17.09.2010

Die Entrückung und ihre Konsequenz

Jeden Tag kommen wir der Entrückung einen Schritt näher. Doch oft haben wir nicht mehr den Blick für unsere herrliche Zukunft und verstricken uns in irdischen Sorgen und Nöten. Dabei haben wir allen Grund uns zu freuen, und es ist immens wichtig, sich richtig auf die Begegnung mit dem Herrn Jesus vorzubereiten. 
Wir alle sind unterwegs. Jeden Tag kommen wir dem Ziel näher. Ob es uns bewusst ist oder nicht, wir sind der Entrückung heute einen Tag näher als gestern. Auch Paulus schreibt von dieser Wahrheit in Römer 13:11-12: „Weil wir solches wissen, nämlich die Zeit, dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf (sintemal unser Heil jetzt näher ist, denn da wir gläubig wurden. Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen): so lasset uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichtes.“ Mit jedem Tag rückt dieses herrliche Ereignis näher. Damit dürfen wir uns trösten (1. Thessalonicher 4:18). Obwohl wir alle sicherlich schon gehört und gelesen haben, dass denen, die in Wahrheit an Jesus Christus glauben, das Allerbeste und Herrlichste bereitet ist, bestimmt uns diese Gewissheit im Alltag oft kaum oder überhaupt nicht.
Wir lesen in Epheser 1:15-18, dass die Gläubigen in Ephesus mit allem geistlichen Segen beschenkt waren, wirklich an Jesus glaubten und auch in der wahren Liebe zueinander standen, doch in Bezug auf die Herrlichkeit offenbar nicht den richtigen Blick hatten. Denn Paulus betete für dieses Anliegen: „(Gott) … gebe euch den Geist der Weisheit und der Offenbarung zu seiner selbst Erkenntnis und erleuchtete Augen eures Verständnisses, dass ihr erkennen möget, welche da sei die Hoffnung eurer Berufung, und welcher sei der Reichtum seines herrlichen Erbes bei seinen Heiligen.“ (V 17-18). Sie hatten alles. Und doch musste Paulus beten, dass sie erleuchtete Augen bekämen, um das zu sehen.
Ist das nicht auch unser Problem? Das Sichtbare und die vielen Beschäftigungen halten uns im Irdischen gefangen und wir haben keine erleuchteten Augen für unsere herrliche Zukunft. Wie ganz anders wäre unsere Lebensweise, wenn wir die Entrückung vor Augen hätten! Das würde uns sogar helfen, Leiden zu überwinden. Paulus sagt nämlich: „Denn ich halte es dafür, dass dieser Zeit Leiden der Herrlichkeit nicht wert sei, die an uns soll offenbart werden.“ (Römer 8:18).
Pastor Johannes Busch erzählte einmal, wie er durch die Strassen einer Stadt ging. Es war ein kalter, unfreundlicher Tag. Da hörte er jemanden ein fröhliches Lied singen. Er blieb stehen und lauschte. Der Gesang kam aus einem ärmlichen Haus. Wer mochte das glückliche Menschenkind sein? Kurz entschlossen trat er ein und fand zu seiner Überraschung ein junges Mädchen, das den Fussboden scheuerte. Er fragte, was denn der Grund für das fröhliche Singen sei. Das Mädchen richtete sich auf, sah ihn mit strahlenden Augen an und sagte: „In acht Tagen habe ich doch Hochzeit!“ Mit solch einer Freude im Herzen lässt sich’s tatsächlich fröhlich schaffen.
Wieviel mehr sollten wir Christen fröhliche, singende Menschen sein! Auf uns wartet noch eine ganz andere Hochzeitsfreude. Wie aber sieht die Wirklichkeit aus? Unterscheiden wir uns nicht allzu wenig von den Menschen um uns herum, die täglich ihr Klagelied singen? Dabei sollten wir doch fröhlich sein, weil die Zeit unseres Heils jetzt näher gekommen ist. Wir müssten alle mit Vorbereitungen auf die Begegnung mit dem Bräutigam beschäftigt sein. Wie ist es denn, wenn in einer Familie eine Hochzeit stattfindet? Mutter, Vater, Geschwister, Verwandte, ja alle, die eingeladen wurden, sind schon Wochen oder gar Monate – das Brautpaar vielleicht schon Jahre – in Gedanken mit diesem Ereignis beschäftigt. Es begleitet sie bei allen Arbeiten des Tages. Sie kaufen  ein schönes Kleid oder einen Anzug usw. Sie leben in dieser Vorfreude, jeden Tag aufs Neue. Und je näher dieser Tag kommt, desto grösser wird die Freude. Das Brautpaar geht völlig in den Gedanken und Handlungen auf, sich gegenseitig zu gefallen.
Bedenken Sie, dass wir als Gläubige an Jesus – als Seine Braut – von Jesus selbst eine Einladung zur Hochzeit erhalten haben. Er sprach sehr klar von unserer herrlichen Zukunft. Und doch scheint es, dass viele Gläubige das völlig vergessen haben. Für sie ist es wichtig, hier und jetzt gesegnet zu sein, mehr Geld zu verdienen und die Welt zu gewinnen, um ein besseres Leben führen zu können. Und wo ist Jesus? Fehlen solchen Christen nicht in Wahrheit die erleuchteten Augen? Wo ist da die Begeisterung für den Bräutigam, das völlige Aufgehen in den Vorbereitungen auf diesen herrlichen Tag, das Leben als gereinigte Gefässe in Heiligkeit? Wenn wir schon die Verheissung haben, in alle Ewigkeit mit Ihm zu leben, dann sollten wir unbedingt in der Reinigung und Heiligung fortschreiten.
Die Konsequenz für eine Braut ist, dass sie nun kein anderes Liebesverhältnis mehr anfangen kann. Sie ist nun allein für den Bräutigam bestimmt. Paulus sagt: „Dieweil wir nun solche Verheissungen haben, meine Liebsten, so lasset uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen und fortfahren mit der Heiligung in der Furcht Gottes.“ (2. Korinther 7:1). Dieser Vers spricht in seinem Zusammenhang deutlich von der Trennung von der Welt, der Ungerechtigkeit und der Finsternis. Wir sollten uns mit dem beschäftigen, was den Bräutigam anbetrifft. Nur für unseren Bräutigam Jesus Christus sollten wir Augen haben. In keiner Weise sollten wir noch Freundschaft mit der Welt pflegen. „Wisset ihr nicht, dass der Welt Freundschaft Gottes Feindschaft ist? Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein.“ (Jakobus 4:4). Und eine andere Übersetzung sagt daran anschliessend: „Oder meint ihr, die Heilige Schrift sagt ohne jeden Grund: ‚Gottes Geist, der in uns wohnt, will uns ganz allein besitzen’?“ (V 5).
Reinigen Sie sich für die Begegnung mit dem Bräutigam! Das war Paulus’ Ringen: „Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch vertraut einem Manne, dass ich eine reine Jungfrau Christo zubrächte.“ (2. Korinther 11:2). Diese Reinigung ist nötig, um mit Ihm allein leben zu können. Denken Sie doch daran, welch herrliche Zukunft Er für sie geplant hat. „Nach dem, der euch berufen hat und heilig ist, seid auch ihr heilig in allem eurem Wandel.“ (1. Petrus 1:15). Es ist notwendig, in der Heiligung zu leben, damit wir in alle Ewigkeit in der Herrlichkeit mit Ihm leben können. „Jaget nach dem Frieden gegen jedermann und der Heiligung, ohne welche wird niemand den Herrn sehen.“ (Hebräer 12:14).
Als Ruth sich auf die Begegnung mit Boas vorbereitete, sagte Naemi zu ihr: „So bade dich und salbe dich und lege dein Kleid an und gehe hinab auf die Tenne.“ (Ruth 3:3). „Bade dich“ hat mit Reinigung zu tun. Die Braut muss zum Bräutigam passen. Das ist die unermüdliche Arbeit Gottes an uns, denn es heisst in Römer 8:29: „Denn welche er zuvor ersehen hat, die hat er auch verordnet, dass sie gleich sein sollten dem Ebenbilde seines Sohnes, auf dass derselbe der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.“ Deshalb werden wir manchmal auch geschüttelt und gerüttelt. Es ist die Läuterung, damit wir Jesus ähnlicher werden.
Reinigung und Heiligung ist das, was der Entrückung vorausgeht. „Dass euere Herzen gestärkt werden und unsträflich seien in der Heiligkeit vor Gott und unserem Vater auf die Zukunft unseres Herrn Christi samt allen seinen Heiligen.“ (1. Thessalonicher 3:13). „Darum, meine Lieben, dieweil ihr darauf warten sollt, so tut Fleiss, dass ihr vor ihm unbefleckt und unsträflich im Frieden erfunden werdet.“ (2. Petrus 3:14).
Ein Gläubiger wurde kritisch gefragt: „Bist du denn jetzt auch noch ein Sünder?“ „Ja leider!“ „Was ist denn der Unterschied zwischen deinem früheren und deinem jetzigen Zustand?“ Der Mann schwieg einige Augenblicke, dann antwortete er ernst: „Früher war ich ein Sünder, der der Sünde nachlief. Jetzt bin ich ein Sünder, der vor der Sünde wegläuft.“
In 1. Thessalonicher 4, wo von der Entrückung gesprochen wird (V 13-18), lesen wir zweimal: „… dass ihr immer völliger werdet.“ (V 1 und 10). Mit anderen Worten: dass ihr immer mehr von Jesus ausstrahlt. Paulus jagte diesem Ziel nach: „Nicht dass ich’s schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich’s auch ergreifen möchte, nachdem ich von Christo Jesu ergriffen bin.“ (Philipper 3:12). Sein Wunsch war es, Christus zu gewinnen und in Ihm erfunden zu werden (V 8-9).
Naomi gab Ruth für die Begegnung mit Boas auch den Rat, sich zu salben und die besten Kleider anzulegen (Ruth 3:3). Sie sollte nicht nur gebadet und rein sein, sondern auch einen guten Duft verbreiten und durch ihre Kleidung zu erkennen geben, dass diese Begegnung etwas Besonderes für sie war. Denn Festkleider ziehen wir zu Festlichkeiten an. Unsere Kleider sollten nach Kolosser 3:12-14 herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld und Liebe sein. Mit diesen Kleidern passen wir zu unserem Bräutigam und geben auch einen Wohlgeruch ab. Daran sollten wir arbeiten und uns so auf die Entrückung vorbereiten. Es kann sein, dass wir unsere Kleider besudeln, dass wir doch wieder in unseren alten Kleidern umhergehen, die auf unser Wesen, statt auf Jesus hinweisen. Dann sind plötzlich wieder böse Lust, Geiz, Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung und Lüge in unserem Leben zu finden (V 5-8). Gottes Wort ruft uns zu: „Ziehet den alten Menschen mit seinen Werken aus und ziehet den neuen an.“ (V 9-10). „Dass ihr immer völliger werdet.“ (1. Thessalonicher 4:1). Jesus ähnlich werden, das sollte unser Streben sein.
Ist es bei Ehepaaren, die in Harmonie zusammenleben, nicht so, dass sie sich in ihrem Denken und Wünschen immer mehr vereinen? Es kann dann vorkommen, dass der Mann etwas sagt und die Frau erklärt, das Gleiche auch gedacht zu haben. So möchte es Jesus mehr und mehr bei uns sehen, dass wir so denken wie Er, so wünschen wie Er und nach dem trachten, was Ihm gefällt.
Die Brautgemeinde hat dieselbe Aufgabe wie die Frau ihrem Mann gegenüber: „Denn der Mann ist des Weibes Haupt, gleichwie auch Christus das Haupt ist der Gemeinde, und er ist seines Leibes Heiland.“ (Epheser 5:23). Die Frau soll dem Mann untertan sein. Genauso soll sich die Brautgemeinde Jesus unterordnen und darin immer völliger werden. Doch wie oft leben wir noch uns selbst, anstatt Ihn zu fragen, Ihm zu gehorchen und zu tun, was Er sagt!
Geduld ist nötig. Es heisst in Hebräer 10:37: „Denn noch über eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll und nicht verziehen.“ Davor steht geschrieben: „Geduld aber ist euch not, auf dass ihr den Willen Gottes tut und die Verheissung empfanget.“ (V 36). Wir wissen nicht, wann der Herr Jesus wiederkommen wird. Das bedingt ständiges Warten. Wir können darin ungeduldig werden und so zu einer falschen Lebensweise kommen. In Matthäus 24:48-49 wird eine solche Situation beschrieben: „… der böse Knecht, wird in seinem Herzen sagen: Mein Herr kommt noch lange nicht, und fängt an zu schlagen seine Mitknechte, isst und trinkt mit den Trunkenen.“ In Jakobus 5:7-9 wird derselbe Gedanke ausgesprochen: „So seid nun geduldig, liebe Brüder, bis auf die Zukunft des Herrn. Siehe, ein Ackermann wartet auf die köstliche Frucht der Erde und ist geduldig darüber, bis sie empfange den Frühregen und Spätregen. Seid ihr auch geduldig und stärket eure Herzen; denn die Zukunft des Herrn ist nahe. Seufzet nicht widereinander, liebe Brüder, auf dass ihr nicht verdammt werdet. Siehe, der Richter ist vor der Tür.“
Die Ungeduld in Bezug auf Seine Zukunft ist eine Gefahr. Die Jahre vergehen und wir haben so gehofft, dass Er doch bald wiederkommen würde. Doch bis jetzt ist Er noch nicht gekommen. Wenn wir nicht mehr vor Augen haben, dass Er aber tatsächlich jederzeit kommen kann, wird unser Wandel von Gleichgültigkeit geprägt: „Er kommt ja sowieso nicht, dann macht es ja auch nichts aus, wenn ich …“ Das Bewusstsein Seiner Gegenwart fehlt. Achten wir darauf, dass wir nicht durch Ungeduld die Erwartung aufgeben und wie die Spötter handeln, die sagen: „Wo ist die Verheissung seiner Zukunft? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Kreatur gewesen ist.“ (2. Petrus 3:4). Der Herr wird es nicht versäumen, Seine Verheissung einzulösen, Er wird kommen. Aber weil Er so viel Geduld hat, ist Er noch nicht gekommen, denn Er will nicht, dass jemand verloren gehe (V 9).
Es ist vorgekommen, dass Frauen nach dem Zweiten Weltkrieg wieder heirateten, weil sie von ihrem Mann keine Nachricht mehr bekommen hatten und dachten, er würde nie mehr heimkehren. Aber eines Tages kam der Mann dann doch und die Frau war mit einem anderen verheiratet. Stellen wir uns vor, was es bedeuten würde, wenn Jesus uns bei Seiner Wiederkunft so antreffen würde, weil wir nicht mehr mit Ihm gerechnet haben!
Lieber Leser, seien Sie geduldig und stärken Sie Ihr Herz in der Gewissheit, Wir sehen nichts von dieser Herrlichkeit, und doch ist das alles dem Glaubenden nahe. Auch wenn Er noch auf sich warten lässt, so wissen wir doch mit Sicherheit: Er wird kommen, denn Er hat es versprochen. Von Mose heisst es in Hebräer 11:27: „Er hielt sich an den, den er nicht sah, als sähe er ihn.“ Petrus sagt: „Welchen ihr nicht gesehen und doch lieb habt und nun an ihn glaubet, wiewohl ihr ihn nicht sehet, und werdet euch freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude.“ (1. Petrus 1:8).
Im Glauben trösten wir uns mit der Verheissung Seines Wiederkommens und freuen uns, obwohl wir hier vielleicht durch ein Tränental gehen. Wir sehen nichts von dieser Herrlichkeit und es geht uns vielleicht so, wie in Hebräer 11 beschrieben: Wir stehen in einem grossen Kampf des Leidens, haben Trübsale, gehen durch Schmach und Not, werden angefeindet und empfinden uns hier auf Erden als Fremdkörper. Das alles kann dazu führen, dass wir unser Vertrauen wegwerfen wollen, weil das Sichtbare uns fast erdrücken will. Deshalb ermutigt der Herr die Seinen: „Werfet euer Vertrauen nicht weg, welches eine grosse Belohnung hat.“ (Hebräer 10:35). Liebe Leser, weichen Sie nicht zurück und harren Sie im Glauben aus. Die Entrückung wird die Erlösung von allen gegenwärtigen Widerwärtigkeiten bringen. „Der Gerechte aber wird des Glaubens leben.“ (V 38), auch wenn er von der Herrlichkeit nichts sieht und erlebt.
Der wahre Glaubende hat Gott zum Trost und wird durch die Dinge der Erde und des Himmels nicht so gestärkt wie durch Ihn selbst: „Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel  und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist doch du, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.“ (Psalm 73:25-26). Die Freude an Gott kann uns so viel Kraft geben, dass wir in den grössten Trübsalen überwinden – im Wissen, dass das Beste noch kommt.
Wir wissen nicht, wann die Entrückung stattfinden wird. Darum sollten wir noch heute unser Leben ordnen! Lassen Sie uns Frieden machen, wo wir Streit haben; um Vergebung bitten, wo es nottut; Bindungen zerreissen, die Gott nicht gefallen. Ja, wir sollten wachen und im Licht wandeln! Dann wird uns Sein Licht nicht erschrecken, wenn Er kommt, sondern zutiefst erfreuen.
Auch Petrus erwähnt diesen Gedanken: „Es ist aber nahegekommen das Ende aller Dinge. So seid nun mässig und nüchtern zum Gebet. Vor allen Dingen aber habt untereinander eine inbrünstige Liebe; denn die Liebe deckt auch der Sünden Menge.“ (1. Petrus 4:7-8). Vor allen Dingen sollten wir in der Liebe wandeln, damit wir nicht im Streit leben, wenn die Entrückung geschieht. Auch im Judasbrief tritt dieser Gedanke klar zutage. Von den falschen Lehrern bezeugt Judas, dass sie Trennungen und Spaltungen verursachen, und dann fordert er dazu auf: „Erhaltet euch in der Liebe Gottes und wartet auf die Barmherzigkeit unsers Herrn Jesu Christi zum ewigen Leben.“ (V 21).
Der Feind versucht auf allerlei Weise, uns zu beschäftigen und uns in Tausend Dinge zu verwickeln, damit die Liebe zum Herrn in unseren Herzen ja nicht etwa erhalten bleibt. Wo keine Liebe ist, da herrscht Chaos. „Denn wo Neid und Zank ist, da ist Unordnung und eitel böses Ding.“ (Jakobus 3:16). Wir sind nur bereit zur Entrückung, wenn wir in der Liebe Gottes stehen. Eine Hochzeit – die Vereinigung von Mann und Frau – beruht nur auf der Basis der Liebe. So ist es auch mit der Entrückung.
Auch die Frage der Angst vor diesem Tag wird dadurch gelöst. Wir wissen, dass das Herrlichste uns erwartet, und doch ist da oft die beklemmende Frage: «Aber was ist mit mir und meinen Verfehlungen und meinem Versagen?» Wo echte Liebe ist, da weicht die Furcht: „Darin ist die Liebe völlig bei uns, dass wir eine Freudigkeit haben am Tage des Gerichts; denn gleichwie er ist, so sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht hat Pein. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht völlig in der Liebe. Lasset uns ihn lieben, denn er hat uns zuerst geliebt.“ (1. Johannes 4:17-19).
Darum ist es so wichtig, dass die Liebe völlig ist und durch nichts gehemmt wird. Wenn die Liebe gedämpft ist, dann ist auch die Erwartung auf Jesus keine Freude, sondern gedämpft. Eine Braut schenkt ihrem Bräutigam die ganze Liebe. Obwohl sie vielleicht mit vielen anderen Dingen beschäftigt ist, gilt doch ihre völlige Liebe nur ihm. Und so sollte es sein: Wir sollten nichts mehr lieben, als Ihn allein!
Alle Mühen und Unannehmlichkeiten, die mit der Vorbereitung auf die Hochzeit verbunden sind, können die Freude der Braut und des Bräutigams nicht beeinträchtigen. Bis die Hochzeit zustande kommt, müssen sie sich mit allerhand Menschen auseinandersetzen. Da tauchen auch schwierige Individuen auf, die dem Brautpaar das Leben schwer machen. Und doch werden beide Partner nicht aufgeben, bis der Moment der Ehe erreicht ist. Nur eines kann dieses Fest verhindern. Und es gab tatsächlich auch schon solche Fälle, wo ein Partner die Verbindung kurz vor der Hochzeit auflöste. Was war der Grund? Waren die Vorbereitungen zu schwierig? Nein! Es gibt nur einen Grund, weshalb eine geplante Hochzeit doch nicht stattfindet, und das ist die fehlende Liebe eines Partners. Ein Partner hat den anderen nie wirklich geliebt.
Die Liebe Jesu Christi wird niemals fehlen. Darum die Frage an uns: Wie steht es um unsere Liebe zu Jesus? Wenn wir Ihn von Herzen lieben, dann werden wir uns vorbereiten und uns auf diese Begegnung freuen. Doch wo die Liebe nicht mehr Ihm allein gilt, da wird es schwierig und problematisch. Was würden Sie von einer Braut denken, die das Hochzeitskleid schon angezogen und alle Geschenke erhalten hat und nun sagen würde: „Ob der Bräutigam kommt oder nicht, ist mir gleich. Ich habe ja schon alle Geschenke bekommen und Gemeinschaft kann ich ja auch mit meinen Freunden haben. Das reicht mir.“? Entweder liebte sie ihn gar nie oder sie hat ihre Liebe einem anderen geschenkt. Lieber Leser, der Heilige Geist eifert darum, dass Ihr ganzes Herz dem Herrn Jesus Christus gehört. Er ist Ihr Bräutigam. Lieben Sie Ihn darum von ganzem Herzen!
Die Entrückung ist nicht eine Sache, von der wir wünschen, dass sie noch nicht geschieht, sondern eine, die wir mit Verlangen erwarten. Denn die Entrückung bringt uns für immer mit Jesus zusammen. Wir werden dann bei Ihm sein allezeit!
Hohelied 7:11 sagt: „Mein Freund ist mein, und nach ihm steht sein Verlangen.“ Wie steht’s bei Ihnen? Ist Er der, der nur ein Zimmer in Ihrem Herzen bewohnen darf, oder gar der, der noch vor der Tür steht? Öffnen Sie jetzt Jesus Christus, Ihrem Bräutigam, das ganze Herz. Schenken Sie Ihm Ihre ganze Liebe, und die wunderbare Gemeinschaft mit Ihm wird Wirklichkeit. Laden Sie Ihn jetzt ein, wie es in Lukas 24:29 beschrieben ist. Als Jesus vorbei ging, da heisst es: „Sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns, denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben.“ Jesus hatte Gemeinschaft mit denen, die Ihn eingeladen hatten. Und nicht nur das, sie sagen in Vers 32: „Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete?“ So sollten wir der Entrückung entgegengehen: In ungetrübter Gemeinschaft mit Ihm und mit einem brennenden Herzen. Ohne Zweifel ist die Hochzeit im Leben zweier Menschen der Höhepunkt. Und ohne Zweifel wird die Entrückung herrlicher sein als alles, was wir uns nur vorstellen können. „Das Warten der Gerechten wird Freude werden.“ (Sprüche 10:28)!
Von Ernst Kraft