17.09.2010

Das Kommen des 7. Tages

Im 1. Buch Mose steht, dass Gott alles in 6 Tagen geschaffen hat, und dass Er dann am 7. Tag geruht hat. Warum brauchte Gott 6 Tage, um alles zu schaffen, und warum musste Er am 7. Tag ruhen? Immerhin ist Er Gott. Ich bin mir sicher, dass Er das Universum auch in einem Augenblick hätte machen können, und ohne eine Ruhepause danach. Da ich glaube, dass die Bibel das unfehlbare, wahre Wort Gottes ist, glaube ich, dass Er alles genauso tat, wie es aufgeschrieben ist; ich glaube aber auch, dass Gott die Dinge aus einem bestimmten Grund tut.

In 2. Petrus 3:8 steht: „Dieses eine aber sei euch nicht verborgen, Geliebte, dass ein Tag vor dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag!“ Und in Psalm 90:4 steht ebenfalls: „Denn tausend Jahre sind vor dir wie der gestrige Tag, der vergangen ist, und wie eine Nachtwache.“ Diese Aussagen sind aus einem bestimmten Grund in der Bibel, aber wozu und warum? Könnte es sein, dass Gottes  Schöpfungprozedere eine Vorschau auf Seinen Plan und Seinen Zeitplan für das Schicksal der Menschen ist?
Obwohl viele wissenschaftliche Beweise existieren, dass die Erde viel älter als 6'000 Jahre ist, kann das im Licht der Bibel immer noch wahr sein. Es gibt die so genannte Lückentheorie. Das bedeutet, dass uns die Bibel nicht sagt, wie viel Zeit zwischen dem 1. Vers und dem 2. Vers in 1. Mose vergangen ist. Vers 1 beginnt mit: „Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.” Vers 2 beginnt mit: „Und die Erde war wüst und leer, und es lag Finsternis auf der Tiefe, und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.“ Die Lückentheorie besagt, dass zwischen diesen beiden Versen tausende Jahre liegen könnten. Ab Vers 3 beginnt Gott dann die Tage zu zählen, und was Er in diesen Tagen geschaffen hat. Das bedeutet, dass die Menschen diese Erde erst seit 6'000 Jahren bewohnen, was uns zur Debatte der Evolution bringt, was jedoch ein Thema für einen anderen Artikel ist. In diesem Artikel wollen wir uns einfach nur an die Bibel halten, und an das, was uns Gott sagt.
Die Frage ist also: Warum erzählt uns Gott in Seinem Wort, dass Er die Erde und das Leben auf der Erde in 6 Tagen geschaffen und am 7. Tag geruht hat? Könnte der Anfang ein Ausblick auf das Ende sein? Immerhin erklärt der Herr in Jesaja 46:9-10: Gedenket der Anfänge von Ewigkeit her, dass Ich Gott bin und keiner sonst, ein Gott, dem keiner zu vergleichen ist. Ich verkündige von Anfang an den Ausgang und von alters her, was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Mein Ratschluss soll zustande kommen, und alles, was mir gefällt, will ich tun.” Das Buch Jesaja ist eine fantastische Quelle, um die Worte Gottes direkt zu hören, da Gott in vielen Kapiteln in der ersten Person spricht. Hier sagt Er uns, dass Er das Ende schon am Anfang verkündet. In Prediger 1:9 erhalten wir einen weiteren Hinweis, dass das Ende schon von allem Anfang an bestimmt war: Was ist gewesen? Das, was sein wird! Und was hat man gemacht? Das, was man machen wird! Und es gibt nichts Neues unter der Sonne.“ Jesus erzählt uns im Buch der Offenbarung auch, dass Er das Alpha und das Omega ist. Der Anfang und das Ende.
Um dieses Konzept zu verstehen braucht es ein zyklisches Denken und ein Verständnis der „prophetischen Zeit“. Die prophetische Zeit bewegt sich in einem Kreis und in Kreisen. Wenn wir an das Ende eines zyklischen Kreises kommen, dann sind wir wieder am Anfang. Wenn 60 Sekunden vorbei sind, dann starten wir wieder und beginnen die nächsten 60 Sekunden zu zählen. Wir kommen nicht ans Ende der 60 Sekunden und sagen: „Okay, was nun?“ Nein, wir erhalten eine Minuten und beginnen dann, die Minuten zu zählen, während der 60 Sekunden-Kreis immer noch innerhalb der Minute rotiert. Und dann geht es so weiter mit einer Stunde, einem Tag, einer Woche, einem Monat, einem Jahr, einer Dekade, einem Jahrhundert, einem Jahrtausend, u.s.w. Kreise innerhalb von Kreisen, die nie aufhören, sich zu bewegen. Wenn wir innerhalb dieser Kreise nur eine Sekunde wegnehmen oder hinzufügen würden, dann würde die ganze Zeit überworfen und die göttliche Ordnung der Dinge wäre unterbrochen. Es ist interessant, dass die letzten Worte in der Bibel die Warnung von Jesus Christus ist, den Worten, die in diesem Buch geschrieben stehen, nichts hinzuzufügen oder wegzunehmen. Wenn die Bibel ein prophetisches Buch ist, was ich aus tiefstem Herzen glaube, dann muss jedes Wort in ihr aus einem bestimmten Grund dort sein; und wie die göttlichen Kreise der Zeit kann daran nicht herumgebastelt werden.
Basierend auf Jesaja 46:9-10 können wir zum Schluss kommen, dass Gott das Ende enthüllt, indem Er es am Anfang entschlüsselt, und dass die Zukunft in der Vergangenheit versteckt ist. Aber warum das grosse Geheimnis? Warum erzählt Er uns die Dinge nicht so, dass wir deutlich und ohne Zweifel gewarnt sind? Gott liebt uns, und Er würde uns nie ungewarnt lassen, noch würde Er uns mit Rätseln täuschen. Schauen Sie, was Er in Jesaja 48:16 sagt: „Nahet zu mir und höret solches! Nicht im Verborgenen habe ich von Anfang an geredet.“ Das ist ein klarer Hinweis, dass Er nichts vor uns verbirgt. Es ist alles in Seinem Wort. Alles was wir tun müssen, ist die Bibel zu lesen, und nicht zu versuchen, uns auf unser eigenes Verständnis zu verlassen.
Wenn also 1’000 Jahre für den Herrn wie ein Tag sind, dann sagt uns der Herr vielleicht, dass die 6 Tage der Schöpfung repräsentativ für die 6'000 Jahre der menschlichen Existenz in einer von der Sünde verfluchten Welt sind, und dass der 7. Tag der Ruhe das 1'000 jährige Friedensreich von Jesus Christus auf der Erde ist, nachdem Er zurückkehrt ist. Diese letzten 1'000 Jahre sind dann der „Tag der Ruhe“, da die Sünde von der Erde verbannt sein wird, und Jesus Christus als König der Könige regieren und der Erde zeigen wird, wie es sein wird, in wahrem Frieden und Harmonie zu leben. Darum ist das ein Tag (oder tausend Jahre) der Ruhe!
Wenn diese Theorie stimmt, dann würde das bedeuten, dass von Adam bis zur Geburt von Jesus Christus die ersten 4’000 Jahre gewesen sind, und dass die Zeitspanne vom ersten Kommen von Jesus Christus bis zu Seinem zweiten Kommen die verbleibenden 2'000 Jahre sind; das ist die Zeit, in der wir momentan leben und die als „Gemeindezeitalter“ oder „Gnadenzeitalter“ bezeichnet wird. Wenn das der Fall ist, dann würde das auch bedeuten, dass die verbleibenden 2'000 Jahre fast zu Ende sind. Es gibt sogar mehrere Referenzen in der Bibel, die uns von dieser 2'000 jährigen Periode und ihrem Ende erzählen. Diese Referenzen beziehen sich fast immer auf die Wiedergeburt von Israel und dem jüdischen Volk; das Land und das Volk, das Gott in all den Jahren speziell für Seine Wiederkunft bewahrt hat! Lassen Sie uns diese Referenzen näher betrachten und in Erinnerung behalten, dass ein Tag für den Herrn wie 1’000 Jahre ist.
In 2. Mose 19:11 beauftragt der Herr Mose, das Volk für 2 Tage zu weihen, und am dritten Tag wird der Herr auf den Berg Sinai herabkommen, so dass Ihn das ganze Volk sehen kann. Das ist sehr repräsentativ für die 2'000 Jahre des „Gnadenzeitalters“, in dem wir momentan leben, bevor der Herr zurückkommt und wir Ihn sehen können.
In Hosea 6:2 steht: Nach zwei Tagen wird er uns lebendig machen, am dritten Tage wird er uns aufrichten, dass wir vor ihm leben.“ Das bezieht sich auf Israel. Wir haben mit unseren eigenen Augen die Wiederbelebung von Israel gesehen, als Israel 1948 wieder eine Nation wurde. Keine andere Nation in der Geschichte wurde jemals eliminiert und ist dann wieder zur Existenz zurückgekehrt; aber Israel hat das auf wundersame Weise zwei Mal getan! Jesus Christus hat uns auch ein prophetisches Zeichen gegeben, dass genau das eintreten würde, als Er den Feigenbaum verflucht hat: Nun komme von dir keine Frucht mehr in Ewigkeit!“ (Matthäus 21:19). Der Feigenbaum verdorrte auf der Stelle. Der Feigenbaum repräsentiert natürlich Israel (siehe Hosea 9:10). Dann erzählt uns Jesus Christus in Markus 13:28-31, dass wir das Gleichnis vom Feigenbaum lernen sollen, um zu verstehen, wann wir nahe am Ende des Heilszeitalters sind. Er sagt: „Von dem Feigenbaum aber lernet das Gleichnis: Wenn sein Zweig jetzt saftig wird und Blätter treibt, so merket ihr, dass der Sommer nahe ist. Also auch ihr, wenn ihr sehet, dass dieses geschieht, so merket, dass er nahe ist, vor der Tür. Wahrlich, ich sage euch, diese Generation wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“ Wenn ein Fruchtbaum im Frühling Blätter zu treiben beginnt, dann bedeutet das, dass seine Frucht bald im Sommer zu blühen beginnt. Die Wiedergeburt von Israel 1948 war das Blätter treiben des Feigenbaumes, aber Jesus Christus hat gesagt, dass Israel nie wieder Früchte bringen wird. Im Weiteren wird die Generation, die sieht, wie die Wiedergeburt von Israel geschieht, nicht vergehen. Eine Generation ist gemäss Psalm 90:10 70 Jahre, oder 80 Jahre für die Starken. Lassen Sie uns hier die Berechnung machen. 1948 plus 70 Jahre bringt uns ins Jahr 2018. Bei zusätzlichen 10 Jahren ist das Jahr 2028 der spätest mögliche Zeitpunkt für die Rückkehr des Herrn Jesus. In beiden Fällen wird die Rückkehr zu unserer Lebzeit sein! Obwohl Jesus Christus gesagt hat, dass wir den Tag oder die Stunde Seiner Rückkehr nicht wissen können, so sagte Er doch, dass wir wissen werden, wann Seine Rückkehr unmittelbar bevorsteht!
Heute ist es so, dass obwohl Israel wieder eine Nation ist, die Juden Jesus Christus zum grössten Teil immer noch als Messias ablehnen und unter dem alten Gesetz leben. Aber in den letzten Jahren sind viele Juden in Israel konvertiert und zu so genannten messianischen Juden geworden. Sie haben Jesus Christus als Messias und als ihren Retter angenommen. Diese Konvertierung der Juden kann nicht vollständig stattfinden, solange Jesus Christus nicht zurückkehrt und in ihrer Gegenwart ist. Darum ist die Tatsache, dass so viele Juden heute zu konvertieren beginnen, ein starkes Zeichen, dass Er bald zurückkommt.
Ein weiteres Zeichen des 2'000 jährigen Gnadenzeitalters, in dem wir heute leben, finden wir in Johannes 11, wo Jesus zwei Tage wartet, bevor Er Lazarus von den Toten auferweckt. Das ist symbolisch für die 2'000 Jahre, bevor Jesus Christus zurückkehrt und Seine Treuen bei der Entrückung von den Toten auferstehen. 
In Matthäus können wir den Bericht über die Verklärung lesen, wo Jesus Christus Petrus, Jakobus und Johannes auf einen Berg mitnimmt und vor ihnen und in ihrer Gegenwart verklärt wird. Sein Gesicht schien wie die Sonne, Seine Kleider wurden weiss wie das Licht, Mose und Elia erschienen und sprachen mit Ihm, und der Vater sprach aus den Wolken und erklärte Jesus Christus zu Seinem Sohn. Das war für die drei Apostel ohne Zweifel eine Vorschau auf die Herrlichkeit bei Seinem Zweiten Kommen. Bei diesem Bericht ist auch der 1. Vers sehr beachtenswert, wo es heisst: Und nach sechs Tagen nahm Jesus den Petrus und Jakobus und dessen Bruder Johannes mit sich und führte sie beiseite auf einen hohen Berg.” Wenn das eine Vorschau auf Seine Herrlichkeit bei Seinem Zweiten Kommen ist, dann geschieht es nach 6 Tagen (6'000 Jahren)!
Das Ereignis der Verklärung weist auch Parallelen mit der Beschreibung der Entrückung in 1. Thessalonicher 4:16-17 auf: Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herniederfahren, und die Toten in Christus werden auferstehen zuerst. Darnach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und also werden wir bei dem Herrn sein allezeit.“ Bei der Verklärung repräsentiert Mose die Toten in Christus, weil er den Tod erfahren hat. Elia repräsentiert diejenigen, die zum Zeitpunkt der Entrückung am Leben sind, weil er den Tod nie erfahren hat (siehe 2. Könige 2:11). Die Toten und die Lebenden werden umgewandelt und treffen Jesus Christus. Die Heiligen des Alten Testaments und die Heiligen des Neuen Testaments sind während diesem Ereignis zusammen, wie es durch Mose, Elia und die drei Apostel dargestellt wird. Die Stimme des Herrn ist zu hören, und wir wissen von anderen Bibelstellen, dass die Stimme Gottes wie der Schall einer Trompete ist (siehe 2. Mose 19:19; Offenbarung 1:10; Offenbarung 4:1). Die Verklärung scheint eine Hauptprobe für die Entrückung zu sein!
Kommen wir nun zurück zum Schöpfungsbericht und der Theorie des 7. Tages. Gott hat nicht nur am 7. Tag geruht, die Bibel zeigt uns auch, dass Gott die Zeit in Siebnereinheiten misst, mit einem Ruhetag für Sein Volk immer am 7. Tag. Im Alten Testament wurde den Juden aufgetragen, 6 Tage zu arbeiten und immer am 7. Tag, am Sabbat, zu ruhen. Passah dauert 7 Tage, wobei der letzte Tag ein Tag der Ruhe ist. Im 7. Monat des hebräischen Kalenders gibt es drei Feste der Ruhe: Rosh Haschana, Yom Kippur und das Laubhüttenfest. Jedes 7. Jahr war ein Jahr der Ruhe für das Land. In 2. Mose 23:11 sagt der Herr, dass dann das Land ungepflügt und ungebraucht gelassen werden muss. Und alle 49 Jahre (7x7) kommt ein Jubiläumsjahr (siehe 3. Mose 25:8-27), welches ein Jahr der Ruhe für das Land und auch Freiheit für alle Menschen ist, inklusive den Dienern und Arbeitern.
Als Schlussfolgerung können wir erkennen, dass uns der Herr mehrere klare Beispiele des Zeitpunkts Seines Kommens gegeben hat. Alles was wir tun müssen, ist zu untersuchen, wie alles begonnen hat. schon von allem Anfang an enthüllt wird.
Komm, Herr Jesus!
Von Matt Leasher