückung vor der Drangsal stattfinden. Es entspricht nicht dem Wesen Gottes, die Gläubigen zusammen mit den Ungläubigen zu richten.
4.) Das Buch der Offenbarung
Der Aufbau der Offenbarung deutet darauf hin, dass die Entrückung vor der Drangsal stattfindet. Das Buch der Offenbarung ist chronologisch gegliedert: Schreibe nun, was du gesehen hast, und was ist, und was darnach geschehen soll.“ (Offenbarung 1:19). Dabei müssen wir wissen, dass die Offenbarung etwa 90 n. Chr. vom Apostel Johannes geschrieben wurde. Kapitel 1 beschreibt Jesus Christus und Seinen Dienst. Kapitel 2 und 3 beschreibt das Gemeindezeitalter von Pfingsten bis heute. In Kapitel 4 wird Johannes von der Insel Patmos in den Himmel entrückt. Diese Entrückung ist ein Bild für die Entrückung der Gemeinde. Damit endet das Zeitalter der Gemeinde, und die Gemeinde erhält einen neuen Titel: Älteste. Die 24 Ältesten, die in Offenbarung 4 im Himmel sind, repräsentieren die Gemeinde. Kapitel 5 beschreibt das Geschehen im Himmel vor dem Thron Gottes. In den Kapiteln 6 - 18 werden dann die Geschehnisse beschrieben, die während der Drangsal auf dieser Erde stattfinden. In diesen Kapiteln wird die Gemeinde kein einziges Mal erwähnt. Wäre die Gemeinde während der Drangsal auf der Erde, dann würde man zu Recht erwarten, dass in der detaillierten und ausführlichen Beschreibung dieser Zeit auch erwähnt wird, welche Rolle die Gemeinde spielt. Doch in den Kapiteln, die am meisten über die Drangsal aussagen, kommt die Gemeinde nicht vor. Das liegt daran, dass die Gemeinde zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf der Erde ist. Die Gemeinde wird erst in Kapitel 19:7 als Braut Christi wieder erwähnt, die im Himmel mit Jesus das Hochzeitsmahl feiert. Danach wird die Himmelstür geöffnet (19:11) und Jesus Christus kommt mit Seiner Gemeinde auf die Erde zurück (19:14).
Einige kontern dieses Argument mit dem Gegenargument, dass während der Drangsal in Buch der Offenbarung die „Heiligen“ erwähnt sind, und dass damit die Gemeinde gemeint ist. Aber der Ausdruck „Heilige“ wird in der Bibel nicht exklusiv für die Gemeinde gebraucht. Daniel gebraucht diesen Ausdruck zum Beispiel für die Gläubigen des alten Testaments, lange bevor die Gemeinde entstand. Die Heiligen in der Offenbarung sind die Menschen, die nach der Entrückung zum Glauben gekommen sind.
Der chronologische Aufbau der Offenbarung zeigt, dass die Entrückung vor der Drangsal stattfindet.
5.) Beispiele aus dem Alten Testament
Es gibt verschiedene alttestamentliche Beispiele, die darauf schliessen lassen, dass die Entrückung vor der Drangsal stattfindet. Ein Beispiel ist Henoch. Er war ein Prophet Gottes und wurde vor Gottes Zorn bewahrt, den Er mit der Sintflut über die Erde ausgoss: „Henoch lebte in enger Verbindung mit Gott. Er wurde 365 Jahre alt. Dann war er plötzlich nicht mehr da; denn Gott hatte ihn weggenommen.“ (1. Mose 5: 24). Die Gemeinde Christi kann mit Henoch verglichen werden. Genau wie Henoch wird auch die Gemeinde von der Erde weggenommen, bevor Gott Seinen Zorn ausgiesst. Ein anderes Beispiel ist die Geschichte von Lot und seiner Familie, die vor dem Untergang von Sodom und Gomorra gerettet wurden. Gott hat Seinen Zorn erst dann über diese beiden Städte ausgegossen, nachdem Lot und seine Familie die Stadt verlassen hatten „Flieh schnell dorthin! Ich kann nichts tun, bevor du dort in Sicherheit bist.“ (1. Mose 19:22). So wird Gott Seinen Zorn auch erst dann über die Erde ausgiessen, nachdem die Gemeinde die Erde verlassen hat.
6.) Die jüdische Hochzeitstradition
Die jüdische Hochzeitstradition zur Zeit des Alten Testaments gibt uns einen Hinweis auf die Entrückung vor der Drangsal. Nachdem die Heirat zwischen der Braut und dem Bräutigam vereinbart wurde, ging der Bräutigam zum Haus seines Vaters zurück, um auf dem Familiengrundstück ein Haus für seine Braut zu bauen. Danach kehrte er ohne Vorankündigung zu seiner Braut zurück, um sie in ihr neues Zuhause  mitzunehmen. Die Braut wusste nicht, wann genau der Bräutigam zurückkommen würde, um sie zu abzuholen. Darum musste sie jederzeit bereit sein. Dann fand die Hochzeitszeremonie im privaten Rahmen statt, und das Brautpaar zog sich danach für 7 Tage in die Privaträume zurück. Nach Ablauf dieser 7 Tage fand dann das Hochzeitsessen statt und die Braut wurde der Öffentlichkeit präsentiert.
So wird es auch mit der Gemeinde sein. Der Bräutigam Jesus Christus kehrte zu seinem Vater in den Himmel zurück, um dort einen Platz für seine Braut, die Gemeinde, vorzubereiten (Johannes 14:1-3). Wenn alles bereit ist wird Jesus Christus ohne Vorankündigung zurückkommen, um Seine Braut (die Gemeinde) zu sich in die himmlische Wohnung seines Vaters zu holen (Entrückung). Dort wird dann die Hochzeit zwischen Bräutigam und Braut vollzogen. Danach befinden sich Bräutigam und Breit für 7 Jahre im Himmel. Am Ende dieser 7 Jahre findet dann das Hochzeitsmahl stattfinden (Offenbarung 19:7-9), und danach kehrt Jesus Christus mit Seiner Braut auf die Erde zurück (Off. 19:14), so dass die ganze Welt das Brautpaar sehen wird.
Während den 7 Jahren der Drangsal, wird die Gemeinde nicht auf der Erde sein, sondern zusammen mit Jesus Christus das Hochzeitsfest im Himmel feiern. Wenn Seine Braut durch die Schrecken der Drangsal müsste, dann würde sie ja beim Hochzeitsmahl am Ende der Drangsal, blutverschmiert und verletzt vor ihrem Bräutigam stehen. Dass Seine Gemeinde durch die Drangsal muss, wird Jesus Christus nicht zulassen. Darum findet die Entrückung vor der Drangsal statt.
7.) Die Zusicherung durch Paulus
Paulus warnt die Gemeinde in seinen Briefen kein einziges Mal vor der Drangsal. Nein, er lehrte die Gemeinde, dass die Entrückung vor der Drangsal stattfindet. In  2.Thessalonicher 2:2 steht, dass die Gemeinde wegen eines Briefes in grosser Aufregung war, den sie im Namen von Paulus erhalten haben, der aber gefälscht war. In diesem Brief wird den Thessalonichern gesagt, dass der Tag des Herrn (Drangsal) schon da ist. Aber anstatt sich auf die baldige Rückkehr von Jesus Christus am Ende der Drangsal zu freuen, gerieten sie in Panik. Und das hatte seinen guten Grund. Der Apostel Paulus hatte sie nämlich gelehrt, dass die Entrückung vor der Drangsal und damit mindestens 7 Jahre vor der Rückkehr von Jesus Christus auf die Erde stattfindet. Weil sie das wussten, glaubten sie nun, dass sie die Entrückung verpasst hätten, weil sie sich gemäss diesem gefälschten Brief schon in der Drangsal befanden und die Rückkehr von Jesus Christus deshalb kurz bevorstand. Die Reaktion der Thessalonicher zeigt, dass ihnen Paulus die Entrückung vor der Drangsal gelehrt hat. Und da die ganze Bibel vom Geist Gottes eingegeben wurde, ist die Lehre der Vorentrückung von Paulus, die einzig wahre biblische Lehre über die Entrückung.
8.) Das Auftreten des Antichristen
Im gleichen Kapitel (2. Thessalonicher 2) und als Antwort auf die Panik der Thessalonicher, sagt ihnen Paulus, dass vor der Rückkehr von Jesus Christus viele Leute vom Glauben abfallen werden, und dass der Antichrist auftreten wird, noch bevor Jesus Christus auf die Erde zurückkommt. „Lasst euch durch nichts und niemand täuschen: Erst müssen viele ihrem Glauben untreu werden, und der Feind Gottes (Antichrist) muss auftreten, der alles Böse in sich vereint und zum Untergang bestimmt ist.“ (2. Thessalonicher 2:3). Weiter sagt Paulus, dass der Antichrist erst dann auftreten kann, wenn der „Eine“ von der Erde weggenommen wird: „Ihr wisst doch auch, was den Antichrist daran hindert, schon jetzt zu erscheinen, noch vor seiner Zeit. Zwar spüren wir schon überall, wie sich die Mächte des Bösen regen, aber noch werden sie von dem einen aufgehalten.“ (2. Thess. 2:6-7). Bei dem „Einen“ handelt es sich um den Heiligen Geist. Erst nachdem der Heilige Geist diese Erde verlassen hat, kann der Antichrist auftreten. Und weil der Heilige Geist während des Gemeindezeitalters in den Christen lebt, kann der Heilige Geist die Erde nicht verlassen, ohne die Christen mitzunehmen (Entrückung). Das heisst, dass der Antichrist erst nach der Entrückung der Gemeinde auftreten kann. Und weil wir wissen, dass die Drangsal durch ein Bündnis des Antichristen mit Israel beginnt (Daniel 9: 27), wissen wir auch, dass die Gemeinde zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf der Erde ist. Die Entrückung muss also vor der Drangsal stattfinden.
9.) Keine Macht kann die Gemeinde überwinden
In Offenbarung 13:7 lesen wir, dass der Antichrist während der Drangsal die Heiligen überwindet: Und es wurde ihm gegeben, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu überwinden...“ Mit diesen Heiligen, die überwunden werden, kann nicht die Gemeinde gemeint sein, da die Gemeinde nicht überwunden werden kann: Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.“ (Matthäus 16:18). Die Gemeinde kann weder vom Teufel, noch vom Antichristen, noch von sonst einer Macht überwunden werden. Das heisst also, dass die Gemeinde während der Drangsal nicht auf der Erde sein kann, da die Gläubigen während der Drangsal überwunden werden. Darum muss die Entrückung vor der Drangsal stattfinden.