17.09.2010

Hinweise auf die Vorentrückung im Neuen Testament – Teil 2

Das ist der letzte Teil unserer dreiteiligen Serie über die Hinweise auf die Vorentrückung in der Bibel. Den letzten Artikel haben wir mit den Briefen von Paulus an die Thessalonicher abgeschlossen. Diese Briefe wurden 20 Jahre nach dem Kreuz geschrieben, und sie waren die erste klare Lehre über die Entrückung, die den Menschen gegeben wurde.
Und wir haben gesehen, dass Paulus die Entrückung vor den endzeitlichen Gerichten platziert hat, indem er gesagt hat, dass die Gemeinde nicht dazu bestimmt ist, den Zorn Gottes zu erleiden, sondern Erlösung zu empfangen durch unseren Herrn Jesus Christus (1.

Etwa drei Jahre nach danach schrieb Paulus den 1. Brief an die Korinther, und im 15. Kapitel dieses Briefes gibt er uns noch mehr Details über seine Entrückungslehre. Und genau dort wollen wir den letzten Teil dieser Serie beginnen.

Wie werden wir aussehen?

In 1. Korinther 15 hat Paulus die Auferstehung gelehrt und die Fragen beantwortet, wie die Toten auferstehen werden, und wie wir aussehen werden. Er hat ein Beispiel aus der Landwirtschaft gebraucht, um die Auferstehung zu beschreiben. Wir können nicht sagen, wie eine Pflanze aussehen wird, nur indem wir den Samen untersuchen. Wir müssen den Samen pflanzen und warten, bis er wächst. Wenn er das tut, wird die Pflanze anders aussehen als der Same, aber der Bauer erkennt, dass die Pflanze von dem Samen gekommen ist, den er gepflanzt hat. Paulus hat gesagt, dass das auch bei uns so sein wird. Wir können den Himmel nicht in unserem irdischen Zustand betreten, darum müssen wir in unseren himmlischen Zustand verwandelt werden. Wenn das geschehen ist, wird unser himmlischer Körper anders aussehen als unser irdischer Körper, aber trotzdem werden wir erkennbar sein. Genauso wie wir die Sonne vom Mond und den Sternen unterscheiden können, wird es auch mit uns sein. Wir werden als Person einzigartig und wiedererkennbar sein.

In 1. Korinther 15:51-53 hat Paulus dann geschrieben: „Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune; denn die Posaune wird erschallen, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dieses Verwesliche muss Unverweslichkeit anziehen, und dieses Sterbliche muss Unsterblichkeit anziehen.“

Das griechische Wort für Geheimnis bedeutet „verborgen“. Indem er gesagt hat, dass er ihnen ein Geheimnis erzählt, hat Paulus gesagt, dass er ihnen etwas Verborgenes enthüllen wird. Wenn der Herr Jesus herunterkommt, um uns in der Luft zu treffen, werden wir zuvor keine Warnung erhalten. Wir werden unserem täglichen Leben hier auf der Erde nachgehen, und im nächsten Augenblick werden wir im Königreich sein. Es wird so schnell geschehen, dass wir keine Zeit haben werden, auch nur mit den Augen zu blinzeln. Wir werden den Posaunenschall Gottes und die Stimme des Erzengels hören und von dieser Welt in die nächste hinübergehen. Wenn wir uns dann umschauen, werden wir realisieren, dass uns eine Vielzahl Gläubige des Gemeindezeitalters begleitet hat. Den Toten wurden neue Körper gegeben, und die Lebenden wurden von der Sterblichkeit zur Unsterblichkeit verwandelt. Paulus sagt, dass wir erkennen werden, gleichwie wir erkannt werden (1. Korinther 13:12). Genauso wie der Herr jeden Einzelnen von uns erkennen wird, werden wir einander ebenfalls erkennen. Und Johannes hat gesagt, dass noch nicht offenbar geworden ist, was wir sein werden, aber wir wissen, dass wir Ihm gleichgestaltet sein werden, wenn Er erscheint (1. Johannes 3:2). Für mich bedeutet das, dass wir die gleichen Fähigkeiten haben werden, die Er nach Seiner Auferstehung demonstriert hat.

Wir dürfen aber die Posaune, die wir bei der Entrückung hören werden, nicht mit der 7. Posaune aus Offenbarung 11:15 verwechseln. Bei der Entrückung werden wir die Posaune Gottes hören, die nur noch in 2. Mose 19:13 & 19 erwähnt wird. Die 7. Posaune wird von einem Engel im Himmel geblasen und kündigt den Beginn der grossen Drangsal an. Diese Posaune wird aber nie als letzte Posaune bezeichnet.

Wie erwähnt erscheint der Ausdruck Posaune Gottes nur zwei Mal in der Bibel. Das erste Mal wird diese Posaune in 2. Mose 19 am Berg Sinai erwähnt, das zweite Mal in 1. Thessalonicher 4 bei der Entrückung. Es gibt einige unglaubliche Parallelen zwischen der Gesetzgebung und der Entrückung der Gemeinde. Und wie Sie es vielleicht erwarten, gibt es auch einige grosse Unterschiede. Wir wollen uns zuerst die Ähnlichkeiten anschauen.

Beide werden von der hörbaren Stimme Gottes begleitet, und beide schaffen ein Königreich. Am Berg Sinai wurden die Israeliten aus der Sklaverei erlöst, bei der Entrückung werden wir von den Sünden erlöst. Die Israeliten wurden gesegnet, wir werden vollkommen gemacht. Die Israeliten haben ihre Kleider gewaschen, wir werden reine Kleider erhalten. Gott kam auf den Berggipfel, Jesus wird in die Luft kommen. Am Berg Sinai gingen Mose und Aaron hinauf, bei der Entrückung gehen wir Gläubigen hinauf. Am Berg Sinai wurde Israel mit Gott vermählt, bei der Entrückung wird die Gemeinde mit Jesus Christus vermählt. Am Berg Sinai hat Gott bei Israel gewohnt, bei der Entrückung wird die Gemeinde bei Jesus wohnen.

Da viele biblische Modelle zwangsläufig lückenhaft sind, gibt es auch hier einige offensichtliche Unterschiede. Nur Mose und Aaron konnten auf den Berg steigen. Jede andere Person, die hinaufging, ist vom Leben in den Tod hinübergegangen. Bei der Entrückung werden wir alle hinaufgehen, und jeder wird vom Tod ins Leben hinübergehen. Gott hat versprochen, bei Israel zu wohnen, wenn sie gehorsam sind. Wir werden bei Jesus wohnen, weil Er gehorsam war. Die Israeliten haben sich vorübergehend verändert, Er verändert uns dauerhaft. Ihr Ereignis wurde von grosser Angst begleitet, unser Ereignis wird mit grosser Freude erwartet. Und schliesslich war der Berg Sinai die Verkündung des Gesetz Gottes, und die Entrückung ist die Bekanntmachung Seiner Gnade. Gott hat die Posaune in 2. Mose 19 als Vorbereitung für die Gesetzgebung geblasen, und in 1. Thessalonicher 4:16 wird Er die Letzte Posaune blasen, um die Entrückung einzuleiten.

Die Gerechten werden gerettet

Abraham hat den Herrn daran erinnert, dass es Ihm Sein Charakter nicht erlauben würde, die Gerechten mit den Boshaften zu richten. Und obwohl die ausgehandelte Erfordernis von 10 gerechten Männern in Sodom und Gomorra nicht erreicht wurde, hat Gott die Engel angewiesen, Lot wegzuholen, bevor die Städte zerstört werden konnten. Petrus hat bezüglich dieses Ereignisses geschrieben: „So weiss der Herr die Gottesfürchtigen aus der Versuchung zu erretten, die Ungerechten aber zur Bestrafung aufzubewahren für den Tag des Gerichts.“ (2. Petrus 2:9).

Petrus wollte, dass wir das Beispiel von Lot nicht als isoliertes Ereignis anschauen, sondern dass wir erkennen, dass es ein Leitbild ist. In Jesaja 57:1 sehen wir ein ähnliches Konzept: „Der Gerechte kommt um, und kein Mensch nimmt es zu Herzen; und treue Männer werden hinweggerafft, ohne dass jemand bemerkt, dass der Gerechte vor dem Unglück hinweggenommen wird.“

Das hebräische Wort, das mit „hinweg nehmen“ übersetzt wurde, bedeutet „sammeln“, „empfangen“ oder „wegnehmen“. Der Charakter Gottes ist so, dass Er es nicht erlauben kann, dass die Gerechten mit den Gottlosen bestraft werden.

Die 7 Gemeinden aus Offenbarung 2-3

In einem früheren Artikel habe ich aufgezeigt, wie die 7 Gemeinden aus Offenbarung 2-3 die Kirchengeschichte beschreiben. Ich habe aufgezeigt, dass die ersten 3 Gemeinden (Ephesus, Smyrna und Pergamus) alle verschwunden sind, und die verbleibenden 4 Gemeinden (Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodizea) heute alle gegenwärtig sind. In chronologischer Reihenfolge betrachtet und mit der Kirchengeschichte verglichen, repräsentieren diese 4 Gemeinden die katholischen, protestantischen, evangelischen und abtrünnigen Kirchen von heute.

In Offenbarung 2:22-24 hat der Herr gewarnt, dass einige von der Gemeinde in Thyatira die Drangsal miterleben werden, während andere gerettet und an Belohnungen teilhaben werden, die speziell für die wahren Gläubigen reserviert sind und zu denen auch die Entrückung gehört. Die Unterscheidung wird aufgrund ihres Glaubens gemacht. Diejenigen, die an der Wahrheit festgehalten haben, werden bei der Entrückung hinweggehen, während diejenigen, die sich an die Lehren der katholischen Kirche gehalten haben (Jesus plus Maria, Gnade plus Werke, und Bibel plus Sakramente), nicht hinweggehen werden.

Im Brief an die Gemeinde in Sardis hat Jesus vor der toten Orthodoxie gewarnt, die nur den Anschein von Leben hat. „So denke daran, wie du empfangen hast, und bewahre es und tue Busse“, hat Er gesagt, „oder du wirst nicht erkennen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde.“ Er hat sich dabei auf das Evangelium bezogen. In den grossen Denominationen wissen viele Menschen nicht, dass sie wiedergeboren werden müssen. Und sie haben keine Ahnung, dass wir in der Endzeit leben, und sie haben noch nie von der Entrückung gehört. Genauso wie von der Gemeinde in Thyatira sagt Jesus Christus auch von der Gemeinde in Sardis, dass es einige gibt, die treu geblieben sind. Sie werden mit Ihm wandeln, weil sie es wert sind. Auch hier werden einige aufgrund ihres Glaubens bei der Entrückung weggenommen, und einige zurückgelassen.

Die Gemeinde von Philadelphia wird wegen dem Versprechen Gottes, uns vor der Stunde der Versuchung zu bewahren, die über die ganze Erde kommen wird (Offenbarung 3:10), oft als die Gemeinde der Entrückung bezeichnet. Das griechische Wort „vor“, das hier benutzt wird, ist das gleiche Wort, das Petrus benutzt hat, um die Fähigkeit Gottes zu beschreiben, die gottesfürchtigen Menschen zu retten, bevor das Gericht über die Gottlosen kommt. In diesem Fall bedeutet es, dass die Gläubigen gerettet werden, bevor die endzeitlichen Gerichte über die ganze Welt kommen werden. Weil wir Sein Wort bewahrt und Seinen Namen nicht verleugnet haben, hat Er uns einen Platz im Neuen Jerusalem versprochen, in das nur diejenigen eintreten können, deren Name im Buch des Lebens des Lammes geschrieben steht (Offenbarung 21:27). Das ist die persönliche Bestätigung des Herrn, dass die Entrückung vor der Drangsal stattfinden wird.

Die „Gemeinde“ von Laodizea ist eine abtrünnige Bewegung, eine geistliche Rebellion. Obwohl diese Gemeinde während des ganzen Gemeindezeitalters existiert hat, ist ihr aktuelles Aufblühen ein Zeichen, dass das Ende dieses Zeitalters nahe ist (2. Thessalonicher 2:3). Diese Gemeinde betrachtet sich selber als reich und unabhängig, aber es mangelt ihr an der einen Sache, die man nicht mit Geld kaufen kann: ein Retter. Er steht vor der Tür und klopft an in der Hoffnung, dass es jemand hört. Es gibt kein Versprechen, dass diese Gruppe, die aus Seinem Mund ausgespien wird, gerettet werden wird. Nur einzelne Menschen, die hören und antworten, werden gerettet.

Komm hier herauf!

Am Anfang von Offenbarung 4 wurde der Apostel Johannes ans Ende des Zeitalters und hinauf in den Himmel gerufen, um die Ereignisse zu beobachten und aufzuschreiben, die damals noch fast 2'000 Jahre in der Zukunft liegen würden. Als er vor dem Thron Gottes ankam, hat er eine Gruppe gesehen, die noch nie zuvor in der Bibel vor dem Thron Gottes gesehen wurde. Jesaja hat diese Gruppe nicht gesehen (Jesaja 6), Hesekiel hat sie nicht gesehen (Hesekiel 1 und 10), und auch Daniel hat in seiner Vision über die Endzeit nur einen vagen Hinweis in Form von mehreren Thronen gesehen (Daniel 7:9). Ich spreche von den 24 Ältesten, die auf Thronen sitzen, die den Thron Gottes umgeben (Offenbarung 4:4).

Diese 24 Ältesten verwirren einige Menschen, aber das sollte nicht so sein. Ihre Erscheinung erklärt uns, wer sie sind. Sie haben Throne, also sind sie Herrscher. Sie umgeben den Thron Gottes, also assistieren sie Ihm. Sie sitzen, also ist ihre Arbeit getan. Sie sind in weisse Kleider gekleidet, also sind sie gerecht. Sie tragen Kronen, also sind sie Könige. Das griechische Wort „für Krone ist hier „stephanos“, also sind sie Sieger und Überwinder. Das sind ziemlich starke Argumente, dass die 24 Ältesten die Gemeinde repräsentieren.

Einige versuchen die 24 Throne zu erklären, indem sie sagen, dass sie zu einer nicht identifizierten Gruppe von herrschenden Engeln gehören. Aber vier Propheten haben den Thron Gottes gesehen und ihre Erfahrungen aufgeschrieben, und von den Vieren hat nur Johannes diese Gruppe gesehen. Beachten Sie auch, dass die Gemeinde erst beim Preisgericht, das nach der Entrückung stattfinden wird, die Kronen erhalten wird. Ist das eine symbolische Sichtweise der Gemeinde, die sich im Himmel befindet, bevor die Gerichte beginnen? Für mich schaut es danach aus.

Das Lied der Erlösten

„Und als es das Buch nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die 24 Ältesten vor dem Lamm nieder, und sie hatten jeder eine Harfe und eine goldene Schale voll Räucherwerk; das sind die Gebete der Heiligen. Und sie sangen ein neues Lied, indem sie sprachen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast uns für Gott erkauft mit deinem Blut aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen, und hast uns zu Königen und Priestern gemacht für unseren Gott, und wir werden herrschen auf Erden.“ (Offenbarung 5:8-10).
Der Ausdruck „Könige und Priester” in Vers 10 bestätigt, dass es sich hier um die Gemeinde handelt. Es gibt zudem keine andere Gruppe als die Gemeinde, zu der die Beschreibung in Vers 9 passt. Zudem passt dieses Lied besser in den Kontext dieser Bibelstelle, wenn es von der erlösten Gemeinde gesungen wird, und nicht von irgendeiner anderen Gruppe, die über die Gemeinde singt. Zusammengenommen liefern uns die Kapitel 4 und 5 der Offenbarung einen ausführlichen Hinweis, dass die Gemeinde im Himmel ist, wenn der Zorn Gottes in Offenbarung 6 beginnt.

Die zahlreichen überwältigenden Hinweise von 1. Mose bis Offenbarung zeigen, dass der Herr schon immer beabsichtigt hat, die Gemeinde vor den endzeitlichen Gerichten von der Erde zu nehmen und sie im Haus Seines Vaters zu verbergen, bis Sein Zorn vorüber ist.

Komm bald, Herr Jesus!

Von Jack Kelley
Thessalonicher 5:9).