17.09.2010

Die Gemeinde und die Entrückung

Wenn sich die christliche Gemeinde für eine Sache vereint, dann hat sie viel Macht. Das hat man 2004 bei den Präsidentschaftswahlen in Amerika gesehen. Viele der 35 Millionen zusätzlichen Stimmen für George Bush kamen von evangelikalen Christen. Es ist schade, dass solche Sachen kaum mehr passieren. Sogar die Ereignisse vom 11. September 2001 hatten keine langfristige Auswirkung auf die Gemeinde. Aber stellen Sie sich mal folgendes vor. Stellen Sie sich vor, wie anders dieses Land (USA) wäre, wenn alle Christen, die einen weltlichen Blickwinkel haben, überzeugt werden könnten, dass Jesus Christus bald zurückkommt, und sie ihr Leben dementsprechend leben würden. Können Sie sich vorstellen, welchen Unterschied das machen würde. Es wäre unglaublich. Amerika könnte dann mit dem Israel zu Salomos Zeiten verglichen werden. 
Um zu verhindern, dass Christen eine solche Auswirkung haben, wendet der Teufel verschiedene Strategien an. Er weiss, dass die Christen schwach sind, solange die Gemeinde Christi nicht vereint ist. Über die Jahre hat der Teufel verschiedene Kampagnen geführt, um das zu erreichen. Eine seiner erfolgreichsten Strategie liegt darin, dass er Gewinn aus der Tatsache schlägt, dass Gott den Zeitpunkt der Entrückung geheim hält. Die Hinweise, die uns Gott gibt, deuten eindeutig auf die Entrückung vor der Drangsal hin. Aber schon von allem Anfang an hat der Teufel die Kirchenführer dahingehend beeinflusst, dass sie sagten, dass man nur durch die Verneinung der Entrückung vor der Drangsal den Fokus auf die weltlichen Dinge richten kann, anstatt nach oben zu schauen und die Rückkehr von Jesus zu erwarten. Obwohl Paulus sehr deutlich die Entrückung der Gemeinde vor der Drangsal gelehrt hat, und der Apostel Johannes das 1'000 jährige Friedensreich offenbart hat, entsprangen seither immer wieder neue Ansichten.

Wählen Sie selber
Der „Amillenialismus“ ist etwa 400 n. Chr. entstanden und lehrt die Christen, kein wortwörtliches Königreich zu erwarten. Diese Ansicht lehrt, dass das 2. Kommen von Christus dann stattfindet, wenn er in unsere Herzen kommt. Diese Ansicht lehrt, dass das Zeitalter der Gemeinde das 1'000 jährige Friedensreich ist und dass die Endzeitprophetien nicht wortwörtlich verstanden werden dürfen.
Der „Postmillenialismus“ lehrt, dass das 2. Kommen von Jesus nach dem 1'000 jährigen Friedensreich stattfindet. Und dass dieses Friedensreich eine Zeit des Wohlstands und der Weltherrschaft der Christen auf dieser Welt ist. Die heutige „Wohlstandsbotschaft“ und die Botschaft der Weltherrschaft durch die Christen entspringen dem „Postmillenialismus“.
Die Ansicht der Entrückung nach der Drangsal verneint die biblische Lehre der Imminenz, indem sie die Entrückung ans Ende der Drangsal setzt. Haltet Ausschau nach dem Antichristen, sagt diese Ansicht, nicht nach Christus.
Die Ansicht der Entrückung in der Mitte der Drangsal ist ein Kompromiss zwischen der Vor- und Nachentrückung. Diese Ansicht verneint die biblische Lehre der Imminenz ebenfalls.
Die Ersatztheologie (Replacement Theology) verneint, dass die Wiedergeburt von Israel ein Endzeitzeichen ist und dass besagt, dass die Gemeinde Israel ersetzt.
Der kombinierte Effekt all dieser Ansichten hat dazu geführt, dass die meisten Christen eingeschläfert wurden und keine Ahnung haben, wie nahe wir am Ende der Zeit sind. Während sich heute die Prophetien, auf die die Christen 2’000 Jahre lang gewartet haben, vor ihren Augen erfüllen, sind die Christen mehr mit anderen Dingen beschäftigt, wie zum Beispiel ihren Hypotheken oder der Finanzierung ihres Autos. Genug Rente zu haben ist ihnen wichtiger als sich Schätze im Himmel zu sammeln. Sich immer wieder neue und bessere Spielzeuge anzuschaffen lenkt sie vom Stumpfsinn ihres Lebens ab. Durch die falschen endzeitlichen Lehren ignorieren sie die Nähe der Rückkehr von Jesus und werden bezüglich ihres Glaubens selbstgefällig. Diese Lehren haben ihnen ihre Freude genommen und ihren Geist schläfrig gemacht, so dass sie geistig auf dem gleichen Niveau sind, wie die Ungläubigen. Manchmal erwachen sie am Sonntag, doch schon am Mittwoch schlafen sie wieder.
Hier zeigt sich, was das bedeutet. Gemäss einer Umfrage in den USA haben weniger als 10% der wiedergeborenen Gläubigen eine christliche Weltanschauung. Das bedeutet, dass über 90% der Christen nach den gleichen materialistischen Zielen streben, wie ihre ungläubigen Nachbarn. Über 40% haben noch nie die ersten 10% ihres Lohnes Gott zur Verfügung gestellt. Sogar noch mehr, haben die Frohe Botschaft noch nie mit jemand anderem geteilt. Studien zeigen, dass die bei den Christen gleich hoch ist, wie bei den Ungläubigen. Genauso verhält es sich bei den Scheidungen. Und 2/3 aller Kinder gehen nicht mehr in die Kirche, sobald sie die freie Wahl haben.
Die Schuld dafür liegt hauptsächlich bei den sogenannten Theologen, die sich vom Teufel beeinflussen lassen, anstatt die unverfälschte Botschaft der Bibel zu lehren. „Denn solche sind falsche Apostel, betrügerische Arbeiter und verstellen sich als Apostel Christi. Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan, verstellt sich als Engel des Lichts. Darum ist es nichts Großes, wenn sich auch seine Diener verstellen als Diener der Gerechtigkeit; deren Ende wird sein nach ihren Werken.“ (2.Korinther 11:13-15). Bewusst oder unbewusst haben diese Leute die Lüge des Teufels angenommen und ihren Zuhörern gesagt, dass das Wort Gottes nicht der Wahrheit entspricht.


Die grösste Generation
Die weltlichen Medien nennen die Generation, die den 2. Weltkrieg gekämpft und gewonnen hat, als Amerikas grösste Generation. Aber diese Generation ist es auch gewesen, die in den Kirchenbänken sass, als in den Kirchen die Unwahrheit gepredigt wurde. Ihnen wurde gelehrt, dass Gott nicht Himmel und Erde geschaffen hat und dass nicht Mose die 5 Mose-Bücher (Torah) geschrieben hat. Daniel schrieb nicht Daniel, Jesaja schrieb nicht Jesaja, Jesus hat nicht 5'000 Menschen ernährt und ist nicht auf dem Wasser gegangen. Und so weiter und so fort. Gott wurde klein genug gemacht, damit er in ihre Gedanken passte. Der „Amillenialismus“ wurde zu ihrer Endzeittheologie, weil es mit einem kleinen Gott leicht war zu glauben, dass jemals etwas geschehen wird. Er kommt nicht wirklich zurück, sagen sie, und auch wenn er kommen sollte, dann sicherlich nicht jetzt. Einige haben sogar gesagt, dass Gott gestorben ist. Wegen solchen Theologen sind heute schlafen heute viele Christen, während sie sich in der wichtigsten und interessantesten Zeit in der Menschheitsgeschichte befinden.
Der Grund liegt nicht darin, dass die Bibelprophetien versagt hätten. Es liegt daran, dass die Theologen, wie früher die Sadduzäer, nicht mehr an die Prophetien glauben und sie darum auch nicht lehren. Jesus hat das in seinem Brief an die Gemeinde in Sardes erwähnt: „So denke nun daran, wie du empfangen und gehört hast, und halte es fest und tue Buße! Wenn du aber nicht wachen wirst, werde ich kommen wie ein Dieb und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich kommen werde.“ (Offenbarung 3:3). Die Sadduzäer hatten die Chance vertan, zum Team von Jesus zu gehören, als er das erste Mal auf diese Erde kam, weil sie aufgehört hatten, an die Prophetien zu glauben. Liberale Theologen und ihre Schüler werden das zweite Mal aus demselben Grund verpassen.
Eine neue, grosse Attacke gegen die Endzeitprophetien erfolgt in der heutigen Zeit durch die „Emerging Church“ und deren Führer. Diese Bewegung lehrt nicht die Bibel. Ihr Erfolg beruht darauf, ihren Zuhörern nichts zu sagen, was diese verletzten könnte. Darum wird nichts über die Wiedergeburt oder die Rückkehr von Jesus gesagt. Die Kirchenbänke dieser neuen Bewegung sind voll, genauso wie ihre Bankkonten. Ihre Mitglieder werden mit Projekten beschäftigt, die für diese Erde viel Gutes bringen, die aber keines dieser Mitglieder näher zum ewigen Leben bringen. Das Studieren von Prophetien wird als unproduktiv und als Ablenkung von ihrem Ziel angesehen.

Zu welchen gehörst du?
Viele „christliche“ Gemeinden lehren die Ersatztheologie und beschäftigen sich nicht mit den Prophetien. Es ist auch in vielen evangelischen Gemeinden populäre zu sagen, „dass man sich bei den zentralen biblischen Themen, wie zum Beispiel der Erlösung, einig ist, und dass es bei den „nicht zentralen“ Themen Raum für verschiedene Meinungen gibt.“ Das ist Unsinn. Die Bibel ist kein Buch, das geschrieben wurde, damit man verschiedene Positionen einnehmen kann. Es ist das Wort Gottes und nicht Gegenstand menschlicher Meinungen. Vielleicht mögen wir einige Bibelstellen nicht, doch das gibt uns nicht das Recht, diese Bibelstellen neu zu interpretieren, so dass sie unseren Wünschen entsprechen.
Während wir zusammensitzen und miteinander argumentieren, was gewisse Bibelstellen unserer Meinung nach bedeuten, fällt die Welt auseinander und die Zeit wird knapp. Jesus Christus kommt bald zurück und 90% der Gemeinde ist durch weltliche Sachen abgelenkt und hat keine Ahnung, was bald passieren wird. „Ich kündige an, was geschehen wird, lange bevor es eintrifft. Und das sage ich euch: Wenn ich etwas plane, dann wird es auch ausgeführt. Alles, was ich mir vornehme, das tue ich auch.“ (Jesaja 46:10). Es ist nicht so, dass Gott aufgehört hat, dieses Versprechen einzulösen. Es ist so, dass der grösste Teil der Gemeinde aufgehört hat, daran zu glauben und es nicht mehr erwartet.
Von den 5 Kronen, die die Gläubigen als Belohnung gewinnen können, auf Grund dessen, wie sie ihr Leben gelebt haben, wird eine Krone den Christen gegeben, die sich nach der Rückkehr von Jesus gesehnt haben (2.Timotheus 4:8). Es hat mich immer fasziniert, dass diese Krone die „Krone der Gerechtigkeit“ genannt wird. Viele denken vermutlich, dass die „Krone der Gerechtigkeit“ an diejenigen geht, die ein vorbildliches Leben geführt haben. Dem ist nicht so. Unsere Gerechtigkeit zeigt sich in unserem Glauben. Sich nach der Rückkehr von Jesus zu sehnen ist ein Zeichen, dass wir an sein Versprechen glauben, dass er zurückkommen wird (Johannes 14:1-3). Ich frage mich, wie viele dieser Kronen wohl ausgehändigt werden.

Von Jack Kelley